"undichtes" Mundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von visir, 6.Oktober.2015.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Hallo alle!

    Hab grad wieder einmal das Bari gequält... und mir gedacht, jetzt muss ich mir glatt einmal anschauen, was mir da immer undicht vorkommt bei meinem Yamaha 5C... und tatsächlich: das Blatt liegt nicht durchgehend fest auf. Die Bahn ist nicht ganz gleichmäßig, hat so quasi Knicke, also nicht direkt Kanten, aber eine nicht gleichmäßig ansteigende Krümmung, und jetzt liegt das Blatt relativ weit entfernt von der Spitze nicht ganz auf, und da kann die Luft ein klein wenig raus... Spielen kann ich trotzdem soweit, aber anders ginge es wohl besser.
    (und es ist eindeutig das Mundstück, nicht das Blatt - das schaut bei einem ganz anderen Blatt völlig gleich aus)

    Und das ist jetzt kein altes, vergammeltes, schlecht nachbearbeitetes irgendwas, sondern ein nicht (sichtlich) nachbearbeitetes modernes (maschinell hergestelltes?) Mundstück, wenn auch nur ein Yamaha.
    "Kann sowas vorkommen"? Kann man da was tun (was in Relation zum Wert des Mundstückes steht), außer aussortieren?

    lg, Wolfgang
     
  2. Isachar

    Isachar Guest

    @visir

    Nach allem was ich gehört und gelesen habe kann man da mit Sicherheit was tun. Das würde wohl aber auch die Charakteristik des Mundstückes verändern, denn die "Knicke" oder vielmehr das Material drumherum muß ja eingeebnet werden.

    Ich hätte nicht gedacht, daß sowas bei nem Yamaha vorkommt !

    Ob es sich lohnt, weiß ich nicht, das mußt Du selbst entscheiden bzw bei einem Refacer erstmal nach dem Preis fragen, was sowas kostet. und was das dann beim Spielen ausmacht.

    Das sind aber alles keine neuen Weisheiten, das hättest Du Dir auch selbst erklären können !

    Gruß

    Isachar
     
  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Miese Qualität, und bei Yamaha wohl eher selten und somit echt Pech. Sei positiv, nimm eine Feile und mit ein bisschen Glück ist es der Beginn einer großen Refacer-Karriere!
     
    Woliko und Isachar gefällt das.
  4. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    nun wird das Thema wohl eine ungewollte Richtung nehmen, denn ich schliesse mich giuseppe an. Es handelt sich schliesslich "nur um ein 5C".
    Nur würde ich keine Feile nehmen, sondern ein 400ter Schleipapier auf eine Glasscheide spannen und darauf die Bahn vorsichtig in Richtung der Bohrung abziehen (ein refacer wird mich nun steinigen). Mit der Glasscheibe kannst du vorher auch genauer prüfen wie die Schenkel zueinander verlaufen. MS anfeuchten und Bahn unter der Scheibe abrollen, beobachten ob die Feuchtigkeit gleichmässig verdrängt wird. Oder spiel das MS mit Bogen und drehe das MS nach rechts und links im Mund. Dann spürst und hörst du auf welcher Seite das Blatt passend schwinkt.
    Lernste auch ne Menge bei.
    Claus
     
  5. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Die Baritonmundstücke von Yamaha kosten im Onlineversandhaus 50,--. Refacen lassen ist relativ sinnlos. Die gute Nachricht: es ist nicht viel verloren, wenn du selber dran rumschleifst. Ich würde mir an deiner Stelle einfach ein neues zulegen, normalerweise sind die Mundstücke von Yamaha sehr zuverlässig in der Qualität, da hattest du wohl einfach Pech.

    Z
     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das Mundstück war beim Bari dabei, nebst eines älteren Brilhart, auf das ich vielleicht wieder wechseln könnte... nächstes mal probieren...

    :D:rolleyes:
    hab ich eigentlich nicht am Plan... ;)

    Aber bevor ich es wegschmeiß, kann ich ja mal probieren. Danke Dir und Claus für die Tipps bisher, mal schauen, was noch kommt.
     
