Soundkonzepte der Saxophonmarken

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 24.Juni.2015.

  1. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Um die Sache mit dem "Klangkonzept" noch weiter zu verkomplizieren - ich würde das nicht an Marken sondern an Baureihen festmachen.
    Selmer: Serie II und Serie III haben klanglich NICHTS miteinander zu tun. Zumindest die Exemplare die ich kenne (wir haben 2 x Serie II und 1 x Serie III), und ich habe auch verschiedene andere probiert...
    Yanagisawa: 900/901 und 991 haben auch nichts miteinander zu tun. Das liegt meines Erachtens an der unterschiedlichen Konstruktion: die ribbed construction des 991, wo die Säulen auf Schienen montiert werden und diese (ziemlich fetten) Schienen auf den Korpus gelötet werden wiegt einfach gefühlt ein Kilo mehr als das 901. Und das merkt man am Sound... Der ist nicht annähernd so lebhaft wie das 901.
    Ach ja, ich rede von ALT, mit Tenören hab ich nicht so viel Erfahrung...
     
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  2. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, so eine Company Vision ist ganz wichtig!
     
  3. Isachar

    Isachar Guest

    @Florentin
    But nobody wrote it down so well try again next month

    Vielleicht ist das ja der Grund warum angeblich auch in gleichen Bauserien die Saxos so unterschiedlich ausfallen ;-)

    Isachar
     
  4. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Und an der Entwicklung der Baureihen waren zumindest bei Selmer Saxophonisten vom klassischen Fach beteiligt, die 'stilbildend' wirkten (Mark VI Marcel Mule, Serie III Claude Delangle, SA 80 Jean Marie Londeix?.) Der Klang des klassischen Saxophons muss mit einem Symphonieorchester harmonieren und muss sich in der Hinsicht anpassen. So gibt es zum dem Saxophon gleich auch noch ein passendes Mundstück (Mark VI - Selmer Soloist / SA 80 - S80 C*), das zum Standard-Setup der 'französichen Schule' wurde, wie die Buescher Saxophone mit entsprechenden großkammrigen Mundstücken und sehr enger Bahnöffnung die bevorzugte Kombination der Rascherianer.
    Dass die anarchistischen Jazzer mit den Tröten machen was sie wollen, sehen wir es ihnen nach :)
     
  5. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    nein das ist weiljeder saxofonist sein gaaanz spezielles Sax bekommt....oder so ..
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @matThiaS

    Ganz richtig! Das Mark VI ist damals auch für die Klassik gemacht worden.

    Und der Einsatz im Jazz macht auch beim Sax den am weitesten geringsten Verkaufsanteil aus.

    CzG

    Dreas
     
  7. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    @Dreas wenn ich mal ehrlich bin.... das bin ich ja meist
    gibt es hier keinen Beitrag der mein Standpunkt bewegt hätte. Das finde ich schade, zumal es häte ja geschehen können.
     
  8. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hast Du einen Standpunkt....?:whistling:
     
  9. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Ein Standpunkt ist ja bekanntlich ein geistiger Horrizont mit dem Radius Null... :duck:
     
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  10. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    was den Vorteil hat das man auch am Brett vorbeischauen kann, das mancher vorm Kopf hat....:pigeon:
    egal ich denke die Hörner werden gewiss entwickelt aber die treibende Kraft ist der Markt und der Umsatz...
    der Rest ist einfach Werbung :stig:
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau!! Werbung hat ja auch nix mit Markt und Umsatz zu tun...:cool:

    CzG

    Dreas
     
  12. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Niemand wird ernsthaft in Abrede stellen, dass eine Firma Umsatz generieren muss. Am besten mehr, als sie an Kosten zu tragen hat, damit ein Gewinn übrigbleibt.
    Da ist es für Hersteller von Saxophonen zwingend notwendig, Hörner anzubieten, deren Soundkonzept vom Markt goutiert wird.

    Warum gewinne ich bei manchen Diskussionen den Eindruck, Umsatz wäre etwas Unanständiges?

    LG Bernd
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Bernd

    Schlimmer noch...Profit ist noch unanständiger....:eek:

    CzG

    Dreas
     
  14. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    UMSATZ darf ruhig sein, nur übrig bleiben darf nichts.
    Machste Gewinn biste ein pöser pöser Kapitalist!
    (Berliner Sozialromantik)
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Bernd

    Schlimmer noch...Profit ist noch unanständiger....:eek:

    CzG

    Dreas
     
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  16. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ich lehn mich jetzt einfach mal aus dem Fenster...:) ich denke, wenn heute von verbessertem Tonlochnetz gesprochen wird, betrifft das in erster Linie die Intonation. Daneben wohl auch Korrekturen in Ansprache und Klangfarbe, wie auch schon von Alex angesprochen. Neuberechnungen dürften eher die Ausnahme sein, ich meine das war beim Keilwerth Sopran Liebman Modell der Fall, das von Benedikt Eppelsheim konstruiert wurde. Dabei muss eine Fülle von sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren berücksichtigt werden. Ich habe da echt Respekt vor Leuten, die das können.

