Koffer und der Irrglaube daß er vor Beschädigungen schützt.

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von saxhornet, 7.Juni.2015.

  1. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Chips sind viel billiger....Pappkartons übrigens auch....:-D
     
  2. Isachar

    Isachar Guest

    @Rick

    Du scheinst da viel Glück zu haben mit Deinen Instrumenten und ihren Unfällen.
    Ich sehe es aber so,daß in diesem Thread gezeigt werden soll, daß Koffer keine Schutzgarantie geben und nicht daß immer auf jeden Fall gleich was kaputtgehen muß.
    Ich selbst war auch sehr unangenehm überascht,daß meine Tute trotz so viel extra Umverpackung kaputtgegangen ist.
    Andere kleine Unfälle im Koffer hat sie ja auch problemlos wegesteckt.
    Man weiß halt nie ! Mal gehts gut, mal nicht !
    Aber verlassen tue ich mich auf Koffer nun auch nicht mehr.

    Gruß

    Isachar
     
  3. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Es kommt natürlich auch immer auf die konkrete Belastung(srichtung) an. Ich erinnere mich an meine Schulzeit, wo einem Kollegen im Labor ein Becherglas auf dem mit Säureklinker gefliesten Boden gefallen ist und es erst nach zweimal Aufspringen zerschellt ist. "tock - tock - klirr".

    Zum Schutz an sich: Kraft mal Fläche. Und die Kraft ist Masse mal Beschleunigung.
    Angewandt: Wenn ich die Kraft also auf viel Fläche aufteile, verringert das den Druck auf die konkrete Stelle - und reicht dann hoffentlich nicht mehr zum Verformen. Das bekomme ich durch eine möglichst passgenaue Auskleidung, dass dasSax also an möglichst vielen Punkten/Flächen aufliegt.
    Und die Kraft an sich kann ich reduzieren, indem ich die (negativ-)Beschleunigung reduziere, den "Bremsweg" also verlängere, die Auskleidung also nachgiebiger, weicher mache. Natürlich nur so weit, wie sie nicht durchschlägt. Aber sagen wir, dass ein dicker Filz von mir aus 1mm nachgibt - wenn ein Schaum 1cm nachgibt, ist das Faktor 10.
    ...so, mit den Formeln krieg ich grad einen Knopf im Hirn, so einfach sie sind, aber wenn ich es richtig verstanden habe, geht das wohl über die Bremszeit, und die geht quadratisch in die Formel ein... das wäre dann für obiges Beispiel Faktor 100, in aller Hausnummernhaftigkeit der Zahlen.
    Polystyrol wird keinen cm nachgeben, aber ein paar mm doch... aber etwas weicherer Schaum (und halt rundherum genug) hat sicher Sinn...
     
  4. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Wichtig bei den mit Schaum ausgekleideten Koffern ist, dass für die empfindlichen Teile wie Gestänge und deren Aufhängung genügend Platz für die Bewegung bei einem Sturz vorhanden ist. Die Kraft sollte auf Teile wirken, die am besten für die Kraftaufnahme geeignet sind, wie verstärkte Korpusteile mit entsprechender Fläche.
    Wie bei einem Motorradhelm verformt sich die energieadsorbierende Masse durch den Stoss. Der Helm, bzw Koffer sollte also nach einem kräftigeren Sturz getauscht werden.
    Einen zweiten Stoss in der gleichen Richtung verkraftet das Horn dann leider nicht mehr.

    kokisax
     
  5. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    hallo juju und harald,

    ohne das ich mein grottenschlechtes englisch bemühen müsste, könntet ihr mir vielleicht die preise (eurer) der manning/hiscox - cases nennen. recht vielen dank schonmal. lg. helmut
     
  6. Harald

    Harald Ist fast schon zuhause hier

    @zappalein: für den Hiscox Artist hab ich 279 EUR plus ein paar EUR Transport bezahlt. Der kam von saxshop.nl. Ich glaub, von Hiscox gibt's noch ein oder sogar 2 Modelle drunter, PRO II WAS und PRO II WTS, die sind wahrscheinlich noch etwas günstiger.

