Ich war am Sonntag bei einem Konzert eines Saxophonquartetts. Die fand ich teilweise echt gut. Nur teilweise deshalb, weil die auch Zeitgenössische Sachen spielten. Ein "Lied" fand ich besonders schlimm. Das hieß: Durch - in memoriam Gérard Grisey von Fabien Lévy Kennt das jemand von Euch? Und was haltet ihr davon? Spielt jemand selbst sowas ähnliches? Für alle die das nicht kennen, das Lied besteht eigentlich nur aus Geräuschen und Effekten.
Moin, ich kenne dieses Stück nicht, habe aber durchaus Vergleichbares schon mal gehört. Ich glaube, was mich am meisten davon abgehalten hat, Saxophon zu studieren ist, dass ich wohl gezwungen worden wäre, zeitgenössische klassische Musik zu spielen. Was bei spontaner Improvisation gut kommt (vom growling bis zum perkussiven Spiel) finde ich bei kompositorisch streng festgelegter Musik immer wieder nur entsetzlich, um nicht zu sagen peinlich. Gruß, xcielo
Ähnliche Musik wird z.B. bei Wergo verlegt. Ich persönlich mag diese Art von Musik schon, allerdings findet man hierfür keine Mitspieler, da es, wie mein Guru sagt, "zu abgefahren" ist... Man kann das Stück übrigens auf der Homepage des Komponisten anhören.
Hi, na gut, ist wie alles individuell sehr verschieden. Wenn's bei einem "klassischen" Konzert irgendwas zwischen Bach und Mahler gibt, bringt man mich nur mit Gewalt hin; ab Schönberg wird's interessant (wenn's nicht gerade Bernstein oder so was ist) und die zeitgenössische Musik macht mir richtig Freude. Gruß Wolfgang P.S. Gerade das genannte "Durch" ist recht leicht durchhörbar, geradezu eingängig - da gibt es eine Menge "traditioneller" Melodie, Rhytmik, Harmonie ...
Cool. Auf den MP3 Player würde ich mir das jetzt nicht laden, aber ich finde, pro Konzertabend ein oder zwei solcher Stücke im Sinne der Horizonterweiterung schon sinnvoll. Immer nur Bearbeitungen von Bach-Fugen sind auf Dauer schon etwas langweilig. Ich bevorzuge Originalwerke, und die gibt es für Saxophon halt noch nicht so lange. (selber spielen kann ich das aber nicht)
Ein paar moderne Sachen hin und wieder sind vielleicht gar nicht so schlecht. Aber das Spektrum ist hier ja auch recht breit. Das fängt bei Stücken mit einem leicht modernen Touch an, geht weiter zu total abgefahrenen Sachen(wie auch mein lehrer sagen würde) und gleich danach kommt dann einfach nur noch seltsam. Habs mir auf der Homepage grad mal angehört und meiner Meinung nach hat durch den Bereich "abgefahren" schon verlassen und ist schon ein ganzes Stückchen im Bereich "einfach nur noch seltsam". Mir gefällts also auch nicht, hab aber kein Problem damit, sowas mal zu hören. Man sollte da auch nicht zu voreingenommens ein, gerade zwischen "leichter Touch" und "abgefahren" tummeln sich einige richtige geile Sachen. Dominik
Hier mal der direkte Link zu Fabien Levys Stücken. Mir gefallen diese minimalistischen Stücke, die Klänge die Rhythen. Ich finde das spannend.
Sehe ich auch genau so. Wenn's nur noch anstrengt, dann ist das nix für mich. Und wenn's zu "easy" und "harmonisch" ist, strengt's auch schon wieder an, auf andere Art und Weise................gähn
Also schönes Thema In der heutigen zeit liegt da das problem, dass viel zu wenig stücke von lebenden komponisten gespielt werden. Früher(also vor über 100 jahren, weiß es nicht genau)waren es soweit ich weiß über 90%. Man hat sich eher der Musik hingegeben als das zu spielen was das publikum grade hören wollte. Heute ist das anders. Jeder Verasntalter will möglichst viel Zuhörer anlocken und spielt das was grad gehört werden will, wobei sich die komposition gleichzeitig weiterentwickelt. Dies führt zu einem Problem. Manche hörer sind deshalb maßlos überfodert solche musik anzuhören, da sie sowas noch nie gehört haben. Dann kommt der Schock Aber alles halb so wild, ich beschäftige mich gerne mit dieser musik, wenn man einigermaßen offen für neues ist freundet man sich schnell an. Disonanzen,abgespacte Slaps, Multiphonics etc sind doch was prickelndes LG Saxklassik
Ich hör mir auch gerne generell und auch für mich neue Sachen an, obs mir dann 100% zusagt ist dann was anderes, aber schmalzige Klischemucke kann ich gar nicht ab. Vor allem Pseudointellektuelles Bildungsbürgertum "Ahhh... Bachh.." (nicht, dass Bach nicht auch toll ist!) pffhht.. Viele Grüße Chris
"... "Ja, ähm, auf mich - ich sags ganz ehrlich - wirkt das ganze eher komisch." - Da unterstelle ich, dass da kein intellektueller Zugang ist! "Das kann gut sein, sicher, aber es muss ja wohl erlaubt sein zu sagen, ich kann damit nichts anfangen Deswege müssen sie doch nicht sagen, dass ich also weniger intellektuell wäre als andere Leute" HURZ! ..." Nee, mal im Ernst: Lieber einen Schönberg-Abend (und der ist auch schon lange tot) als einen Mozart-Abend. Ich hab' schon nach Proben unseres Opernprojektes erstmal 'ne Runde Freejazz aufgelegen müssen, um die parallelen Terzen aus meinem Hirn zu verbannen. Die zeitgenössische Musik ist für die meisten Zeitgenossen ungeniessbar; Musik von vor knapp 100 Jahren (Schönberg, Fünf Orchsterstücke Opus 16) ist schon für die meisten zuviel. Ich bekomme bei "Deppentechno" die Krise. Suum cuique! Achja: HURZ! Grüße Roland
Also so schlimm find ich das Stück jetzt ehrlich gesagt nicht. Ich hab mich, wie ich die Website von diesem Levy aufgemacht habe, schon auf das schlimmste vorbereitet - Gequietsche und Gekreische dass einem die Ohren bluten. Aber dieses Stück ist ja teilweise auch richtig groovy - find ich. Werd mir gleich noch ein paar andere Kompositionen reinziehen.