Upgrade vom Aufnehmen mit dem Zoom H5

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Ôkami84, 1.Januar.2023.

  1. Ôkami84

    Ôkami84 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    Nachdem ich in den letzten anderthalb immer mehr Gefallen habe, Playalongs für meinen YouTube-Kanal aufzunehmen, möchte ich nun bessere Aufnahmen als die mit meinem Zoom H5 machen.Leider habe ich nur ganz wenig Ahnung vom Home-Recording. Welche Empfehlungen habt Ihr? Ich habe erstmal an ein se7 Stereo-Set (zwei Mikrophone) gedacht, weil ich mit dem Sopransaxophon aufnehme. Würdet Ihr die Mikrophone dann mit dem Zoom H5 verbinden? Ist eine neue Software sinnvoll (Bisher arbeite ich mit Audacity)?

    Vielen Dank für Eure Hilfe und ein frohes neuesJahr!
     
  2. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Um die Qualität deiner Aufnahme mit dem H5 zu verbessern wirst du schon einiges an Geld in die Hand nehmen müssen. Mit dem se7 wirst du dich bestimmt nicht verbessern. Ein Stereoset wegen Sopran halte ich auch für unnötig.

    Je nachdem was für einen Raum du hast und wie der klingt müsstest du erst mal an der Raumakustik arbeiten (Absorber und/oder Diffusor) und bei einem weniger schön klingenden Raum auch eher ein dynamisches Mikrofon als ein Kondensatormikrofon.
    Ich persönlich würde bei begrenztem Budget beispielsweise bei "Warm Audio" als Hersteller für Mikrofone suchen.
    Das Mikro würde ich erst mal an dem Zoom anschließen. Für eine spürbare Klangverbesserung beim Interface bzw. Vorverstärker müsstest du auch wieder ordentlich Geld in die Hand nehmen.

    Neue Software brauchst du nur wenn du ordentlich nachbearbeiten willst. Mein Kontakt mit Audacity ist ne Weile her aber die Effekte und die Bedienung fand ich grausig.
    Eine einfache Cubasis Version sollte locker reichen (gibt es oft als Heftbeilage zu Recordingmagazinen oder zu Audio-Interfaces) wenn du ein Apple-Gerät hast ansonsten auf jeden Fall GarageBand.

    Meine Vorschläge (in dieser Reihenfolge):
    1. Arbeite zuerst an der Raumakustik. Da bekommt man auch mit Selbstbaumaßnahmen relativ günstig schon deutliche Verbesserungen hin.
    2. Wenn du deine Aufnahmen nachbearbeiten willst arbeite dich in die Recordingthematik ein (insbesondere Reverb, EQ und Kompression) und besorg dir eine der oben genannten DAWs.
    3. Kauf dir ein ordentliches Mikrofon.

    viel Erfolg!
     
    Ôkami84 gefällt das.
  3. Ôkami84

    Ôkami84 Ist fast schon zuhause hier

    Vielen Dank für die Tipps! An der Raumakkustik werde ich auf jeden Fall arbeiten. Was ist denn der genaue Unterschied zwischen einem dynamischen Mikrofon und einem Kondensatormikrofon? Warum denkst Du, dass das Se7 nicht taugt? Viele schwören beim Sopran auf die doppelte Mikrophonierung, weshalb ich es zumindest gerne mal ausprobieren würde. Ein Vorteil wäre auch, dass ich die Mikrophone vielleicht irgendwann mal für Live-Auftritte nutzen könnte.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Januar.2023
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Dann solltest Du Dich mal mit dem Thema "Phasenverschiebung/Phasenauslöschung bei Mehrfachmikrofonie" beschäftigen.

    Immer sinnvoll, zu solchen Themen parallel auch entsprechende Fachliteratur zu lesen...Tante Google und YouTube-Kanäle machen es ja heutzutage nochmal viel einfacher.
     
