Blattstärke vs. Bahnöffnung

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von SaxFreude, 18.Februar.2012.

  1. SaxFreude

    SaxFreude Schaut nur mal vorbei

    Ich habe als Kind eine klassische Klarinettenausbildung gemacht, dann noch 2 Jahre Tenorsaxophon gelernt.
    Danach habe ich ziemlich genau 20 Jahre gar nicht mehr gespielt, mich aber vor 3 Jahren doch wieder aufrappeln können und spiele nun wieder Tenorsaxophon (mit wachsender Begeisterung).
    Nachdem ich mit den Mundstücken etwas rumprobiert habe, bin ich schließlich bei einem Otto Link Tone Edge 5 hängen geblieben. Dazu spiele ich 3er Blätter, meist Vandoren Java Red Filed.
    Da ich nun wieder regelmäßig spiele, erscheinen mir die Blätter zu leicht, immer wieder quetsche ich den Ton ab. Offensichtlich habe ich einen zu festen Klarinettenansatz.
    Habe mir jetzt mal das Otto Link Tone Edge 6 bestellt, das spielt sich schon erheblich besser. Ich habe aber die Befürchtung, dass mir auch dieses nach kurzer Zeit wieder zu leicht erscheint.

    Meine Frage an die Experten hier im Forum: Macht es Sinn, dass ich gleich auf ein Mundstück mit größerer Bahnöffnung (z.B. 7 oder 8) umsteige, dann aber anfangs noch leichtere Blätter verwende? Stehen Bahnöffnung und Blattstärke wirklich in direktem Zusammenhang?
    Oder sollte ich lieber bei meinem 5er Mundstück bleiben und nur die Blattstärke erhöhen?
    Eigentlich müsste doch eine größere Bahnöffnung auch einen volleren Ton ergeben.
     
  2. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Könntest Du vielleicht noch etwas präzisieren, was Du unter "quetschen" verstehst?

    Ist der Ton dann etwa ganz weg oder nur für kurze Momente? Wird er (dabei) zu hoch? Falls ja: Ist das in allen Tonlagen der Fall oder nur bei den Palmkey-Tönen?

    Wäre z.B. nur der letzgenannte Tonbereich betroffen, wären m.E. ausschließlich Ansatzübungen notwendig.
     
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  3. SaxFreude

    SaxFreude Schaut nur mal vorbei

    Hallo Trötomanski,

    der Ton kommt dann gar nicht erst zum Schwingen, man hört dann einfach nichts. Das kann bei allen Tönen auftreten, wenn ich nicht richtig auf den Ansatz konzentriere.
    Mit dem 6er Mundstück habe ich das Problem bisher nicht.
    Ich denke, mein Ansatz ist für das 5er Mundstück einfach zu fest.

    Viele Grüße
    SaxFreude
     
  4. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Daran wird sich ja mit dem offeneren Mundstück auch nichts ändern. Im Gegenteil. Bis dein Ansatz nicht lockerer ist würde ich weder die Blattstärke noch die Bahnöffnung erhöhen.
     
  5. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Dein Problem ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ansatz. Wenn du vor 20 Jahren klassische Klarinette, vermutlich auf deutschem System, gelernt hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du einen der traditionellen deutschen Lehrer hattest, für die alles unter der Stärke eines Frühstücksbrettchens als Blatt nichts taugte und die beim Ansatz eiserne Spannung der Unterlippe und damit zwangsläufig kräftigen Druck mit den Zähnen lehrten.

    Stattdessen sollte bei Klarinette und Saxophon der Ansatz zwar sehr kontrolliert sein, aber dem Blättchen bei weit offenem Rachen größtmögliche Freiheit gönnen. Du findest hier jede Menge Diskussionsbeiträge zu dem Thema. Die Gleichungen "Schweres Blatt bzw. große Bahnöffnung = Voller Ton" ist als Selbstzewck jedenfalls völlig falsch. Die offener Bahn gibt lediglich mehr Gestaltungsspielraum, die Blattstärke ist individuell und von Spieler zu Spieler verschieden. Unter echten Dilettanten gibt es allerdings den ewigen Wettstreit, wer denn das schwerere Blättchen spiele, aber wie gesagt, unter Dilettanten eben ... ;-)

