´´Tribute to Bird´´ reference selmer Jubiläum: Der 50. Todestag von Charlie Parker (1920 - 1955)

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Stefie, 27.Oktober.2005.

  1. Stefie

    Stefie Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo zusammen,

    ich hab eben das ´´Tribute to Bird´´ von selmer endeckt.
    Ist ja wirklich bildhübsch.
    Aber ich habe gehört, dass die Selmer reference Serie klanglich nicht so pralle ist.
    Hat jemand dieses Teil schon mal in den Händen gehabt und drauf geblasen?

    Würd mich mal interessieren, was eure Klangmeinungen sind.

    Gruß, Steffi
     
  2. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Leider habe ich bisher "nur" die Tenöre getestet, und nachdem für mich als Klassiker klar war, dass ich das Reference 36 einfach nur fantastisch finde und das Reference 54 eher nicht so mein Fall ist, habe ich das Reference-Alt irgendwie aus den Augen verloren, weil es ja auch eine 54er-Reminiszenz sein soll.
    Ein Reference 36-Alto, das wäre ja noch eine Sache, da würde ich möglicherweise schwach...

    Alles Liebe

    Toffi

    Aber die Bird-Gravur ist echt niedlich
     
  3. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Das Tibute to Bird Alto von Selmer ist das normale Selmer Reference mit anderer Gravur. Und das Selmer Refernece Alto hat mich bei den paar mal, wo ich eines angespielt habe, nun wirklich nicht überzeugt.
    Das Reference 36 Tenor schon eher....
     
  4. Tenorman

    Tenorman Ist fast schon zuhause hier

    Moin zusammen,

    das Ref.54 Alto hat eine dunkel goldene Lackierung und ist mit dem Patinierten 54er Tenor nicht zu vergleichen.
    Ich habe das Alto bein Neff in Köln gehört als Lakrits (Nickname im Forum) sich sein 54er Alto gekauft hat. Das hat einen Hammer warmen voluminösen Sound.
    Super klasse für ein Alt.

    Ich habe mir vor kurzem ein 54er Ref. Tenor in Goldlack gekauft und auch das ist mit dem Patinierten nicht zu vergleichen. Es ist viel dunkler und wärmer im Sound, ich denke es geht durch die Lackierung eher in Richtung des 36ers.
     
  5. coltrane

    coltrane Kann einfach nicht wegbleiben

    Hey

    Mir gefällt das Ref 54 Alto ebenfalls recht gut. Und die Marketingstrategen bei Selmer noch viel besser! Ein Instrument auf den Markt zu bringen, welches von der Grundsubstanz absolut identisch dem normalen Ref 54 Alto ist, es hübsch zu gravieren und es als "Tribute to Bird" anzupreisen um dafür einen Hammerpreis verlangen zu können, (wo der arme Kerl, Charlie Parker, sich kaum die billigsten Blechkannen leisten konnte - hat er überhaubt je ein Selmer in der Hand gehabt????) ist einfach grosse Klasse! Natürlich muss man es dann noch als "Limited Edition" publizieren, damit der Hype perfekt wird. Man gut, ich spiele Tenor und bin dagegen resistent.
    Die sollen sich nur nicht einfallen lassen, ein Reference 36 als Coltrane-Limited Edition zu veröffentlichen. Dann wäre ich echt am A... ;-)

    Liebe Grüsse
    Coltrane
     
  6. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Hi Coltrane,

    ja du hast da vollkommen Recht. Die Instrumente werden übrigens am Mitte November bei den Händlern sein, das bei Selmer abgebildete kostet etwa 4500 EUR. Es wird noch eine zweite Variante geben (ohne Gravur auf dem S-Bogen, mit kleinerer Bechergravur und ohne eigens designte Blattschraube). Dieses Instrument soll so etwa 300 EUR über dem normalen Reference kosten.

    Und das Reference ist ja eigentlich "nur" in Selmer Series 3
    mit anderem Lack und leicht modifizierte Applikatur.

    Marketing ist alles :)

    Aber mal schauen wie resistent Du bist, wenn Selmer nächstes Jahr ein special special Reference Tenor auf dem Markt bringt. Kostet dann bestimmt 6000 EUR :)

    Ich hab wirklich an dem Reference Bird Collection überlegt, aber für 4500 EUR würde ich wohl eher zu einem Yanagisawa SilverSonic greifen :)

    Gruß,
    Andreas
     
  7. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Ich mein Bird hatte doch erst ein King Super20 und dann ein Mark VI oder nicht? Und nen Grafton Acrylic doch auch, oder?

    So billig waren die dann hernach doch nicht :cool:

    Naja, er war und ist ja auch der Meister^^

     
  8. herb

    herb Ist fast schon zuhause hier

    @kryz
    Jau, das sind auch meine Infos.
    Warum sollte es Parker anders gehen als den Top Saxophonisten heute, die ihre Instrumente alle geschenkt bekommen, weil sie Werbeträger sind?

    Interessanter - und das ist wieder die Materialfrage - dabei ist, dass auch niemand hier im Forum im Hörtest herausbekommen könnte, wann Parker mit Conn, King, Grafton oder Selmer spielt.

    Also, wenn Selmer nun eine Marktlücke sieht, wie auch Inderbinen: Warum nicht?
    Wenn das Ding schön ist und der Klang gefällt, dann ist es doch OK.
    Vielleicht noch einen Top-Saxophonisten finden, der das Ding freiwillig auf die Bühne bringt...
    Und schon verdient Selmer wieder so viel, dass die Firma wenigstens nicht pleite geht.