    Das Saxophon muss mit so vielen Kompromissen leben, dass seine doch sehr gute Funktion fast schon ein Wunder ist...:)

    Ein Tonloch sollte theoretisch so groß sein wie der Durchmesser an der Stelle, das geht schon nicht. Wenn Du mal die Tonlochreihe ansiehst, wirst Du feststellen, dass einige Löcher im Verhältnis größer sind als andere, z.B. das unter dem h oder dem g. Das muss gemacht werden, wenn grifftechnisch bedingt unterhalb des offenen Tonloches wieder ein geschlossenes kommt. Es spielt also nicht nur das Tonloch, aus dem der Ton (bzw. seine Grundfrequenz) kommt, eine Rolle, sondern auch was danach kommt. Jetzt sind wir schon mitten drin im Jonglieren... nimm noch die Klappenaufgänge dazu, die Intonation und Klangfarbe beeinflussen......bist Du noch dabei?

    Bis jetzt haben wir noch nicht überblasen....und leider ist es nicht so, dass die obere Lage das macht, was ich unten mühsam ausgetüftelt habe. Das wird am besten deutlich bei den palmkeys. In der unteren Lage ist das palmkey-f oft nur ein e, während es beim Überblasen passt. Je näher man dem Mundstück kommt, desto mehr weicht die Praxis von der Theorie ab. Deshalb gibt es beim Sopran die geteilte c#-Klappe oder die doppelte beim Selmer III.

    Und jetzt hast Du noch nicht berücksichtigt, dass unterschiedliche Mundstücke und unterschiedliche Spieler auch andere Ergebnisse hervorbringen. Was tun? Du brauchst einen Ziehbereich, mit dem der Spieler korrigieren kann. Auf der anderen Seite ruft die Kundschaft nach einem perfekt intonierenden Instrument.

    Da hatte es A. Sax noch leichter, zu dessen Zeit war es der Spieler, der intonierte....

    Ja, und wo bleibt der Klang? :)
     
  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @chrisdos: Danke für diese spannenden und äußerst informativen Ausführungen. Und ja, ich war die ganze Zeit fasziniert dabei. :)

    Das Liebman-Sopran war wohl ein Sonderfall. Außer ihm kann das Teil kaum jemand spielen, da niemand so beißt wie Liebman.

    Zumindest glichen sich damals die Erfahrungsberichte von denen, die es einst in Frankfurt anspielten, auffallend.

    Es bleibt spannend :)

    LG Bernd
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

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  19. Isachar

    Isachar Guest

    @chrisdos
    Wirklich super erklärt!
    Man hat ja angeblich mal den Versuch gemacht, die ganze Kompromißlösung zu optimieren,indem man die Tonlochkamine weggelassen hat.Die Klappen waren da halbrund gebogen und lagen direkt auf dem Korpus auf.
    Das sollte einen glatten Verlauf der Luftsäule ergeben ohne die ganzen Ausbuchtungen der Kamine.
    Und was war? Das Instrument klang überhaupt nicht nach dem, was wir uns allgemein unter Saxofon vorstellen.

    Ebenso ist ja nach meinem Kenntnisstand eine wirkliche Berechnung der Tonlöcher bis heute nicht möglich. Das beruht alles auf Erfahrungswerten und "try and error".
    Das ist schon eine ziemlich komplizierte Sache und deswegen bezweifele ich auch daß irgendwelche Hersteller da gezielt irgendwelche Konzepte umsetzen können.
    Man kann mal dieses oder jenes ausprobieren und dann sehen obs was bringt, eben auch Edelsteichen an das Saxo kleben in der Hoffnung,daß das der Stein der Weisen ist. Aber ob man wirklich gezielt und nach Konzept etwas verbessern kann,wage ich mit meinen laienhaften Kenntnissen zu bezweifeln.
    Ausprobiert wurde ja schon sehr viel. Auch alle möglichen Extraklappen gab es ja schon (Resonanzklappe nannt man die wohl) Aber richtig verändert ham die wohl auch nix. Heute gibt es die ja nicht mehr.
    Ein Großteil meines Wissens ist aus zweiter Hand. So wirklich befaßt habe ich mich selbst da nicht mit. Daher hoffe ich, hier keinen Unsinn zu schreiben, aber ein Soundkonzept, welches reel durchzuführen ist, halte ich nicht für möglich.

    Gruß

    Isachar.
     
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  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Warum denn nicht? Man kann vielleicht nicht vorausberechnen, wie sich eine Änderung genau auswirkt, aber wenn man auprobiert, stellt man evtl. eine Veränderung im Klang fest. Und dann gibt es die Möglichkeit, dass die Veränderung in die gewünschte Richtung zum eigenen Klangkonzept geht oder eben nicht.

    LG Helmut
     
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