Welches Mundstück mit Baffle (Tenorsax) probieren?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von akkordschrammler, 3.Mai.2015.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja im Musikverein kann das eventuell nicht so sinnvoll sein. Das Problem ist auch mit einem High Bafflemundstück, daß man einen sehr guten Ansatz und eine gute Tonkontrolle braucht, wenn man auf so einem Teil nicht einfach nur laut und hell bis schrill klingen will. Nach einem Jahr wäre das alles andere als sinnvoll, es gehört schon einiges dazu ein high baffle Teil auch dunkel klingen zu lassen. Anfänger bekommen da gar nicht oft mit, wie sie da dann schrill rumpfeifen und es nicht zur Musik passt.

    Tone Edge Links können allerdings auch besonders dunkel manchmal klingen, alternativ wäre vielleicht dann eher ein V16 oder ein Link STM oder Kautschuk New Vintage oder etwas in der Richtung angebracht.

    Lg Saxhornet
     
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  2. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Unbedingt ein high baffle muss es vielleicht nicht sein, denn auch relativ normale Mundstücke können durchsetzungsfähig sein. Es kommt natürlich auch auf das Sax an. Auf meinem Sax, das eher einen modernen Grundsound hat, war ein ein Tone Edge (nur 1 angespielt) ein Desaster: Handtuch im Trichter und dann noch einen Karton drübergestülpt. Dumpf und farblos ist kein Ausdruck dafür. Kann aber ein Einzelfall sein. STM 7* deutlich heller kann villeicht im Musikverein bestehen aber bei mir auch kein Projektionswunder. Ich mag es aber auch nicht besonders. Berg Larsen100/2SMS, über Ebay und Glück gehabt. Klingt toll, dursetzungsfähiger als OL STM. Brancher Mundstücke, eher nicht so bekannt, perfekt verarbeitet, sehr leichte Ansprache und für Metall relativ preiswert mit knapp 200 - 250 € bei einem bekannten Saxophonladen. Sind allerdings recht schmal gebaut und liegen vielleicht nicht jedem. Mein Standard ist das J27 ungefähr 105 in der OL Skala. Damit kann man schon laut sein. Vor kurzem war hier ein J27 angeboten mit der Angabe warmer Sound, kann ich nicht so bestätigen. Warm geht schon, ich finde es hat durch die relativ kleine Kammer schon gut Projektion. Mein Lehrer zählt es eher zu den anspruchsvollen auf Grund der nicht so grossen Kammer. Ich komme allerdings sehr gut damit zu recht. Darüber gibt es noch die E-Serie für Tenor (heller, für mich eine Spur weniger komplex und fett) und schießlich die B-Serien mit Baffle (kann einer Kreissäge schon nahe kommen wenn man will). Die günstige Alternative wurde schon erwähnt, das Metallite, ist aber schon recht durchsetzungsfähig.

    Vielleicht solltest du auch ein wenig deine Soundetwicklung abwarten. Auf dem Tenor klinge ich mittlerweile nach einem Jahr J27 deutlich fetter als zu Beginn mit diesem Mundstück. Tone Edge 6 hatte ich auf Alt mal vesucht und fand es als Anfänger toll, weil es das relativ helle Yamaha etwas runtergeholt hat, Meyer 6 M war mir da zu hell/schrill. Gut 2 Jahre später ist es genau umgekehrt. Als Bezugspunkt mein Erfahrungshorizont: gut 2 Jahre Klarinette mit etwas Saxophon parallel, danach ca.2 Jahre Saxophon jeweils mit Lehrer. Wenn du erst 1 Jahr spielst wird sich noch Einiges verändern.

    Viele Grüße

    Norbert
     
  3. akkordschrammler

    akkordschrammler Kann einfach nicht wegbleiben

    Hei, übertreiben will ich es ja auch nicht mit der Lautstärke, aber mein OL Tone Edge 7* ist schon sehr brav. Schließlich spielt man im Orchester auch mal was Lautes und da fühle ich mich schon ziemlich leise. Besonders wenn der Dirgent dann will, das man Gas gibt, dann fehlt mir bei dem Mundstück noch etwas an Kante oder Attack oder Projektion oder wie immer man das nennen kann.

    Vielleicht nur Einbildung, aber ich muss es trotzdem mal ausprobiern, allerdings das Rico nehm ich nicht. Mit Rico Mundstücken, hatte mal zwei ausprobiert von Graftonite, habe ich keinen guten Erfahrungen. Da missfällt mir schon der merkwürdige Stufenaufbau des Mundstücke, bei dem dann das Holzblatt rechts und links übersteht. Nöh, danke.

    Grüße
    Stefan

    @analle

    Danke, langsam entsteht eine recht beeindruckende Liste an Tipps.
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Klar im Vergleich zu Trompete ziehst Du den kürzeren aber das auch ok so und mit denen sollst Du auch gar nicht konkurieren. Ich denke Du brauchst was anderes als ein Tone Edge am Tenor aber mit einem High Baffle bist Du dafür auf dem falschen Weg in meinen Augen. Das hat was von Nägel einschlagen mit Presslufthammer oder Abrissbirne.

