Klingt unlackiert besser?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Doit, 4.September.2009.

  1. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    das kenn ich, daher habe ich auch gleich gedacht - so ein Quatsch, aber war nicht so -
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin @ArminWeis

    ja, die Oberfläche ist ein Faktor, je rauher desto dämpfender, wie man leicht feststellen kann, wenn man mal in eine Bambus Quena und in eine ansonsten baugleiche Hartholz Quena bläst.

    Aber bei unterschiedlichen Metallen, resp ihrer Beschichtungen, mmh, der Effekt ist eh schon marginal, und wird durch den Kondensflüssigkeitsfilm praktisch sofort nivelliert, gerade in den oberen Bereichen. Ich kann es natürlich nicht beweisen, aber ich halte den Effekt für vernachlässigbar.

    Lackierung außen hat also eher Einfluss auf die Ansprechcharakteristik. Das mag durchaus sein, interessant für mich ist nur, dass ich noch nie einen Saxophonisten kennen gelernt habe, der deshalb ein unlackiertes Saxophon bevorzugen würde. Da wird immer von vollerem Klang, weniger Dämpfung, satterem Sound, aber nie von der Anblascharakteristik gesprochen.

    Im übrigen, ich habe das ja schon mal gesagt. Der Einfluss des Korpusmaterials ist ja insgesamt schon gering, eben maximal in der Größenordnung der energetischen Wechselwirkung des Korpusses mit der schwingenden Luftsäule. Davon wiederum ein Bruchteil fällt auf die Lackierung. Ich tendiere dazu, dass das gegen null geht, jedenfalls bei üblichen Materialien. In der Tat konnte ich aber beim vibratosax feststellen, dass das Material dem möglichen Input eine Grenze setzt. Mein übliches recht energetisches Spiel, in Verbindung mit einem sehr offenen Mundstück ging auf diesem Instrument gar nicht. Jedenfalls habe ich das als Hypothese dem Material zugeschoben.

    Aber natürlich gibt es Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich der Rationalität völlig entziehen, und der Psychologie sind da keine Grenzen gesetzt, wie man an der Aussage von @EstherGe ja wieder deutlich merkt.

    Gerade dies scheint mir doch von dem von @Roland verlinkten Beitrag doch weitgehend widerlegt zu sein.

    Gruß,
    Otfried
     
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  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Mir scheinen die Flöten in dem verlinkten Blindtest alle gleich dick zu sein. Von daher sehe ich das nicht als widerlegt an.

    Beim Vibratosax hört man eindeutig den Unterschied, den das Korpusmaterial ausmacht. Plastik plärrt in den oberen Mitten. Auch kann man schön fühlen, wie stark das ganze Material vibriert und nachvollziehen, mit welch hoher Kraft doch die Schwingungen am Material zerren. Das fühle ich bei einem Instrument mit Goldlack nicht, denn das bleibt vergleichsweise ruhig. Desto dicker das Material, besonders das nahe des Mundstücks, desto weniger Resonanz des Materials und desto mehr Obertöne, die nicht vom Material geschluckt werden.
    Bei sehr dünnem Messing dämpfte ein Lack die Schwingungen ab. Ich weiß nicht, inwieweit ein unlackierter Bogen nicht auch Obertöne an die umgebende Luft überträgt. Dann stelle man sich einen Bogen vor, der 4 mm dicke Wände hätte. Da wäre es vollkommen Wurscht, was man da außen drauf pappte. Die Kombinationen Material, Materialdicke und Finish haben da also auch ein Wörtchen mitzureden.


    Das sich (beim vernickelten Instrument) der Ablaswiderstand verändert, hast du zumindest schon von mir gehört (-;
     
  4. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem


    In diesem Zusammenhang kommt es auch darauf an, wieviel Energie ich einsetzte/einsetzen kann, um den Korpus zum Mitschwingen zu bringen. Diese dürfte bei der Querflöte deutlich geringer sein als beim Saxophon. Und wenn ich beim Saxophon das mittlere c# im ppp anblase, wird vermutlich weniger passieren als beim Bb im fff.
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Was ist ppp?
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Der Unterschied zwischen einer versilberten und einer Vollsiberflöte ist immens, und kommt mindestens einer Verdoppelung der Dicke der versilberten Flöte gleich.

    Das schrub ich ja, aber Messing ist da schon noch ein anderes Kaliber. Ich sag ja auch nicht, dass es prinzipiell keinen Unterschied macht. Ich sage nur, er ist klein. Man müsste die Abstrahlenergie des Korpusses mal berechnen, und in Relation setzen zur Gesamtabstrahlung. Dummerweise wird das in gängigen Modellen gleich völlig vernachlässigt. Und davon wiederum ist der Einfluss einer Lackierung dann eben nur ein Bruchteil.

    Aber mal schauen, die Rentenzeit naht, vielleicht probier ich es tatsächlich selber aus. Ich will ja nicht in ewiger Ungewissheit verbleiben ;-)

    Ok, du bist die berühmte Ausnahme von der Regel :)

    Gruß,
    Otfried
     
  7. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ein Hauch von Nichts.....:)
     
  8. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

  9. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Mann könnte auch sagen : fffffffTRÖÖTfffffff;)
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Mann könnte auch sagen : fffffffTRÖÖTfffffff;)
     
  11. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Mann könnte auch sagen : fffffffTRÖÖTfffffff;)
     
  12. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Mann könnte auch sagen : fffffffTRÖÖTfffffff;)
     
  13. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Läuft der Server jetzt auch schon auf Vinyl? ;-)
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Als Musiker hat man kein Rentenalter, aber dennoch genug Zeit. Da ich inzwischen 3 S1-Alto habe, überlege ich auch, mal eins davon zu entlacken. Man kann ja zur Not später Tesafilm drauf kleben, wenn zu scharf wird.
     
