Townsend Labs Sphere L22

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 7.Oktober.2022.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin!

    Ich hab gestern ein Townsend Lab Sphere L22 zum Probieren bekommen. Das Ding macht Mikrofonsimulationen, man kann also den "Sound" des Mikros verändern.

    Man kann eine Aufnahme machen und auch nachträglich den Klang, die Charakteristik (Niere, Hyperniere, Superniere, Achter) ändern. So kann man Typen simulieren, die es eigentlich gar nicht gibt (Ribbons mit original Achter als NIere z.B.).

    Ich hab mal ein wenig herumgespielt, am Anfang hört man das Mikro linear.
    Das Ganze ist natürlich trocken. Anhand der Bilder und der Namen kann man erkennen, was es sein soll.

    https://www.saxmitmusik.at/blog/test-townsend-labs-sphere-l22-mikro

    Liebe Grüße, Ton
     
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  2. scenarnick

    scenarnick Administrator

    Du bist ja genau so ein Gear-Spielkind wie ich ;-)

    Unser Gitarrist schrieb mal einen Blues darüber: Gear is my Drug.

    Hook line:

    "You can call me gear-addicted / I'd say 'yes' / But the rest is drug-free"
     
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  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Emulationen.
    Sagen wir mal aufgeschlossen, was Technik betrifft :)
    Interessant an dem Teil ist ja auch, dass man damit Raumunzulänglichkeiten verbessern kann.

    https://www.uaudio.de/microphones/sphere-l22-modeling-microphone.html
     
  4. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Hey, Günter
    Interessant.
    Ich habe da selber noch nichts mit probiert. Ich stelle mir das so vor wie eine Mischung aus dem Lewitt Polar pattern und dem alten Antares Mikro modeling plugin.
    Tät mich schon interessieren, was du nach eine weile probieren davon hältst.
    Lg
    Bertram
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja, ich halte Euch aktuell :)

    Ich hab das Video verändert und ein Stück gespielt, dann beim Durchlauf die Mikros geändert.
    https://www.saxmitmusik.at/blog/test-townsend-labs-sphere-l22-mikro

    Trocken ist es jetzt nicht mehr :)
     
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  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Auch wenn's nur den @zwar interessiert :)

    Das ist ein gar lustig Ding.

    Ich hab mal eine kurze Aufnahme gemacht, die Emulation soll ein Sony Mikro aus den 60ern sein, ein C37.
    P ist die FET-Variante, A ist die Röhre. Ich habe das Polar Pattern verändert, "beide Mikros" in weiter Niere und ganz enger Niere.
    Auf jeden Fall gefällt mir der Sound der Emulation ganz gut.


    https://hearthis.at/set/286514-8775228/
     
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  7. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Da ich das Micro (also das Sony) nur als Erzählung kenne, kann ich nicht beurteilen, ob das nun vom Charakter her ähnlich ist. Hört sich aber gut entspannt an. Was ja im Grunde bedeutet, dass das townsend micro was taugt. Der Vorteil bei diesen Sachen ist ja, wenn man eine Einstellung gefunden hat, die passt, lässt Mans dabei. Der Nachteil, man lässt es nicht dabei, und verdaddelt evtl einige Zeit mit dem ausloten technischer Möglichkeiten, die im Ende nirgendwo hinführen. Ich bin da selber anfällig für, Weswegen ich sowas nur zögerlich ins Haus hole.
    Aber, hört sich gut an, kann auch ein u 87 kompetent nachmachen, und ist wohl sein Geld wert, wenn’s nicht schnell kaputt geht (( hab ich aber in, wieviel jetzt, fünf Jahren oder was, nichts von gehört.))
    Soweit ich das beurteilen kann ist das von den modelling Geschichten die ausgereifteste.
     
