Tenormundstück ebonit oder metall (für Anfänger)

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Marcobx, 13.Februar.2015.

  1. Marcobx

    Marcobx Nicht zu schüchtern zum Reden

    Guten Morgen liebe Foristen,
    Ich spiele seit April 2014 Saxophon und hatte mit Alt angefangen, vor kurzem jedoch auf Tenor umgestiegen, weil es mir einfach besser gefällt.
    Da ich mir so langsam, anstatt des mitgelieferten Yamaha 5C Mundstückes, ein "richtiges" Mundstück kaufen möchte, habe ich mein Lehrer um Empfehlungen gebeten.
    Ich möchte im Saxshop in Deventer verschiedene anspielen und dann entscheiden.
    Mein Lehrer meinte, dass er mir auf jeden Fall ein ebonit Mundstück empfehlen würde, kein Metall, weil man damit in dieser Phase besser Dynamik lernt, weil die Metallmundstücke eher laut spielen udn schwieriger zu beherrschen sind was die Dynamik angeht.
    Stimmt das mit euer Meinung überein?

    LG Marco
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Marco,

    das Material des Mundstücks hat auf den Klang oder die Dynamik keinen Einfluss.

    Das macht ausschließlich die Geometrie (Kammergrösse, Öffnung, Baffle, etc.)

    Gleichwohl gibt es ein unterschiedliches Spielgefühl zwischen Kunsstoff und Metall.

    Metall fühlt sich anders an und die Metallmundstücke sind viel schlanker.

    Da musst Du selbst ausprobieren, was Dir besser liegt.

    Und immer mit Deinem jetzigen vergleichen, welches ein gutes Allroundmundstück ist.

    CzG

    Dreas

    P. S. Immer wieder erstaunlich, wie selbst Lehrer an die Mythen glauben.
     
    47tmb, bluefrog und kokisax gefällt das.
  3. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo Marcobx,
    Metall oder Ebonit hat nichts mit Laustärke und Beherrschung zu tun !!!
    Was stimmt ist, dass grössere Öffnungen (für Anfänger) schwerer zu beherrschen sind und mit viel Luft auch viel Lautstärke produzieren KÖNNEN.
    Das Yamaha 5C ist übrigens schon ein recht gutes Mundstück.
    Das könntest Du im Prinzip noch einige Jahre spielen.
    Probier doch damit zunächst mal verschiedene Blätter (auch Kunststoff) und Blattstärken aus, ob sie Dir nicht die erhofften Effekte bringen.
    Dabei kommt es jetzt natürlich auch auf Deine Soundvorstellungen an.

    Es gibt Mundstücke mit unterschiedlichem Innenleben unabhängig von der Öffnung, bzw. dem Material.
    Du wirst feststellen, dass auch der Blaswiderstand unterschiedlich ist.
    Da spielt natürlich auch das Verhalten Deines Saxes mit eine Rolle.
    Falls Du schon gut mit dem 5C zurecht kommst, würde ich beim nächsten nicht viel grösser gehen (6-7 vielleicht, je nach Modell).
    Du musst auf jeden Fall probieren, was Dir liegt und welchen Sound Du produzieren willst.
    Dazu noch verschiedene Blatt- und Ligatur Kombinationen, denn nicht alle Mundstücke vertragen sich mit allen Blättern.

    Du siehst die Baustelle ist relativ gross und nicht so einfach zu beantworten.
    Pauschale Antworten stimmen praktisch nie!

    Hoffe Du erreichts was du suchst.

    Gruss
    kokisax
     
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  4. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Marco fragt:
    Mit meiner Meinung stimmt es nicht überein. Ich glaube, das Vorurteil liegt möglicherweise an folgenden Dingen:
    1. Häufiger werden Metallmundstücke mit Stufe angeboten. Diese Stufe macht das MPC lauter und schärfer, tendentiell.
    2. Das Schwingungsverhalten von Metall ist anders, durch die Materialeigenschaften direkter. Somit ist das Gefühl für den Player anders als bei Plaste und Elaste, direkter mit mehr Vibration.
    3. Insbesondere viele Rocksaxer spielen Metall (auf den Tenor), und diese sind eher lauter in ihrer Performance.-?!
    4. Die Metallmundstücke, die ich in Anwendung erlebt habe, waren eher offener, meine ich. Damit sind sie eher schwieriger zu beherrschen.
    5. Viele Klassiker kennen nur Ebonit, nach meiner Erfahrung....


    Grüße

    BrillAAAAAAAAAAEEEEEE
     
  5. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Hallo Marco,

    frage fünf Leute und Du hast fünf Meinungen.

    Du hast einen Lehrer, dabei hast Du Dir ja bestimmt was gedacht. Ich würde das in Erwägung ziehen, was der Lehrer, wenn er denn was kann, mir vorschlägt. Er kennt Dich, hat Dich vor Ort, kann Dich beobachten...............

