Hallo Keilwerth-Kenner, ich möchte als Nebeninstrument ein Keilwerth Alt. Habe ein Toneking bei meiner Schwester gespielt und bin begeistert von dem Klang. Es gibt ja jede Menge verschiedene Ausführungen aus dieser Zeit: Toneking, New King, Exclusive,... Jetzt habe ich gesehen, dass auch die Serie Ex 90II sich gebraucht in dem Preisbereich bewegt. Die soll auch in Deutschland gefertigt worden sein und qualitativ ebenso hochwertig sein. Hat jemand dazu persönliche Erfahrungen? Sind die neueren Saxophone bei Keilwerth ebenbürtig bezüglich Intonation und Klang, oder ist es nur die übliche Diskussion über neue Saxophone und Vintage? Danke für eure persönlichen Erfahrungen, Grüße Stefan P.S. Beim Tenor bin ich überzeugter Vintage-Spieler. Mein Sax ist 65 Jahre alt und ich bin happy damit.
Hallo, wenn dir das Toneking so gut gefallen hat, dann würde ich versuchen ein Toneking zu bekommen. Aber unbedingt testen. Keilwerth baut bis heute gute Saxofone.
Hallo @maserer, das Modell "Toneking" wurde von Keilwerth sehr lange gebaut. Wenn Du sagst "... aus dieser Zeit ...", welchen Zeitraum meinst Du konkret? Der gesamte Zeitraum erstreckt sich ungefähr von den 50ern bis zu den 80ern. Es gab verschiedene Ausführungen, wie "Special" oder "Exclusive" oder auch ohne Zusatz bei den Toneking. Bei den The New King - die es meines Wissens nach vor den Toneking und dann parallel zu ihnen gab - nur "Special" und ohne Zusatz. Hier Kannst Du beispielsweise einige interessante Informationen nachlesen: http://www.saxpics.com/?v=mod&modID=75 Was für ein Tenor spielst Du? Auch ein Keilwerth? (Du sagst: "ich möchte als Nebeninstrument ein Keilwerth Alt") Ich selbst spiele ein Toneking Tenor. Von daher nicht wirklich aussagekräftig für Alt. Es ist eins aus der letzten Serie, als Keilwerth noch Keilwerth war und noch in Nauheim produzierte, also aus den 80ern. Es hat weder Hochfis, noch gebördelte Tonlochkamine. Es spielt sich für mich phantastisch und ist im sound schön kernig. Manchmal wird behauptet diese Modelle hätten nicht mehr die Qualität der früheren Jahre. Ich kann das nicht bestätigen. Dann habe ich noch ein Dörfler & Jörka Alt das ist aus den 60ern. Nun muss man wissen das D&J ehemalige Mitarbeiter von Julius Keilwerth waren und somit eng mit der Firma verbandelt. Sie haben unter anderem auch für Keilwerth gefertigt, wenn dort Spitzenauslastung war. Es sind frapierende Ähnlichkeiten festzustellen, weswegen D&J auch schon für Keilwerth-Stencils gehalten wurden. Irgendwann hat man sich allerdings zerstritten ... das ist aber eine andere Geschichte. Egal. Worauf es ankommt ... von der Mechanik her ist dieses D&J Alt den Keilwerth extrem ähnlich, wenn nicht identisch. Das sind so meine persönlichen Erfahrungen. Neuere Keilwerth habe ich noch nicht gespielt ... außer meinem Neusilber S-Bogen vom Keilwerth Shadow, den ich mir zu meinem Tenor gekauft habe und der mir die Möglichkeit bietet den Ton noch etwas voller, runder auszubauen und nicht ganz so kernig, rau ist. Von der Intonation hatte ich bisher nie irgendwelche Schwierigkeiten. Manche behaupten das D'' sein auf ihren Keilwerth (ich glaube dabei waren das auch Tenöre) matt oder dumpfer. Das kann ich aber auch nicht bestätigen. Wenn ich recht informiert bin dann gab es so richtige Änderungen in der Mensur erst mit dem Verkauf der Firma und der Auflage neuer Modelle wie dem ST, SX, EX ... Aber sicher gibt es hier den ein oder anderen Experten der das besser weiß als ich. Ich denke nicht das die Instrumente die heute unter dem Markennamen Keilwerth verkauft werden von schlechterer Qualität sind als früher. Sie sind anders. Sie werden anders produziert. Und ... wer es ganz genau will ... sie sind eben keine "Keilwerth" mehr, genau wie beispielsweise Skoda, Porsche, Seat, Audi schlußendlich alle VW sind oder Opel, Voxhaul eben GM. Sind sie deswegen schlechter? Bereckis hat schon recht, "wenn dir das Toneking so gut gefallen hat, dann würde ich versuchen ein Toneking zu bekommen. Aber unbedingt testen." Und wie gesagt, die D&J sind baugleich.
