Förderung für Jazzmusiker aus Baden-Württemberg

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von Gast_13, 31.August.2015.

  1. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Diesen Text habe ich heute in den Mitteilungen der Landesregierung von Baden-Württemberg gefunden:


    Unterstützung für Jazzmusiker bei Konzerten außerhalb von Baden-Württemberg
    Ab sofort gibt es für professionelle Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker in Baden-Württemberg die Möglichkeit, Zuschüsse zu den Reise- und Aufenthaltskosten ihrer Konzerte in anderen Bundesländern, in Europa und für internationale Auftritte zu erhalten.

    Hierfür stellt das Land insgesamt 100.000 Euro pro Jahr bereit. 85.000 Euro stehen als direkte Fördersumme zur Verfügung. 15.000 Euro sind für Personalkosten eingeplant. Die Anträge für die erste Ausschreibungsrunde müssen bis 18. September 2015 beim Jazzverband Baden-Württemberg eingereicht werden.

    Staatssekretär Jürgen Walter: "Jazz ist international und lebt vom weltweiten Austausch. Unsere Musikerinnen und Musiker sind kulturelle Botschafter der reichen Jazzszene im Land. Mit der neuen Förderung möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, Konzerterfahrungen außerhalb des Landes zu machen und ihren Bekanntheitsgrad bundesweit und auf internationaler Ebene zu steigern. Diese Förderung sei in Deutschland bisher einmalig, so Walter weiter. "Wir betreten damit bewusst Neuland. In Europa wird eine solche Förderung bisher sehr erfolgreich in Norwegen, Frankreich und der Schweiz praktiziert." Insgesamt hat das Land Baden-Württemberg im Jahr 2015 seine Mittel für die Jazzförderung um 338.000 Euro erhöht. Dies bedeutet eine Steigerung um 120 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

    Auftrittsförderung außerhalb Baden-Württembergs
    Die Konzerte im Rahmen des ersten Förderzeitraums müssen zwischen dem 1. Oktober diesen Jahres und dem 28. Februar 2016 stattfinden.

    Die finanzielle Unterstützung steht Solistinnen und Solisten ebenso wie Jazz-Ensembles zur Verfügung, wenn sie auf Konzerttournee (ab drei Auftritten) gehen oder Einzelkonzerte von besonderer Bedeutung geben. Die Förderung pro Musikerin und Musiker ist gestaffelt und beginnt bei 200 Euro für Auftritte in Deutschland außerhalb von Baden-Württemberg. Für Konzerte im europäischen Ausland sind 400 Euro und international 800 Euro vorgesehen.

    Antragsberechtigt sind professionelle Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker, die in Baden-Württemberg wohnen. Ab der Größe von vier Mitgliedern eines Jazz-Ensembles muss die Hälfte der Musikerinnen und Musiker ihren Wohnsitz in Baden-Württemberg haben. Die eingegangenen Anträge werden formal vom Jazzverband geprüft, bevor eine neue, unabhängige Jury zeitnah die Auswahl trifft. Die fünf Mitglieder dieser Jury sind ausgewiesene Jazzexpertinnen und Jazzexperten, die sowohl aus Baden-Württemberg wie auch dem benachbarten Bundesgebiet kommen.

    Um den möglichen Antragstellerinnen und Antragstellern ein Höchstmaß an Flexibilität zu ermöglichen, wird es ab 2016 jährlich zwei Antragsverfahren geben, deren Abgabefristen im Februar und im September eines jeden Jahres enden. Auch in diesen Fällen wird die Jury zeitnah zu ihrer Sitzung zusammenkommen, um über die vorliegenden Anträge zu entscheiden.

    Die Fördervoraussetzungen im Einzelnen und das Antragsformular sind über die Homepage des Jazzverbandes Baden-Württemberg erhältlich.


    Ob ein kurzfristiger Wohnungswechsel von anderen Bundesländern nach Baden-Württemberg Sinn macht, oder ob Berliner Musiker durch Nachweis einen Wohnsitzes am Prenzlauer Berg in den Genuss der Förderung kommen, müsste erfragt werden! ;-)
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    Danke für die Info, aber - gerade mal 85.000 € pro Jahr für wie viele Musiker, ist das ein schlechter Witz?
    Und anstatt den Musikern vor Ort bessere Bedingungen zu ermöglichen, geht es um überregionale Auftritte - was soll das Ganze eigentlich? :-o

    Eine größere Tour muss langfristig geplant sein, dafür ist der erste Förderzeitraum viel zu kurz. Mit anderen Worten kommen erst mal nur die Musiker in den Genuss der "Förderung", die sowieso schon ihre Konzerte der kommenden Monate fest und wahrscheinlich entsprechend finanziell abgesichert haben. Also diejenigen, die sowieso keine Subventionierung mehr benötigen.

