Was ist bzw. bezweckt ein Resonanzkorken?

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von Tröto, 22.Juni.2014.

  1. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    http://www.clarissono.de/CssArchiv/CssTerminologie/CssTermSax/SaxophonTerminologie.pdf

    Seite 8: Daumenknopf mit Resonanzkorken

    Von einem Resonanzkorken habe ich noch nie gelesen oder gehört. :roll:

    Seine Funktion, insbesondere an dieser Position, erschließt sich mir auch nicht nach längerem Überlegen.

    Vielleicht bin ich auch schlichtweg zu gefühllos, um solche Resonanzen empfangen zu können. :-? :-?

    Weiß jemand, worum es sich bei dem Ding handelt?
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Einen Resonanzkorken gibt es nicht. Wenn etwas schlecht resoniert, dann Kork. Da der Daumen auch schlecht resoniert, dürfte an dieser Stelle weder Resonanz entstehen noch müsste sie unterdrückt werden, was einer anderen Interpretation des Begriffs entspräche.

    Ich sage mal, das ist ein rechter Unfug.
     
  3. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    naja, die leben ein wenig von Dienstleistungen rund um das Thema Resonanz.... oder was man dafür hält... scheinen ein wenig übers Ziel hinausgeschossen zu sein.... imho :)
     
  4. rbur

    rbur Mod

    Sag doch nicht "Unfug", sondern "Voodoo", das klingt doch gleich anders.
    Und der Korken muss cryogenisch behandelt sein, dann funktioniert das viel besser ...


    Übringes schließt die Daumenauflage dadurch bündig mit dem Oktavdrücker ab, was ich als ziemlich unergonomisch empfinde.
     
  5. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Die babben die Korken wohl überall drauf wo es ihnen einfällt... Aber es kommt auf die Richtung an, sagen sie..... Auf der Site findet der physikalisch vorbelastete Leser unter Philosophie Einiges .. Äh... Nein, ich sags nicht... Man muss es halt glauben, wie in der Kirche auch...:)
     
  6. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    den Korken (dünn, 0,5mm) klebt man dann hin, wenn jemand auf der Daumenplatte "ausrutscht". Das Ausrutschen kann auf einer ungünstig angewöhnten Handhaltung basieren oder auf einer Fehlstellung des Daumens (Gicht etc.).
    Die Position/Höhe des Oktavdrückers wird dann entsprechend angepasst.

    Haut und Kork vertragen sich gut, das Gefühl ist angenehm und der "Grip" verbessert sich ein wenig.

    Resonanzeigenschaften verändern sich dadurch aus meiner Sicht nicht.

    Die Clarissono Aufstellung (siehe Link im Eingangspost) finde ich sehr gut gemacht. Kleine Fehlerchen bei der Benennung und bei der Übersetzung - vermutlich von Journalisten gemacht, die der Sache nicht kundig sind. Trotzdem toller Link und jedem Interessierten zu empfehlen.

    Beste Grüße,
    Armin

     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das hängt vom Daumen und Spieler ab. Das kann durchaus sinnvoll und angenehm sein. Muss der Daumen nämlich zu weit weggestreckt werden, weil der Drücker zu hoch ist, kann das zu Schmerzen und Entzündungen im schlimmsten Fall führen. Da aber die Hand durch den Korg sich noch weiter öffnet kann es zu Spannungen in einem anderen Bereich auch des Daumens geben. Wenn es um die Höhe geht ist eine Optimtimierung der Höhe des Drückers sinnvoller. Für die Haptik ist Kork aber schon gut.

    Lg Saxhornet
     
  8. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Ich stelle mir eine Kork- anstatt einer Perlmuttdaumenauflage nun nicht unbedingt unbequem vor;
    Resonanz hin oder her, ich mag das Gefühl.
     
  9. rbur

    rbur Mod

    Der Kork ist nicht unbequem. Nur wenn der Oktavdrücker, so wie auf dem Bild, im Ruhezustand bündig mit dem Kork abschließt, das finde ich unbequem.
    Dann hat man nämlich beim Drücken die Kante mitten im Daumen und muss den Daumen zu weit abknicken, um den Drücker richtig zu drücken.
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Du hast sicher recht, wenn der Eindruck vom Foto stimmt. ABER - das Horn ist zumindest teilweise unbeklappt, deshalb kann bei ausgehängten Federn durchaus die Stellung des Drückers täuschen.

    Herman
     
  11. ThomasVoigt

    ThomasVoigt Schaut öfter mal vorbei

    Mahlzeit!
    Ich hatte vor einigen Jahren bereits das Glück diese Technik bei Martin Schöttle auszuprobieren und von Voodoo kann da garkeine Rede sein. Mein Instrument, was vorab von einer Generalüberholung kam und richtig gut lief, veränderte seine Ansprache und die Leichtigkeit des Spiels enorm! Ich kann nur empfehlen zuerst das dort auszuprobieren und erst danach negative Rückmeldungen zu geben.

    Selbst meiner Tochter rate ich erst etwas neues zu probieren bevor es heißt "das mag ich nicht" - gleiches gilt für mich für Sachen die man vielleicht nicht gut genug kennt um sich dazu zu äußern!

    Schöne Töne!
     
  12. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Jetzt wollte ich mir aus lauter Neugier die Seite http://www.resonanzoptimierung.de ansehen.

    Aber das tu ich meinen Augen nicht an. Vielleicht sollten die Herrschaften mal an eine "visuelle Optimierung" ihrer Farbwahl denken....
     
  13. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo,

    auf der Web-Site von Clarissono werden nur Arbeiten an Klarinetten und Oboen gezeigt. Das scheint auch nicht unplausibel zu sein, was gemacht wird.

    Was macht Herr Schöttle an Saxophonen?

    LG bluefrog
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    wenn mir jemand erzählt, dass die akustischen Eigenschaften eines Instrumentes sich verbessert haben, auf Grund:

    - anderer, neuartiger Polster
    - besserer Lagerung der Achsen

    dann will ich das gerne glauben, denn es lässt sich physikalisch erklären.

    Das gilt in gewisser Weise auch noch für Verstrebungen zur Erhöhung der Steifigkeit, oder von mir aus auch für massive Beschwerungen des Rohres (Resonanzbogen etc), auch wenn es mir schwer fällt, das noch nachzuvollziehen.

    Wenn mir aber jemand erzählt, dass die akustischen Eigenschaften eines Instrumentes sich merklich verbessert haben, weil auf der Daumenplatte für den Oktavdrücker ein Stück Kork geklebt wurde, dann neige ich natürlich erst mal dazu, dies als Voodoo abzutun.

    Allerdings ist es so, dass das Spielgefühl sich dadurch so verändern kann, das habe ich schon selbst erlebt, dass man tatsächlich meint, das Instrument habe sich akustisch verändert.

    In dem Zusammenhang musste ich gerade an den Meister der Flinten für die deutschen Biathlonathleten denken. Diese sind ja individuell angepasst, und die Protagonisten extrem sensibel, was die Balance und Greifbarkeit angeht.

    Da las ich irgendwann mal ein Interview mit besagtem Meister, in dem er erzählte, dass es durchaus vorkommen kann, dass ein Kunde zu ihm kommt, und meint, hier und da müsse was abgeschliffen werden, damit das handling besser wird.

    Nach einigen Stunden bekommen sie ihr Teil wieder und sind ganz begeistert ob des nun sehr viel besseren handlings. Als Geheimnis seines Erfolges gibt der Meister dann preis, dass er in nicht seltenen Fällen dabei gar nichts geändert hat, allenfalls die Optik ein wenig poliert hat.

    Gruß,
    Otfried
     
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