    LG
     
  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das Sax ist kein Kopf, und der Koffer nicht mit 130 oder mehr auf der Autobahn unterwegs. Ein Untersuchen auf Beschädigung und ggf. Reparieren sollte reichen.
    Man kanns auch übertreiben...
     
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  8. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    muhaaa wie nett..

    Aber es gibt in der Tat eine Möglichkeit Sax absolut, wenn auch nur einige male absolut stossfest zu verpacken.
    Es gibt sogenannt Mebranverpackungen. Stabieler Wellpapperahmen und Umkarton und das Transport gut wird
    zwischen zwei Membranen eingeklemmt. Da werden die Stösse sauber abgefangen. Sind nur eben keine Dauertransport
    boxen....:pigeon:
     
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  9. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hallo Helmut,
    Dave weiß es nicht mehr genau, er meint, er hat für sein Manning Tenor Case so zwischen 500 und 600 Dollar gezahlt.
    LG Juju
     
  10. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Einen Sturzschaden, den man in der Werkstatt durchaus öfter mal sieht, versteckt sich gern vorm Laien: Fällt der Koffer und das Instrument ist ohne äußerliche Blessuren davongekommen, kann dennoch der Korpus verzogen sein.
    Die sog. "Banane", also ein leichtes Durchbiegen des Schallrohres führt da zu leichten Undichtigkeiten an vielen Polstern, insbesondere im Bereich oberhalb der Korpusstütze und vor allem da, wo sich Seitenklappen und linke Hand gegenüberliegen. Dort ist der Korpus durch die vielen Löcher am fragilsten und bekommt sehr schnell eine Biegung.
    Diagnostizieren kann man das einerseits an sich leicht matschig anfühlender Mechanik (verbogene Achsen sind eine Folge davon), festhängender Klappen und idealerweise durch einen Blick von oben in den Korpus. Hängt man eine Lampe in den Schalltrichter, und peilt mit dem Auge über die Seitenwände des Schallrohres, kann man schnell sehen ob eine Verformung vorliegt oder nicht.
    Ich meine, viele Spieler bemerken solch einen Schaden kaum, da er sich mitunter nur subtil durch einen leichten Deckungsverlust der Polster auswirkt (Tonlochkamine werden hierbei oval und uneben) und das Horn weiterhin spielbar ist. Nur eben halt ein "wenig" mühsamer losgeht..
    Daher gebe ich saxhornet recht. Hütet das Horn wie euren Augapfel, auch im Koffer!

    Grüße
    Jens
     
  11. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    juju und harald, vielen dank.
     
  12. GelöschtesMitglied5775

    GelöschtesMitglied5775 Guest

    Manche Koffer scheinen einen höheren Preis zu haben als die transportierten Instrumente. Wirkt sich das Material des Koffers eigentlich auf den Klang aus? Oder muss jeder Koffer individuell angespielt werden? :duck:
     
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  13. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Du musst mit dem Koffer "Long bags" spielen, dann schützt er besser und lääääääänger....o_O
    Aber dabei unbedingt in den rechten Verschluss blasen (= Neck Seite).....

    kokisax
     
  14. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Natürlich etwas übertrieben, aber wenn die Aussenhülle eine richtige Macke hat ist der weitere Schutz nicht mehr optimal.
    Um ein trauriges Beispiel zu erwähnen : M.Schumacher war eher langsam bei seinem unglücklichen Sturz und der Helm ist geplatzt....

    kokisax
     
  15. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Geplatzt, oh Mann kokisax, das isser wirklich nicht, sondern er wurde beim Aufprall auf einen Felsen durchschlagen.
    Eine unangemessene Analogie, finde ich übrigens.

    In Inschenördeutsch: Nicht auslegungsgerechtes Ereignis eben. Und da es keine Normung für Saxkoffer gibt (Gott bewahre!!!), isses mal so und mal so....

