Wie spiel ich eine Melodie die ich im Kopf habe?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von lugge86, 26.Juni.2017.

  1. lugge86

    lugge86 Schaut nur mal vorbei

    Hi zusammen,

    kurzer Hintergrund:
    ich spiele seit etwa 4 Jahren Tenorsax (wobei ich die letzten 1 1/2 Jahre recht inaktiv war und erst jetzt Aufgrund eines Auftrittes wieder mehr mache).
    Ich hab bei uns in der örtlichen Kapelle gelernt und noch das Bronzene Musikabzeichen mitgemacht.
    Mein Repertoir beschränkt sich daher auf die kurzen Stücke aus den Übungsbüchern bzw. was in so einer Kapelle halt gespielt wird.
    Dementsprechend wird auch so gut wie alles vom Blatt abgespielt.

    Ich würd jetzt gerne in der Lage sein selbstständig Melodien zu spielen.
    Also z.B. eine Melodie die ich im Kopf habe auf dem Saxophon umzusetzen.
    Das kann z.B. auch ein Gitarrensolo aus einem Rockstück sein.
    Beim Pfeifen klappts ja auch: da kann man ja auch eine Kopfmelodie mit dem Instrument "Mund" wiedergeben.
    Meine Frage ist wie die Übungen dazu aussehen damit ich auch auf dem Sax immer den richtigen Ton finde ohne immer alle durchprobieren zu müssen.

    Vermutlich muss man sich damit intensiv mit Harmonielehre auseinandersetzen?
    Andererseits, Melodien die man im Kopf hat klingen ja immer "gut", d.h. sind in sich harmonisch rund. Es geht ja "nur noch" darum die richtigen Knöpfe zu finden ohne erstmal alle Knöpfe durchprobieren zu müssen.
    Wie übt man sowas?
    Vermutlich sollte man sich erstmal auf eine Tonleiter konzentrieren?


    Ich hoffe mein Problem ist versändlich beschrieben ;-)
    Wenn nicht dann bitte einfach melden!

    Viele Grüße,
    lugge
     
  2. saxoson

    saxoson Ist fast schon zuhause hier

    Ton für Ton...
     
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  3. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Im Prinzip kannst Du ja mit jedem Ton starten. Ich würde versuchen den ersten Ton zu suchen, der am besten mit Deiner Hörerwartung übereinstimmt. Und dann einfach nur noch Ton für Ton. Wenn du die Tonleiter raus hast, wird es einfacher. Die leiterfremden Töne, hört man mit etwas Übung gut raus. Bei ganz einfachen Melodien sind es sogar oft nur die 7 Töne der Leiter.

    Andreas
     
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  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Viele singen die Melodie und spielen sie dann auf dem Saxofon.

    Mit kleinen Melodien anfangen oder sogar nur mit Intervallen.

    Harmonielehre ist hier nicht erforderlich.

    Ansonsten kenne ich das Problem aktuell vom E-Bass. Es gilt tatsächlich: Ton für Ton

    Mit der Zeit wird es immer besser.
     
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  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Keine schlechte Idee für den Anfang. Du hast ja sicher (noch) nicht vor, eine Melodie in genau einer bstimmten Tonart zu spielen. Mach es am Anfang ganz einfach, spiel z.B. 'Alle meine Entchen'. Mit welchem Ton fängst Du an, wenn Du dich z.B. auf die C-Dur Leiter beschränkst? Probier das aus mit den verschiedenen Tönen der Leiter. An Harmonielehre brauchst Du nur so viel, dass Du weißt, was die C-Dur Tonleiter ist.;-)

    LG Helmut
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Juni.2017
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  6. hiroaki

    hiroaki Ist fast schon zuhause hier

    Hi Lugge,

    Nö, dafür nicht

    Tonleitern sind immer gut.
    Hier geht es m.M. nach mehr darum Intervalle zu hören / zu greifen. Nimm Dir ein einfaches Lied und spiel es in verschiedenen Tonarten. In C kannst Du es vom Blatt lernen. Dann vielleicht in G nach Gehör. Das kannst Du nach und nach auf weitere Tonarten und komplexere Stücke erweitern.

    Grüße
    Robert
     
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  7. lugge86

    lugge86 Schaut nur mal vorbei

    Danke euch erstmal,

    Ton für Ton..
    Also im Prinzip Try & Error?
    D.h. ich fang mit einem Ton and und hangel mich dann mittels Ausprobieren durch alle Töne durch.

    Aber ist bei diesem Vorgehen den ein Lerneffekt zu erwarten?
    Wird es bei der nächsten Melodie einfacher? Kann ich dann irgendwann eine Melodie "treffsicher" runterspielen so wie beim Singen und Pfeifen?

    Ich hätte vermutet dass ich zumindest Übungen zum Thema Gehörbildung absolvieren sollte.
    Also Intervalle erkennen etc.
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Eindeutig ja. Ich würde die Melodie erst singen und dann spielen...

    Das ist praktizierte Gehörbildung. Manchen hilft der theoretische Background, manchen blockiert es.
     
  9. slowchange

    slowchange Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja genau so. So hast du ja vermutlich auch gelernt, wie du pfeifen kannst, was du im Kopf hast. Oder singen. Oder sprechen. Es geht ja letztlich darum, ein Gefühl zu entwickeln oder einen Instinkt, eine Fähigkeit, die hinterher automatisch abläuft. Allerdings kann man sich als Erwachsener die langwierige Prozedur manchmal durch die Theorie etwas vereinfachen. Gehörbildung ist gut, aber es ersetzt nicht das "Rumprobieren" in der Praxis.
     
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  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ja, aber du probierst ja nicht alle Töne durch. Du weißt ja, obs rauf oder runter geht, und ob weit oder nur knapp.

