Vollkommener Saxophon Anfänger - ein paar Fragen

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Cubito, 10.Februar.2017.

  1. Cubito

    Cubito Guest

    Hallo liebe Saxophonisten,
    ich lerne seit ca. 1 1/2 Monaten autodidaktisch (ich weiß, nicht optimal) Tenorsaxophon, mit vorheriger 10-jährigen Querflöten Erfahrung (Hobbymäßig). Ich habe nur zwei grundlegende Probleme beim spielen die ich nicht wirklich wegbekomme (natürlich spiele ich auch erst seit 1 1/2 Monaten)

    Einerseits klingt mein Spielen sehr nasal bzw. ein wenig quackig. Das könnte natürlich auch auf zu wenig Zwerchfell-Stütze zurückzuführen sein, allerdings wird das nur ein wenig besser wenn ich sehr laut spiele. Außerdem wage ich zu behaupten, dass zumindest im Grundsatz beim Querflöte spielen auch stark mit dem Zwerchfell gestützt werden muss. Deswegen meine Frage: könnte das zumindest auch am Instrument liegen? Ich spiele auf einem gemieteten Roy Benson (Modell leider mir nicht bekannt), wobei Roy Benson, wie man mir sagte, allgemein nicht sonderlich gut klänge.

    Und meine zweite und damit verwandte Frage ist: ich springe bei dem Wechsel von dem c zum mittleren d immer in den overtone von d. Und selbst wenn ich das nicht tue klingt der ton sehr... "stuffy". Bei e und f habe ich dieses Problem eigentlich überhaupt nicht. Ebenso ist das d auch immer sehr hoch, intonationstechnisch. Ich weiß, dass das ein sehr schwieriger Ton ist, aber könnte dies auch zumindest ein wenig mit dem Instrument zu tun haben? Das ist nämlich ganz schön frustrierend.
    Jeder Hinweis/Tipp wäre hilfreich!
     
  2. ppue

    ppue Experte

    Hallo @Cubito,

    es kann an allem liegen. Instrument undicht. Sollte man mal ausleuchten oder ausleuchten lassen. Dann hat der Anfänger oft zu viel Druck auf dem Blatt. Ziehe die Töne ein wenig nach unten und denke mehr an ein O als an ein I im Mundesinnern.
    Ein weiterer häufiger Fehler sind die Finger. Gerade wenn man die Leiter hoch spielt und vom C kommend das D anbinden will, müssen alle Fingerchen absolut exakt zum gleichen Zeitpunkt auf die Tasten flappen. Ich stell mir da immer elektrische Relais vor, die die Klappen zum gleichen Zeitpunkt schließen. Es passiert nämlich schnell, das ein Finger zu spät ankommt und die noch offene Klappe dann als Überblasklappe fungiert.
     
  3. RomBl

    RomBl Guest

    Kontaktiere mal jemanden, der Dir entweder live oder zumindest online (per Skype) weiterhelfen kann.
    Du wolltest einen Tipp haben: Frag @jazzwoman
     
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  4. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Cubito

    Zunächst herzlich willkommen bei den "grazy Saxern"!

    So klingt es halt nach 1 1/2 Monaten. Ganz normal. Ein schöner Saxton bedarf viel Übung und Geduld...das dauert eher Monate wenn nicht Jahre.

    Dein Ansatz könnte zu fest sein, daher überbläst das D schon mal gerne. Oder Du schließt nicht alle Klappen
    synchron.

    Könnte natürlich auch sein, daß das Sax nicht ganz dicht ist.

    Wie spricht denn das tiefe C an?