    Spätberufener und ilikestitt gefällt das.
  5. Ôkami84

    Ôkami84 Ist fast schon zuhause hier

    Das stimmt schon, nur machen es mir Familie und Arbeit nicht gerade viel leichter, viel Fachliteratur zu lesen. Gerade als jemand, der im letzten Jahr seine Doktorarbeit fertig geschrieben hat und jetzt für die Publikation überarbeitet, bin ich froh, wenn ich nicht zu jedem Thema viel lesen muss. Deshalb bin ich über Tipps von anderen dankbar, die sich schon damit ausführlich beschäftigt haben.
     
  6. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Doppelte Mikros die dann nicht auf links und rechts vom Stereopanorama verteilt werden, sorgen dafür, daß bestimmte Frequenzen sich überlagern und so verstärken oder auslöschen können. Der Sound ist dann deutlich schlechter. Mit 2 Mikros zu arbeiten ist eine diffizile Angelegenheit und nur was für Jemanden, der sich auskennt oder viel Zeit reinstecken kann. Ich als Profi, würde es nicht nutzen, weil die Probleme echt nerven können und der Aufwand im Vergleich zum Nutzen zu hoch ist.
    Kondensatormikrofone sind empfindlicher was Lautstärken angeht als dynamische Mikros (es gibt aber auch Kondensatormikrofone, die hohe Schallpegel ab können). Sie nehmen mehr von der Umgebung mit auf, was problematisch sein kann wenn man eine lautere Umgebung hat (live kann es schneller zu Rückkopplungen kommen). Allerdings klingen Kondensatormikrofone oft auch besser. Sie brauchen zusätzlich eine Phantomspeisung (also Strom) damit sie überhaupt funktionieren im Gegensatz zum dynamischen Mikro.
    Mikros, die gut für Aufnahmen sind, sind selten Mikros, die man gerne für Liveauftritte benutzt. Die Anwendungsgebiete sind so unterschiedlich, daß man da eher verschiedene Mikros nutzen sollte, wenn es gut klingen soll.
     
    Ôkami84 gefällt das.
  7. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Entscheidender Hinweis. Nimm ruhig beide Mics auf einer kleinen Stereo-Schiene und verteile die beiden Spuren auf Links/Rechts im Panorama... klingt m.E. gleich besser als dies ganze mono-gestütze.
    Ganz genau genommen: Spannung. (man spricht auch von "Phantomspannung") - Strom fließt da m.W. nicht.

    Auch wenn die SE-Teile preislich am unteren Ende angesiedelt sind, kann man damit erst mal experimentieren, ohne gleich viel Geld zu versenken.
    Meine Empfehlung ist tatsächlich in diesem Fall immer das Behringer B5... habe kürzlich ein B5 (Kostenpunkt 75,- beim BigT.) gegen ein MK4 (Schoeps) (Kostenpunkt 1.500,-) antreten lassen.
    Der Unterschied war in diesem Fall marginal....(bei klassischen Aufnahmen wäre das vermutlich nicht so ohne weiteres möglich ;) ).

    Mit Audacity kann man auch erst mal anfangen - Alternative zu Cubase in der Windows-Welt sind m.E. alle Versionen der Magix-Familie (Samplitude, Music-Maker etc.pp.) und natürlich Reaper.

    Grüßlies
     
  8. Ôkami84

    Ôkami84 Ist fast schon zuhause hier

    Würdest Du sagen, dass das Behringer einen besseren Sound hat, als wenn ich mit dem Zoom H5 aufnehme? 150-200 Euro wären derzeit ungefähr die Schmerzgrenze für ein Mikrophon. Was kannst Du in dem Preisbereich empfehlen?
     
  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Sparen
     
    DiMaDo und Ôkami84 gefällt das.
  10. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Sehe ich auch so!
    Ich glaube nicht dass du dich mit einem Mikrofon unter etwa 400 € irgendwie wahrnehmbar verbessern würdest.
     
    ilikestitt, Dreas und Ôkami84 gefällt das.
  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Auch meine Einschätzung. Mir hat mal ein Fachberater bestätigt, dass im Zoom ab H4 schon recht gute Mics verbaut sind.

    Auch würde ich den Quatsch mit zwei Mics und Stereo lassen.
    @Ôkami84 , wenn Du hier mal in die TOTM oder den Weihnachtskalender reinhörst, wirst Du viele ansprechende Aufnahmen hören. I. d. R. mit einem Mikro und einem vernünftigen Interface erstellt. Mehr braucht‘s nicht, wenn man das nicht zum Hobby machen will. Und Audacity tut es auch.