    "Gute" Idee - im Endeffekt nur ein Feigenblatt für mangelhafte Kulturförderung, "zufällig" in Zeiten des Wahlkampfs. Traurig.

    Schönen Gruß,
    Rick
     
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  3. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Wahrscheinlich haben gewisse musiker, die der Hochschule in einer bestimmten Landeshauptstadt nahestehen und hervorragende Verbindungen zu dem Ministerium für Kultur und Sport haben eine gute Idee gehabt, fördermittel zu generieren. Wie Rick sinngemäß schon schrieb: der topf ist längst verteilt......

    Lg

    Mixo
     
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  4. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Also alles wie üblich halt. ;-)
     
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  5. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich finde das klingt gar nicht so schlecht, und 85000 zur Verfügung stellen oder nicht, das ist schonmal ein Unterschied. In England ist das Touring Support Scheme nun leider tot, seitdem Jazz Services in die ewigen Jagdgründe gegangen ist, und für die Musiker hier ist das ein heftiger Verlust. Ich habe die Zahlen nicht, aber ich glaube nicht, dass es viel mehr Geld war als die Summe, die hier von Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt wird.
    Bei den Touring Support Schemes geht es ja nicht darum, eine Band von vorne bis hinten zu sponsorn sondern die Tour dahingehend zu fördern, dass die Bilanz von der Negativseite (=Bandleader zahlt im Zweifelsfall drauf) dahingehend aufgestockt wird, dass die Tour letztendlich stattfinden kann oder dass man bestimmte Venues, die sonst nicht möglich wären, doch noch stattfinden können.
    Nur als Beispiel: Bei Dave's Quartett belief sich die Förderung bei einer Tour mit etwa 12-15 Gigs auf insgesamt ca 1500 Pfund. Und obwohl das keine Riesensumme ist, kann das manchmal entscheidend sein, ob die Tour stattfindet, weil vielleicht hier noch Reisekosten fehlen und dort noch ein B&B gebucht werden muss, und die Veranstalter können das teilweise nicht mehr stemmen, so gern sie es tun würden.
    Seitdem Jazz Services weg sind, ist das hier eine Katastrophe für die Jazz Touren. Bei der diesjährigen Tour von Dave sind mehrere Gigs, die eigentlich schon im Kalender waren, weggefallen, weil eben keine Förderung da war und die Jazz Venues eben auch keine Möglichkeit mehr haben, Mittel direkt aus dem Topf zu bekommen.
    Bei 85000 Euro könnte man ja fast 40 Bands mit etwa 1500 Euro unterstützen, das ist doch schon was.
    Und mit lokalen Gigs allein kommt man eben auch nicht weit, wie oft kann man ggf mit seiner Band im gleichen Club auftreten, es sei denn, man hat irgendwo eine "weekly residency"? Vielleicht alle zwei bis drei Monate, wenn man Glück hat.

    LG Juju
     
  6. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht müsste man auch überlegen: Wieviele professionelle Jazzer gibt es in Baden Württemberg, die außerhalb Baden Württembergs ausgerechnet in diesen fünf Monaten auf Tour gehen möchten, die auch noch von dem Programm wissen und die sich auch noch bewerben. Ich kann mir vorstellen, dass die Zahl der qualifizierten Bewerbungen die auch noch genau in diese fünf Monate fallen nicht allzu hoch ist.
     
  7. rbur

    rbur Mod

    Da das Programm ja weitergehen soll ist das wahrscheinlich nicht so tragisch.
     
  8. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nun haut mal nicht nur drauf. Vielleicht wird ja aus so eine kleine Plflänzchen/Versuchsballon ein sinnvolle Dauereinrichtung.
     
  9. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ich halte die vorgebrachte Kritik nicht für sachgerecht.

