Zu schlecht für flageoletts?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Souledout, 13.Dezember.2006.

  1. Souledout

    Souledout Schaut öfter mal vorbei

    Einen schönen Nachmittag!

    Ich habe ein Problem:
    Ich spiele wirklich gerne Saxophon.
    Hab mit 9 Jahren angefangen, bin jetzt 18 und hatte davon ca 6 Jahre Unterricht.
    Ich hab mich auch nach dem Unterricht selbst weitergebildet, vor allem in Richtung Jazz und Funk(band).

    Ich habe in keiner Lage irgendwelche Probleme...
    Doch die Flageoletts machen mir wirklich kopfzerbrechen.
    Ich schaffe weder mit meinem Alt (Nonamehersteller, ca 1000€)
    noch mit meinem Tenor (Borgani J-300, 4000€) kontrollierte Flageoletts.
    Ich spiele ein Meyer mitteloffenes Mundstück mit einem 2er Vandoren ZZ blatt...

    Nun folgendes:

    Ich habe Probleme mit den Obertonübungen.
    Beim greifen des tiefen B schaffe ich die Oktave, die Quint drüber vllt noch, aber spätestens ab dem 3. Oberton setzt es aus.
    Mein Ansatz ist nicht schwach, ich spiele (fast täglich) und habe auch sonst nie Ansatzprobleme gehabt.

    Ich greife beispielsweise den Standard G''' (dreigestrichen) griff:
    o-k
    linker zeige und ringfinger
    rechter zeige und ringfinger

    rauskommen tut ein h''' !

    oder manchmal auch ein f (oder e) '''' (viergestrichen)





    Ich weiiß nicht mehr weiter -.- :-? :-?
     
  2. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Nach welcher Methode lernst du denn die Flageoletts ?
    Sigurt Rascher schreibt zB das man/frau eine genaue Tonvorstellung im Kopf oder besser Ohr haben sollte, was mir wirklich weitergeholfen hat, liegts daran ?
    Ansonsten würde ich vielleicht etwas härtere Blätter ausprobieren .
    Wenn du 9 Jahre täglich spielst und 2er Blätter auf einem mitteloffenen Meyer benutzt, könnte ich mir vorstellen das es am Mundstück liegt oder an den doch recht weichen Blättern ?
    Tja, mehr fällt mir jetzt nicht ein...
    Doch, ist das Sax dicht oder die 9 Jahre noch nicht beim Onkel Saxdoktor gewesen ?
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin!

    Tja, die flageoletts ;-)

    Obwohl ich mein Alt auf fast 3 1/2 Oktaven chromatisch spielen kann, kann ich die Naturtonreihe auch nicht wirklich gut spielen. Ich komme gerade mal bis zur 2. Oktave, allenfalls bis zur Terz darüber.

    Es trotzdem immer wieder zu üben ist aber sinnvoll.

    Dein Problem liegt vornehmlich vermutlich daran, dass du falsche Griffe benutzt. Jedes Saxophon hat so seine eigenen Griffe. Meine (Buffet Crampon) sind völlig anders als bei Selmer, und beim Alt sind sie anders als beim Tenor (jedenfalls bei Buffet).

    Ich hab im Internet diverse Tabellen gefunden, mit Tipps für Griffe, probier die alle durch, oder aber probiere, probiere, probiere. Eventuell geh zu einem Profi, der tut sich damit ja vielleicht leichter, und lass ihn die richtigen Griffe für dein Sax rausfinden.

