Bob Malach - ein zu Unrecht nicht sooo bekannter Tenorist

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von GelöschtesMitglied1589, 26.Juli.2015.

  1. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Als ich noch Gitarrist und bekennder Robben Ford Fan war, kam nach Robbens Konzert im Alten Wartesaal in Köln der Road Manager auf uns zu und fragte, ob wir den Saxofonisten der Band schnell zum Bahnhof fahren könnten, er müsse seinen Zug nach Zürich, wo seine Frau lebt, kriegen. Bob saß dann schweigend neben mir auf dem Beifahrersitz und murmelte nur ein knappes "Thank you", als ich ihn auf dem Breslauer Platz rausließ.
    Damals waren meine Ohren für Sax noch nicht so offen (1993 wird es gewesen sein), aber heute würde ich vor Ehrfurcht roten Ohren kriegen, wenn dieser Ausnahme-Saxer neben mir säße.
    Robben Ford machte dann am nächtsten Morgen einen Workshop bei Valley Arts Guitars in Köln, den nur acht Leute mitbekommen hatten. Ich fragte Robben nach Bob, und er sagte: "Man, that guy can play circles round your brain." Recht hat er.
    Als etwa zehn Jahre später die Yellow Jackets bei uns im Städtchen (Wiehl) auf einem Jazz Festival spielten und ein Schüler von mir die Band vom Hotel zum Konzert fuhr, hielt er neben mir am Straßenrand, um mir die Band vorzustellen. Wieder blamierte sich ein noch nicht Sax-geprägter Gitarrist, indem er in die Rund sagte, dass er die Platten mit Robben Ford liebe. Auf der Rückbank saß ein cooler Bob Mintzer, der mich ernsthaft anschaute und sagte: "I'm Robben Ford now." Holla die Waldfee.
    Zurück zu Bob Malach. Wer ihn nicht kennt sollte sich seine Musik anhören, hier ein Beispiel mit Mike Stern:

     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Ich bin auch ein bekennender Fan.
    Das war die erste Platte, wo ich seinen Namen gehört hab.



    Cheers, Guenne
     
    deraltemann gefällt das.
  3. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    habe bob malach live bei ohne filter mit robben ford gehört, geil, der typ.......

    lg

    mixo
     
  4. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    langweilig!! der dudelt immer nur gleich rauf und runter, zwischendurch mal kurz fuuh fuuh, das war´s. langweilig!! lg
     
  5. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    Bob Malach ist ganz sicher alles andere als langweilig. Aber wer nicht hören will, der hat schon ...:D
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Aber ein schönes Mundstück hat er...



    Und das muss man auch erst mal können:

     
  7. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Echt? Wo? Ich hab die Stelle noch nicht gefunden....;)
     
  8. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Tja, lieber Helmut, bei Zappa sind wir auf einer Wellenlänge, bei Malach offensichtlich nicht. Ich kann aber gerne versuchen zu klären, was mich am "Gedudel", übrigens ebenso wie bei Michael Brecker, reizt: es ist dieses Spiel mit und der Mut zu harmonischer und rhythmischer Freiheit und Komplexität. Das macht mich neugierig und fasziniert mich. Ich erwarte aber nicht, dass jeder meinen Geschmack teilt. Andererseits sind Zappas Gitarrensoli dann auch "langweilige Dudelei", oder? Der spielt doch letztendlich immer wieder seine gleichen gewundenen Motive und Phrasierungen. Lassen wir doch entspannt die Kirche im Dorf und die "Peaches" in den "Regalia", oder?

    Kann ich schlecht erkennen. Ich weiß, dass er früher mal über längere Zeit ein Link Florida no USA in einer 8er Öffnung spielte. Kannst du wirklich erkennen, was er hier spielt?
     
    ehopper1 gefällt das.
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Ich dachte auch an ein Florida-Link.

    Cheers, Guenne
     
  10. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Mittlerweile vielleicht was anderes?

    Zumindest diverse Gimmicks der Firma HolzStein...:-o

     
  11. Mugger

    Mugger Guest

    Gregory...