    CzG

    Dreas
     
    ilikestitt und Ôkami84 gefällt das.
  12. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Fast ;-)
    Ich hab mir mal als "Plan B" zu meinen Neumann KM184 ein Pärchen Lewitt LCT 040 gekauft.
    Die sind mal gar nicht schlecht, und für den Preis ein No Brainer.
    Auf eine Stereo-Schiene packen, als XY-Mikrophonie ausrichten und in Stereo aufnehmen klingt schon ganz nice.
    Bei geschrammelter Westernklampfe sogar RICHTIG geil...
     
  13. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Manchmal ist Schweigen Gold wert... aber ich werde mich lieber auch zurückhalten ;)
     
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Interface brauchst Du dann aber auch noch, es sei denn, Du verwendest den H5 als Interface. Wie gut das im Vergleich ist weiß ich nicht.
    Für 200,- kriegst ein Mikrophon, das für Saxophon besser ist als es die Kapseln des H5 sind, da bin ich sicher.

    Ich hab einen Field Recorder, der dem H5 um Welten überlegen ist (Centrance Mixerface). Trotzdem, für das Geld hätte ich bessere Aufnahmequalität bekommen, hätte ich in Interface plus Mic investiert.

    Was meine Aufnahmequalität wirklich verbessert hat war wie schon oben von jemand erwähnt Dämmung des Raumes.
    In meinem Fall mit 2 solchen Dingern:

    https://www.thomann.de/at/clearsonic_s2466x2_s5_2d_sorber.htm
     
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Beim Sopran oder oder ähnlich bei Klarinette geht es überhaupt nicht um Stereo !!

    Es geht um ein zweites sogenanntes "Stützmikrofon", um die Lautstärkeverhältnisse der Tonabstrahlung über Tonlöcher bzw. Trichter gleichmäßiger übertragen zu können.

    Ein Mikro ist auf den mittleren Klappenbereich gerichtet, das andere weiter weg unterhalb des Trichters.
     
    Gisheber, JES und Dreas gefällt das.
  16. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Mit dem H5 hast Du eigentlich eine ganz passable Ausrüstung im Haus. Wenn Du "bessere" Aufnahmen machen möchtest (definiere "besser"), dann würde ich nicht zuerst an neue Hardware denken.
    • Das H5 hat schon zwei sehr gute und empfindliche Kondensator Mikrophone, damit ist das Stereo Thema auch erledigt.
    • Das H5 kann man entweder mobil einsetzen, oder per USB-Kabel auch als Audio Interface für PC/Mac. Brauchbare Recording Software wurde ja schon genannt.
    • Wenn Du ein externes Mikro (oder zwei) für die Aufnahme verwenden möchtest, liefert das H5 die nötige Phantomspannung gleich mit.
    NATÜRLICH kannst Du fur's Home-Recording ein passendes stationäres Setup anschaffen, würdest dann aber ganz bei Null beginnen und entsprechend Budget benötigen für
    • Entweder ein Großmembran Mikro, das technisch bedingt eine andere Klangcharakteristik hat als die Kleinmembran Kondensatoren im H5 - wenn das Dein gewünschter Klang ist. Viele Aufnahmen hier sind mit einem(!) Großmembran Mikro gemacht. Die sind aber sehr hellhörig und selbst das leiseste ticken der Uhr, der Lüfter vom PC oder der nervöse Fuß ist mit auf der Aufnahme. Hall und Raumgeräusche sowieso.
      Aber viele lieben den "Nahbesprechungseffekt", den andere Mikro Typen nicht so haben.
      • Rode NT1 (nicht NT1-A)
      • AKG C214
      • Audio Technica
      • ... Besser/teurer geht immer, ob Du den Unterschied hörst, musst Du selbst herausfinden
    • alternativ (bei Reserve Budget auch zusätzlich) ein- oder zwei gute(!) Kleinmemban Mikros. Die sind neutraler im Klang = hört sich eher so an wie wenn Du wirklich vor dem Sax sitzen würdest. Sie sind weniger sensibel auf Abweichung von der direkten Frontal Aufnahme. Sie nehmen weniger Umgebungsgeräusche auf, haben aber auch weniger Signalpegel wodurch man ggf. den Mikro-Verstärker weiter aufdrehen muss und damit mehr Rauschen riskiert. Besonders bei Budget-Hardware.
      • Rode NT5
      • Line Audio CM4
      • ... Besser/teurer geht immer, ob Du den Unterschied hörst, musst Du selbst herausfinden
    • Vermutlich ein neues Stativ mit Galgen um das alles zu montieren
    • ein paar Meter Mikro Kabel
    • Ein stationäres Interface mit zumindest 1-2 guten Mikro Eingängen, die nicht mehr rauschen als die eingesetzten Mikros. Heute ist vermutlich nur noch eine Anschaffung mit USB-C Anschluss sinnvoll. Ein Kopfhörer Anschluss mit Zero-Latency sollte unbedingt drauf sein.
      • Je nachdem was für Bedürfnisse Du in Zukunft noch entwickelst, kann vielleicht ein MIDI Ein/Ausgang am Interface Sinn machen.
      • Ein Stereo Line-Eingang für das Einspielen externer Playalongs
      • ev. Stereo Line-Out für den Anschluss eines Verstärkers mit passenden Boxen.
    Aber sinnvollerweise solltest Du erst einmal herausfinden was genau Dir an den jetzigen Aufnahmen nicht gefällt und was die Ursache ist. Dann würde sich die Frage stellen, was man dagegen macht.