    LG - Chris
     
  6. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... wo hast denn DU gelernt? SO macht man das nicht, mit der Klarinette... auch vor 20 Jahren nicht. :lol: Ja, da spielte man etwas stärkere Blätter, aber nur weil die Bahnen auch etwas geschlossener waren. Heute tendiert man da ein wenig zu offeneren Bahnen ( und damit etwas leichteren Blättern). In Österreich spielt man traditionell auf Baumstämmen... ist aber keine Kunst, die traditionellen Bahnen sind dort extrem eng...

    nur beim Sax wundere ich mich immer wieder, dass manche Leute keine anderen Sorgen haben, als dass es aus welchem Grund auch immer eine 10er-Bahn mit einem 5er Blatt sein muss...
     
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  7. Rick

    Rick Experte

    Als Übergangslösung, bis der Ansatz flexibler ist, halte ich etwas härtere Blätter für keinen schlechten Weg - meiner Ansicht nach besser (und billiger) als immer offenere Mundstücke. :-D

    Auf Dauer sollte das Ziel natürlich sein, das "Abdrücken" des Tons zu vermeiden, indem der Ansatz lockerer wird.
    Doch das ist gar nicht so einfach zu erreichen, wenn sich jemand das Pressen erst mal angewöhnt hat, deshalb darf man zur Entwöhnung zeitweilig einen Kompromiss eingehen, bevor das Üben nur noch zu Frust führt, finde ich.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  8. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    Wenn Du mit der offenen Bahn besser zurecht kommst, dann ist Dein Problem doch erstmal gelöst. Tenor und enge Bahn halte ich für keine gute Kombination (geht zu wenig Luft durch, Blaswiderstand fehlt). Wenn es nach einiger Zeit wieder zum "Beißen" kommt, dann liegt es am Ansatz.
     
  9. klueglw

    klueglw Schaut nur mal vorbei

    Ich spiele auf meinem Selmer Mark VI Tenor mit einem 115/2 SMS Berg Larsen-Mundstück und einem 2,5er Vandoren V16 Blatt und komme damit bestens zurecht. Sei es in Variation und bei tiefen und hohen Tönen (auch Falsett-Töne)
    Natürlich ist dies für mich passend und muß deshalb auf Andere nicht zutreffen
    Viele Grüße
    Walter
     
  10. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    @Thomas, ich habe Klarinette glücklicherweise NICHT so gelernt, jedoch im Lauf der Zeit etliche z. T. durchaus fortgeschrittene Schüler gehabt, die zu mir kamen, das sie mit ihrem Ton nicht zufrieden waren. In den meisten Fällen war das oben beschriebene Phänomen der Grund.

    LG - Chris
     
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  11. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Diese Erfahrung von clari_sax Chris kann ich bestätigen, bei mir war auch der Klarinettenunterricht, den ich als Kind und später vor dem Studium "genießen" durfte, von diesem "je-härter-desto-besser"-Wahn geprägt. Im Studium selber hatte ich dann das Glück, einen wirklich guten Lehrer (Klaus Flaswinkel in Münster, für den kann ich auch heute noch uneingeschränkt Werbung als Klarinetten-Genie mache ;-)) zu erwischen, der auf die wirklich wichtigen Dinge achtete, nämlich Haltung, Atmung und Sound, die auch unter einer Blattstärke von 3 vollkommen möglich sind :cool: .
    Und in den vergangenen Jahren habe ich des öfteren Leute getroffen, die von der Klarinette kommend nun Tenorsax spielen und deutlich zu starke Blättchen spielen, Zufall? Glaub ich nicht...

    ALAAF :-D

    Christoph
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich lese solche Themen interessiert mit.

    Was mich als ahnungslosen verwundert, dass bei solchen Themen
    immer wieder durchscheint:

    "Wenn ich nicht schnell 3 er oder 4 er Blätter spiele, bin ich 'ne Niete.."

    Bisher habe ich verstanden, dass das Blatt zum Mundstück und einem selbst passen muss. Das einzige Kriterium, ist der Klang und nicht irgendwelche sportlichen Ambitionen meiner Meinung nach.

    Sehe ich das komplett falsch? Sollte ich auch auf härtere Blätter
    trainien?????