    Für das g versuche bspw. mal:

    o-k
    li. Zeigefinger auf hohes Gabel-F

    viell. noch dazu:
    re Zeigefinger
    re seitliches Bb öffnen

    evtl noch
    re kleiner Finger auf tief C

    ---

    Oder:
    o-k
    li Zeigefinger

    re Zeigefinger
    re seitliches Bb öffnen
    re hoch f# öffnen

    (der zweite Griff ist etwas blöd zu greifen, hat aber bislang bei fast allen Saxophonen funktioniert, die ich in den Fingern hatte, mal mehr mal weniger gut)

    Gruß,
    xcielo
     
  4. snoop

    snoop Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich spiele jetzt 9 Jahre und habe mir die flageoletts autodidaktisch innerhalb eines halben Jahres beigebracht, dennoch würde ich dir einen professionellen Lehrer empfehlen!
    So per Forum lässt sich das Ganze sehr schlecht erklären!
    Als Literaturtipp könnte ich dir nur empfehlen:"Saxophone Altissimo" von Robert A. Luckey.
    Und natürlich die Grifftabelle von Peter Wespi auf www.wespi.com!

    snoop
     
  5. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Als ich mal den Workshop eines studierten Saxophonisten besuchte, sagte er mir, dass er während des Studiums absolut keine Obertöne konnte (es ist ja nicht so, dass man mit dem Sax sonst nicht viel zu tun hätte) und er immer etwas neidvoll auf diejenigen im Studium schielte, die das schon konnten. Nun, er brachte es mir bei. Manche Dinge brauchen einfach Zeit und jeder hat seinen eigenen Prioritäten. Man ist also nicht ein schlechterer Saxophonist, wenn man die Flageoletts (noch) nicht drauf hat. ;-)

    Tipp: Fang mit der oft beschriebenen MPC-Übung an. Das ist einfach die Kernübung für fast alles (quasi der 'keymaker' aus Matrix).

    Die Obertonreihe läßt sich etwas leichter üben, wenn man sich den jeweils nächsten Oberton auf einem Keyboard vorgibt (ich hatte mir dazu die entsprechenden Tasten eines einfachen Midi-keyboards mit Farbe markiert und das Keyboard mit Bb gestimmt, so ist es einfach übersichtlicher). Eigentlich sollte man den jeweils nächsten Oberton schon mithören.

    Griffe braucht es dazu eigentlich keine. Die Griffe sollen später helfen, bestimmte Töne schneller zu finden und sind höchst saxophontyp und -hersteller spezifisch. Wenn man es beherzt angeht, lassen sich die ersten 12 schon in ein paar Tagen finden. Für die ersten 16 brauchts etwas länger, aber nach 2 Wochen kann man auch da punkten. Mir geht 's so, dass ich die letzten 3 der ersten 16 nur hinbekomme, wenn ich gut drauf bin. Dann geht 's aber auch drüber hinaus.

    Wie schon oft gesagt: Zur selben Zeit kam ich bei meiner BluesHarp nicht weiter und dann ging plötzlich alles wie von selbst: Bending bei der Bluesharp, Obertöne, MPC Übung...

    Jetzt hätte ich nur noch gern so eine ähnlich kleine Übung für mehr Virtuosität :-D

    --
    keep swingin'
     
  6. Souledout

    Souledout Schaut öfter mal vorbei

    Danke für die vielen Antworten:


    Zu den Grifftabellen:
    Die Wespi habe ich schon (fast) durch, mir fehlt wohl auch etwas die Geduld.

    Zum Sax:
    Das Tenor ist nagelneu, da dürfte nichts fehlen ;-)

    Zu den Blättern:
    Die Vandoren fallen doch eh immer stärker aus...ich kann aber ja mal ein 2 1/2er ausprobieren.

    Und mit den Obertönen:
    Ich bin musikalisch durchaus kein Laie (soll kein Angriff sein!)
    und habe die Obertonreihe natürlich schon im Ohr ;-)
    Wenn ich mit den Flageoletts rumprobiere, spiele ich unmittelbar vorher entweder den halbton drunter oder die oktave drunter.


    Ich werd mich nochmal ein paar Wochen hinsetzen...und üben!
    Und mich mit der Lehrerfrage nochmal auseinandersetzen.
    Ich denke autodidaktisch ist einfach zeitaufwendiger, als wenn man alles "vorgekaut" (im positivem Sinne) vorgesetzt bekommt.



    Danke für die Antworten nochmal ;-)
    Scheint ein tolles Forum zu sein.
     