    Ich habe ein Zoom H1 und das für's Home-Recording bald einmal auf ein stationäres Setup umgestellt. Nicht weil die Aufnahmen mit dem H1 schlechter waren, sondern weil das Handling der Komponenten für verkabeltes Home-Recording einfach suboptimal waren. Das Gemurkse mit dem seitlich abgehenden USB Kabel, das gleiche noch einmal um ein Audio Signal ins Interface zu bekommen und letztendlich muss der Kopfhörer da auch noch dran - dann doch lieber eine zweite Ausstattung für stationären Betrieb :)

    500€+ sind da schnell ausgegeben. :rolleyes:

    Aber ob meine Aufnahmen jetzt "besser" sind :unsure:
     
    Spätberufener, Dreas und Ôkami84 gefällt das.
  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Genau und wenn du die Signale nicht im Panorama vernünftig setzt und beide einfach nur mittig nimmst, gibt es halt Problem mit Frequenzen, die sich auslöschen oder verstärkt werden, wie du selber ja schon drauf hingewiesen hast.
     
    Dreas gefällt das.
  18. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube dass der Effekt tatsächlich auch beim geraden Sopran vernachlässigbar ist (ohne es jemals ausprobiert zu haben). Je mehr Abstand das Mikrofon hat umso weniger Bedeutung hat die Abstrahlung. Dafür wird dann der Klang des Raumes umso wichtiger.

    Zur akustischen Behandlung des Raumes würde ich noch betonen wollen dass man bereits viel machen kann ohne Spezialabsorber etc zu kaufen bzw. auch viel im Selbstbau hinbekommt.

    Ich glaube im Wesentlichen sind wir uns hier alle einig. Für konkretere Tipps müssten wir mal Aufnahmen hören und Bilder / Videos vom Raum bzw. Recordingprozess haben.
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Trotzdem kann man sagen, dass ein Aufnahmeprogramm wo man nicht mal Filter ausprobieren kann ohne die Aufnahme zu zerstören völlig für die Würste ist.
    Vielleicht geht das aber auch in neuen Versionen, ich hab Audacity nie verwendet.
     
  20. Ôkami84

    Ôkami84 Ist fast schon zuhause hier

    Aufnahmen gibt es hier: https://www.youtube.com/@benjaminschiffl1984

    Der Tipp auf den Raum zu achten ist gut, denn ein wirklich separater Aufnahmeraum existiert noch nicht. Auch über Ratschläge bezüglich des Mischens bin ich dankbar.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden