Yamaha oder Yanasigawa

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5305, 21.Februar.2010.

  1. Gelöschtes Mitglied 5305

    Gelöschtes Mitglied 5305 Guest

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    nachdem ich nun seit zwei Monaten ein Leihinstrument (Roy Bensen)spiele, an dem ich schon diverse verlorengegangene Korkstücke neu befestigen musste und bei dem ich mir nicht immer sicher bin ob missglückte Töne (vor allem zwischen h1 und c2),auch d0, auf den Ansatz oder das Instrument zurückzuführen sind, möchte ich mir demnächst ein eigenes Instrument zulegen. Mein Lehrer hält nur was von Yanasigawa und Selmer. Yamaha lehnt er klanglich ab, mechanisch seien sie i.O., zu Keilwerth hat er nichts gesagt.
    Ich habe mir eine finanzielle Grenze für das Altsaxophon um 1700 Euro gesetzt (mit kleiner Toleranz nach oben), 2000 ist die absolute Schmerzgrenze und eigentlich schon zu viel.

    Welche Erfahrungen habt Ihr. Ist das einfachste Yanasigawa genauso gut wie ein Yamaha in der gleichen Preisklasse ? was ist mit Julius Keilwerth in dieser Preisregion ?

    Mir ist klar, das die Klangvorlieben eine wesentliche Rolle spielen. Aber vor solchen Entscheidungen hat bestimmt jeder schon mal gestanden.

    Wo kann man überhaupt beruhigt ein Instrument in OWL kaufen ? Ich kenne nur kleinere Musikhändler oder FMB in Güterdloh. Sollte ich vielleicht nach Köln fahren.

    Ihr seht, ich habe viele Fragen. Vielleicht habt Ihr ja einige Antworten.

    Vielen Dank im vorraus.

    Holger
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Hallo Holgi,
    meine beste Ehrfahrung habe ich mit Yamaha gemacht, angefangen vom Sopran-Alt bis Tenorsaxophon. Allerdings die Custom Modelle. Sie sind in Verarbeitung und Material sehr hochwertig, Intonieren auch sehr gut, wenn man sich auf das Saxophon einläßt. Es muß auch kein neues Sax vom Händler sein. Ein gut gepflegtes Custom Modell ist bei ebay oder ähnlichen Foren gewiß von 1.600€ bis 2.000€ zu bekommen.
    Ich habe jedenfalls die beste Erfahrung gemacht! Man muß der "Selmermanie" nicht unbedingt verfallen.

    Gruß
    saxofonie
     
  3. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... so hat ja jeder seine Vorlieben... ich würde einfach alles mal antesten, tolle Instrumente sind das alles auf jeden Fall...es ist natürlich schwierig, ddann dem Einfluß des Lehrers zu "entgehen". Bei FMB kann man sich den Kram ja mal schicken lassen und in Ruhe testen... aber ich könnte wetten, Yamaha fällt durch... "aus klanglichen Gründen" ... hätte Dein Lehrer ein 875EX würde wahrscheinlich Yani in hohem Bogen durchfallen..."aus klanglichen Gründen" vielleicht ;-)
     
  4. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin, Holgi,

    YAMAHA baut wundervoll verarbeitete Instrumente, aber man muss den doch sehr typischen Klang schon mögen, und ich persönlich tue es nicht.

    Ich habe, wie an anderer Stelle schon mehrfach gesagt, weit über zwanzig Jahre Selmer (Alt und Sopran) gespielt. Die Entscheidung, auf Yangisawa zu wechseln, war für mich die beste, die ich in dieser Hinsicht je getroffen habe.

    LG - Chris
     
  5. EdithM

    EdithM Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Holger,

    vielleicht wären die Artistmodelle von Jupiter auch eine Alternative...

    Gruß
    Edith
     
  6. ralfsax

    ralfsax Schaut nur mal vorbei

    Stimmt, die Jupiter Saxophone sind garnicht so schlecht. probiere da mal die 747 und 989. ich glaube, das sind die korrekten Bezeichnungen. Ich spiele bisher ein Yamaha-Altsax und bin sehr zufrieden. Mit der richtigen Mundstückwahl kann man diesem Instrument sehr schöne Töne entlocken. Probier doch die Yamaha-Kannen einfach mal aus und lass dir nix einreden. Denn ein Selmer oder ein gutes Yanagisawa kriegst du kaum für 2000. Lediglich das einfachste Yanagisawa (das ist die T-901). Beim Musikhaus Thomann kann man sehr schön Instrumente ausproberen und ggf. gleich mitnehmen. Das ist in der Nähe von Bamberg. Die Anfahrt lohnt sich!
    Nimm Dir ruhig Zeit zum Vergleichen.

    VG! ralf
     
  7. Saxhenry

    Saxhenry Ist fast schon zuhause hier

    Mich ärgert es immer, wenn solche Aussagen getätigt werden. Jeder Saxophonist hat nun mal seine eigenen Soundvorstellungen bzw. als Anfänger muss ich sie ja erst mal entwickeln. In diesem Zusammenhang kategorisch in diesem Fall den Klang der Yamahas abzulehnen, weil man selber etwas anderes bevorzugt, finde ich mehr als unglücklich. Hoffe, dein Lehrer hat trotzdem seine Meinung dir nicht so hart an den Kopf geknllt, so wie du es geschider hast. Wenn ja, finde ich es nur dämlich, da das eigene Setup, die eigene Soundvorstellung nie das Maß aller Dinge sein sollte!
    Ich selber kam z.B. mit den Jupiters in punkto Applikatur nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr klar und bin nun bei System 54 gelandet, wo ich mich sehr wohl drauf fühle.
    Das heißt ja nun noch lange nicht, dass ich, weil ich mit den Jupiters nicht mehr gut klar kam, Jupiter komplett ablehne (ganz im Gegenteil, die bauen prima Geräte und besitzen einen sehr guten Ruf!!)
    Ich finde es vielmehr schön, sich mit anderen zu freuen, die sich mit und auf ihrem Setup wohlfühlen, aber auch vor dem Hintergrund, dass ich damit wohl nicht klarkäme ;-)!
    Ärgern tue ich mich jedoch immer über schlechte Qualtät bestimmter Marken aus Fernost, die mit ihren Billgsthörnern dem unbedarften Anfänger damit die Freude am Spielen und Üben rauben :-(
    Beste Grüße!
    Saxhenry
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Moin Holger

    also zunächst nichts über´s Knie brechen. Die Verlockung sich ein neues Instrument zu kaufen ist groß, aber schnell hat man sich voreilig in ein bestimmtes Model verrannt und ist nach 1-2 Jaqhren dann doch nicht mehr zufrieden.

    Schau Dich auf dem Markt um, was es so gibt. Wirklich schlechte Instrumente bekommst Du in dieser Preisklasse kaum noch. Und probier aus, was Du in die Finger kriegst. Vielleicht ist die Musikmesse in Frankfurt Ende März eine gute Gelegenheit sich das ein oder andere mal anzusehen (spielen ist schwierig bei dem Lärmpegel). Aber für eine Vorauswahl sollte es gehen.

    Danach mußt Du nur noch einen Laden finden, bei dem Du dann die Kandidaten, die in die engere Wahl gekommen sind, auch mal ausprobieren kannst. In Ruhe!!!

    JEs
     
  9. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Hallo,
    der Klang ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Ich blase das YAMAHA YAS 62 seit 8 Jahren (Keine Wartung !) und finde den Klang respektabel.

    Die Mechanik läuft nach wie vor tadellos und intonationsmäßig ist das Instrument große Klasse.

    Für mich als Satzmusiker in der Bigband eigentlich das (!) Alt.

    Habe vor kurzem das Selmer Super-Action angeblasen und war vom Klang nicht so viel mehr angetan. Gestört hat mich die Ergonomie der Klappen, die ich bei Yamaha optimal finde.

    Wenn ich das Preisverhältnis, Verarbeitungsqualität, technische Verlässlichkeit sowie akkurate Intonation in die Waagschale lege, bleibt für mich Yamaha die Nr.1.

    Dass Yamaha-Saxophone objektiv schlechter klingen als Selmer und Konsorten konnte ich bisher nicht feststellen. Ein Mitbläser unserer Bigband bläst Yanagisawa 990 Artist. Ich habe da noch nichts besonderes wahrnehmen können, um zu Yanagisawa wechseln zu wollen.

    Vielleicht ist es auch so, dass man auf dem Instrument den besten Ton entwickelt, von dem man am meisten überzeugt ist.:cool:
     
  10. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    dem kann ich nur zustimmen...
    ich finde, dass yamaha-saxe sehr, sehr neutral im eigenklang sind...für meinen geschmack ideal. (andere betiteln das neutrale als "seelenlos")
    ich verleih dem sax lieber selbst nen charakter! :-D

    lg phi
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Ich habe es ja schon mal erzählt, wiederhole es aber gerne:
    Vor meinem heutigen Equipment habe ich 20 Jahre (!) ein Yamaha 62er Tenor gespielt, unter anderem auf zahlreichen Blues- und Jazz-Festivals.
    Sehr häufig kam dort irgendeiner nach meinem Auftritt hinter die Bühne und wollte wissen, was für eine Seriennummer mein Selmer Mark VI denn hätte. :lol: :lol: :lol:

    Das denke ich auch. Der psychologische Faktor (Marken-Image, Optik, Haptik) ist für den Klang wie für das allgemeine Spielgefühl enorm wichtig und kann kaum zu hoch eingeschätzt werden.

    Genau! ;-)

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Vllt. der schönste Satz den ich dieses Jahr gehört habe :)
     
  13. Morello

    Morello Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    In schöner Regelmäßigkeit wiederholt sich die Diskussion über den "Klang bestimmter Marken" und es entfacht sich ein richtiger Glaubenskrieg. Ist es nicht so, dass das Horn selbst das letzte Glied in der Klangerzeugungskette ist und daher nach Körper, Mundhöhle, Mundstück, Blatt, S-Bogen den vielleicht geringsten Einfluss auf den Klang hat?

    Ich möchte hier aus einem Interview mit Joe Lovano der Zeitschrift Jazzpodium 10/09, S. 12 zitieren:

    "Aber letztlich ... seien Instrumente Mittel zum Zweck. Ein gutes Mundstück ... könne einem Bläser Sicherheit geben. Aber der Klang komme doch aus dem Innern des Musikers. Coltrane und Rollins hätten in den 1960er Jahren bei jeder Aufnahme ein anderes Instrument gespielt, doch ihr Sound sei immer der selbe geblieben. 'Ich [Lovano] könnte andere Mundstücke auf anderen Instrumenten spielen - du als Hörer würdest es nicht bemerken.' "

    Das gilt selbstverständlich für Anfänger und Fortgeschrittene vielleicht nicht in dem Maße, aber im Grunde auch.

    Für mich steht daher im Vordergrund, wie man mit dem Sax mechanisch zurecht kommt, um eben alle Möglichkeiten, seinem Klangideal zu entsprechen, ausschöpfen zu können.

    Für den Saxerwerb hieße dies: Fühle ich mich wohl, ist es das richtige Instrument, egal welcher Name eingraviert ist.

    Freue mich auf regen Widerspruch ;-)

    Gruß

    Morello
     
  14. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Kein Widerspruch, Morello!

    Sehr schön gesagt, auch der Satz von Phi.
    Letztlich entscheide ich selber welches Sax mir am besten liegt. Ich glaube es wird einfach zu wenig und nicht intensiv genug probiert, hierin schliesse ich mich mit ein! Klar ist es einfacher zu sagen, hey das ist ein Yanagisawa, dass muss einfach gut gehen.... Oder, hey das isses, das past mir gut, steht ja Selmer oder Yamaha drauf, ohne einen Gedanke daran zu verschwenden, vielleicht gibts noch ein besseres für mein Geld. Aber man will sich ja das Teil auch sichern welches einem erstmal gefällt...

    Viele Grüße
    Sven

    P.S.: Ja, ich spiele Selmer und habe früher Yamaha gespielt!
     
  15. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Herb Geller sagte mir mal in seinem sehr amerikanischen Deutsch, als ich ihm stolz meine neueste Erwerbung zeigte: "Denk dran, die Musik musst immer noch du machen!" Das war einer der für mich wichtigsten Sätze, die ich als Musiker je zu hören bekam.

    LG - Chris
     
  16. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    hallo rick,

    könnte es nicht sein, daß dein 62 er damit eher weniger zu tun hat? du bist doch in der lage, 2 töne zu spielen. diese personen wären vielleicht auch zu dir gekommen, wenn du deine darbietung mit einem china sax realisiert hättest. so ganz am rande spielt vielleicht auch das eigene können eine winzige rolle.

    damit sage ich nichts gegen das 62 er, anerkannt gutes teil.

    gruß
    hanjo
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Hallo Hanjo,

    klar, gewiss!
    Seit dem 01. 07. 2008 schreibe ich hier im Forum über Marken und Modelle eigentlich nichts Anderes als das, was Morello von Lovano und Chris von Geller zitiert haben - weil das nun einmal die berühmte "Absolute Wahrheit" in Bezug auf Sax-Klang ist. ;-)

    Liebe Grüße
    Rick
     
  18. LaSax

    LaSax Schaut nur mal vorbei

    Hab selbst 10 Jahre auf dem Yamaha gelernt und gespielt. Beim Neukauf bin ich dann auf das Yanagisawa gestoßen, aber mehr durch Zufall. Hab es in die Hand genommen und wußte, daß es paßt. Bin sehr zufrieden damit, die Mechanik ist leichtgängig und gut, Klang auch. Der Wiederverkaufswert bei einem Yamaha ist natürlich unschlagbar. Hatte auch in den 10 Jahren keine einzige Wartung. Das muß ich erst sehen, wie das bei Yanagisawa ausfällt. Letztlich aber bleibt tatsächlich zu sagen: Geh in den Laden, nimm verschiedene Geräte in die Hand. Es ist wohl ein bisschen wie bei Harry Potters Zauberstab: Es muß Dich finden.
     
  19. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Hallo,

    den unschlagbaren Wiederverkaufswert von Yamaha kann ich hier nicht bestätigen. Im Februar habe ich mein YTS 62 neues Modell vor dem 62 C angeboten, und auch nach Max.Preis hier angefragt, und höchstens 1500 Euro wurden generell veranschlagt. Das Sax ist wie ladenneu, nur 10 mal angespielt, keinerlei Gebrauchsspuren lagen vor. Bei einem Neupreis von weit über 2000 Euro fand ich dies nicht so unschlagbar.

    LG

    Sylvie
     
  20. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Morello schrieb:

    Ähnliches hatte ich auch von Thorsten Skringer gehört.

    Was für mich persönlich gegen Yamaha spricht, ist die Applikatur, insbesondere der rechten Seitenklappen. Das ist mir auch bei Inderbinen aufgefallen. Da finde ich sie persönlich bei Yanagisawa besser.

    Schöne Grüße,
    Billy
     
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