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  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es gibt ein Video von einem Typen auf youtube über das L22 wo er meint, dass das eh egal ist, wenn Du die Originale nicht vor Dir hast und nie vor Dir haben wirst :)
    Ich könnte mir nicht eines von diesen Teilen leisten, aber dass das "Sony" mit meinem Sound ganz gut funzt, das ist mir gleich aufgefallen.
    Stereo aufnehmen geht ja auch, muss ich noch probieren.

    Ein Grund es nicht zu kaufen wäre ja gewesen, dass es zwei Eingänge am Interface benötigt.
    Es geht aber auch mit nur einem Eingang, dann fällt man natürlich um die Emulation um.
    Für ein zweites Mikro für Videos oder für Zoom reicht das aber auch.

    Liebe Grüße, Ton
     
    zwar und slowjoe gefällt das.
  9. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    im grunde mach ich das ja auch nicht viel anders, wenn ich ein instrument oder stimme mit mehreren micros aufnehme, in der hoffnung zb einer schönen, warmen röhrenaufnahme mit einerm kleinmembrankondenser noch ein paar details in den oberen mitten zu verpassen. vielleicht noch ein neutrales raummikro dazu...im ende habe ich mehrere spuren, mit denen ich mein modelling machen kann. das macht manchmal spass, liefert auch bisweilen gute ergebnisse, oder eben auch mal nicht und man hätte sich den aufwand sparen können und ein micro täts auch. ich lerne (idealerweise zumindest), wie ich eine bestimmte audioquelle angemessen aufzunemen habe, um einen bestimmten Klang zu bekommen.
    auch bei viel technischem nebenher, bleibt mir aber doch immer der musikalische inhalt wichtiger, als die Qualität der aufnahme. und da passts ja bei dir...;-)
     
  10. scenarnick

    scenarnick Administrator

    Interessieren tut's mich durchaus auch und ich lese und höre hier gern mit. ABER
    Daran muss ich noch arbeiten, vorher sind solche Mikros nur "technisch" interessant :)
     
  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ich sag mal ganz ehrlich, ich hör da auf meinen Adam F7 höchstens Nuancen an Unterschieden. Liegt vielleicht daran, dass alle diese emulierten Mikros nicht schlecht sind und Dein Sax in einem unkritischen Frequenzspektrum unterwegs ist - ?
     
  12. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @visir
    ja, das sind ja auch ganz oft nur feine nuancen, die man nur hört, wenn man gewohnt ist auf solche feinen Unterschiede zu achten. Bei den hyper bzw breite niere aufnahmen, kann man zum beispiel hören, dass die Transienten der Hypernierenaufnahme sich in einem etwas weiteren Dynamischen Bereich bewegen. Also ist das Programm an die Daten der Transienten entweder mit einem Compressor bei den Breiten Nieren, oder einem Expander bei der Hyperniere tätig gewesen. Oder Beides.
    Mixtechnisch bedeutet das, die breite Niere wird bei gleicher Lautheit vielleicht etwas (eine Nuance...) klarer dastehen, die Hyperniere vielleicht einen Hauch lebendiger. Aber da liegen eben keine welten zwischen.
    Und auch von einem Micro zum nächsten sind die Unterschiede nicht so groß, solange man nicht anfängt, ein altes Ribbon mit einem modern aufgebrezelten Kondenser zu vergleichen. Blindtests mit artmässig verwandten Micros gehen jedenfalls regelmässig ergebnislos aus, das heißt, auch Profis wissen nicht genau zu sagen, womit etwas aufgenommen wurde. Und im Mix, mit FX drauf...nun, es bleibt nicht mehr viel, was da noch den Unterschied machte, und bei stark prozessierter Mucke ist es letztlich Wumpe. Meine Meinung.
    Es gibt gute Mikrofone, die keine grossen Probleme beim mischen verursachen. Manchmal mit erkennbarem eigenen Charakter, meistens eher nicht. Manche "passen nicht" zum Signal, mit anderen Worten, man spart bearbeitungszeit, wenn man ein anderes Micro nimmt, was das Signal von vornherein eher wie gewünscht abbildet. Und statt drei Schubladen mit Mikros ein gutes Micro mit darauf angepasster modelling Software ist natürlich eine schöne Sache. Für mich nicht, weil ich eben manchmal auch 20 Micros gleichzeitig benutze. Sonst hätte ich vielleicht auch sowas wie das L22.
    Bei der Durchclick aufnahme am anfang gehts natürlich auch zackig vom einen zum anderen, einiges ist da aber auch schon an Unterschieden, was für mich doch über Nuancen weit hinausgeht. Es werden ja auch sehr unterschiedliche Microkonzepte emuliert.
     