    Folgender Dialog soll sich zugetragen haben:

    Mr. Ishimori: "Bob, please play some licks!"
    Mr. Malach: "Ok, to sell or buy?"
     
    GelöschtesMitglied1589 gefällt das.
  12. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    leute leute.
    bedaure ausserordentlich irgenwelche persönliche geschmäcker verletzt zu haben. aber um es kurz mal richtig zu stellen: klar, herr molloch ist ein SEHR GUTER saxophonist, er spielt uns alle lockerst dreimal an die wand, er hat eine SUPER technik, kann die auch SUPER umsetzen, er kann (fast) ALLES spielen was vor seinem geistigen auge entsteht. aber fakt ist: alles schon tausendmal gehört, ettliche spielen so, ettliche haben den gleichen sound, aber eben keinen wiedererkennungssound, oder man verwechselt sie.
    kenn ihr das nicht, ihr hört eine cd und da bläst einer technisch 100% über alles was es scalen/akkord mäßig gibt. die kompliziertesten intervalle und licks. nach 10 min. ist sein solo vorbei und nix ist passiert.
    zappa ist bestimmt nicht DER gitarrist, seine solos sind (fast) immer gleich gewesen. aber man kann ihn genau daran ERKENNEN. beim herrn molloch wüßte ICH das nicht.
    lg
     
  13. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Hallo Helmut,

    hier wird die Diskussion interessant. Spielt Malach immer das Gleiche? Ich glaube, nein. Kann man ihn an Ton und Phrasing erkennen? Ich glaube, ja. Mach dir mal keine Sorgen, so schnell verletzt du unsere persönlichen Geschmäcker nicht. Hier kann jeder seine Meinung frei kundtun, solange er nicht persönlich angreift oder verletzt, und das tust du ja nicht. Eine lebendige Diskussion kann nur gut tun.
    Ich lege noch eine Schippe zur Anheizung der Diskussion drauf und behaupte, dass beide angesprochenen Herren Zappa und Malach sich aus einem angeübten bzw. angespielten und "blind" verfügbaren Fundus an Improvisationsmaterial bedienen. Ich glaube, dass Bob dabei ein größeres Vokabular und eine komplexere Satzstruktur als Frank hat, ja wage sogar zu behaupten, das Frank letztlich immer erkennbar das Gleiche spielt
    Frank hat ja Jazz irgendwann mal als langweilige II-V-I Kiste abgetan und es sich damit, so finde ich, etwas zu einfach gemacht. Warum behaupte ich das? Weil er in seinen eigenen wunderbaren Kompositionen, wenn es ans Improvisieren ging, eigentlich immer auf pentatonische Strukturen und einfache Harmonien zurückgriff, während seine Mitmusiker durchaus auch über komplexere Harmonik zu improvisieren verstanden. Das ist jetzt kein Vorwurf, sondern lediglich die Feststellung, dass Improvisation über alles, was über die Grundkadenz mit Nebendreiklängen in einer Tonart hinausgeht, für die meisten von uns schon heftig sein kann.
    Einer meiner Lieblings-Standards ist "Very Early" von Bill Evans. Dieser wunderbare Walzer ist sozusagen ein Karussell von II-V-I durch verschiedene Tonarten mit Tritonus-Substitution und allem was das Herz des Improvisateurs NICHT begehrt. Aber es reizt mich, ich gebe die Hoffnung nicht auf, noch vor meinem Dahinscheiden den einen oder anderen vernünftigen Chorus rauszuholen. Hilft alles gegen Alzheimer und Langeweile.

    Beste Grüße,

    Hen
     
  14. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Das ist irgendwie auch mein Problem mit gleich rauf und runter.
    Ich arbeite aber stetig daran, dass es immer weniger passiert. ;)

    Ich finde Bob Malachs Spiel durchaus interessant.
    Gleiches Gedudel kann ich so nicht feststellen.
    Ist halt Geschmackssache.