    CzG

    Dreas
     
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  5. Cubito

    Cubito Guest

    @ppue
    Würde sich ein undichtes Instrument dadurch bemerkbar machen, dass während des Spielens die Tasten nass werden? Also z.B. bei der Klappe die ich mit dem linken Mittelfinger schließe bildet sich (unregelmäßig, ist von üben zu üben unterschiedlich) häufiger ein eine "Wasseransammlung" direkt am Instrument, die dann irgendwann auf meine Finger auch kommen. Und es ist häufiger mal der unterste Teil vom Saxophon nass. Könnte das was damit zu tun haben? An das Klappen-Wechsel liegt es denke ich eher nicht, denn ein Freund der sich das mal angeguckt hat meint, dass der Finger Übergang eigentlich richtig aussieht... Aber schon mal Danke für den Tipp! :)

    und @Dreas
    also wie schon zu ppue gesagt, das nicht ganz dicht kann vielleicht sein... Also das tiefe c kommt eigentlich immer raus, es klingt vielleicht etwas dröhnend, aber im Grundsatz ist es okay. Und ich meine, dass ich da nicht den Ansatz abschwäche, aber sehr viel weniger mit dem Zwerchfell stütze. Ebenfalls danke für die Antwort! :)
     
  6. ppue

    ppue Experte

    Nein, die Nässe kommt eh raus, wenn sie da ist. Die meisten Klappen sind ja eh ständig auf. Die Nässe wird sich mit dem vermehrten Spiel legen, weil sich dein Mund wahrscheinlich dran gewöhnen wird, dass etwas in ihm drin ist, dann denkt, es gibt was zu essen und Speichel produziert. Das legt sich mit der Zeit. Auch bläst man später sicher trockener.

    Sehen kann man das nicht, ob der Übergang richtig gegriffen ist. Höchstens hören, wenn man greift und nicht spielt. Dann darf es nur Klack machen und nicht Kalack (-:

    Übe das D vom oberen G aus nach unten spielend. Höre, wann das D anfängt, gut und voll zu klingen. Lass den Ansatz lockerer und höre, ob der Ton voller wird. Macht nichts, wenn er jetzt ein wenig eiert.
     
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  7. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Hi Cubito,

    wenn Du viel Querflöte gespielt hast, solltest Du das mit der Stütze gut hinbekommen können.

    Dass der Sound am Anfang nicht so ist, wie man es sich wünscht, ist wohl normal. Da muss man ein wenig Geduld haben.

    Eine gute Übung zur Verbesserung des Sounds sind sog. longtones - also einen einfach lange aushalten, vielleicht im piano anfangen auf forte steigern und zurück. Dabei dann "nur" auf den Sound achten. So entwickelt man ein automatisches Gefühl dafür, was mit Stütze, Lippen, Rachen usw. gemacht werden muss, damit der jeweilige Ton "schön" klingt. Diese Übung ist zwar superlangweilig - bringt aber viel.

    Das mittlere D ist bei vielen Saxophonen ein Problemton. Klingt ein bisschen muffelig und ist oft zu hoch. Gibt sich auch mit der Zeit. Auch hier helfen die longtones.

    Mundstück, Blatt, Instrument tragen auch ihren Teil zum Sound bei. Das wichtigste ist aber der Spieler selbst. Alles andere fördert einen bestimmten Sound, ist aber nie allein ausschlaggebend. Deshalb müsste man also auch auf einem Roy Benson - Sax im Prinzip "ok" klingen können - vorausgesetzt, das Instrument ist technisch in Ordnung (also vor allem "dicht").

    Viel Spaß weiterhin beim Saxspielen,

    So long,

    Stevie
     
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  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ja, Longtones, auch noch zu Drones, trainiert die Intonation.

    Dein Sound entsteht im Hals/Rachen....Hals eng oder weit, Zungenstellung, Ansatz...(heißt hier immer "locker", ist aber etwas irreführend. An den Mundwinkeln hast Du schon Spannung, aber die Unterlippe drückt nicht, sondern dichtet nur Mundstück und Blatt ab).

    Übrigens was @ppue schrieb ist eine schöne Trockenübung.
    Ohne Ton Cis oder C greifen, dann D (alle Klappen bis D zu).
    Wenn es "kalack" macht oder "krrrrack" stimmt die Fingerkoordination nicht.
    Weiter üben bis ein sattes "Klack" ertönt.

    Viel Spass!