  15. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    He He, am besten nichts machen wenn man in die Warteschleife geschickt wird D:
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Toll, was man da am Klang alles testen, vergleichen und messen können will. :-D

    Ich mache das ganz anders:
    Ob ein Sax von sich aus einen bestimmten Sound oder eine Charakteristik oder Tendenz hat, ist mir völlig egal. Ich blase rein, und wenn mir der Ton nicht gefällt, arbeite ich so lange mit Blättern und Ansatz, bis sich das zum Positiven verändert hat. Sowieso sind Blätter nach meiner Erfahrung der allerwichtigste Faktor für den Klang, danach kommt erst mal lange nichts, dann vielleicht das Mundstück, aber das kann man auch mit einem passenden Blatt dazu bringen, dass es klingt, wie es soll.
    Falls ein Saxkorpus mit oder ohne Lackierung überhaupt einen Einfluss auf den Sound hat, dann hat er zumindest bei mir keine Chance, diesen geltend zu machen, denn er interessiert mich nicht. :p

    Und die Zeit, die man ins Testen und Vergleichen feinster Klangunterschiede stecken könnte, sofern man diesbezüglich etwas herausfinden möchte, investiere ich lieber direkt in die Musik. Oder in Entspannung und Erholung, muss auch mal sein. :cool:

    Banausige Grüße,
    Rick
     
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  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo @Rick,

    natürlich hast du völlig Recht, wenn da nicht die immer währende Neugier wäre, die einfach befriedigt werden will.

    Gruß,
    Otfried
     
    Rick gefällt das.
  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Darüber zu knobeln und auch das Musikmachen gehören bei mir zu Erholung und Entspannung dazu (-:
     
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  19. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ich wusste es. Irgendwo da draußen gibt es sie noch, die richtigen Männer, die Cowboys, die den wilden Pferden die Sporen geben, während die Weicheier darauf warten, dass ihnen eines zuläuft....:D
     
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  20. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nein, der ist unlackiert.
     
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  21. saxhornet

    saxhornet Experte

    Anstatt dann also mit Saxophonen rumzuprobieren musst Du dann erstmal ewig nach dem Blatt und Mundstück suchen mit dem dann dieses Horn funktioniert und den Sound liefert, den Du wolltest? Oder veränderst solange den Ansatz bis es funktioniert, wobei Du riskierst dafür den Ansatz zu stark verbiegen zu müssen. Das halte ich persönlich auch nicht für den optimalen Weg. Der mag für Dich funktionieren aber sinnvoll erscheint er mir nicht. Wie willst Du dann überhaupt ein Saxophon noch aussuchen, anspielen musst Du es dann ja nicht mehr, eigentlich muss dann nur noch dein Instrumentenbauer das ok für die Mechanik geben der Rest wird dann ja erst erarbeitet oder erkauft (Blatt, Mundstück).


    Deiner Erklärung nach würde man voraussichtlich viel Zeit in Blatt- und Mundstücksuche investieren und in das Verändern des Ansatzes. Also keine Zeitersparnis.

    LG Saxhornet
     
  22. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    @Rick, dann würde mich interessieren, aus welchen Gründen für das Tenor. und Altsaxophon andere S-Bögen von Dir verwendet werden?
    LG
    dabird
     
  23. Rick

    Rick Experte

    Die Necks habe ich mir nicht extra ausgesucht, die wurden mir vom Hersteller angeboten, ich fand sie ganz gut und habe sie behalten. Die Hörner hatte ich mir aber mit den original Bögen geholt, diese hätte ich auch weiter verwendet, wenn die handgehämmerten nicht vom Spielgefühl her angenehmer gewesen wären.

    Natürlich wähle ich mein Equipment aus und mir gefällt beileibe nicht jedes Sax, obwohl ich mal frech behaupten möchte, prinzipiell mit jedem gut eingestellten Horn einen annehmbaren Sound erzeugen zu können.
    Statt Klang gibt es für mich wichtigere Kriterien wie Haptik, Ergonomie und, ja, das Aussehen. :-D

    Schöne Grüße,
    Rick
     
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  24. Rick

    Rick Experte

    Hallo Florian,

    wie viel Aufwand ich mit der Blattauswahl verbringe, kann man gut daran sehen, dass ich auf jeder Baugröße einheitlich Rico Royal 3 1/2 spiele. Es kann nur mal vorkommen, dass ich aus EINER Schachtel ein anderes Blatt nehmen muss, mehr Suche ist nicht nötig.
    Und die Ansatz-Veränderung passiert unbewusst, groß verbiegen muss ich da mich meistens nicht. Wirklich keine große Sache.

    Schönen Gruß,
    Rick
     
    Roman_Albert gefällt das.
  25. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    Das ist nicht dein Ernst, oder?
     
  26. Rick

    Rick Experte

    Was stört Dich daran?

    Weil der Sax-Korpus mit oder ohne Lack den allergeringsten Einfluss auf den Klang in der Kette Spieler-Blatt-Mundstück-Ligatur-Neck-Korpus besitzt (vorausgesetzt, das Sax ist wie üblich aus einer Messinglegierung und nicht aus "plärrendem" Plastik), ist mir wichtiger, wie er aussieht - denn neben dem Spieler ist das Sax nun mal das optisch auffälligste Element der genannten Kette. ;)

    Dass mir das Horn gefällt, inspiriert mich mehr zu einem ansprechenden Sound, als wenn es tatsächlich von der physikalischen Tendenz her ein ganz klein wenig obertonreicher oder gedämpfter klingen sollte. Letzteres lässt sich ohnehin mit einem etwas leichteren Blatt schnell ausgleichen, falls gewünscht. :cool:


    Schönen Gruß,
    Rick
     
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