    Bin übrigens auch seit Jahrzehnten leidenschaftlicher Zappa-Fan.
    One Size Fits all, Roxy & Elsewhere, Live in New York und und und ... hey, das waren noch Zeiten!

    @henblower: Das mit den Peaches in den Regalia finde ich cool. :thumbsup:

    Lg
    Mike
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Malach ist halt eher ein moderner Spieler, damit muss man sich auseinandergesetzt haben, um zu wissen was er da als Melodien spielt und warum es nicht nur hoch und runter ist.

    Ob es einem dann gefällt oder nicht ist dann trotzdem nur eine Frage des Geschmacks. Mich holt das auch manchmal mehr und manchmal gar nicht ab.

    LG Saxhornet
     
  16. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hmmmm......Dir gefällt halt Franz Zipfel besser. Das hat aber rein gar nichts mit Deiner vorher getätigten Aussage zu tun,

    die eben nicht den Geschmack betrifft, sondern die Qualität. Und da wird es sehr sehr schwierig mit der Argumentation.

    Deine Aussagen bedeuten zusammengefasst und vereinfacht, dass beide Musiker immer dasselbe spielen. Nur, den einen macht es langweilig, den anderen interessant???

    Einig sind wir uns sicher darin, dass Musik berühren und mitnehmen sollte....:)
     
    Kai L gefällt das.
  17. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Warum muss immer gewertet werden?

    Musikmachen ist immer eine Art von Seelenstriptease und jeder nach seinen Möglichkeiten,
    auch hören will gelernt sein.. Ich kann z.B. im allgemeinen mit dem Sound von A. Shepp nix anfangen aber
    er hat auch geniale Nummern drauf (wenn ich in der Stimmung bin mal ne Dröhnung Mama Rose hat was).

    Ich kann mir das aber nicht immer anhören... Ist deshalb die Musik schlecht?
    Nein Ich bin nur im Moment nicht in der richtigen Stimmung dafür...

    Es ist doch auch grad die Andersartigkeit und unser Geschmack die uns zu einzigartigen Individuen macht!!

    cu

    gue
     
  18. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ich zitiere mich hier mal selbst. genau deshalb empfinde ich es so.






    ich will bei keiner musik/er deren theoretischen beweggründe wissen warum sie so spielen, wie sie spielen. hierfür fehlt mir alles. ich habe kein gutes gehör, ich habe keine fundierten harmoniekenntnisse, eher alles rudimentär. es muß mich nur berühren. und das tut er nicht.



    wie recht du hast. -weasels ripped my flesh- -hot rats- -live at filmore east- -just another band from l.a.- -bongo fury- -freak out- -overnite sensation- apostrophy- -crusing with ruben and the jets- und und und

    ich höre während ich dies schreibe gerade james carter -present tense- bei aller borniertheit und arroganz die dieser multiinstrumentalist an den tag legt, hat er doch eins: neben seinen wiedererkennungswert ist es noch so abwechslungsreich, das dies kaum zu glauben ist. wenn er seine saxe, klarinetten und flöten spielt denke ich nicht daran warum er es so macht. und genau darum geht es mir.

    lg
     
  19. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    Hier im Forum wird oft behauptet, dass "moderne" Saxophonisten keinen eigenen Sound hätten und - darüber hinaus - keine Intimität schaffen, mit dem was sie spielen. Ich glaube, dass das großer Quatsch ist. Du kannst einen Bob Malach aus 10 km erkennen - und nicht nur, weil er so groß ist. Er hat einen ganz eigenen Ton, und in seinen Soli einen anderen harmonischen Aufbau als viele andere. Er ist
    sowas von individuell und eigenständig.
    Wenn jemandem irgendein Gefühl in Malachs Spiel fehlt, dem empfehle ich "Between The Lines" von Mike Stern.
     
  20. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    hehe. hier im forum wird so einiges behauptet, wie auf dem marktplatz eben, der gehässige streut das gerücht, der neidige trägt es weiter und der naive glaubt es.......

    lg

    mixo
     
    Mugger gefällt das.
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