Innovationen im Saxophonbau

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von lemon, 24.Februar.2013.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Stand mal in der Sonic, dass das bei denen immer noch so ist, ich weiß es aber natürlich nicht definitiv, hab ja kein Yani.

    Gruß,
    Otfried
     
  2. Rick

    Rick Experte

    So etwas Ähnliches (neue Griffweise mit modifizierter Mechanik) hat ein alter Bekannter von mir aus Heidelberg 1988 zum Patent angemeldet, hier die Beschreibung (Patent 1990 erteilt):
    http://www.patent-de.com/19900405/DE3822782C1.html

    Keilwerth hat das mal zumindest eine Zeit lang unter Lizenz auf Wunsch gebaut.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  3. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Danke xcielo! Manchmal hilft auch Anschauen... :) Klar, die Taste des links gegriffenen bb schließt über einen Bügel die obere c#-Klappe. Und weil die bb-Klappe über einen Bügel durch die rechte Hand.... :)

    Dafür kannst Du rechts einen c-c#-Triller machen oder ein etwas offeneres c spielen.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  4. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Es gab auch mal eine Zusammenarbeit von B&S mit Wolf Codera. Dessen System hat sich auch nicht durchgesetzt.

    Ich habe mir bei einem Musikhaus mal ein B&S Codera-Altsaxophon bestellt. Leider war dies unspielbar, da einige Klappen (Moosgummi?) dermaßen fest an den Tonlöchern klebten, dass sie ohne Anwendung von Gewalt nicht zu öffnen gewesen wären. Hab dann von meinem Rückgaberecht Gebrauch gemacht.

    Ich kann mich aber erinnern, dass ein anderes Forumsmitglied (Doellcus?) ein B&S Codera Saxophon spielt und davon sehr angetan ist.

    Apropos Klappenpappen: Die Keilwerth SX-Modelle haben ein Antiklappenpappen-System für die Gis-Klappe. Auch meine Medusa hat eine Gis-Klappen-Rückholfeder, die excellent funktioniert.

    Warum andere Hersteller dieses hilfreiche Feature nicht anbieten....?

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  5. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Das ist ja witzig. Die Idee mit den Varioklappen ist mir selber beim Anblick von schiefen Klappen auch schon gekommen. Irgendwie ist die Lösung doch naheliegend.

    Andreas
     
  6. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Das "Jim Schmidt Saxophone" aus Ricks post finde ich super interessant. Hat jemand hier so eines schon einmal gepielt oder Erfahrungen gemacht oder live gesehen?

    Grüße, Taiga
     
  7. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    glaube nicht, dass bereits ein Prototyp hierher gefunden hat. Jim Schmidt bastelt schon seit einigen Jahren an den Hörnern. Sah mal so aus, als ob er sie von chinesischen Herstellern in Lizenz fertigen lassen würde. Weiß nicht, was daraus geworden ist.

    Ein Abfallprodukt seiner Konstruktion sind die speziellen Goldpolster, die er verkauft. Kenne aber auch niemanden, der diese bereits probiert hätte.
     
  8. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Rainer Müller-Irion schien ja von der Cis-Ausgleichsklappe beim Serie III ganz angetan zu sein:
    http://www.reisser-musik.de/modules/shop/files/TestVglSelmerIIuIII.pdf
    Und auch bei meinem Serie-III-Sopran funktioniert sie eineandfrei.

    Das mag an unserem unterschiedlichem Verständnis von "Innovation" liegen. "Innovation" bedeutet für mich erst einmal "Neuerung". Die von mir beschriebenen "Neuerungen" haben immerhin schon den Weg in aktuelle Produkte gefunden. Ob sich die "Neuerung" so durchsetzen wird, dass sie am Ende in allen Saxophonen Verwendung findet, steht für mich auf einem anderen Blatt.

    Wenn ich die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte verfolge, vermag ich einen Trend dahin zu erkennen, dass die Entwickler den Tonumfang den Instruments auch für nicht so geübte Spieler erweitern wollen (Beispiele sind Fis-Klappe, die es ja auch nicht in der ersten Mark VI-Saxophonen gab und die erwähnte G-Klappe). Interessant ist, dass diese Klappen bei teuren Sondermodellen wieder weggelassen werden.

    Ein weiterer Trend ist es m.E. schwerer beherrschabre Töne (wie das mittlere Cis) auch für nicht so geübte Spieler auszugleichen.