Gegenfrage: was erwartest Du, was ein EX90 besser kann als ein Toneking? Bewußt EIN EX90, nicht DAS EX90. Für mich würde sich die Frage nicht stellen, ob DIESES Toneking oder EIN EX90. Wenn ich von DIESEM Toneking begeistert wäre, dann würde es DIESES Toneking. Punkt. JEs
Danke für eure Meinungen, und danke @Taiga für deine persönlichen Erfahrungen. Deinen Link kannte ich noch nicht. "Dieses" Toneking bekomme ich nicht, es gehört meiner Schwester. Es muss ein anderes "Dieses" werden Falls es noch jemanden gibt mit Infos bezüglich der Unterschiede zwischen Toneking und Ex90II, gerne. Ich dachte dabei an Mensur und die daraus folgenden Unterschiede, unterschiedliche Applikatur, etc. Grüße Stefan
Welches Toneking hast du denn gespielt? Ich hatte zwei Alt Toneking. Das eine in Silber mit geb. Tonlöcher mit Metallengelsflügel + hochFis(Ende 50/ Anfang 60er) und eins in Gold (Ende 70 /Anfang 80) ein Spezial ohne geb. Tonlöcher + hochFis goldenen Klappen und silbernen Klappenschutz. Dann hatte ich noch ein silbernes Tenor mit Plastikengelsflügel und geb. Tonlöcher + hochFis (Mitte50er) und ein goldenes Toneking Spezial ohne geb. Tonlöcher mit silber Klappenschutz und silbernen Klappen (Ende 80er). Besitze nur noch das Tenor mit Engelsflügel weil es für mich am meißten Charakter hatte. Heute würde ich mich wahrscheinlich für das jüngere Toneking Spezail entscheiden. Alt hab ich für den Wechsel auf Tenor aufgegeben. Naja. Die Engelsflügel sind nicht so gut im Tune wie die neueren Modelle. Auch ist das Gestänge weicher und verbiegeanfäliger. von der Ergonomie sind die neuen Tonekings mit der tiefliegenden hochFis und den schicken Perlmutauflagen etwas besser zu spielen und durch das festere Gestänge auch "dichter" bei den tiefen Tönen. Das Material ist bei den neueren auf jeden Fall besser und die klingen etwas direkter als die alten Modelle mit Flügel und wirken wesentlich stabiler. Die älteren und weicheren Toneking ließen sich beide etwas leichter anblasen in der tiefen Lage. Klingen aber immer etwas dumpfer/holziger. Im Vergleich zum SX (Tenor) find ich das SX auf jeden Fall wesentlich schöner in der Hand als alles andere. Ist (glaube ich) auch wieder leichter als die Tonekings Spezial aus den 80ern. Hat vielleicht etwas weniger Material verbaut? Klanglich fand ich beim kurzen Test letzte Woche das SX absolut grandios und sehr flexibel. Die ältern Modelle kommen da nicht wirklich mit, auch wenn deren Klang für mich mehr Charme hat. Müsste ich entscheiden und es wäre kein Preisunterschied vorhanden würde ich das neuere nehmen, weil es für mich den Eindruck machte etwas umfangreicher in den Soundmöglichkeiten zu sein und wirklich im Spielgefühl noch angenehmer war.
@maserer Ich empfehle Dir auch unbedingt, die Vorkriegsmodelle (Serie I aus den 30er Jahren) auszuprobieren, wenn Dir die Gelegenheit dazu geboten werden sollte. Es gibt gestandene Profis, die diese Modelle allen anderen JK´s vorziehen. Ich bin zwar kein gestandener Profi, aber die Serie 1 Modelle sind, meiner amateurhaften Meinung nach, schon phantastische Saxophone. Und die Applikatur auf dem Alt ist gut zu händeln. EX Modele von JK kenne ich nicht. LG Mummer
Ich fürchte, dann heißt es ausprobieren! Oder der Schwester ein Angebo machen, welches sie nicht ausschlagen kann. JEs