  7. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Ist aus meiner eigenen Sicht eine Typfrage. Manche kommen autodidaktisch weiter, andere brauchen eine führende Hand.

    Andererseits bleibt das, was man selbst herausfindet länger haften. Manchmal ist es nicht verkehrt, sich in einem Workshop bei einem Profi-Saxer neue Ideen und Anregungen zu holen (doch Vorsicht, in diesem Markt tummeln sich immer auch ein paar Scharlatane und nicht jeder ist, was er zu sein vorgibt).

    Ansonsten aber lohnt sich natürlich immer die eine oder andere Extrastunde! Dann läßt sich Vieles in autodidaktischer Art nacharbeiten.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Letztenendes kann dir der Lehrer die Grundarbeit nicht abnehmen und die findet Zuhause beim üben statt. Mann muss sich bei den Obertönen halt tierisch abquälen. Bei mir hat es etwa ein halbes Jahr gedauert, bis g3 bis c3 vernünftig kamen. Bis dahin muss man halt diese Überblasübungen bis zum erbrechen exerzieren.
    Was vielleicht hilft: Versuche zu fühlen, in welche Richtung du den Ansatz ändern musst und versuche dich "Reinzuhören". Bei mir haben die Obertonübungen den kompletten Ansatz umgekrempelt und das geht halt nicht in 3 Wochen. Aber immer am Ball bleiben - es hat noch keiner bereut der Flageolets kann.
     
  9. Souledout

    Souledout Schaut öfter mal vorbei

    Neuigkeiten:


    Ich habe mich jetzt eine Woche am g3 rumgequält..
    und hab mir einfach mal gedacht, lass das g3 aus und probier mit höheren weiter.
    Und siehe da:

    a3 bis d4 !!!!! gehen relativ gut.Muss nur nochmal intonationsmäßig nachprüfen, aber ist eigtl kein problem, weil ich oben sogar noch mit lippenspannung den ton gut anpassen kann.


    Nur dass das g3 gar so schwer geht (nämlich nicht mal ansatzweise) wundert mich.
     
  10. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Moin Souled out,

    leider ist das normal.

    Das G gilt allgemein als schwierigster und das A als leichtester Flagoletteton.

    siehe auch hier
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar


    Moin!

    Hört sich ja gut an :)

    Würde mich mal interessieren, ob du meine Griffe mal ausprobiert hast, insbesondere Griff No.2 müsste eigentlich funktionieren.

    Gruß,
    xcielo
     
  12. Souledout

    Souledout Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    der von dir beschriebene Griff ist bei mir zu tief...fast einen Halbton.
    Auch das öffnen der C-Ausweichsklappe (rechter zeigefinger) hat nichts genutzt.
     
  13. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Hm, mit g3 kämpfe ich auch und bekommen ihn einfach nicht. Das Komische ist. g4 kommt und auch die andere Töne die viel höher liegen, hört sich recht piepsig an, aber das verd..... g3 bekomme ich nie. Es ist zum Verzweifeln.

    Weder auf dem Alto noch auf dem Tenor, egal welches ich nehme. Habe schon mal das Mundstück, Blätter, Blattstärke gewechselt. Bin mal gespannt, ob mir das für immer veborgen bleiben wird.

    Mir ist allerdings aufgefallen, dass es auf dem Alto einfacher ist.
     
  14. Gast

    Gast Guest

    Hast du es mal mit einem Mundstückwechsel probiert?
    Vor nem halben Jahr hatte ich auch das Problem mit meinem Meyer, dann bin ich zu Brancher gewechselt, und eine Neue Welt hat sich geöffnet. Inzrwischen habe ich keine Problme mehr und komm mühelos bis zum es.
    Halt dich an Mundstücke die in der Kammer eine Stufe haben
     
  15. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Also bei mir ist es auch so gewesen:

    Als ich angefangen habe, haben mir hier schon viele mit ihren Tipps geholfen (MPC Training: Tonleiter mit MPC alleine; Oktav Sprünge; Obertöne...usw.) Das hat sehr gut funktioniert. Das g3 war immer schon etwas für sich. Inzwischen kann ich es spielen, aber es kommt nie richtig, bzw. zu hoch oder zu tief - Zum Verzweifeln! ich habs auf verschiedenen MPC probiert, aber selber Efolg oder besser Niederlage. Alle anderen bis d4 kommen fast problemlos.

