Wie spielt sich eigentlich eine (Barock- oder "normale") Oboe?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von altruist, 4.Januar.2010.

  1. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Zusammen,

    tja, ziemlich dumm von mir diese Frage erst jetzt zu stellen, wo sich unser geschätzter Experte und Moderator Axel Mario etwas zurückgezogen hat. Aber ich habe nun mal erst vor kurzem das Freiburger Barockorchester live gehört und festgestellt, wie schön Barockmusik klingen kann, und besonders die Oboen! :)

    Falls also einige unter Euch dieses Instrument spielen: wie spielt sich die Oboe verglichen mit einem Sopran- oder Altsaxophon? Ist der Blasdruck so extrem hoch und gesundheitsschädlich, wie man es manchmal hört? Wie lange benötigt man für einen brauchbaren Ton? Ich denke mal, die Fingertechnik ist das geringere Problem?

    Freue mich auf Eure Antworten, auch wenn Ihr nicht selbst spielt aber jemanden kennt, der sich auskennt.

    LG Johannes
     
  2. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hallo johannes!

    leider hab ich nicht die geringste ahnung von oboen, außer, dass ich deren klang sehr ansprechend finde.
    hast du dir schon mal den wiki-artikel durchgelesen? recht informativ für den anfang.

    ich finde doppelrohr-instrumente vom klang her grundsätzlich sehr interessant. vor allem oboe und englishhorn!

    dass oboe und englishhorn nicht nur in der klassik ihren platz finden, zeigt mccandless von oregon recht beeindruckend, wie ich finde!

    und noch eine wunderschöne nummer von oregon...

    und noch ne super heiße nummer!

    oregon fasziniert mich sowieso immer wieder. das etwas experimentelle, ausdrucksstarke, durch viele genres...einfach cool! :-D

    lg phi
     
  3. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo phi,

    Danke für die Super Links! Ja, Oregon finde ich auch richtig Klasse. Ich werde mich weiter informieren, bevor ich mit einem neuen Instrument eine neue Baustelle aufmache...

    LG Johannes
     
  4. hage

    hage Schaut nur mal vorbei

    Hallo Johannes,

    ich habe 7 Jahre Oboe gespielt, als Schüler, lang ist's her, vom Kleiderschrank (weil's meine Familie so genervt hat, angeblich schlimmer als Geige) bis ins Landesjugendsinfonieorchester.

    Der Ansatz verlangt tatsächlich eine spezielle Mundmuskulatur, der entstehende Hochdruck im Kopf, weil die Luft durch dieses kleine Rohr geblasen werden muss, ist jedem Oboisten mehr oder weniger anzusehen. Anzumerken glaube ich kaum, aber zu den manchmal beschriebenen Hirnschäden sollte man vielleicht eher im persönlichen Umfeld befragen.

    Verglichen mit dem Saxofonansatz braucht das Ganze sicherlich einige Zeit länger, um leicht zu gehen und schön zu klingen, aber alles eine Frage der Übung. Die Grifftechnik, Körperhaltung (v.a. natürlich gerades Sopran) und der möglichst offene Rachenraum stellen weitgehend gleiche Anforderungen. Also ein Wechsel zwischen beiden Instrumenten (s. Oregon) dürfte nicht allzu schwer sein.

    Gruß,
    hage
     
  5. altruist

    altruist Ist fast schon zuhause hier

    Hallo hage,

    vielen Dank für das Mitteilen Deiner Erfahrungen. Verstehe ich Dich richtig, dass man allein mit dem Doppelrohrblatt schon üben könnte, ähnlich wie bei einer Mundstückübung für das Saxophon? Dabei ließe sich vielleicht feststellen, wie man damit zurecht kommt?

    LG Johannes
     
  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Auch ich kann leider nichts Kompetentes zum Oboespielen beitragen, ausser dass ich dieses Instrument auch faszinierend finde. Anscheinend wirklich ziemlich schwierig und anstrengend !