    Gruß
    Hanjo
     
  6. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Beispiel zu einem "lauterem" Ebonit Mundstück (ab ca. 3"15s)


    Ein "sanftes" Metall Mundstück :


    kokisax
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Februar.2015
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  7. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    hi marco,

    ich habe im august 2013 mit dem alt angefangen und bin genau wie du nach ca. 9 monaten aufs tenor umgestiegen.
    auf meinem (geliehenen) tenor hatte ich zuerst ein yamaha 5c und bin damit super zurechtgekommen. als ich mir dann vor ca. 5 monaten mein eigenes sax gekauft habe, habe ich eher zufällig - ;) - auch zig verschiedene mundstücke ausprobiert (mit professioneller hilfe von @saxhornet ). mir hat es ein metallmundstück angetan: das otto link stm 6* .
    meine lehrerin war wenig begeistert und ich brauchte fast zwei monate, um sie zu überreden auf diesem auch spielen zu dürfen.:D zugestimmt hat sie nur, weil sie weiß, dass ich viel übe!
    klar, war es am anfang schwieriger. auf dem 5c kamen die (eh schwer zu spielenden) ganz tiefen und ganz hohen töne einfacher - auf dem metall war das mehr und neue arbeit. aber das ist auf jedem anderen offeneren mundstück (als das 5c) sicher genau so.

    jetzt aber bin ich glücklich. ich liebe es!!
    und schrill und laut finde ich mich darauf z.b. gar nicht...ganz im gegenteil

    vielleicht kannst du zwei oder drei mundstücke auf probe kaufen und zusammen mit deinem lehrer testen?
    er kann dir dann seine einschätzung geben, was intonation und sound angeht.

    stimmt - das ist etwas gewöhnungsbedürftig

    genau das hatte mir meine lehrerin auch gesagt. . . :rolleyes:

    viel erfolg!
    liebe grüße
    annette
     
  8. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich habe auch mit einem Yamaha 5c angefangen und bin dann auf ein Otto Link STM 6* umgestiegen...und das war eine Offenbarung für mich. Daher kann ich nicht verstehen, dass immer wieder gesagt wird: bleib doch beim Yamaha Mundstück. Klar funktioniert es, aber ein wirklich tolles Spielgefühl hat sich bei mir nie damit eingestellt. Für den Anfang sehr gut, aber sobald man einen halbwegs sicheren Ansatz hat, ist es nach meiner Meinung ok, sich etwas individuelles nd passenderes zu suchen.
    Zur Frage: Ob Ebonit oder Metall ist relevant für die Außengeometrie. Ich mag schmale Mundstücke lieber und spiele deshalb auf dem Tenor und Bari Metall, auf dem Alt und Sopran ist Kautschuk ok. Den Unterschied merke ich besonders auf der Bissfläche. Ist die zu steil, empfinde ich das als unangenehm. Bei Metallmundstücken sind die Rückwände i.d.R. viel dünner gearbeitet und verlaufen deswegen flacher.
     
  9. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nein.

    Mundstücksuche kann ein ewiges Thema sein, muss aber nicht.
    Hier sind schon verschiedene Aspekte beleuchtet worden.

    Ich denke, fahr' nach Deventer und probier rum! Mach da Deine eigenen (!) Erfahrungen mir den unterscniedlichsten Bauformen (Material und "Innenleben"). Nimm Dir Zeit!
    Nimm jemanden mit und/oder nimm eine Recordingmöglichkeit mit (Hast Du einen ZOOM oder etwas ähnliches?).

    Manche halten Mundstücksuche (gerade zu einem frühen Zeitpunkt) für vertane Zeit (Übe lieber!). Mir persönlich macht so Ausprobieren jedoch immer wqieder Spaß :)


    Cheerio
    tmb
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    die Schüler, die sich schon sehr früh mit Equipmentfragen beschäftigen sind die, die meiner Erfahrung nach viel üben.
    Insofern unterstütze ich als Lehrer das gerne, wenn es nicht grad ein 9* Highbaffle mit Supersmall chamber ist.
    Trotzdem gilt aber auch hier:

    http://www.musicomic.com/comic/10-new-setup/

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wenn er das wirklich nur bezogen auf das Material gesagt und gemeint hat, ist diese Aussage reiner Unsinn.

    LG Saxhornet
     
    kokisax gefällt das.
  12. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Vielleicht ist der Lehrer ja nur ein auf Saxophon angelernter Klarinettist?

    kokisax :sorry2:
     
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  13. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Einer musste meinen Verdacht ausformulieren, danke!


    Grüße

    BrillAAAAAAAAAAEEEEEE
     
  14. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hallo Marco!

    Ich spiele seit Mai Tenor und hab bald Alt dazugenommen, was aber zugunsten dem Bari weicht...