    Gruss,
    BCJ
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Na dann sei froh, daß es bei Dir funktioniert, denn ich kenne andere die damit auch Ärger hatten. Und was darüber Rainer Müller Irion denkt ist für mich nicht wirklich ausschlaggebend. Aber es kann durchaus sein daß mein Sopran ein Montagsinstrument ist, kommt ja auch bei Selmer vor. Nur schade, daß es nicht in Ordnung gebracht werden kann (ist ja nur ca. 10 mal schon nachjustiert worden).
    Aber nur die Sachen, die sich dann eher durchsetzen und die wirklich etwas bringen sind auf Dauer interessant. Ansonsten wäre jede Änderung eine Innovation, auch wenn ich eine Gummiente auf den Korpus klebe. Interessant wird es doch erst wenn es wirklich das Spiel bereichert oder erleichtert.

    Das mit hoch Fis und G wird von vielen Spielern im Jazzbereich mitunter kritisch betrachtet. Viele benutzen eh die Sondergriffe, egal ob ihr Horn nun die Klappen hat oder nicht. Und dann hält sich immer noch das Gerücht, daß viele Hörner ohne Fis-Klappe besser klingen (kann ich so nicht bestätigen).

    Vielleicht habe ich ja Glück gehabt aber das mittlere Cis kam mir noch nie auf einem Horn schwer beherrschbar vor (meinst Du jetzt nur das Sopran oder generell?).

    Lg Saxhornet
     
  10. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Das meine ich generell und wird auch von meinem Sax-Lehrer bestätigt, der mir sagt, dass man sich den Ton schon ganz genau vorstellen muss, damit er beim spielen auch (er)klingt. Das Problem tritt eher bei meinem Tenor (SA 80 II) auf, als beim Sopran.

    Lg, BCJ
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin BCJ,

    beim Sopran ist diese Klappe ein alter Hut, schon das Mark VI hatte diese, und viele andere Instrumente auch.

    Beim Serie III neu ist hingegen, dass auch das Alt (und das Tenor ?) diese Ausgleichsklappe haben.

    Obwohl mir bei meinem Mark VI Sopran diese Mechanik nie Probleme bereitet hat, so war ich doch schon damals kein Freund davon. Man merkt halt die zusätzliche träge Masse in schnellen Passagen, und gerade die Koordination von Oktavmechanik und Fingern ist da ja von enormer Wichtigkeit.

    Bei dem Serie III Alt, welches ich getestet habe und (leider) nicht gekauft habe, lief die Mechanik absolut sauber und leicht, das Instrument war aber auch fast neu.

    Trotzdem finde ich gerade beim Alt und tieferen Instrumenten, dass diese Ausgleichsmechanik aufgrund des hohen Fehlerpotentials überflüssig ist.

    Bei einem guten Instrument stimmt das kurze C# genau genug, dass man das gut ausgleichen kann, wie andere Töne ja auch nicht 100 % ig stimmig sind.

    Gruß,
    Otfried
     
  12. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Ne Innovation bezüglich der Ligatur gäbe es hier noch zu sehen:

    Thingiverse

    Habs mir mal gedruckt, dazu vielleicht in nem anderen Thread mehr. Zur Lig selbst folgendes:

    Die Idee find ich eigentlich ganz gut, doch ist mir das ganze zu unflexibel. Man kann den Anpressdruck nicht regulieren, es gibt nur auf und zu, kein fester anziehen, wenn ein Blatt zu locker sitzt, kein Lockern, wenn ein Blatt so fest angedrückt wird, das die Ligatur abdrücke hinterlässt.
    Vielleicht kommt mir ja ne angepasste Variante in den Sinn, die man ähnlich schnell montieren kann. :)
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hi benu
    Ja, darauf bin ich irgendwie auch schon mal gestossen. Ich finde die Idee mit dem Spannhebel sehr schön. Wie bei einer alten Lithopresse, das Exzenter-prinzip etwas vereinfacht angewandt. Ich frage mich allerdings nicht nur wegen des nicht einstellbaren Drucks, sondern auch wegen der unterschiedlich hohen Blattschäfte. Da sollte man ev. ein Ausgleichsgummi im Spanner vorsehen, oder so was...

    Du hast das MPC ausgedruckt? Wo, wie...berichte doch mal darüber.