    Toll, wie sich dieses dünne Stimmchen durch ein ganzes Orchester hervortut.

    Ich spiele in einem SBO 1. Klarinette. Da gabs schon einige Male richtige Gänsehautmomente mit der Oboe. Z.B. hatte ich bei "Music" eine Solopassage, bin ganz vertieft, bis plötzlich die Oboe dazu einsetzt (für mich unerwartet) ... Genial !

    Frappierend auch die Aehnlichkeit mit dem Sopransaxophon. Ab und zu spiele ich mit dem Sopran Barockmusik, wirklich faszinierend !
     
  7. Moni

    Moni Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo altruist,

    meine Schwester hat jetz vor ca. 2-3 Monaten im Alter von 10Jahre mit Oboe angefangen. Bis sie einen richtig schönen Ton hatte, dauerte ca. 1-2 Wochen. Sie schlägt sich gar nocht mal so schlecht. Klingt eigentlich schon richtig gut!

    LG Moni
     
  8. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin, @all,

    klar, die Oboe ist ein faszinierendes Instrument - aber wenn ein Soprano wie eine Oboe klingt, finde ich persönlich das entsetzlich. :cool:

    LG - Chris
     
  9. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Hallöchen!
    Ich habe mit 9 Jahren angefangen Oboe zu spielen. Das sind nun mittlerweile so an die 40 Jahre her.
    Zum Anblasdruck kann ich nur so viel sagen: Es liegt am Lehrer Dich mit "guten" (= auf Dich angepasste) Rohre zu versorgen. Im Anfang klingt die Oboe wegen zu leichter Rohre (damit es überhaupt spielt) wie ein sterbendes Schwein. Ich glaube meine Umwelt musste sehr leiden. Ursprünglich wollte ich mal Oboe studieren, habe es aus heutiger Sicht zum Glück nicht geschafft. Nun kann ich Oboe und neuerdings (seit einem knappem Jahr) auch Saxophon so spielen, wie es mir gefällt. Der Wechsel von Oboe auf Saxophon fällt eigentlich ziemlich leicht (MIR!). Umgekehrt scheint das fast nicht zu klappen. Da ich gelernt habe Druck im Bauch und NICHT im Kopf "aufzubauen" kann ich mit dem Ton ganz anders spielen. Permanentatmung ist daher für mich kein Thema :-D
    Mein Saxklang gefällt mir schon ganz gut (http://www.youtube.com/watch?v=ylUe1uv4iDQ).

    Mit freundlichem Gruß
    Jörg
     
  10. viva-la-musica

    viva-la-musica Ist fast schon zuhause hier

    Ich dilettiere nur ein wenig auf der Oboe.

    Der Ansatzdruck hängt sehr stark vom Rohr ab, ich hatte mal einen Orchestermusiker als Lehrer, der mir ein gnadenlos hartes Blatt vorschlug. Das muss aber nicht sein, auch im Handel kriegst leichtere Fertigrohre, die auch annehmbar klingen. Sehr leichte Rohre klingen quäckig, schwere Rohre sehr dunkel. Die Rohröffnung ist sehr schmal, da geht also wenig Luft durch, das bedingt eine Umstellung der Atemtechnik, sonst atmest du hoch, ohne die Luft loszuwerden. Dazu hat ja Hage schon was geschrieben.

    Der Blasdruck ist jedenfalls noch höher als beim Sopran, vlt. mit einem Sopranino vergleichbar. Die erste Oktave sollte problemlos sein, aber ab g'' wird schon schwierig. Die Greifweise weicht deutlich vom Sax ab, auch wenn das Grundschema ähnlich ist. Die Oboe hat eine sehr filigrane Mechanik, auch mit vielen Extratasten, die aber andere Funktionen wie beim Sax haben. Lässt sich aber lernen.

    Leider ist das ganze sehr teuer, da gibts keine preiswerten Instrumente, auch Fertigrohre kosten ab ca. 10 €.
     
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