    Der Verteilungsmodus ist ja so angelegt, dass auch unbekannte Bands davon profitieren können. Für eine kleine Tour über die bayrische Grenze kann es Zuschüsse ab 600€ geben, in Frankreich oder in der Schweiz das Doppelte. Das ist eine ganze Menge angesichts der Gepflogenheiten (Hutjobs, keine Fahrtkosten, keine Übernachtungen).

    Ja, wenn Du nur wegen der Förderung eine Tour planen willst, sieht es (zurecht) schlecht aus. ;) Aber wie Du sicher weißt, liegt die Vorlaufzeit in der Regel bei 6-12 Monaten. Die Bands haben also ihre Touren schon geplant und können dafür noch ein Extra bekommen.

    Aber bitte, Rick, brauchen die Leute, die in Clubs wie Deinem in Öhringen spielen...keine Subventionierung?

    Also ich nehme nicht an, dass irgendwelche Cracks für eine USA Tournee mit 100 Auftritten den ganzen Pott bekommen...:)


    Etwas verwirrt,

    Chris
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Das ist ja genau der Punkt, um den es geht: Hätten wir eine nennenswerte Jazz-Förderung auf dem Land, dann wäre da nichts weiter notwendig. Die meisten Bands, die ich kenne, spielen vorwiegend regional, denn vielen Clubbetreibern, die noch richtige Gagen zahlen können, ist das Risiko mit einer in der Gegend unbekannten Formation, etwa aus dem Nachbarland, zu groß.
    Entweder es handelt sich um sehr bekannte Namen, dann verlangen (und bekommen!) die aber auch ihrem Marktwert entsprechende Gagen, oder sie haben kaum eine Chance.

    Der Heilbronner Jazzclub kann sich aufgrund bester Kontakte zur Stadt und entsprechender Unterstützung zwischendurch immer mal US-Acts leisten, ansonsten spielen vorwiegend Bands aus dem Ländle, nach meiner Wahrnehmung hingegen selten welche aus anderen Bundesländern - die müssen dann schon richtig etwas Publikumswirksames zu bieten haben. Denn die Heilbronner können (noch) echte Gagen zahlen, dementsprechend sind sie bei den Musikern begehrt.

    Kaum ein "echter" Jazz-Profi, also eben nicht "bloß" begabter Amateur mit Brotberuf, wird eine Tour planen, bei der er große Summen drauflegen muss. Ergo sind diejenigen, die in den Genuss der ersten Förderphase kommen, bereits abgesichert und BRAUCHEN keinen Zuschuss (der freilich immer willkommen ist - aber ist das denn eine nachhaltige Kulturförderung, wenn man quasi eine kleine Aufmerksamkeit erhält, die nichts bewirkt, keinen Unterschied macht?).

    Hinzu kommt ja noch diese Auswahl durch eine Jury, mit anderen Worten hat man überhaupt keine Planungssicherheit, sondern beteiligt sich quasi an einer Lotterie.
    Das ist für die Betroffenen so ähnlich, als würde der Straßenbau jedes Jahr ausgewürfelt und man erführe erst kurz vor Baubeginn, ob und wie viel Geld man zur Verfügung hat - sehr witzig!

    Im Endeffekt ist das eine gewaltige Respektlosigkeit gegenüber den Musikern, denen man MÖGLICHERWEISE, ohne jede Garantie, jovial ein paar Brosamen hinwirft, damit sie auch ja dankbar sind und weiterhin still halten.
    Ich könnte mich schon wieder aufregen...

    Aber bevor jetzt jemand über Grün-Rot herzieht: die schwarz-gelben Vorgänger waren da kein Stück besser, eigentlich gibt es kaum etwas, was die jetzige Landesregierung schlimmer gemacht hätte als die anderen. Doch ein Kompliment ist das eben leider nicht.


    Schöne Grüße aus Baden-Württemberg,
    Rick
     
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  11. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    wenn ne band richtig gut ist, ne vernünftige homepage hat, auf youtube einige gute videos zum gucken bereitstellt, dann spielt die auch ausserhalb baden württembergs, mit übernachtung und vernünftiger gage.

    wenn ich versuche irgendwas anhörbares über rick auf youtube zu gehör zu kriegen, fehlanzeige... das ist jetzt nicht bös gemeint, sondern einfach fakt...... es ist heute null problem auch ne ansehbare homepage auf die beine zu stellen

    die veranstalter kann ich verstehen, wenn nicht mal im intrnet rauszukriegen ist ob die was können, dann buch ich die doch nicht...... wenn ich unsere auftritte vergleiche, also realistisch betrachte, dann passt das zum aktuellen leistungsniveau der band..... wenn wir besser werden, dann spielen wir auch entsprechende gigs
     
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  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich weiß nicht, wie die Gelder letztendlich bei dem Baden-Württemberg Schema verteilt werden, aber bei dem Touring Support Scheme musste man jeden einzelnen Posten angeben, wofür das Geld nötig war, da war nix mit "kleiner Bonus obendrauf".
    Das bedeutete, dass einzelne Gigs halt nur mit Bleistift im Kalender standen und beim Nichtzustandekommen der Förderung gestrichen werden mussten.
    So läuft das zumindest hier bei den echten Jazz-Profis, traurig aber wahr.

    LG Juju
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wenn es doch immer so einfach wäre. Eine gute Homepage kostet Geld, wenn Du Niemanden kennst, der das für Dich macht, da kann man schnell auch ein Vermögen ausgeben, wenn es nicht nach selbstgebastelt aussehen soll. Dann brauchst Du gute Fotos, die auch Geld kosten (und wenn es ein guter Fotograf ist wird das richtig teuer, allein die digitale Nachbearbeitung ist schon aufwendig und können Viele nicht). Dann brauchst Du gute Texte und auch das ist etwas was nicht einfach ist und der Mehrheit eher schwer fällt. Allein das Konzept für eine gute Seite zu erstellen ists extrem zeitaufwendig.
    Audio- und Videobeispiele im Netz sind nicht ganz ungefährlich, ich kenne Leute, die von der Gema da ordentlich Ärger bekommen haben und das wurde für die teuer, speziell wenn Du versuchst mit Musik professionell Geld zu verdienen und nicht einfach nur ne Schrammelamateurkombo bist. Meldest Du es aber bei der Gema selber an, wird es auch richtig teuer.
    Videos mit schlechter Sound- und Videoqualität sind auch kein gutes Ausshängeschild, das ordentlich zu produzieren kostet auch schon wieder Geld und viel Zeit.......

    Fazit: Soll es gut sein, ist es extrem zeitaufwendig und teuer. Sieht es billig und nach Amateur aus, bucht Dich in bestimmten Kreisen niemand, dann ist es sogar besser nichts zu haben.

    LG Saxhornet
     
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  14. Rick

    Rick Experte

    Haha, schön wär's!
    Ich schreibe hier eher aus Veranstaltersicht und da interessiert es einen Club, der darauf angewiesen ist, gut besucht zu sein und Eintrittsgelder zu bekommen, ÜBERHAUPT nicht, ob die "gut" sind und genügend Geld für eine attraktiv gestaltete Website haben, sondern einzig der "Marktwert": ziehen die Publikum oder bleiben mir da möglicherweise Gäste weg?
    Das läuft nur über Bekanntheit - und vielleicht irgendetwas Originelles, Seltenes im Bandprofil, das die Gäste neugierig machen könnte. Einfach ein "gutes" Mainstream-Jazz-Quartett, wo ich die Namen googeln müsste? Nee, danke.

    Ich selbst habe gerade neben der Big-Band keine eigene Formation, mit der ich irgendwie "raus" kommen möchte. Ich arbeite derzeit vor allem als "Dienstleister" (Dinner Music) und lebe davon nicht schlecht, das spielt sich aber im nicht-öffentlichen Rahmen ab.
    Werbung sollte trotzdem sein und neue Projekte schwirren mir bereits im Kopf herum, dafür werde ich nun nach dem Tod meiner Mutter vor drei Tagen mehr Zeit haben, da ich mich in den letzten Jahren sehr viel und in den letzten Monaten praktisch ausschließlich um sie gekümmert habe.

    Ansonsten bin ich auch "Sideman", werde viel als Mitspieler und Aushilfe gebucht, deshalb kenne ich die Problematik, die gerade ehrgeizige Bands haben, die überregional auftreten wollen.
    War zwar schon vor über 20 Jahren (gut, meine "großen" Tage liegen nun einmal etwas zurück und waren zu Zeiten, als das Internet längst nicht so intensiv genutzt wurde wie heute, weshalb ich da weniger "digitale Fingerabdrücke" hinterlassen habe, und die Videotechnik war auch nicht so berauschend wie heute, was das Fehlen aussagekräftiger YouTube-Clips erklärt), aber damals bekamen wir auf Anfrage von Clubs in Berlin und Frankfurt gerne erklärt: "Bleibt ma schön zu Hause, Jazzer ham wa hier selbst genuch!"
    Daran dürfte sich inzwischen kaum etwas zum Besseren geändert haben... :roll:

    Gut Sax,
    Rick
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Kann ich so bestätigen. Ich kenne auch die Frage: wieviel trinken Eure Fans so? Ein sehr bekannter Jazzclub hat in Berlin vor Jahren komplett auf Pop umgestellt, weil das Jazzpublikum nicht genug Getränke umsetzt. Um die Qualität geht es nur selten und der Verdienst bei einem Clubgig ist oft eh gegen null, wenn Du da dann "ausserhalb" auftrittst kannst Du froh sein, wenn Du die Unkosten wieder reinholst bei einer Tour durch Deutschland. Ich kenne mittlerweile diverse Bands aus dem Jazz- und Popbereich, die ihre Touren mitten drin abgebrochen haben, weil es sich nicht rentiert hat.



    Und bei diesen Veranstaltungen sind Mitschnitte in Form von Video und Audio meist nicht erlaubt, schon an die Fotos kommt man oft nichtmal ran, speziell wenn auch noch bekannte Personen aus der Öffentlichkeit auf der Veranstaltung waren.

    Mein Beileid.

    Hat sich nicht geändert, selbst als Berliner ist es schwierig in der eigenen Stadt regelmässig öffentlich zu spielen (in vernünftigen Clubs), abgesehen davon, daß es sich finanziell nicht lohnt. Dann kommen Clubs in letzter Zeit auch mit der Auflage, daß Du mehrere Wochen oder Monate vorher und nachher woanders nicht spielen darfst.......

    LG Saxhornet
     
  16. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Man könnte, wenn man wollte, einfach mal anerkennen, dass die Fördermittel in BW mehr als verdoppelt wurden.

    Schlechtreden ist die geringste Kunst.

    Hier geht es konkret um Reisekostenzuschüsse. Es gibt auch Gagenzuschüsse.
     
  17. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    homepage heute selbst machen ist kein problem, siehe funkkartell
    komplett selbst gemacht, wir dachten auch zuerst wir bräuchten jemanden
    video zum song "i got no money" war ein contest-preis, zählt nicht dazu

    die unplugged videos alle selbst gemacht, jeder veranstalter kann checken ob
    die musik machen können oder nicht, jede band braucht sowas um gebucht zu
    werden, dann klappts auch ausserhalb.... siehe tourdaten

    jede band spielt dort wo se hingehört, bei manchen halt nur im kaff
    meine meinung: nicht jammern, sondern kämpfen bzw. machen!!!!
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Hallo Chris!Wieso schlecht reden? Man könnte ja fast meinen, Du würdest das selbst erfunden haben und aus eigener Tasche zahlen, so wie Du diese undurchdachte "Förderung" verzweifelt schön zu reden versuchst.

    Doch Murks bleibt Murks, und sei er noch so gut gemeint. Ich mag den Verantwortlichen keine böse Absicht unterstellen, aber hier haben wir es doch schon, was dabei rauskommt: "Förderung verdoppelt".
    Ja toll, dann sind wir jetzt alle dankbar und halten lieber den Mund, auch wenn's eben nichts bringt, oder was?
     
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also ich kann da nur neidisch auf Baden-Württemberg schauen und sehe da eine Fördersumme, da wären Jazz Services blass vor Neid geworden (von der Gesamtfördersumme von 338000 Euro kann man hier nur träumen (ich meine hallo, zwick mich mal einer, ich lese richtig, das ist nur für Baden-Württemberg !??). Ich hab mal nachgeschaut, das Touring Support Scheme für England waren damals etwa 60000 Pfund (England hat eine Bevölkerung von etwa 53 Millionen, also etwa 85% der Gesamtbevölkerung vom UK). Leider letztes Jahr auf 0 runtergekürzt, so sieht das hier aus.
    Ich kann nur sagen: Hut ab vor einem Land, wo staatliche Kulturförderung überhaupt noch betrieben wird und (noch) nicht erwartet wird, dass sich reiche Privatpersonen darum kümmern!

    LG Juju
     
  20. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ja ich gebe zu, ich hatte mich kurz der Illusion hingegeben, die Diskussionen mit Dir würden auch mal anders verlaufen......ich werd's verkraften.
     
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