    Grins
     
  9. Tenorman

    Tenorman Ist fast schon zuhause hier

    Hi Andreas (Four)

    das das Reference ein aufgepeptes Serie III das kann sein, aber dann hebe mal ein Serie III und vergleiche es mit einem Ref., da scheinet Selmer aber eine Kilo mehr Kupfer dazu gemischt zu haben.
     
  10. Tenorjazz

    Tenorjazz Schaut öfter mal vorbei

    Hi!

    @kryz: Parker hat neben anderen Saxophonen haupsächlich Selmer Model 22 oder 26 gespielt, das ist sicher weil es aus Fotos hervorgeht. Ob er Mark VI am Start hatte weiss ich nicht, wenn dannkann es nur in seinem letzten Lebensjahr gewesen sein, weil die MK VI ja erst ab 1954 gebaut wurden.

    Viele Grüsse,

    Tenorjazz
     
  11. lakriz

    lakriz Ist fast schon zuhause hier

    Hallo an Alle!
    zur Vogelkunde bleibt zu sagen, daß es m.E. wenn überhaupt, dann nur sehr wenige Bilder von Bird mit Selmer gibt, auf den meisten Bildern aus den 1940er Jahren hält er die unterschiedlichsten amerikanischen Hörner, oft Conn, erkennbar am Microtuner, oder auch mit der Oktavklappe unter dem Bogen usw.
    Das mit dem Selmer stammt aus der Bird-Biographie "Bird lebt" von Russel, entsprechende Photos bleibt er aber schuldig.
    In den letzten Jahren seines kurzen Lebens hat er auf vielen Photos ein King Super 20 mit silbernem S-Bogen und Perlmuttauflagen auf den Palm-Keys. Das war damals das so ziemlich teuerste Horn, daß man kriegen konnte. Cannonball Adderley hatte auch so eins, auch viele ander Jazz-Größen haben damals die Tenöre von King geblasen, zumindestens Sonny Rollins, Hank Mobley, Roland Kirk, Jimmy Heath. Die hatten ein paar Jahre später alle Selmer.
    Bird hatte sein Horn ja oft im Pfandhaus und hat deshalb auf allem gespielt, was man ihm geliehen hat, wobei man wohl gut daran tat, ihn dann nicht aus den Augen zu lassen. Aber Bilder mit Mark 6 kenne ich nicht.

    Zum Reference-Alto:
    Seit ein paar Woche habe ich eins, und ich bin immer noch hin und weg. Mein King Super 20 habe ich seitdem nicht mehr angerührt. Und ich habe vorher monatelang alle M6 und (Super) Balanced Action angespielt, die ich in die Finger kriegen konnte, insgesamt 8 oder 10 Hörner. von denen kam höchstens eins der M6 und ein Balanced Action an das Ref heran. Der einzige Vorteil der alten Hörner ist für mich, daß sie individuell unterschiedlicher sind, sodaß man, wenn man spezielle Vorstellungen hat, da vielleicht das genau passende finden kann. Aber das Ref. ist neu, es war perfekt eingestellt, nichts wackelt, es sieht klasse aus und klingt phantastisch, ausgeglichen über die ganze Skala, die Top-Tones kommen mit selbstverständlicher Leichtigkeit, die Intonation ist sehr gut und es ist universell: man kann flüstern und brüllen, es kann sehr sanft klingen, aber auch den etwas "hysterischen" Cry beimischen, den man von einem Alt erwartet, also all diese Dinge, die den Klangvorstellungen entgegen kommen, die seit den 60ern den Jazz-Sound ausmachen, Selmer-Sound, und das ist m.E. auch der Grund warum die ganzen Profis in den späten 50ern zu Selmer übergelaufen sind.
    Und all das zu einem Preis, der ungefähr 1.000 Euronen unter den Vintage-Selmer-Altos liegt.
    Ich kann im Moment immer kaum erwarten, nach Hause zu kommen und ins Horn zu stoßen.
    In den nächsten Woche werd ich Euch mal was vorspielen.
    Bis dann!
     
  12. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Hi Steffi,

    ich hab beide Selmer Reference Bird mittlerweile mal
    angespielt.

    Klanglich finde ich sie sehr nett.
    Das große (dunkler Goldlack, große, sehr fein gestochene
    Bechergravur und S-Bogen Gravur) ist sehr warm.
    Ich konnte kein normales Reference dagegen testen, laut
    dem Verkäufer (der Holzblasinstrumentemeister ist und
    selbst saxt) ist es klanglich gleich.

    Das kleine Bird hat einen "normalen" Goldlack und ist damit
    nicht ganz so warm wie das große. Die Gravur ist kleiner und
    auch nicht so fein. Der S-Bogen hat keine Gravur.

    Klanglich finde ich beide sehr ansprechend. Die Applikatur
    ist ok, die Seitenklappen sind gewöhnungsbedürftig, da gerade, d.h., die Seiten-E-Klappe ist ganz gerade, hat also keinen Stopper.

    Ich habe auch noch ein Series 3 gespielt zum Vergleich.

    Wenn man gerne so etwa 1300 EUR mehr dafür bezahlt, daß nur 25 Leute in Deutschland die große Reference Bird haben, dann kann man das machen. Das kleine würde ich schon deshalb nicht kaufen, weil es keinen dunklen Goldlack hat (optisch für mich das Highlighti n der Reference Serie).

    Aber ich kann Lakritz nur zustimmen, die Ansprache des Reference ist sensationell. Es reagiert auf den kleinsten Haucher. Das Serie 3 aber übrigens auch.

    Gruß,
    Andreas
     
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