Moin, moin Wer gerne 10 Minuten lange Töne oder Warmgedudel hört ist natürlich ohne Frage enttäuscht, ich bin von dieser Version von "Lover man" ohne das Einspielen zu hören recht angetan! Unnötiger Realimus für Spezialisten senkt meiner Meinung nach auch den Werbeefekt den Musik Filmchen, oder heute eben Videos, haben sollen. Aber Bastler können bestimmt den Ton vom Warmspielen hinter dem Vorhang in den Hintergrund des Vorspanns zu "Lover man" fummeln, hier eine Vorlage für nachträglichen Realismus... Viele Grüße Ralf
Das ist ein V/I - Pattern durch alle Tonarten, was ist böse dran? Mein Lehrer hat drüber ein ganzes Buch mit allen Möglichen Auflösungen geschrieben. Das Pattern, das er spielt, ist glaub ich #18. Hab das mal auswendig gelernt. Hier ein ähnliches.
Moin, moin Ton Da ist gar nichts böse dran, ich nutze solche Pattern auch. Ich finde eben nur das der "Lover man" auch ohne hörbares Warmspielen (sichtbares Blatt anfeuchten u.ä.) gelungen klingt darum auch der Ironiehinweis vor dem Video mit dem Pattern. Die Ironie bezog sich also nicht auf das Pattern selbst sondern auf Realisten die das Warmspielen des Musikers vor der Aufnahme brauchen um diese auch genießen zu können, oder als echt zu empfinden, oder sonst was. Darum auch die zwinkernden Grüße zum Schluß! Viele Grüße Ralf
Wenn ich weiß, dass ich gefilmt und aufgenommen werde...lutsche ich das Blatt vorher an und mache es spielfertig, bevor ich in den Raum komme. Das Sax erst mal auspacken ist zu 100 % ein Regie-Gag.....ja, alles klar Der Bassist und Gitarrist stimmen ja auch nochmal kurz, bevor die Kamera zu laufen beginnt. Im übrigen gibt es beim Film auch unendliche Schnittmöglichkeiten Gr Wuffy
@Wuffy jetzt hast mir aber Jetzt bin ich Dank @Wuffy wieder um eine Illusion armer! Viele (!!!!!!!!) Grüße Ralf
Zusammenbau eines Saxophones und "trocken" angespielt Vielleicht gibt es ja Blätter, die beim Anblick desjenigen, der sie gleich benutzen wird, sofort wissen, dass jeder Widerstand sowieso zwecklos ist . . . Deutlich ernsthafter, aber mit Bezug: In der ersten Hälfte der 90er Jahre spielte David Murray mit seiner Band in einem kleinen Jazzclub; unter den Zuhörern waren auch ein paar Freunde und ich. Mitten im Set holte Murray eine typische hellblaue Rico-Royal-Box mit 10 Blättern hervor, öffnete sie, nahm ein Blatt heraus und spannte es sofort auf sein Berg-Larsen-Mundstück. Ohne jeglichen Kontakt zuvor mit seinem Mundstück aufgenommen zu haben, spielte er los und es war definitiv kein Unterschied zum vorher verwendeten Blatt zu hören. Mich hat das damals sowohl beeindruckt als auch verwirrt, sodass ich diese Begebenheit nicht vergessen habe. Bei dieser Gelegenheit kann ich hier im Forum auch meine "Wie-ich-David-Murray-auf-den-Keks-ging" - Anekdote loswerden. Schauplatz: dasselbe eben beschriebene Konzert. Vorab: Ich habe noch nie in meinem Leben das Bedürfnis verspürt, mich einem Promi, (hochrangigen) Künstler etc. persönlich zu nähern, um ein Autogramm zu erhalten, eine Frage zu stellen oder gar ein Gespräch zu führen, wofür nicht nur eine grundsätzliche Zurückhaltung meinerseits maßgeblich ist. Nach dem Ende des Konzerts setzten wir uns jedenfalls an einen der nun freien Tische und redeten über die Band. Plötzlich kam Murray, lies sich von einem meiner rauchenden Freunde Feuer geben und setzte sich auf einen der Stühle des sehr dicht platzierten Nachbartischs, uns dabei keineswegs den Rücken zukehrend, sondern ganz im Gegenteil durchaus zugewandt, ohne uns aber anzusprechen. Obwohl ich nicht wusste bzw. auch heute nicht weiß, ob Murray auch nur einen Funken Deutsch spricht oder versteht, erschien zumindest mir die Situation so, als wäre es durchaus möglich, dass er uns zuhörte. Nun ja, nach kurzer Zeit, da Murray keine Anstalten machte, aufzustehen, beschlich mich ein unbehagliches Gefühl von möglicher Unhöflichkeit, ihn einfach so neben uns sitzen zu lassen und den Anschein zu erwecken, ihm keine Beachtung schenken zu wollen, und so stellte ich ihm eine Frage . . . Anstatt ihn aber auf sein trockenes Superblatt anzusprechen, erinnerte ich mich, was ich kurz zuvor über ihn gelesen hatte, und packte dieses "Wissen" in meine sinngemäße Frage, wie er denn dazu stehen würde, dass man über ihn sage, sein Saxophonspiel ließe erkennen, dass er sowohl von Coltrane als auch von Rollins beeinflusst sei. Murray guckte mich kurz an, sagte "I come from my mother", stand auf und ging weg.
Ich kann trocken spielen und mache es aus Eile manchmal auch. Wenn die Zunge einmal unten am Blatt gewesen ist finde ich das feucht genug. Ein regionaler Saxophonist der das häufig macht ist Peter Lehel. Ist also kein Mythos.
Man[n]/Frau muss ja nicht immer alles nachmachen. Ein Andreas Ottensamer wird sicherlich nicht ohne ein feuchtes Blatt so derartigen Klängen in der Lage sein. cheers Paco
Stimmt genau! Und eben deswegen habe ich eines schönen Tages beschlossen, zumindest für Bariton und Tenor, ausschließlich Kunststoff Blätter (Forestone) zu verwenden. Denn gerade bei den etwas großflächigeren Tenor- und Baritonblättchen, verschwendet man besonders viel Zeit damit, darauf warten zu müssen, bis sich die Dinger nach dem Befeuchten wieder „entwellt“ haben. Und das nervt! An manchen Tagen findet man vielleicht nur eine halbe Stunde Zeit zum Saxophon spielen. Und im ungünstigen Fall hat man diese halbe Stunde nicht mal am Stück, sondern sie verteilt sich auf zwei auseinanderliegende Viertelstunden. Wenn man davon dann auch noch zweimal zehn Minuten darauf warten muss, bis die „Herrschaften Holzblättchen“ vielleicht irgendwann mal so weit sind, hat man netto nur noch zehn Minuten Zeit zum Spielen. Hmm, … klingt irgendwie ein bisschen konfus, was ich da sage, erinnert fast ein wenig an Edmund Stoibers legendäre Transrapidrede. Aber ich glaube ihr wisst schon was ich meine. Gruß Gerd
Lass die Blätter drauf und die Saxe auf dem Ständer, dann hast du die ganze halbe Stunde Zeit zum Spielen. Das Einspielen eines völlig trockenen Blattes ist eine gute Übung, weil du dabei sehr exakt arbeiten musst, damit ein schöner Ton heraus kommt.