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  13. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Zuletzt bearbeitet: 13.Oktober.2022
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab ja ein C100. Das klingt sehr gut, wie ich finde. Für Saxophon aber noch mehr in der Achterposition.
     
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  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Wir hatten uns ja damals das Slate zugelegt, aber ich schätze mal, das Townsend dürfte höher entwickelt sein. Wenn es hilft, den Raum in den Griff zu kriegen, dann ist es doch schonmal ein Keeper. Grundsätzlich ist es halt ein Condenser mit zwei Kapseln, und selbst wenn man ihm ne schicke Ribbon Maske aufsetzt wird kein Ribbon draus. Aber es kommt ja auch drauf an, was und wie man aufnimmt. Wenn wir in unserem Miniraum eine komplette Band gleichzeitig aufnehmen (was eigentlich fast unmöglich ist), wären Condenser je nach Instrument eine Katastrophe (auch wenn man hinterher versucht, sie in ein Ribbon zu verwandeln, sie hören ja ganz anders). Aber in einem anderen Setting, warum nicht... Hauptsache, es passt für Deinen Anwendungsbereich, ein nettes Spielzeug ist es allemal :D Wir haben das Slate leider nie in der Praxis benutzt.
    Die Frage ist halt auch, wie futureproof die Dinger sind. Wenn dann irgenwann keine Updates mehr verfügbar sind und das Ding nicht mehr mit dem Rest des Setups kommuniziert... Wir haben gerade mal ausgemistet, da sind Sachen wie ein Focusrite Interface dabei, die sind zwar heile aber einfach nicht mehr kompatibel mit dem aktuellen System :( Muss demnächst dringend zum Recyclinghof...
    LG Juju
     
  16. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    klar, manche sachen sind in einer emulation nicht darstellbar, etwa das off-axis verhalten eines micros. im grunde immer dann, wenn im quell micro etwas am signal fehlt, dann fehlt es halt, da sind die möglichkeiten sehr sehr beschränkt. wenn zum beispiel die detailauflösung in einem frequenzbereich schlecht ist, kann ich die nicht "besserrechnen".
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So etwas findet sich aber im Manual (Seite 26), oder verstehe ich Dich da falsch?
     

    Anhänge:

  18. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Das Programm korrigiert das off-axis verhalten in dem Sinne, dass erkannte Nachteile möglichst ausgeglichen werden. Das bedeutet aber nicht, dass das Programm in der Lage wäre ein off-axis verhalten eines Mikrofons tatsächlich zu simulieren, bzw durch physische off-axis effekte eliminierte daten zu ergänzen.
     
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  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So,

    Das Mikro hab ich natürlich behalten, die zusätzlichen Plugins mit Mikrosammlungen hab ich mir nicht gekauft.
    Nur als Anregung zum Nachdenken, warum man bei Equipmenttests immer noch zusätzlcih skeptisch sein sollte, eine kurze Aufnahme.

    Einmal neutral (Sphere linear) und einmal mit der Emulation eines Sony C27 Mikros, dass mir für mein Yanagisawa-Tenor ganz gut gefällt. Für meine Ohren sind da große Unterschiede.




    Wie gesagt, es ist die gleiche (völlig trockene) Aufnahme.

    Grüßle, Ton
     
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