Weltklang Bari Intonation

Dieses Thema im Forum "Bariton Special" wurde erstellt von Sandsax, 2.Februar.2021.

  1. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Wollte nicht den Seriennummer-/Gravurthread zum Weltklangbari offtopic verhunzen.

    Daher getrennt die Frage: ist die Intonation der Weltklängler (Bariton) wirklich so furchterregend wie häufig im Netz beschrieben?

    So auch hier:

    http://sax.mpostma.nl/Instr/3536.html

    Zitat: „A weak point of these instruments certainly is their intonation. The bore profile is chaotic. We find unfavourable joints between pieces of tubing and a lot of relative widenings and narrowings follow one another. These faults cause serious intonation problems. Along with that the instrument sounds dull and stuffy because of a rather low key height and a narrow neck entrance.“
     
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  2. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ich bin lange nach weltklang durch die ganze Republik gefahren.

    alles dabei.
    Total abgerockte Kannen mit super Sound.

    super silberne mit gerollten Tonlöchern und mieser Intonation.

    alle Mischungen davon.


    Ich fand die für den Export deutlich besser und klanglich gab es welche die gar nicht gingen .... alles ohne erkennbaren Zusammenhang zum Baujahr.

    das beste war ein neueres in sehr mitgenommenen Zustand und viel grlötezen Reparaturen. Aber das war mir dann mit 1.5k€ zu teuer.

    am Ende bin ich mit meinem Buffet sehr glücklich, weil einstellschrauben an der Mechanik einfach Gold wert sind. Bari und Kirk würde mich total nerven bei den Koppelungen.

    B&S wirkte etwas besser. Die Mechanik war aber auch etwas sperrig.

    das Medusa rockst ziemlich...


    Bei den weltklang soll es aber oft mit dem Tausch vom s-Bogen getan sein ...


    Jetzt sind die so teuer geworden, dass ich die weltklang nicht mehr in Betracht ziehe, weil es mindestens gleichgute baris mit angenehmerer Applikation gibt zum gleichen Preis.

    klanglich tendiere ich aber schon nach weltklang.

    mittlerweile gibt es aber die Keilwerth für 500€ mehr und da würde ich nicht überlegen müssen.

    ein schnäuz 900€ in Gut wird es seltener geben wir vor 8 Jahren.
     
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  3. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Mein erstes Bari war ein Weltklang Bj. 1965. Damals (1985) gab es kaum etwas gebraucht und bezahlbar. Ein zweiter Versuch 10 Jahre später (Bj. weiß ich nicht mehr) führte zum selben Ergebnis: Ich kam mit der Intonation nicht zurecht, fand die Mechanik hölzern. Das war auch bei dem Weltklang eines Kollegen so. Dann fand ich ein Yanagisawa - und die Sonne ging auf, in jeder Beziehung.

    Im Gegensatz zu heute war vor 30+ Jahren die Auswahl gerade beim Bariton deutlich kleiner. Ohne Internet und EBay. Nur Kleinanzeigen, persönliche Kontakte, wenige Händler. Wer kann sich das noch vorstellen?
     
  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich fühle mich ja auch ohne Weltklangbari allerbestens versorgt.

    Mich wundert nur dieses eklatante Missverhältnis zwischen den Aussagen zur Intonation (und schonmal Ergonomie), die man auch aus zuverlässiger Quelle (s. M. Postma) findet und den andererseits immer wieder vorgetragenen Empfehlungen als „Geheimtipp“ unter den Einsteigerbaris.

    Das passt doch irgendwie nicht zusammen?
    Dann scheint das mit dem Geheimtipp schlichtweg aus einer anderen Zeit zu stammen und ist wohl der damaligen Alternativlosigkeit geschuldet.

    Danke @Feuerstreuer und @saxfax
     
  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ich hatte Weltklang als Bari, Tenor und Sopran. Heute habe ich die vorgenannten Stimmlagen von Yanagisawa :sensatio:.