    Ja, denn mit der Zeit lernst Du Intervalle einschätzen.

    Schadet nicht, ist aber auch nicht zwingend nötig. Geht auch "spielerisch".
    (genauso wie ich gemerkt habe, dass man für viele Dinge nicht unbedingt Etüden braucht, weil man sie in einem konkreten Stück eh mitüben kann... z.B. mein Fingertraining ist die Toccata in d-moll von Bach; auf der anderen Seite gibt es auch Etüden, die gut klingen, z.B. die von Snidero...)

    Ich hab von Anfang an immer probiert, irgendwelche bekannten Melodien aus dem Gedächtnis zu spielen, einfach, weil ich die jeweilige Melodie grad spielen wollte, ohne zuerst lange nach Noten zu suchen. Mittlerweile erkennen meine Finger sogar teilweise die Tonart, ohne dass ich darüber nachdenken muss...
     
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  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Der Schlüssel ist das Hören von Intervallen.
    Mein Vorgehen ist eigentlich immer irgendwie Zweistufig.
    1. Ich versuche die Tonart herauszubekommen, in dem ich als Longtone über den Takt mir den Grundton suche. Oder ich werfe einfach mal ein paar Töne in den Raum und merke dann, welche Vorzeichen ich brauche (Tonarten und deren Vorzeichen sollte man schon bis zu einem gewissen Punkt draufhaben, besonders, wenn man zu einem Stück mitspielen will. Sonst geht Transponieren.).
    2. Danach sind es die Intervalle herauszuhören, die ich dann in dieser Tonart brauche. Am Anfang würde ich das tatsächlich mal in C-Dur üben, dann mußt Du auf keine Vorzeichen achten mußt. Einfach hören, wie bestimmte Sprünge klingen.
    Der rest ist Erfahrung.

    Wenn Du bereits konkrete Stücke im Kopf hast, dann fang mit einer vereinfachten Melodie an, wobei Du die kleinen Schnörkel, die gerade bei Gesang schnell mal mit eingeschummelt werden, einfach wegläst. Komplizierter geht immer, wenn die Basis steht.
     
  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das setzt voraus, dass man in den Tonarten wirklich fit ist.

    Genau! Aber bitte bleib dabei bei einer Tonart, in der Du dich zu Hause fühlst. Konkret: Wenn Du 'Alle meine Entchen' spielen willst, probier so lange im Rahmen von z.B. C-Dur, bis Du das Lied in C-Dur spielen kannst. Wenn Du versuchen würdest, den ersten Ton so zu spielen, wie Du ihn gerade im Kopf hast, landest Du in irgend einer Tonart, die Dir womöglich völlig fremd ist. Da verhedderst Du Dich unweigerlich!

    Im Prinzip ja, aber nicht versuchen, die Tonart zu treffen, in der Du das Lied gerade im Kopf ist.

    Genau! Und wenn es eine vorher bestimmte Tonart ist, sind die Möglichkeiten weiter eingeschränkt.

    Ein genereller Rat: Versuch nicht zu viel auf einmal, das führt sehr schnell zum Frust.

    LG Helmut
     
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  13. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Auf einem Workshop hat mir die dort anwesende Gesangsdozentin den Tip gegeben, mir die Melodie wirklich mit der Hand als "Stufenmodel" in die Luft zu malen :)

    Cheerio
    tmb
     
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  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Na wie hast Du denn Singen oder Pfeifen gelernt????
    Klar hat das einen Lerneffekt. Du wirst lernen, wo auf Deinem Instrument die Töne liegen, die Du als nächstes brauchst oder erwartest. Auf lange Sicht erwirbst Du damit auch ein Stück Unabhängigkeit von den schwarzen Klecksen auf dem Notenpapier. Und eigentlich wäre es wohl auch eine viel "natürlichere" Methode ein Instrument kennen zu lernen
    .
    Immer feste druff
    quax
     
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  15. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Im Unterricht kann man ja auch so Call- and Response-Sachen machen. :)

    Grüße
    Roland
     
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  16. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    besorg dir das "Ohrenbuch"
     
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  17. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Vielleicht einfach spielen und sich selber zuhören.... Ich denke das es Übung ist.. daher wie bereits erwähnt Ton für Ton suchen... Die phrasierung ist dann der nächste Schritt...
     
  18. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    Ein bißchen anderer Zusammenhang, ein anderes Instrument, leider in englischer Sprache...



    Übrigens, in dem Video werden alle die sich für Improvisation begeistern noch mehr interessante Tipps finden!

    Viele Grüße Ralf
     
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  19. lugge86

    lugge86 Schaut nur mal vorbei

    Hi zusammen,
    wollt mich nur mal für die Ratschläge bedanken.
    Komme leider erst am Wochenende dazu das Ganze anzugehen.

    "Alle Meine Entlein" ist ja noch einfach ;-) Aber ich finde bestimmt ein passendes Stück dass ich mir dann ohne Noten erarbeiten werde. Also vom Kopf aufs Instrument übertragen.
    Und mal sehen, wahrscheinlich klappts mit der Zeit wirklich besser, das gewünschte Intervall zu finden.

    Noch eine Frage:
    ich würd einfach mal beim mittleren C beginnen, egal in welcher Tonart das konkrete Stück nun gespielt ist. dann hab ich praktisch nach unten und oben reichlich Luft und mir gehen nicht plötzlich die Noten aus.
    (Das war durchaus ein Problem dass ich mal hatte als ich die Tabulatur eines Gitarrensolos in Noten fürs Sax übertragen wollte. Die Gitarre hat einen viel zu hohen Tonumfang ;-) )
    Sollte so passen oder?
     
  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    probier einfach und lass uns wissen, wie es klappt.:)
     
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