Wie lange braucht man, um "vernünftig" zu spielen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von BettyBlue, 6.Juni.2004.

  1. BettyBlue

    BettyBlue Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich weiss, es gibt keine eindeutige Antwort auf diese Frage.

    Mich interessiert, weil ich merke, dass sich Leute mit einem halben Jahr Erfahrung, einem Jahr, zwei Jahren Anfänger nennen.

    Hm, scheint eine Lebensaufgabe zu sein ...

     
  2. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Also, Charlie Mariano hat nach 2 Jahren in einer Profiband gespielt...aber eben auch jeden Tag 8 und mehr Stunden geübt.

    "Vernünftig spielen" ist auch ein sehr dehnbarer Begriff. Ich kann zwar in meiner Amatuer-Soulband ganz brauchbar im Bläsersatz spielen, aber eine Profiband würde mich nicht mal angucken...aber nach 2 Jahren sollte man sich nicht mehr als Anfänger fühlen.

    Wichtig ist nach meiner Erfahrung, so früh wie mögllich in einer Gruppe zu spielen, die vom Niveau her passt, aber eben auch fordert. Jahrelang alleine spielen fände ich langweilig, es bringt einen auch irgendwann nicht mehr weiter.

    gruß,
    saxfax
     
  3. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Ist das nicht eine Frage, wie intensiv man übt? Und selbst dann: Was man gerade mit Mühe gelernt hat erscheint kinderleicht und man sieht es kaum noch, doch schon sieht man den nächsten Berg vor sich;-)

     
  4. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Da hab ich gleich mal die nächste Frage:

    Was übt ihr?
    Denn nur den Bläsersatz von den aktuellen Big-Band oder Orchesterstücken ist doch auch nicht das wahre, oder?
     
  5. Saxy

    Saxy Schaut nur mal vorbei

    @ Topic: Hängt von den Leuten ab mit den man spielt... Wenn die Leute in den Bands in denen man spielt das gleiche Niveau haben fühlt man sich nicht wirklich als Anfänger. Geht man dann aber zum Beispiel aber auf einen WS mit hohem Niveau und hört bei den Sessions zu fühlt man sich dann doch eher wieder als Anfänger ;-) Aber das ist ja das, was motiviert....
    @ "Was übt ihr": Scales, Scales, Scales ähh und ... Scales ;-) Nein natürlich auch Longtones, Apreggien, Standarts (Realbook), und die ganzen schönen Technikübungen...
     
  6. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Hallo Tim,

    natürlich nicht nur den Band-Kram. Ich würde sagen, grob geviertelt zwischen Band, Technik-Übungen (Lange Töne, Dynamik, Skalen in allen Tonarten) und Improvisation (zu CDs) und Raushören von Sachen. 1/2 Stunde am Tag ist Minimum, mehr als 1 schaffe ich meist nicht.

    Wobei ich - auf Anraten von Lehrer und anderen Musikern - zunehmend versuche, das alles auswendig zu spielen. Das ist am Anfang mühsamer, später aber einfacher, finde ich (Deswegen auch das Raushören - ich hätte früher nie geglaubt, dass ich das mal hinbekomme).

    Wichtig ist es, den Kram in Kopf und Finger zu bekommen.

    Und dann ist es noch ganz wichtig, sich auf Konzerten und Platten ander Leute anzuhören.

    Gruß
    saxfax
     
  7. Upfmusic

    Upfmusic Kann einfach nicht wegbleiben

    Die Frage wann man vernünftig spielen kann ist erst dadurch zu beantworten, wenn man weiß was für Anforderungen gestellt werden.
    Ich kann nur soviel sagen, dass in dem Bereich in dem ich hauptsächlich Tätig bin und das sind die Blasorchester, Schüler nach etwa 4 Jahren Unterricht ins Orchester dürfen, jedoch ist für die meisten dann noch die Sache olympisch zu sehen (dabeisein ist alles.) Um in einem Oberstufenorchester musikalisch was bewegen zu können sind in der Regel 8 und mehr Jahre Unterricht und entsprechendes Üben erforderlich um den technischen musikalischen und intonatorischen Anforderungen gerecht zu werden.
     
  8. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    @Upfmusic

    Uiuiui, das sind ja ganz schöne Ansprüche...und das bei einem Zeitaufwand, der nur ernsthaft übenden Schülern möglich ist (sagen wir mal 2 + x Stunden pro Tag). Was wird denn da im Ensemble gespielt - die "Giant Steps"-Soli unisono, in doppeltem Tempo?? :cool: Nein, im Ernst: was wird denn da gespielt, und wollt ihr wirklich professionellen Maßstäben genügen? War das jetzt nur pädagogische Übertreibung - oder was meinst du mit "musikalisch was bewegen"??

    Letztlich glaube ich aber auch, dass "vernünftig" relativ ist zu den Vorbildern bzw. den Zielen, die man sich in Sachen Klang, Technik, Intonation und Ausdruck setzt. Die Ziele sollten aber auch individuell realistisch sein; mit fortschreitender Übung werden sie von allein höher, bis sie dann durch Faktoren wie nutzbare Übungszeit und (am Schluss) Talent natürlicherweise begrenzt werden.

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  9. Upfmusic

    Upfmusic Kann einfach nicht wegbleiben

    Mit musikalisch "was bewegen" ist gemeint, dass man die Stücke wirklich im Griff hat und auch noch in der Lage ist musikalisch zu gestalten und nicht nur die vorgegeben Tonfolgen irgendwie runter zu schnoddern. Dazu kommt dass man klanglich und intonatorisch !!! (sehr wichtig) präzise und sauber spielt.
    Man sollte über den Punkt hinaus sein, dass man sich an einen Crack dran hängen muß um mitzukommen.
    Tja was wird so gespielt im "Blasorchester" die Literatur ist unendlich und in den Bereichen Ober-/Höchsstufe äußerst anspruchsvoll. Am besten schaust Du mal auf www.sinfonische-blasmusik.de vorbei. Da werden sie geholfen.
     
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