Muss man ein Mikrofon einspielen?

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 1142, 12.März.2015.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallöle,
    die Frage klingt vielleicht ein wenig blöd, ist aber völlig Ernst gemeint.
    Die These, dass Lautsprecher erst nach einer gewissen Einspielzeit ihr volles Potential entfalten, leuchtet mir ja ein. Dass sich da Membranen und - sofern vorhanden - die Bändchenhochtöner erst mal freiloddern müssen. Aber Mikrofone?

    Ich habe hier ein Sennheiser Black Fire 541, welches bis auf den durchstimmbaren HF-shelve baugleich mit dem MD 441 ist. Und ich habe das Gefühl, dass das Mikrofon erst jetzt - nach einigen Aufnahmestunden - richtig "frei" geworden ist.

    Ältere und neuere Aufnahmen zu vergleichen wäre natürlich Blödsinn, da die Ausgangsvoraussetzungen wie Mundstück, Blatt und meine Tagesform ja nicht identisch sein können.

    Anmerkung: Das Mikrofon habe ich aus den Restbeständen eines Musikgeschäftes erworben. War noch original verpackt. Mit Umverpackung. Quasi "new old stock". Ich war somit der Erste, der es beschallt hat.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies höre ich zum ersten Mal, aber nichts gibt was es nicht gibt...

    Ich meine nein!
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich kann mir das vorstellen. Wenn so ein schönes Mikrophon wie lange? in seiner Verpackung in einem Laden liegt, dann hat sich die Membran (so es eine hat) jahrelang nicht bewegt. Ich wäre da auch ein wenig hüftsteif nach all den Jahren.
     
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ich meine Ja....ähnlich wie bei hochwertigen Lautsprechern.

    Meine bezügl.Neumann oder Brauner mal vor längerem im Homerecording-Dorum was in die Richtung gelesen zu haben.

    Aber "meinen" ist nicht "wissen".

    LG Wuffy
     
  5. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    hat nicht jedes Mikrophon eine Membran ? http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrofon
    Ansonsten könnte ich mir auch vorstellen, dass man ein Mikro einspielen kann. Wie man auch einen HiFi Verstärker "einspielen" kann

    Cheers Mo
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Bändchenmikrophone haben ein Bändchen.

    Hat aber 'ne Membran, das Sennheiser. Man stelle sich vor, man hängt ein Gummiband für 25 Jahre an einen Nagel und vergleiche das nachher mit einem fabrikneuen. Kann mir gut vorstellen, dass das alte andere Eigenschaften hat, besonders beim ersten Dehnen.
     
  7. Mugger

    Mugger Guest

    Die einen sagen so, die anderen so....

    Ich hab den relevanten Teil rauskopiert:

    Shure has tested some thoroughly used pairs of its E1 earphones, which first launched in 1997. And guess what? They measure the same now as when they came off the line. In fact, during the 15 years Shure has been actively selling earphones, its engineers have reached the same conclusion again and again: the sound produced by these tiny transducers during final testing is the same sound you'll get in a day, in a year, and in five years… unless something goes wrong.

    The company has an even longer history making microphones, which use the same technology as headphone transducers. "We've got a lot of data on those over the years, and we're not convinced on mic burn in either," Engstrom says. "If you think about it, regardless of whether a mic is plugged in, it's always hearing, it's always on. So, in theory, wouldn't those drivers always be burning in, and therefore wouldn't the curve be very very different over the course of its life?"
     
  8. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    verstehe ich jetzt nicht so ganz..daher habe ich jetzt noch einmal unter Bändchenmikrophon nachgesehen. .
     
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  9. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @Mugger : schreibe gerade mit dem IPhone und kann nicht zitieren. "A mic is always hearing... "
    Aber nicht, wenn es in einer stabilen Kunststoffbox und in dicken Schaumstoff gepackt im Keller liegt
    Da hört es sicher nix :)
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13.März.2015
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Das Bändchenmikrophon hat ein extrem dünnes Aluminiumbändchen, dass die Schallwellen überträgt. Nicht wirklich eine Membran.
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich hab ja nicht geschrieben, dass das iPhone nicht zitieren kann :) Ich bin zu doof, um mit dem iPhone zu zitieren...
     
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  13. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also ich sehe das auch eher so, dass die Mikrophone sich aufgrund bestimmter Abnutzungserscheinungen verändern, daher ist es ja so schwierig, einen vernünftigen Klon z.B von einem C12 herzustellen - die Originale klingen alle heute total unterschiedlich, je nachdem, wie sie gealtert sind. Oft ist an der Membran was verändert/ausgewechselt worden. Bändchenmikrophone werden nicht unbedingt besser, da leiert das Bändchen aus, vor allem, wenn es unsachgemäß liegend gelagert worden ist...
    LG Juju
     
  14. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Danke für eure Antworten. Dann scheint es so,als könne ich mich auf meine Wahrnehmung verlassen.... :)
     
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  15. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Hm, ich bin dagefühlsmässig hin und her gerissen.

    Wenn ich denn nun der Argumentation folge, dass es tatsächlich eine Veränderung über die Zeit gibt, ein Mikrophon also "eingespielt" werden kann/sollte/muss -- Wie ist dann ein sinvoller Zyklus?

    Erst mal nicht zu laut, keine extrem hohen oder tiefen Frequenzen? Keine starken Impulse?

    Dies ist als durchaus ernst gemeinte Fortsetzung der Einspielthese gemeint. Man sagt ja auch, dass sich optische Gläser (Objektive, Mikroskope) verändern.


    Dies ist jetzt nicht ernst gemeint:
    Muss ich auch die Kabel einspielen??

    Cheerio
    tmb
     
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  16. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Warst Du wahrscheinlich nicht. Die werden ja vorher getest...

    LG Juju
     
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Lach - stimmt! Daran hatte ich nicht gedacht.

    CzG Bernd
     
  18. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Juju - testen ist doch nur für Feiglinge...
     
  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Da bewegen wir uns in einem Gebiet von Glaubenskriegen... ich kenn das ja von der Hifi-Seite.

    Ich halte es für völligen Unsinn, dass man reine Elektronik einspielen kann... wie könnte ein korrekt funktionierendes Gerät dann überhaupt entwickelt werden können, wenn sich die Werte der Bauteile über die Betriebszeit verändern? Wie könnte ich ein Gerät im Geschäft auswählen, wenn es nach der Zeit x dann wieder anders... äh... arbeitet?

    Bei Lautsprechern mag das zunächst noch plausibler sein, aber...
    Die Treiber und deren physikalischen Eigenschaften haben Einfluss auf das Volumen der Box und auf die Gestaltung der Frequenzweiche. Wenn es ein "Einspielen" gäbe - wonach müsste der Entwickler arbeiten? Nach den "eingespielten" Werten oder nach den fabrikneuen? Wieder: entweder klingts dann am Anfang falsch oder nach dem Einspielen.

    Tatsächlich sollten die Eigenschaften von Start weg lange Zeit allerweitestgehend konstant sein - das nennt man "Lebensdauer".

    Nach 25 Jahren wird ein simples Gummiband beim ersten Dehnen ganz einfach reißen...

    Man findet für jeden Unsinn jemanden, der ihn vertritt... und ja, es gibt Leute, die meinen, Kabel müssten eingespielt werden.

    lg, Wolfgang
     
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  20. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Die Kabel nicht, aber Stecker und Buchsen ... :ninja:
     
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