    Ganz einfach ausgedrückt meine Beurteilung mit Fokus auf das Bari:.
    Der Sound aller Instrumente war nach meiner Wahrnehmung prima bis hervorragend, das Bari war extrem knarzig, "peppermäßig" würde ich sagen. Das Bari habe ich einer kompletten Neubepolsterung unterzogen und (leichte) Korrekturen an den Klappenaufgängen vorgenommen. Damit kam die Intonation besser in einen beherrschbaren Bereich. Mit einem guten Yanagisawa-Mundstück und einem von ESM wurde es nochmals besser beherrschbar. War aber nie gut.
    Auch insbesondere beim Sopran war sie nicht easy, aber für ein Sopran (das einteilige Solist), wie ich finde ganz okay.

    In einer Formation, in der ich gespielt hatte, war das Bari mit Weltklang besetzt. Da war ich bei den Kämpfen mit der korrekten Intonation immer live dabei. Obwohl der Spieler an sich ganz gut war, wurde insbesondere die tiefe Lage und der Oktavsprung von mir als "anstrengend" wahrgenommen.

    Der eigentliche Verkaufsgrund für alle Weltklinger war die Applikatur. Die war für meine "Stummelfinger" ungeeignet.:cry2:

    Und nun bin ich etwa 5 Jahre weltklangfrei und vermisse nichts.:cool2:
     
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  6. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    ich habe vor kurzem zwei Solist nebeneinander anspielen können. Beide klangen sehr ähnlich und waren ok.
    Das eine hatte eine super ergonomische Applikation das andere konnte ich fast nicht spielen. Kaum Unterschiede zu erkennen. Beide Gold.

    mein Freund hat ein Solist Tenorsax und das läuft super durch meine Finger. Ein normales weltklang Tenor will gar nicht spielen. Gerade ein Alto geborgt normales weltklang und das geht gut zu greifen.

    bei allen muss man die Gurtöse umlöten, weil man sonst nur im sitzen spielen kann...

    klanglich gefallen mir die guten weltklang Bari sehr gut.

    Ich spiele mit dem Buffet 400 so schnell und leicht, dass im Vergleich alles weitere nur mit mindestens 3k€ ein Upgrade darstellen würde. Und das ist es mir nicht wert.

    wenn man gutes findet und darauf zurecht kommt würde ich es spielen.
     
  7. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @Sandsax und Kollegen, da müsst ihr euch mal bisi mit der Geschichte von Weltklänglern beschäftigen.
    B&S zBps. war die Export-&Messe-Variante von WK. Dazu gabs noch auf Bestellung gefertigte, die auch nur für den Export waren.
    Dann gab es die sogenannte 'Inlands-Bedarfsversorgung', sagen wir - 10 Stücke fürs Jahr [schon ganz schön viel, war ja eh alles Bückware]
    und dann war noch der Export in die sozialistischen Bruderländer, SowjetUnion, Czecheslovakai, Polen etc.. die waren die schlechteste Qualität.
    Die 3 Level begannen schon beim Messingblech, was für Qualität, wie & wo gewalzt, dann wie zugeschnitten, von wem - die Exportsachen wurden nur von ausgewählten Handwerken gemacht, während der Rest halt so gefertigt wurde.
    Dann gehts weiter mit den Materialien für die Mechanik, dort war es dann am ärgsten, weil eben nix da war, die Maschinen uralt und da wurden auch noch viele aufgrund der Reparationsleistungen von den Russen requiriert.
    Dann bau mal ein gutes Instrument, nichts desto trotz wurden sehr gute Instrumente gebaut, auch wenn es Kopien westlicher, vornehmlich amerikanischer Modelle, waren.
    Wo dann die im einzelnen alle waren, von wem die gespielt wurden, das entzieht sich mir, aber was Kollege @Feuerstreuer schrieb, ist durchaus normal
    und nicht nur auf die Marke 'Weltklang' und alle damit zusammen hängenden Instrumente zu beschränken.
    good luck bei der Suche
    Paco
     
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  8. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Nee, nee- ich such nich :smile2::danke:
     
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  9. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest


    Sagen hier alle ...
     
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  10. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich schwör! :angelic:
     
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  11. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Nach dem was ich früher gesehen und in der Hand hatte, war die Qualität der DDR-Instrumente in den 1960er Jahren deutlich besser als 10 Jahre später, ähnlich wie bei den Fotoapparaten. Ich beziehe mich dabei auf die in den Westen exportierten Produkte. In der DDR Konsumgüter zu kaufen ging für Westler sowieso nicht („Nee, det is nur Ausstellungsware“).

