E-Piano - welches?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von saxolina, 8.Februar.2015.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Auch an der besten Box kommt der Klang nur aus der Box - es mag dann klingen wie eine gute Aufnahme eines Klavieres, aber es ist immer noch nicht der Körperschall eines echten Klavieres. Wobei man den Körperschall sicher auch als Nachteil sehen kann, angesichts von Nachbarn, aber wenn es um Klang an sich geht, bleibt dieser kategorische Unterschied.
    Wenn auch Blüthner schon Digitalpianos mit Resonanzboden herausgebracht hat...
    Hmmm... und theoretisch könnte man mit Eletrostatik-Lautsprechern sogar die Saiten simulieren... was allerdings nicht ganz billig wird, und dann ist es erst recht so groß und unbeweglich wie ein echtes Klavier. Und die Elektrostaten scheitern an den tiefen Tönen...

    lg, Wolfgang
     
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja, schon klar. Keyboarder und Keyboarder, die auf Minitasten lernen sind die besseren Pianisten. Das gleiche gilt für Kontrabassisten, die an Wäscheleinen üben und Trompeter die zu Übezwecken auf Wärmflaschen spielen.

    Ich kenne Leute, die haben die Mechanik ihres E-Pianos auch kaputtgespielt bekommen und da bekommst Du dann nicht einfach mal so Ersatzteile. Die Mechanikteile eines E-Pianos sind auch Verschleissteile und nicht verschleissfrei.

    LG Saxhornet
     
  3. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Also wer mal das Roland V-Piano angespielt hat muss viele seiner Vorurteile über E-Pianos revidieren.
    Man muss schon einen VERDAMMT guten Flügel in einem VERDAMMT guten Raum mit VERDAMMT guter Technik aufnehmen um das zu übertrumpfen. Dafür kostet das Ding auch zarte 5.000 €. Ein Knaller.
    Aber es geht auch etwas billiger: Das Kawai VPC1 ist die beste nicht-Flügel-Tastatur die ich jemals unter den Fingern hatte. Absolut authentisch. Und damit dann einen guten Flügel-Synth wie z.B. Pianoteq ansteuern und man ist unter 2.000€ für SUPER Tastatur und SUPER Klang.

    Wohlbemerkt - beides gilt für AUFNAHMEN. Das Gefühl an einem richtigen Flügel zu sitzen ist durch nichst zu ersetzen. Punkt.
     
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  4. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    nur mal für die, die offensichtlich garnicht wissen, wie der sound eines guten epianos entsteht:
    die töne werden natürlich einzeln aufgenommen, nicht rauf oder runtergesampelt. und das in drei bis fünf unterschiedlichen lautstärken. natürlich jeweils einmal mit und einmal ohne dämpfregister. die geräusche der auftreffenden dämmfilze werden aufgenommen.
    wer mal gesehen hat, mit welchem technischen und akkustischen aufwand diese sampleaufnahmen gemacht werden, der kann sich leicht vorstellen, dass die ergebnisse beim abnehmen des eigenen flügels oder klavieres nicht unbedingt besser sein werden, selbst wenn das instrument von der qualität an das gesampelte hereinreichen sollte.

    ich spiel überigens selber lieber klavier oder flügel als e-piano, aber ganz bestimmt nicht wegen tasten oder klang, sondern weil ich einfach lieber auf sachen spiele, die auch ohne strom gehen. ich spiel auch lieber kontra- als e-bass und lieber konzertgitarre als e-gitarre und lieber saxophon als ewi.

    gruß zwar
     
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  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, dann sind wir bei 5000,- € angelangt, haha. Ich las, es geht um die Tochter, die gerne klimpert. Also um ein preiswertes Instrument, welches, so meine Meinung, gewichtete Tasten haben sollte und dessen Sound in Ordnung ist. Das sollte nicht mehr als 300-500 Euro kosten, denke ich.
    Gewichtete Tasten halte ich für ein E-Piano für richtig, weil es das Klavier nachstellen sollte. Ansonsten heißt das Instrument Keyboard oder Elektronenorgel. Das ist etwas anders zu spielen.
     
  6. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Äääääh, nope...

    Bei den von mir präferierten Systemen (VPiano oder Pianoteq) wird nicht gesamplet sondern berechnet.
     
  7. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Ja, PPue, Du hast schon Recht.
    Meine Antwort bezog sich nur auf den allgemeinen Tenor "elektronische Klaviere sind a priori Scheisse".
    Nein, sind sie NICHT.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Februar.2015
  8. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    So isses :D
     
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Aber:
    Und eben nicht nur das Gefühl. Es ist ein Unterschied, ob ein Klang aus dem Lautsprecher kommt, oder vor einem körperlich entsteht - es klingt halt doch noch einmal anders.