    Wie auch immer, habt einen schönen Ton.

    LG

    Dreas
     
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  13. klafu

    klafu Ist fast schon zuhause hier

    Als nächstes kommt dann Lippenanabolika für das pimpen der Lippenmuskulatur oder ?

    Nimm doch das Blatt,mit dem du am besten zurecht kommst, ohne Rücksicht auf das, was andere spielen.
    Mir ist es auch sch... egal, was mein Nachbar für ein Auto fährt.
     
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  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Absolut korrekt !

    Echte Kerle spielen mindestens 8er Bahn und 3 1/2 er Blätter, und diese natürlich um 1 mm gekürzt. Alles Andere ist Kinderkram.

    Helau :pint:
     
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  15. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hmm... und ich dachte immer, "echte Kerle" würden das Blatt gleich andersherum einspannen, also mit der Blattspitze zum Instrument :-x

    Dirk
     
  16. flar

    flar Guest

    Hallo zusammen
    man seit ihr albern, ich finde das ist ein ernstes Thema und wir sollten aus Rücksicht auf Neulinge hier nicht so einen Blödsinn schreiben! Für alle Anfänger, das optimale Blatt hat man wenn man das Eis vom Stiel gelutscht hat, das ist vom lecken dann auch gleich richtig angefeuchtet!:lol: :lol: :lol:
    Helau und Alaaf Flar
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Flar

    Welche sind denn besser geeignet? Da gibt´s zum einen die geraden und zum anderen die taillierten...???

    Und macht es einen Unterschied, ob ich ein gutes Markenprodukt, z.B. vom "Magnum", verwende, oder reicht auch eine Handelsmarke?

    Helau,

    Dreas
     
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  18. flar

    flar Guest

    Hallo Dreas
    die geraden natürlich, die taillierten geben in der Mitte zu stark nach dann schwankt der Ton! Ich würde zu Qualitätsmarken raten z.B.
    Marksechs von Schlecks an besten so um die 50 Jahre abgelaufen.
    :lol:Helau nach Düsseldorf Flar :lol:
     
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  19. flar

    flar Guest

    Nochmal moin, moin
    um nochmal ernsthaft zum Thema zurück zu kommen, auch ich bin stolzer Besitzer einer größeren Mundstücksammlung wie wohl einige andere hier im Forum. Allerdings bin ich noch nie in einen Laden gegangen und hab nach der Bahnöffnung gefragt, sondern immer nach dem Modell so und so von der Firma XY und hab mich dann durch die Größen durch probiert und dann das Mundstück genommen was mir am besten gefallen hat. Ende letzten Jahres gab es hier im Forum eine Diskussion über Mundstücke die mich dazu veranlaßt hat mich mal wieder durch meine Sammlung zu probieren.War ein voller Erfolg, nach 8 Jahren ist mein Berg Larsen 100 2 SMS in den Schrank gewandert und ich spiele jetzt ein Strathon Ajustotone (die andern Angaben kann ich nicht entziffern) das ich seit ca. 1982 besitze, und auf dem Altsax bin ich zu dem Mundstück zurückgekehrt das beim Kauf dabei lag. Das eigentlich interessante an der Sache ist das ich eigentlich kein Mundstück habe für das ich eine andere Blattstärke bräuchte oder mit dem ich nicht zurecht komme, der Unterschied liegt mehr darin mit welchem ich meine Klangvorstellung am leichtesten umsetzen kann. Und da die sich offensichtlich ab und an ändert werde ich aus meiner Sammlung auch nichts verkaufen.
    Ich hatte übrigens auch mal einen Lehrer der immer stärkere Blätter erstrebenswert fand, ich bin bis Eisstielstärke 3,5 gekommen und dann zu meinem letzten bezahlten Lehrer der mich davon wieder befreit hat.
    Viele Grüße Flar
     
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  20. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    @flar,

    kann es sein, dass die Tatsache, dass Du auf Deinen verschiedenen MPC keine unterschiedlcien Blattstärken benötigstdaran daran liegt, dass Du sie mit "Deiner" Blattstärke getestet und ausgesucht hast?

    (Betone: Dies ist kein Einwurf für ein Plädoyer für Blattstärkenmarathon!)


    Cheerio
    tmb
     
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