    Ich hab auf einem Yamaha 4C angefangen und zuerst einmal verschiedene Blätter ausprobiert. Das ZZ von Vandoren hat mir bei meinem Anfängerton gleich einmal gefallen, hat mich aber auch ein wenig mehr gefordert. Irgendwann bekam ich auch mit den Standardblättern einen guten Ton und brauchte das ZZ nicht mehr so...
    Rein aus Neugierde hab ich dann mal ein günstiges (weil altes und nicht Kult) "Woodwind" dazugekauft und war dann gleich einmal begeistert - ich hatte hier Glück. (beim Alt hatte ich da weniger Glück). Allerdings hat mich das Woodwind auch mehr gefordert - das Yamaha ist leichter zu spielen. Andererseits mag ich am Woodwind mehr zum Ansatz gelernt haben, weils ja am Yamaha so leicht geht...
    Jetzt spiel ich am Woodwind die Standardblätter und am Yamaha das ZZ, was jeweils eine gute Mischung ist, und mein Ton stabilisiert sich... das Mundstück ist mir wieder gar nicht so wichtig. Grad heute hab ich mal wieder direkt verglichen: ja, im direkten Vergleich gefällt mir das Woodwind immer noch besser, aber ohne diesen Vergleich fehlt mir am Yamaha auch nichts.
    Dazu passt, dass man meiner Lehrerin alles mögliche vor den Mund setzen kann, da hört man nie viel Unterschied, weil sie einfach einen stabilen Klang hat.
    Soll heißen: Material soll man nicht überbewerten - Du machst den Ton.
    Aber ja, einen Einfluss hat es doch, und wenn es einem Spaß macht...

    Da hätte meine mit Zitronen gehandelt - wenn ich auf dem spielen will, spiele ich darauf.

    lg, Wolfgang
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Glaub mir,

    da gibt es manchmal gute Gründe, Einspruch zu erheben, und man muss als Lehrer sehr diplomatisch sein.
    Zumindestens, wenn man sich als Lehrer für den Lernerfolg (für den der Schüler ja auch bezahlt) verantwortlich fühlt.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  16. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Dein Lehrer möchte nicht, dass du am Anfang zuviel Geld ausgibst. Metallmundstücke sind ja auch teurer.
    Dein Ansatz wird sich noch viel weiter entwickeln und dann beginnt die Mundstücksuche erneut.

    Dabo
     
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  17. Marcobx

    Marcobx Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo liebe Foristen,
    Erst mal vielen Dank für die vielen Antworten und Tipps.
    Diese.bestätigen eigentlich meine Meinung, dass es erstens sehr individuell ist welches.Mundstück zum mir passt, zweitens vor Allem die Geometrie des Mundstückes ist die den Ton bestimmt.
    Mein Lehrer ist ein sehr erfahrener Lehrer, sowohl auf Saxophon alsauch Klarinette, er spielt seit Jahren in verschiedenen Orchester, hat bei Paul Kühn gespielt, in New York West side story vor Leonard Bernstein etc. etc.
    Erfahrung hat er reichlich und ist kein Diktator, deshalb wird er seine Gründe haben weshalb er Metallmundstücke eher.nicht empfiehlt.
    Er hat selber noch 2 Otto Link und ist davon auch begeistert, er lässt mich nächste Woche mal testen.

    LG Marco
     
  18. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    weil das material einen deutlich merkbaren einfluß auf alle eigenschaften eines mundstückes hat, sehnen sich die hersteller einiger marken von klarinettenmundstücken - z.b.- nach einem bestimmten modell aus den 80 jahren des vergangenen jahrhunderts aus kristallglas zurück.

    die geometrisch identischen oder sogar verbesserten kopien aus ebonit sind recht ähnlich, aber eben nicht ganz.

    anfänger könnten bei metall sicher eher bedienungsfehler begehen, d.h. sich die zähne einschlagen usw.

    vorsichtige menschen vielleicht nicht.

    :-D
     
  19. Marcobx

    Marcobx Nicht zu schüchtern zum Reden

    Dafür brechen die nicht so leicht wie Kunststoffmundstücke beim runterfallen lassen!
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mundstücke sind ein schwieriges Thema...

    Ich hatte vor ca 25 Jahren ein Otto Linlk Metall 7*, weil alle in meiner Dortmunder Umgebung dies spielten. Merkwürdigerweise spielte man damals im Kölner Raum tendenziell nicht so ein offenes Mundstück.

    Als ich damals meinen Unterricht bei einen Top-Profi bekam, stellte ich auf OL Kautschuk 8 um, weil ich ab und zu mit dem Metall "gepfiffen" habe und dies nicht in Griff bekam.

    Das Kautschuk war anfangs deutlich leiser, bis ich mich innerlich umgestellt hatte. Mein Lehrer spielte ein OL Kautschuk 9, was er vermutlich heute noch spielt.

    Vor einigen Monaten kaufte ich ein tolles Kautschuk von Joe Schnabl, was ich es vom Klang präsenter, fokussierter und nicht so muffig empfand. Mein SaxDoc kam damals zum gleichen Ergebnis.

    Vermutlich geht es wieder zum alten OL zurück, weil ich die tiefen Töne dort im Subtone leiser anblasen kann.
     
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