    Ergänzen möchte ich noch, daß ich damals überhaupt nicht auf die Idee gekommen wäre, wegen der Intonation den S-Bogen zu tauschen oder mal ein anderes Mundstück zu probieren. Auch mein Sax-Doc-Lehrer nicht. Bei dem Weltklang Bari waren zwei Mundstücke ohne jede Beschriftung dabei, ein Messingteil, das nach einer Berg Larssen Kopie aussah, aber mangels Beschichtung grünspanig war, und ein Plastemundstück, an das ich nicht weiter erinnere.:rolleyes:
     
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  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Also ich kenn nur mein Weltklang-Bari, nämlich meines aus den 70ern, und da finde ich die Intonation unproblematisch, nur ganz oben bin ich etwas zu tief, was mir aber auch am Hohner Tenor passiert, dort sogar stärker.
     
  13. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Ich hatte 3 Weltklang Baris aus verschiedenen Jahren. Das Beste war meiner Meinung nach das Ältestete mit der Seriennummer #1922
    Alle hatten Probleme mit der Intonation und teilweise auch mit dem Sound, das Hauptproblem war wohl der S-Bogen.
    Ich hatte dann Bögen von Gloger die waren Sound und Intonationmäßig viel besser.
    Einen Original Weltklangbogen hat Hans mir "aufgenudelt" wie er es genannt, der war dann auch viel besser als vorher.
    Außerden hatte ich aber auch Probleme mit der Ergonomie, vor allem mit dem rechten kleinen Finger!
    Am Ende habe ich alle Welklang Baris verkauft und mir eine Yamaha gegönnt, was ich jetzt seit 2013 spiele.

    Wir haben damals lange in der Parallelwelt darüber geschrieben, hier ein Zitat von HWP:
    Wer den ganzen Thread lesen möchte: https://saxwelt.de/index.php/forum/deutschland-/106200-weltklang-bariton-bogen?limitstart=0
     
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  14. murofnohp

    murofnohp Ist fast schon zuhause hier

    Meine mich zu erinnern dass @Viper auch eins spielt? Kann mich jetzt nicht erinnern, dass da mi der Intonation was im Argen ist. Aber vlt. sieht er den Faden.
     
  15. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Doch, auch bei meinem Weltklangbari (#773) war die Intonation in den obersten Lagen im Argen, d. h. viel zu tief.
    Erst ein Gloger-S-Bogen brachte die notwendige Abhilfe.

    Viele Grüße:)
    Klaus
     
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  16. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Mein Weltklangbari war Nr. 718, nach Auskunft vom VEB Markneukirchen bj. 1964. War bei mir ähnlich. Aber Gloger-Bögen gab's damals verm. noch nicht. Und den Klang habe ich als muffig in Erinnerung. Wie gesagt, das Yanagisawa (ohne Typenbezeichnung und ohne hoch F#) war auch klanglich eine Offenbarung.
     
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  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hilft bei sowas nicht auch ein Mundstück mit kleinerer Kammer?
     
  18. ppue

    ppue Experte

    Mich würde interessieren, woher du die Informationen hast.
     
  19. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Es soll/müßte mit einem Mundstück mit größerer Kammer funktionieren, das man dafür etwas
    weiter auf den S-Bogen schiebt. Dann stimmt wieder das Verhältnis von Rohrlängen zu Volumina.
    Allerdings wollte ich unbedingt mein Berg Larsen (Metall mit kleiner Kammer) weiter benutzen,
    sodass für mich nur ein anderer S-Bogen (größere Bohrung) in Frage kam.

    V. G. klaus
     
  20. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Danke für den Link. Leider kann ich überhaupt keine Bilder mehr abrufen. "nicht gefunden" oder "not found" sind die einzigen Mitteilungen, die sich öffnen, wenn ich auf Dokumente oder Bilder clicke. Gibt's da vielleicht einen Trick? Ich würde mich gerne tiefer in die Mathematik von HWP einarbeiten. Ohne seine Dokumente fehlt mir aber was Entscheidendes.

    Zum Thema "Exportmodelle" von Weltklang/B&S würde ich auch gerne mehr verstehen. Gab es die wirklich? Und ist erwiesen, dass die Qualität besser war? Woher kommen diese Infos? Wie waren die "Exportmodelle" gekennzeichnet?

    VG, Tobi.
     
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