Vergleich Conn Transitional (1930/31) mit Selmer Super Balanced Action (1949)

In kurzem Abstand hatte ich im TOTM Thread Juni 2018 (Cantaloupe Island) zwei meiner Tenöre vorgestellt, ein Selmer Super Balanced Action und ein Conn Transitional. Auf dem SBA kam ein Link Florida Slant 8 zum Einsatz, auf dem Conn ein zweiteiliges Dukoff (GEM) Hollywood.
Witzig ist, dass ich das Conn nach längerer Pause von vielleicht 6 Monaten wieder auspackte, nachdem ich in den letzten Tagen viel Dexter Gordon gehört habe
Beide Hörner haben ihren ureigenen Klang. Das Selmer ist eleganter, das Conn kraftvoller. Den Rest werdet ihr hören und beschreiben. Für mich gibt es keinen Favoriten, aber Selmer liegen mir einfach wegen der Ergonomie besser.

Selmer SBA

https://hearthis.at/athene-noctua/totm-cantaisland-1/

Conn Transitional

https://hearthis.at/athene-noctua/totm-cantaconn/

 

Mir gefällt beides, gibt für mich kein „besser“ oder „schlechter“....ist reine Geschmacksfrage.....vielleicht auch eine Frage welche Stilistik man spielen will.

Man hört, dass das Conn nicht Dein Stammhorn ist, was ja logisch ist. Wenn Du den Sound gezielt einsetzen möchtest müßtest Du es häufiger bedienen.

Wobei der Wechsel bei den unterschiedlichen Applikaturen schon eine Herausforderung ist. (Wenn ich noch ein zweites, modernes Horn hätte, käme ich gar nicht mehr klar.)

CzG

Dreas

 

Ich finde es ein wenig schade, dass Du unterschiedliche Mundstücke verwendet hast.

 

Verstehe dich, lieber @Tröto, aber die Mundstücke sind halt für die beiden Tenöre jeweils aus meiner Sicht sehr geeignet. Wenn ich morgen Zeit finde, spiele ich mal nur das Thema auf beiden mit dem identischen Mundstück. Das Dukoff ist für die Selmer Tenöre fast schon einen Tacken zu scharf im Ton. Beim Conn "aktiviert" es das Obertonregister etwas passender.

 

Frech, knackig, fast schmetternd und Glas klar kommt das Conn in der Kombi rüber: 1+

 

@Tröto

Ist ein interessanter Punkt.

Was mich da immer umtreibt ist Folgendes:

- Man spielt ein Mundstück auf verschiedenen Hörnern, um
den Vergleich auf die Hörner zu projezieren

- Man passt das Mundstück optimal ans Horn an....ist es
aber dann noch vergleichbar?

Letzlich meine ich die Kombination muss passen. Identische Mundstücke auf verschiedenen Hörnern bringen ganz unterschiedliche Ergebnisse.

Wenn ich ein Mundstück, welches auf einem aktuellen Yamaha super spielt, auf meinem Conn spielen würde, wird es ein Desaster.

Insofern bin ich nicht der Ansicht, dass man mit identischen Mundstücken wirklich unterschiedliche Hörner vergleichen kann.

Das Thema ist echt komplex....

CzG

Dreas

 

Sehr ausgewogenes Statement von einem erklärten Conn-Liebhaber....

 

Ich glaube - auch gerade bei älteren Instrumenten - man muss darauf achten, dass das Mundstück zum Instrument passt, weil man ansonsten die Charakteristik des Instruments nicht ausreizen kann. Es ist m.E. die Kombi, die es macht. Auch den Hinweis, dass so eine Kombi für den einen oder anderen Stil besser oder schlechter geeignet ist - wie @Dreas schon sagte - finde ich nachvollziehbar.

LG Kai

 

Lege noch einen drauf: das Horn wird mit dem Mundstück erst zu einem individuellen Instrument. Mein Balanced Action z.B. klingt mit dem Francois Louis (bisher) besser als mit jedem anderen Tenor, das ich spiele.

 

Die Kombi muss passen, die Erkenntnis setzt sich bei mir auch immer mehr durch.

Seit einigen Monaten spiele ich ja ein 10mFan Black Widow und bin in Kombination mit meinem Reference 36 sehr zufrieden. Aber ich habe mehrere Tenöre von Forumskollegen auf den Workshops anspielen dürfen, da passte es einfach nicht zusammen.

Deshalb muss man aus meiner Sicht sehr zurückhaltend sein, wenn man ein schnelles Urteil über ein Saxophon oder ein Mundstück abgibt: es macht Sinn, auch einmal andere Kombinationen zu testen, bevor man feststellt "Damit komme ich nicht klar".

Ähnliche Erlebnisse hatte ich auch mit Blattschrauben: eine Schraube, die bislang bei Vergleichstest noch nie besonders geglänzt hat, kann sich plötzlich als der beste Partner für ein anderes Mundstück erweisen.

@henblower

Zumindest bei diesem Stück (!) gefällt mir die etwas aggressivere, knarzige Variante besser (also Conn mit Dukoff).

Aber wie bereits zutreffend gesagt: reine Geschmacksfrage.

 

.....Selmer for the player....... Conn for the audience.

 

Mit der Mundstück/Horn Geschichte bringst Du mich gerade auf eine Idee ... ich muss das olle Keili mal aus seiner Mottenkiste holen und mit dem Lawton 7 Star B ausprobieren... Auf dem versilberten MK VI ist das eine Raste zu viel Zing, auf dem unlackierten MK VI geht es, tönt aber nicht wie ich es mir wünsche - vielleicht passt es ja zum Keili mit der großen Mensur. Das Keili hatte ich bislang eher mit Wandelhallengroßen Kammern a la Siebold Heritage gespielt. Das macht zwar schön fuh-fuh ist aber ein bisschen zu Ben Webster für meinen Geschmack.

Oh - ja, zu Deinem Vergleich: Nicht nur, weil Du hörbar mit dem Conn weniger geübt bist, scheint Deine Affäre mit Marlene deutlich abgekühlt, auch wenn der Flirt auf der Insel gerade aufregende Abwechslung ist.
Die Selmer stehen Dir in meinen Ohren wesentlich besser, insbesondere das BA mit dem Franz drauf.

LJS

 

And one more for the road (Yanagisawa?)

 

Ist das nicht ein Zitat, und, wenn ja, von wem? Kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich muss mir übrigens mal Aufnahmen von Dexter Gordon aus seiner Zeit anhören, als ihm seine Conn 10m geklaut worden waren und er Selmer spielte. Mal schauen, ob er sich im Sound verändert hat.

 

Hätten wir Gerrit nicht vor einiger Zeit vergrault, wäre die nächste Antwort absehbar ....

 

Hat er - aber leider nicht nur wegen der Hörner. Beim späten Dexter hört man schon, wie sich Alkoholkonsum auswirken kann...

 

Ich will doch Saxophon spielen und nicht Rasen mähen.

 

Rasen mähen???

 

Ich kenne das Zitat von HWP. Übrigens kommenden Donnerstag vor vier Jahren ist er gestorben.

 

Das ist nicht von HWP sonder angeblich von.....