    Ich denke, es liegt an den Griffen und man muss sich den Ton jenseits des f(is)3 gut vorstellen können. Sonst ist es eine einzige Sucharbeit!

    Ich spiele Selmer S80 aufm Alto mit Vandoren 3. Gute Zusammenstellung auch für Flageoletts, wie ich finde.
     
  16. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    @anke: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auf neuen Instrumenten besser geht. Frag mich nicht warum!
    Auf meinem Weltklang bin ich froh, wenn ich das F# bekomme, auf anderen Hörnern gehts mit entsprechenden Griffen auch weiter.
    Imho ist es aber wesentlich schwieriger die Top Tones flüssig einzubauen.

    Ich weiß nicht, wies euch geht, aber ich bin davon noch weitweit entfernt!

    Grüße

    Chris
     
  17. Gast

    Gast Guest

    Naja, Weltklang.... da kanns auch am Sax liegen, und nicht daran, dass es alt ist. Also normalerweise, kriegt man Toptones sehr gut mit Vintagekannen.
    Wie gesagt, probiert mal ein Mundstück mit Stufe. Brancher, Lakey oder so.
    Ach ja, für diejenigen die Probleme mit dem g haben, die meisten Saxe haben dafür eine Einstellschraube, damit ein bissle zu experimentieren hilft oft.
    Die ist dafür die Palmkey für F leicht zu öffnen, läßt man sie ein wenig wenger öffnen, kommt (zrumindest war es bei mir so) das g leichter, dafür aber das gis schwerer. Komisch, oder?
     
  18. wkluegl

    wkluegl Schaut nur mal vorbei

    Hallo! Ich habe mir die ganzen Beiträge mal durchgelesen und die meisten haben Schwierigkeiten mit dem g3 oder gis3.

    Ich habe sehr viele andere Schwierigkeiten und bin kein Grössus auf dem Saxophon, (Glissando usw.) habe 20 Jahre nicht mehr gespielt und vor einem halben Jahr wieder neu begonnen mit meinem alten Mark VI und einem Berg Larsen- Metallmundstück Jedoch klappt bei mir das G3 und Gis3 problemlos, wobei auf jedem Sax können die Griffe anderst sein.

    Aber versuch es doch mal mit:

    G3
    Linker Zeigefinger
    rechter Zeigefinger die Hilfs-Fis-Klappe und zugleich die seitliche B-Klappe

    ebenso Gis3

    Linker Zeigefinger
    linker Mittelfinger
    linker Ringfinger
    und die seitliche C-Klappe unten mit dem Zeigefinger
    (also genau wie das G2 oder G1 mit oder ohne Oktavklappe nur zusätzlich eben die seiltiche C-Klappe)


    Ich hoffe ich konnte helfen

    Viele Grüße
     
  19. alexh

    alexh Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen,

    die tollste Grifftabelle derzeit (nach meiner Kenntnis) findet Ihr unter www.wfg.woodwind.org
    Hier gibt's tonnenweise Alternativen.

    Allerdings muss man dazusagen, dass es für mache Töne einfach keine idealen Griffe gibt, und dazu gehört leider das g3. Mit fleißig üben bekommt man das aber in den Griff :-D

    Viele Grüße,
    Alexander

    www.myspace.com/alexandervonhagke
     
  20. Gast

    Gast Guest

    Die meisten Saxe (zumindest die guten) haben eine Einstellschraube für g'''/gis''', die die Öffnung der f-Palmkeyklappe reguliert.
    Spielt damit damit mal ein bisschen rum, je nachdem kommt entweder das gis oder g besser oder schlechter.
     
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