    Um diesen Betrag (Neupreis) kriegt man kein Instrument, das nicht die Freude am Spielen wieder dämpft.

    Diesen Tenor sehe ich nicht. Nur, dass halt ein E-Piano, bei aller technischen Perfektion, nie so authentisch sein kann wie ein richtiges Klavier.
     
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  10. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hi,

    wer hätte nicht gern einen Bösendorfer, Blüthner oder Steinway, dazu noch die passende Villa, um den Flügel adäquat aufstellen zu können! :)

    Ich hab als Kind auf einem Kleinpiano gelernt, das einfach nicht gut klang, und ich würde niemals mein E-Piano gegen dieses mechanische Klavier eintauschen wollen. Die Frage ist doch, was unter den gegebenen Umständen brauchbar und finanzierbar ist. Grundsatzdiskussionen helfen da auch nicht weiter.

    LG Helmut
     
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  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich hatte früher ein schönes Bechstein-Klavier, das hat nun meine Tochter geerbt. Seit dem spiele ich mit ungedämpfter Freude auf einem E-Piano für 300 Euro. Kommt halt auf den Anspruch drauf an.
     
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  12. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Nicht wenn man es direkt selbst spielt, keine Frage.
    Aber wenn es ums Recording geht kann ich Dir Aufnahmen vorspielen von denen ich WEISS dass sie elektronisch entstanden sind und Du sie mit Sicherheit nicht von einer Aufnahme eines echten Flügels unterscheiden kannst. Von Aufnahmen in einem Bandkontext brauchen wir gar nicht zu reden...

    Wie das berühmte "The way it is" von Bruce Hornsby. Angeblich auf einem Flügel eingespielt. Später hat er dann im Interview zugegeben dass es ein Roland MKS-20 war...
     
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  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Helmut,

    genau, ähnlich erging es mir auch. Ich habe mir sogar als Kind durch das ständig verstimmte Klavier mein Gehör verdorben und brauchte einige Jahre, um die zwangsweise erworbene "Toleranz" fehlerhafter Töne wieder abzutrainieren. :-(

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    Hallo Visir,

    da gebe ich Dir Recht. Ich liebe den Flügel meiner Frau, wenn er gut gestimmt ist, und gehe auch mit meinen Keyboard-Schülern immer wieder mal an dieses wundervolle Instrument, damit sie die überwältigende Klangfülle erleben.
    Aber auf der Bühne mit Schlagzeug oder für Aufnahmen im Pop/Rock/Jazz-Kontext haben elektronische Tasteninstrumente nun mal unschlagbare Vorteile. :rolleyes:


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    Hallo Saxhornet,

    das will ich gar nicht mal behaupten, auch wenn ich das natürlich provokativ in den Raum gestellt habe. :-D
    Nur lautet ja der übliche Tenor gerne umgekehrt (Keyboards seien schlecht für Pianisten), und das muss eben nicht zwangsläufig so sein. ;)

    Davon habe ich hingegen noch nie etwas gehört. Gut, bei Keyboards können schon mal beim Transport Plastiktasten abbrechen, das ist mir auch mal passiert, aber im Zweifelsfall kaufe ich mir dann ein neues - ist üblicherweise billiger als eine Flügel-Reparatur durch einen Meister. :cool:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Februar.2015
  14. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das ist mittlerweile auch schon besser. Wenn das ein Piano mit einem guten Keyboard war, sonst würde sich eine Reparatur ja auch nicht lohnen, hast Du eine gute Chance, dass das eine "Fatar" war. Die gibt's auch im Ersatzteilhandel als Einzelteil. Allerdings besteht ein E-Piano aus nicht viel mehr als eben dieser Tastatur und "ein wenig" Elektronik. Preise kann man googeln, aber ein guter 3-stelliger Euro Betrag ist das bei der TP/400 dann auch. :eek:

    Notfalls kriegt man auch kleinere Teile für die Reparatur, ohne gleich das ganze Manual tauschen zu müssen.
     
  15. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Hallo

    Ich verfolge die Diskussion, vor allem die Inputs der erfahrenen Musiker, mit Interesse.

    Da ich selbst kein Tastenvirtuose bin, kann ich mich inhaltlich nicht mit einbringen. Dennoch kann ich über eine aktuelle Überlegung berichten.