    Lg Saxhornet
     
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  5. Mugger

    Mugger Guest

    Black&Decker section wrecker....
     
  6. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    @akkordschrammler: was für Musikrichtung spielt ihr denn ? Wenn das kein Rock, Funk oder Jazz ist, braucht man da ( wie von vielen gesagt) kein gestuftes Mundstück, sondern so was: http://www.ploegersaxsoundmirror.com/
    1. so kannst Du Dich besser hören .
    2. der Dirigent bleibt ruhig und zufrieden- solange man seinen Anweisungen folgt :)
     
  7. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Da stimme ich dir voll und ganz zu.
    Allerdings kenne ich die Wirklichkeit und kann auch Stefan verstehen. Es ist schon manchmal, z. B. in einen sehr großen MV, sehr schwer als einzelner Saxophonist sich gegen die anderen zu behaupten. Auch dem Dirigenten fällt es offt nicht leicht seine Manschaft zu bändigen.
    Bei uns ist das sogar schon im Konzert passiert. Bei der Generalprobe waren noch alle ganz brav und im Konzert wollten alle ihr Bestes geben und da war´s um den Solisten geschehen.

    Ich zweifle jeden Tag ob ich mein Otto Link gegen etwas durchsetzungsfähigeres tauschen soll. Aber ich fühle mich einfach nicht wohl auf einem anderen MPC.

    LG
    Dabo
     
  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Wuffy
    Hallo Wuffy, hab mir gerade deinen Gigolo angehört - muss schon sagen, dieser Sound ist top zu diesem Titel - und natürlich auch super gespielt. Wir spielen gerade ein wenig Caldonia und da übe ich mich auch gerade darin mal etwa rotziger und growliger zu klingen - was mir nicht so gut gelingt, da ich eher einem "klassischen" Jazzsound a la Hank Mobley und Konsorten zugetan bin.

    Spielst du da ein richtiges Growling mit mitgesungenem Ton während des Spiels, oder ist das einfach fast nur Mundstück, leichtes Blatt und leichterer Ansatz - so dass das Blatt etwas mehr Obertöne betont als üblich? Nähme mich mal wunder :)

    Gruss und danke,
    antonio
     
  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Hallo Antonio,

    Nein,....der leicht angedreckte Sound hat nichts mit dem Mundstück, Blatt, Ansatz etc. zu tun !

    Das geht auch mit jedem anderem Munstücks-Setup...wobei das verwendete BL Metall 110/2/M doch etwas frecher rüberkommt als mein sonst übliches OL STM Metal 8*.

    Was ist überhaupt richtiges Growling, so was habe ich nie gelernt, gibt es da etwa Standard-Regeln ??...ich singe auch nicht mit beim Spielen, sondern bei mir ist es eher ein mitbrummen, besser vl. gesagt ein mitröhren bzw. knurren aus dem Kehlkopf / Rachenbereich heraus, dass ich aber meistens zusätzlich noch mit etwas Vibrato verbinde.

    Das alles geschieht aber alles eher automatisch, unterbewußt, aber immer mit dem Versuch einzelne Passagen dadurch interessant und spannender zu gestalten.

    Muss natürlich auch zum Charakter des Songs passen, sonst wird das schnell auch nachteilig.

    Gar nicht so einfach, dass fachlich richtig zu beschreiben....mache das halt schon immer so....röhren bis die weiblichen Hirsche kommen ;)

    Röhrende Grüsse vom Walde...dem Schwarzen :)
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, am besten mitgrummeln, bis die weiblichen Hirsche kommen.
     
  11. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Wuffy

    Danke Wuffy...sowas hab ich mir gedacht. Mein früheres Berg Larsen hatte jedenfalls diese Art Sound auch nicht selber produziert :) Mein Growling erzeuge ich höchstwahrscheinlich ganz ähnlich wie du. Nur leider kann ich das nicht lange durchziehen, da alsbald der Hals schmerzt.

    Die andere, "richtige" Art, durch Singen eines Tones gleichzeitig zum Spielen will mir leider nicht so richtig gelingen...

    antonio
     
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Es gibt keine richtige Art. Durch das bewusste Singen bestimmter Töne kann man besondere Effekte durch entsprechende Interferenzen erzeugen. Dabei wird der Ton nicht nur aufgeraut, sondern es entstehen flatterhafte Lautstärkeeffekte. Die sind aber gerade dadurch nicht so homogen wie das Growlen mittels recht tiefer Töne. Und das Grummeln ist nichts anderes als ein Singen tiefer Töne.
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Gut, deshalb habe ich es auch in Anführungszeichen gesetzt, weil man ja ganz verschidene Effekte erzeugen kann. Bei mir ist es eher eine Art Flattern, entsteht irgendwie ganz hinten, Gaumensegel, Kehlkopf, was weiss ich. Das Flattern ist auch eher niedrig-frequent. Immer wenn ich versuche zu Singen, oder auch nur zu Grummelen, kann ich entweder dieses ohne dann den Ton zu bekommen - oder nur den Ton. Beides geht nur mit immenser Konzentration. Alle Videos etc helfen mir da wenig. Naja...gibt Schlimmeres :)

    OK, war hier ja nicht das Thema - back to topic...

    antonio
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Was du machst, kenne ich in der Klassik unter dem Begriff "quasi Flatterzunge". Gemeint ist damit, ganz recht, das Flattern des Gaumensegels.

