Verteilung und Nutzung von Funkfrequenzen

Für die Forumsmitglieder, die sich in den letzten Tagen gefragt haben, ob die Auktion von Funkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur irgendeine Relevanz für das Thema Saxophon hat und für die von Euch, die bereits jetzt Drahtlosmikrofone und/oder drahtloses In-Ear-Monitoring einsetzen und sich fragen, ob sie ihr Equipment weiter nutzen können, habe ich versucht, einige Informationen zusammenzutragen.

Ob und ggfs. welche Auswirkungen jeweils zu erwarten sind, hängt davon ab, welche Funkfrequenzen das Equipment nutzt. Auf die Nutzer etwas älterer Geräte/Anlagen kommt aber i.d.R. eine spürbare Investition zu!

Beim Hersteller Sennheiser habe ich dazu zwei hübsch aufbereitete grafische Übersichten gefunden, die ich unten angehängt habe.

Allgemein gültige Erläuterungstexte dazu gibt es hier. Die ganze Branche beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit diesem "Damoklesschwert".

Die neuen "Verwaltungsvorschriften für Frequenzzuteilungen im nichtöffentlichen mobilen Landfunk (VVnömL)" sind hier abrufbar.

Das Fazit ist:
1. Lediglich der Frequenzbereich 863–865 MHz bleibt von allen Neuregelungen unbeeinflußt. In diesem Frequenzbereich können nach wie vor europaweit drahtlose Mikrofone, In-Ear Monitor Systeme, drahtlose Kopfhörer, Hörhilfen usw. kostenfrei betrieben werden.
2. In allen anderen, bislang nutzbaren Frequenzen ist mit massiven Störungen zu rechnen, sobald die Auktionen abgeschlossen sind und die neuen Betreiber mit dem Netzausbau beginnen, d.h. auf jeden Fall schon vor 2015.
3. Neu gekaufte Geräte/Systeme sollten auf jeden Fall die "sicheren" Frequenzbereiche nutzen!
4. Altsysteme sollten daraufhin überprüft werden, ob sie ersetzt werden müssen oder vom Hersteller (kostenpflichtig) umfrequentiert werden können.

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger

 

..auf die Idee wär' ich gar nicht gekommen - danke für den Hinweis!

 

Hallo Holger,

vielen Dank für deine Bemühungen. Das dürfte so manchen von uns interessiern.
Wobei ich bemerken muss, dass dies in meinen Augen eine Riesen-Sauerei ist. Mancher von uns hat etliche hundert Euro in ein hochqualitatives Übertragungssystem gesteckt und so manchen von uns wird es erwischen - dahingehend, dass entweder neues Equipment angeschafft werden muss oder evtl. Umbau-Arbeiten an den Geräten vorgenommen werden müssen. Und aus wessen Taschen wird das ganze bezahlt? - natürlich aus unseren.

Das ist mal ein Parade-Beispiel dafür, dass nur die Interessen der ganz großen zählen - der kleine Mann bleibt dabei gnadenlos auf der Strecke.

 

Andererseits ist das mobile Internet viel zu billig (das ist ja prinzipiell auch nicht schlecht) und auf jedem neuen Gerät aktiv, so daß die Kapazitäten schon arg ausgeschöpft sind. In Berlin ist das Netz beispielsweise schon sehr überlastet und langsam. Der Netzausbau ist also absolut nötig und sinnvoll und geht nunmal nicht ohne zusätzliche Frequenzen.

Ärgerlich ist eher für uns Musiker, dass Mikrofon-Funkstrecken weit hinter dem was möglich ist zurückbleiben und dennoch hoffnungslos überteuert sind.

 

So, die Auktion ist abgeschlossen. Welches Mobilfunkunternehmen welche Frequenzen zu welchem Preis ersteigert hat, ist seit heute hier abrufbar.

Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
Holger