    Conn zum Gruß
    (CzG)

    Dreas
     
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  9. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das ist genau die Beschreibung, die ich bei jemandem mit 1 1/2 Monaten Saxophon Übung erwarten würde. Gegen das quäkige Geräusch hilft der Standard Rat:



    Das "d" klingt anfangs etwas gestopft. Tatsächlich hört sich das aber hinter dem Sax viel schlimemr an als vor dem Sax. Wenn Du Dich aufnimmst, oder gegen eine glatte Wand spielst, dann bemerkst Du von dem muffigen Ton kaum was. Das ist im Normalfall noch eine mangelhafte Luftführung und vermutlich hältst Du das Blatt auch zu fest. Das würde auch zu den Oktav Sprüngen passen.

    Das untere "d" ist eigentlich immer zu tief, das ober e immer zu hoch. Je lockerer man spielt, desto weniger fällt es auf. Es ist spieltechnisch aber einfacher, wenn man den Ton fallen lässt als wenn man ihn "hoch drücken" muss. Im Zweifelsfall lieber die Mundstück Positoion so wählen, dass es am unteren "d" besser passt (also weiter drauf) und oben rum lockerer spielen. Das macht auch gleich einen volleren Ton. Es ist nur anfangs ungewohnt, mit dem Zungenboden die Tonhöhe zu verändern, aber genau da soll es passieren. Am Zungenboden und im Kehlkopf, nicht an der Lippe.

    Dabei korrigiert man auch gleich die Tendenz, dass die Intonation vom c'" aufwärts nach oben weg driftet. Das kommt auch am häufigsten von zu festem Ansatz. Je kürzer das Rohr, desto empfindlicher reagiert der Ton bei Druck aufs Blatt.
     
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  10. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Doch, in seinem beschriebenen Fall könnte er es sogar sehen, falls es sich um ein Griffproblem handelt.

    Wenn das d'' überblasen wird, liegt es nicht selten am linken Ringfinger, wenn dieser etwas später als die anderen gedrückt wird.

    Und in dem Fall springt die obere Oktavklappe kurz auf, was besonders beim d'' zu einem a'' führt.
     
  11. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist aber bei der Querflöte dasselbe. Also wenn man schon so lange Querflöte spielt, kann man das eigentlich ganz gut mit der Gleichzeitigkeit, habe ich bei Leuten festgestellt, die von der Querflöte auf Klarinette oder Sax "erweitert" haben.

    Ich hingegen habe das Problem zum Teil immer noch, weil meine Finger anscheinend zu lange kein Instrument gesehen hatten und davon richtig steif geworden sind. Wenn ich nicht aufpasse, kommt das D kaum je richtig, sondern quiekt immer ein bisschen oder überbläst.

    Und Du hast absolut recht: der linke Ringfinger ... Ich denke, die Klappe ist zu, ist sie aber nicht, weil der Finger eben einfach zu schwach oder zu unbeweglich ist. Ich habe einige Zeit gebraucht, um das festzustellen, weil ich wirklich das Gefühl hatte, alles ist zu.
     
  12. Cubito

    Cubito Guest

    Vielen, vielen Dank für die Tipps! Tatsächlich lag das Problem wohl in der "Mundform". Denn jetzt wo ich sehr viel mehr aktiv versuche die Mundwinkel unter Spannung zu setzen, wird die Unterlippe automatisch zum "Polster" und der quakige Ton ist weitestgehend weg, außerdem ist die Intonation bei dem mittleren D viel besser geworden, sowie auch insgesamt die Intonation!:)
     
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  13. maipin

    maipin Kann einfach nicht wegbleiben

    Ganz am Anfang, also vor kurzem, bin ich auch gern mal an die Palmkeys gekommen - nur ganz leicht - eigentlich fast unbemerkt - hat aber schon ausgereicht, bei diesen kleinen Klappen...
    Auf die Mundstellung achtet mein Lehrer auch sehr - braucht er ja gar nicht zu sehen - kann es ja hören...

    LG Maik
     
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