    Für das "richtige" Growlen empfehle ich dir den umgekehrten Staubsauger als Vorübung. Also: du legst ein Kügelchen Papier auf den Tisch und spielst einen Staubsauger, der verkehrt herum angeschlossen ist. Der macht erst einmal ein brummendes Motorengeräusch und bläst gleichzeitig das Kügelchen vor sich her. Wenn du das beides koordiniert schaffst, ist der Übertrag aufs Horn nicht mehr schwer.
     
    antonio gefällt das.
  15. akkordschrammler

    akkordschrammler Kann einfach nicht wegbleiben

    Was in so einem Blasorchester in Unterfranken so anfällt, zum Glück nicht nur böhmisch-mährisch, sondern auch BigBand-Sachen. So gut, kenne ich mich jetzt da noch nicht aus, bin erst seit ca. einem Monat dabei. Die meisten Blasorchester hier in der Gegend scheinen hauptsächlich Volksmusik ala Böhmisch-Mährisch zu spielen, mein Orchester will daneben aber auch verstärkt andere Sachen machen. Das ist hier gerade etwas im Kommen, dass auch die alten Etablierten etwas von der reinen Volksmusik wegwollen. Mein Orchester hat da eine recht bunte Mischung aus Evergreen-Medleys, Volksmusik, Kirchenchoral, auch Glenn Miller soll mal gemacht werden. Es geht schon darum, dass ich vielseitig sein muss. Ein Mundstück, das nur Kreissäge kann, kommt für mich nicht in Frage, ist so auch nicht gewünscht. Dieser dunkle sanfte Schmuseton meines OL Tone Edge ist dafür m.E. etwas zu einseitig. Ich brauche es schon brillianter, aber immerhin verhindert das Teil bisher die allerschlimmsten Misstöne. Aber nach einem Jahr Spielpraxis finde ich schon, dass ich auch mal etwas Neues ausprobieren kann. Dank euch hier, habe ich jetzt einige Modelle, die interessant klingen. Ich werde also nicht mehr nur nach reinen High-Baffle Mundstücken gucken, sondern auch andere in Betracht ziehen. Ich lasse mir da entsprechend Zeit und warte eine günstige Gelegenheit ab. Für einen ausführlichen Test-Tag beim großen T fehlt mir im Moment die nötige Zeit. Ich bezweifle auch, dass ich auf Anhieb mit einem neuen Mundstück Freundschaft schließe, ich schätze, dass ich erst nach einigen Wochen merke, ob mir ein anderes Mundstück wirklich was bringt.

    Grüße
    Stefan
     
  16. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @akkordschrammler
    Hab jetzt nicht alles durchgelesen, weiss daher nicht, was schon alles genannt wurde - aber wenn du bereits ein OL Tone Edge spielst und dir das zu dunkle klingt, teste doch mal ein TE "New Vintage", so du an eins kommst. Da hab ich eins erwischt, was wirklich sehr gut ist und deutlich heller klingt als die normalen TE. Ein Glasschneider ist das aber keineswegs...

    Gruss
    antonio
     
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo antonio,
    hast Du mal die Intonation mit dem "New Vintage" überprüft? Ich hatte eins, welches ich wieder zurückgegeben hatte. Wenn ich auf 440 Hz stimmen wollte, durfte ich das Mundstück nur ein paar Millimeter auf den Kork schieben.
    Das hatte ich noch nie bei irgendeinem anderen Mundstück. (Und ich hatte schon - und habe noch - ziemlich viele.

    LG Bernd
     
  18. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo Bernd
    Ja, bei den Ebonit Links bei mir auch etwas kritisch, allzuviel bleibt da auch nicht, geht aber - das New Vintage ist jedoch nicht anders, als das normale. Krass war es allerdings beim Conn NW1 (beide Ebonit Typen), da fiel es fast ab. HWP hatte mir das Problem mit einem Steamer gelöst mit extra langem Schaft.

    LG antonio
     
  19. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Also meins ist echt klasse und die Stimmung ist perfekt - no Problems. Ich habe noch ein anderes OL (NY ? weiß nicht genau) das ist jedenfalls sehr viel lauter als mein Vintage somit kann ich diese Aussage nicht bestätigen.
    Aber das ist bei OL ja auch bekannt das da nicht jedes MPC wie das andere sein muss und man auf alle Fälle testen sollte.

    LG
    Dabo
     
  20. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Tja, die Streuungen bei den Links...das New Vintage müsste theoretisch etwas heller klingen, da die Kammer etwas enger ist als bei den normalen Tone Edge. Eigentlich unabdingbar, dass man mehrere ausprobieren kann - leider halt nicht immer möglich, je nach Angebot des Händlers.

    antonio
     
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