    Meine Tochter spielt seit über 20 Jahren Klavier. Ein Klavier haben wir damals für unsere beiden Kinder neu angeschafft und es wurde intensiv von beiden (Tochter und Sohn) gespielt. Gewartet, bzw. gestimmt wird das Instrument regelmäßig 1x pro Jahr von einem renommierten Klavierbauer hier aus der Gegend. Seit das Klavier nicht mehr regelmäßig genutzt wird, wird das Instrument nur noch im 2-jährigen Rhythmus gestimmt (Empfehlung des Klavierbaummeisters, das wäre ausreichend).

    Nun, meine Tochter arbeitet und wohnt seit 3 Jahren in Frankfurt. Immer wenn sie hier bei uns zu Besuch ist setzt sie sich ans Klavier und spielt... und das sehr schön.

    Vor Weihnachten letzten Jahres hatte ich ihr angeboten ein E-Piano zu kaufen, das sie in ihrer Frankfurter Wohnung dann anstelle eines Klaviers spielen kann.... wann immer sie möchte... selbst spät abends – dann mit Kopfhörern... so kann sie in Übung bleiben... und bei einem eventuelle Umzug stellt ein E-Piano auch kein Hindernis dar.

    Sie war von dieser Idee begeistert.

    Wir waren dann zwischen Weihnachten und Neujahr in Frankfurt bei einem großen bekannten Musikhaus mit entsprechender Auswahl an E-Pianos. Dort hat sie dann ca. 1 Stunde verschieden E-Pianos (unterschiedliche Marken, unterschiedliche Preisklassen) ausgiebig getestet.

    Ergebnis war, mit Haptik an den Tasten, Spielgefühl, Tastendruck etc. konnte sie sich nicht anfreunden. Das war offensichtlich anders, ungewohnter als auf /mit unserem Klavier. Der Klang war nicht das Thema sondern die Spieleigenschaften... noch hat sie sich nicht für ein E-Piano entschieden obwohl sie anfangs von der Idee sehr überzeugt war.

    Mal abwarten was ein 2ter Versuch bringt, ob die Entscheidung korrigiert wird.

    Gruß
    Oswald
     
  16. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Meiner großen Tochter (ja, die mit dem Dudelsack) geht es ähnlich. Gelernt hat sie auf unserem Yamaha C3 Flügel. Jetzt wohnt sie bei ihrem Freund, und da hat sie keine Chance ein echtes Klavier zu stellen. Also suche ich für sie auch ein bezahlbares E-Piano oder eine Mastertastatur für ein Software-Instrument.

    Sie kennt diverse E-Pianos und stimmt zu, dass das "nicht das Wahre" ist. ABER - also Kompromiss zum gar-nicht-spielen durchaus akzeptabel.
    Mal sehen was es wird....
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich finde ein ganz wesentlicher Aspekt ist, dass ein E-Piano leicht zu transportieren ist. Ich könnte bei mir gar nicht mit Eckart, meinem Tastenmann, spielen, wenn er nicht das "Nord" Piano hätte (zu Hause hat er noch ein klassisches Klavier).

    Oder könnte da nicht beim Stammtisch mitmachen.....

    CzG

    Dreas

    P.S. Sein schweres Roland steht jetzt hier....jetzt muss er gar nix mehr transportieren, wenn er zu mir kommt...hehe...
     
  18. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo Oswald,

    Spielgefühl und Tastendruck sind eigentlich auch auf verschiedenen mechanischen Klavieren unterschiedlich, je nachdem in welchem Zustand das Klavier ist, wie alt usw.. Hat sie außer auf euerem Klavier auch mal auf anderen gespielt?

    LG Helmut
     
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  19. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin sehr zufrieden mir meinem einfachen gebrauchten Clavinova für 200 Euro. Ich musste schon mehrfach umziehen, ein echtes Klavier wäre schon sehr unpraktisch gewesen. Für Jazz und zum Komponieren und Begleiten reicht es mir. Und für einen Anfänger ist es auch okay. Man kann ja später in ein echtes Klavier investieren, so ein E-Piano kann man immer leicht wieder verkaufen.

    Viele Grüße,
    Benjamin
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Februar.2015
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  20. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Hallo Helmut,
    sicher hat sie hauptsächlich auf unserem Klavier gespielt... während ihrer klassischen Klavierausbildung aber, bei der (strengen) Lehrerin während des Unterrichts oder bei kleineren Konzerten selbstverständlich auch auf anderen Klavieren oder auf einem Flügel.
    Wie gesagt, ich selbst kann das überhaupt nicht beurteilen.... nur sagen dass der "Pferd" sehr schön klingt.

    Gruß
    Oswald
     
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