    Gruß Brille
     
  16. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    In diesem Zusammenhang vielleicht auch noch der Hinweis:

    traut den Gurten Eurer Koffer nicht blind:

    DSCF3649 (800x534).jpg

    Ihr seht einen beim normalen Transport auseinander gebrochenen Karabiner eines fast neuen "Pro-Tec" Koffers- nicht etwa fürs Basssax, sondern fürs Alto! Nur durch Zufall konnte ich Bodenkontakt vermeiden.:eek: Der Amerikaner nennt das wohl "bullet-proof".

    Grüße
    Dirk
     
  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo Sandsax
    Schon unglaublich, was da für Mist verbaut wird. Habe auch gerade eine ähnliche Situation erlebt. Tenorkoffer, auch von Protec, aber für eine andere Marke gefertigt - der Gurt hat auch einen Metallkarabiner mit Wirbel. Mir schien er recht stabil, bis ich dann bemerkte, dass er langsam in der Belastung öffnete und die Sicherung kurz vor dem Ausrasten war. Kann man zurückbiegen, aber damit wird er nur noch schwächer. Ersatz durch etwas aus dem Segel- oder Bergsteigerbereich ist die einzige Lösung.

    antonio

    PS: Ich hab übrigens mal einen dieser schwarzen Gurtkarabiner für Halsgurten getestet. Es war kein Problem, den Haken aus dem Wirbel zu reissen. Der Haken hielt, aber der Wirbel nicht. (Testanordnung: Gurt einseitig in Schraubstock und am Haken gezogen)
     
  18. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    All meine schlechten Erfahrungen in Form eines Transportschadens beim Fliegen, eines ausgebogene Plastikkarabiners am Tragriemen und nicht verschlossener Reissverschlüsse hab ich in den 80ern mit einem billigen Formkoffer (Styropor mit Kunstlederüberzug) und meinem treuen alten MkVII gemacht.

    Seit 2008 hab ich meine 3 Tenöre in identischen Hiscoxen, in denen sie auch den Flug von Sydney nach Frankfurt samt Umsteigen überstanden haben.

    Hat was beruhigendes, obwohl ich für Flugreisen das MkVI durch ein Büscher Aristocrat ersetze. Klingt genauso gut und ist besser für die Seelenruhe beim Warten am Gepäckband :)
     
  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Wenn der Koffer eine sichtbare Macke hat, mus sich natürlich reagieren, bzw. entscheiden, ob der Schutz noch ausreicht (was ist denn genau "optimal"?) (passiert mir dasselbe nocheinmal?), oder ob ich repariere oder erneuere.

    Wenn Du den Schi-Sturz meinst: da war er abseits der Piste unterwegs, und er ist doch auf einen Felsen gefallen, oder? Nicht sachgerechte Anwendung...
    Und stell Dir vor, was gewesen wäre, hätte er den Helm nicht aufgehabt...
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Stimmt, war aber bei meinen Saxen nach den Stürzen nicht passiert. Was ich weniger auf den jeweiligen Koffer als auf die stabilen Hörner schiebe. :cool:

    Sowieso, von Schülern könnte ich ein paar Geschichten erzählen - ein paar Male mit Koffer irgendwo angeeckt => irreparabler Totalschaden (Billigsax für 200,-)... :(

    ----------------------------------------------

    Schon recht. Als ich nach China geflogen bin, habe ich für jede Strecke mein Sax komplett verkorkt, in eine Noppenhülle gesteckt, dann in den Original-Softbag, dieses in ein robustes Stahlcase, welches innen lückenlos mit Schaumstoff gefüllt war.
    War sehr sicher, es gab nicht den geringsten Transportschaden, aber irre schwer - vom Tragen (mitsamt dem Reisegepäck) an den Flughäfen und im Zug über verschiedene Bahnhöfe usw. hatte ich, obschon Training mit Gewichten gewöhnt, ganz schönen Muskelkater und wochenlang Schwielen an den Händen! :confused:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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