    LG
    antonio
     
  14. lemon

    lemon Ist fast schon zuhause hier

    Ok, ich melde mich auch mal wieder :-D

    Da sind ja echt ein paar Interessante Sachen beirausgekommen!

    Besonders das von benu genannte Mundstück finde ich cool.
    Aber zu der Möglichkeit ein Sax-mpc zu drucken gabs ja letztens einen längeren Fred.

    Ich hoffe es kommen noch ein paar Sachen dazu!

    MfG Lemon
     
  15. wolfcodera

    wolfcodera Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi,

    "meine" B&S Codera Saxophone mit "Resoblade System" wurden leider aufgrund eines Patentstreites mit dem Patentinhaber Rienk Smeding (Toptone Systems) und der daraus resultierenden Angst des Herstellers, evtl. Rechte zu verletzen ab 2000 nicht mehr weitergebaut - das System hätte sich problemlos durchsetzen können - die Verkäufe in den ersten Monaten waren extrem hoch - ein US-Händler bekam allein 150 Altos als Erstbestellung...

    ...wenn ich irgendwann mal wieder weniger spiele oder sich jemand findet, der meine Ideen kommerziell umsetzen möchte (alle möglicherweise behindernden Rechte sind inzwischen ausgelaufen) geht es vielleicht noch mal los - ich spiele immer noch ein B&S Codera Tenor aus der ersten Serie ohne Dichtringwechsel ;)...
     
  16. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Wieso, gibt es doch:

    http://www.meinsax.de/eigene%20produkte.htm

    Grüße the Steamer
     
  17. wolfcodera

    wolfcodera Nicht zu schüchtern zum Reden

    Moin Steamer,

    Leopold Kondratev (habe ich vor wenigen Tagen auf der Musikmesse kennengelernt) macht handwerklich hervorragend ausgeführte justierbare Halterungen für schwenkbewegliche Klappendeckel.

    Das gab es vor mehr als 50 Jahren auch schon von Selmer, die hatten sich das auch patentieren lassen - bei englischen Quer-Flöten gab es das schon vor mehr als 150 Jahren.

    Bei der Resoblade-Idee ist der Deckel gleichzeitig Resonator und die akustische Entkopplung vom Gestänge das Besondere...dass ich zusammen mit Arnfred Strathmann ("Strathon") auch eine kostengünstige justierbare Halterung konstruiert habe ist eher Nebensache...

    ...aber mit meinen Ideen meinte ich eher Aftermarket Produkte wie den Balancer, Kunststoffblätter oder lustige Blattschrauben...
     
  18. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Noch ein anderes Thema.

    . . . ich frage mich seit Jahr und Tag, warum die tief Cis Klappe nicht offen konstruiert wird.

    Vorteile wären ein offeneres tief- und Mittel- D (plus Eb und E), dadurch zB. auch ein klanglich befriedigenderer Übergang von Mittel Cis zu Mittel D, also von keiner Klappe greifen zu fast alle Klappen greifen, und dem dadurch "gottgebenen" Klangunterschied, wie im Test der Selmersaxe so nett steht. Manche Saxofonisten öffnen deshalb die Cis Klappe beim D für einen offeneren Klang gleich mit.
    Die Beibehaltung der derzeitig üblichen Greifweise sollte dabei kein Problem sein. Die tief- C Klappe müsste nur tief Cis mit schliessen, und die tief- Cis Klappe sie wieder öffnen. Braucht beim C geringfügig mehr Kraft.
    Die ev höhere Intonation des D durch ein offenes tief Cis müsste ggf durch eine kl. Tonlochverschiebung ausgeglichen werden. Wobei die D Töne ja eh meist zu hoch sind.



    http://mobile-band-walking-act.de/unplugged.htm#berlin
     
  19. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo Werner,

    ich denke die früheren Saxophonbauer haben sich schon mehr Gedanken gemacht, als wir uns heute vorstellen können. Unzählige Patente zeugen davon.

    Hier so etwas ähnliches, das von Holton und Hüller verwendet wurde.

     
  20. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Hi Chris,

    ja schön, das scheint ja die Cis-tief beim Betätigen der C-tief mit zu schliessen. Also ansonsten mit offener Cis-tief als Standart? Das wärs ja.
    Ist das ein funktionierendes Sax?

    Merci schonmal



    http://mobile-band-walking-act.de/unplugged.htm#berlin
     
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