  7. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    bevor man wild drauf los schleift, sollte man erst prüfen ob der Tisch wirklich konvex ist. Am besten auf eine Glasplatte legen (oder an eine Scheibe halten), das Mundstück an der breitesten Stelle sicher anfassen und mit leichtem Druck vor und zurückkippeln.
    Sollte der Tisch konvex sein, merkt man das deutlich an einer wahrnehmbaren Wippbewegung. Dann kann man durchaus versuchen, den Tisch nochmal planzuziehen (aber nicht vergessen, den Bahnbeginn wieder an die restliche Kurve anzugleichen).
    Sollte das Mundstück nicht kippeln, ist wahrscheinlich nur das Blatt so stark aufgequollen, dass die Flanken nicht mehr abdichten und Luft hinten am Fenster entweicht. Dann hilft es, ein neues Blatt zu nehmen oder eventuell auch die Blattschraube etwas weiter vorn am Blatt festzuspannen. Manche glätten auch die Unterseiten ihrer Blätter, damit habe ich bei meinen wenigen Versuchen aber nur Blattleichen erzeugt..
    Evtl. hat auch die Blattschraube selbst Schwächen, dürfte bei der originalen aber kaum der Fall sein.
    VG
    Jens
     
  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Inzwischen ist mir noch eingefallen, ich hab einen Schleifstein, so einen doppelseitigen mit rauer und feiner Seite - der ist zugleich völlig gerade und abrasiv. Die feine Seite mag sogar genügen, es geht ja nur um geringen Abtrag. Die Bahn wird dann dort allerdings etwas glatter werden... aber die grobe Seite scheint mir doch etwas grob.
     
  9. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo visir,

    bitte KEINEN Schleifstein benutzen !!!
    Dieser ist nicht eben und würde Dir die Bahn noch mehr "versauen".

    Die Ebenheit der Bahn kannst Du übrigens idealerweise mit einem Haarlineal, oder einem geraden scharfkanntigen Metallstück (Messschieber, Messerrücken usw.) prüfen, indem Du die Kante auf die Bahn (längs und quer) hällst und versuchst durch den Spalt hindurch zu schauen.
    Je weniger Lichtspalt Du siehst, umso besser.

    Nehme dann ein 1000-er Nassschleifpapier (oder Gewebe), und lege es auf eine ebene Glasplatte.
    Zur Not tut es auch das saubere Ceran Feld Deines Herdes.
    Lege das Mundstück auf das Schleifpapier und drücke es sehr sanft und gleichmässig, ohne zu sehr auf eine Seite zu drücken auf.
    Ziehe dann in Richtung der Bahnspitze das MPC ab.
    Am Schliffbild der Bahn siehts Du wo Material abgeschliffen wurde und wo noch nicht.
    Mache das so lange, bis die komplette Bahn ein in Längsrichtung gleichmässig feines Schliffbild zeigt (nie quer zur Bahn schleifen !).
    Zuletzt ziehst Du es nochmals über das Schleifpapier und hebst dabei das MPC leicht zum Bahnübrgang an, damit auch dieser wieder sanft in die Bahnkurve übergeht.

    Viel Erfolg
    kokisax
     
  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    meiner ist nicht viel benützt... ok, prüfe ich noch.
     
  11. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Bevor Du Dir einen Wolf schleifst: wäre es nicht am einfachsten, Du kontaktierst mal den Händler oder yamaha unmittelbar und schaust, ob man Dir Dein Mundstück gegen ein fehlerfreies austauscht?

    Manchmal klappt das ja sogar außerhalb der Gewährleistung.
     
    47tmb gefällt das.
  12. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo Claus,
    die Schleifangelegenheit dauert nur ca. 5 Minuten.....
     
  13. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @kokisax

    Das mag sein, aber wenn es dann immer noch nicht zufriedenstellend funktioniert, brauchst Du dem Händler mit Deiner Bastelarbeit auch nicht mehr zu kommem.

    Es geht doch nur um die Reihenfolge. Wenn Händler und Hersteller kein Einsehen haben, kann man ja immer noch das Schleifpapier zücken.
     
  14. mato

    mato Strebt nach Höherem

    @visir

    Falls du so einen Schleifstein mit grauer und roter Seite meinst, kann ich dir nur raten es bleiben zu lassen. Der ist nämlich immer noch viel zu grob, auch wenn er sich glatt anfühlt. Außerdem braucht man eine gewisse Länge zum Tisch abziehen. Ich würde mit 400er Papier anfangen und das 1000er zum Schluß benutzen, wie schon beschrieben auf einer ebenen Glasfläche.
     
  15. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    ich liebe Leute, die sagen was sie denken, noch mehr Leute die machen was sie sagen. Nicht reden, ""handeln""
    Bevor du Yamaha anmailst, das MS rüberschickst,.....
    Und keine Sorge, einen Wolf schleifst du dir nicht bei einem MS. Leute, macht doch aus so einem MS keine Wissenschaft, das klingt doch alles sehr de**sch.
    Grüsse vom Claus, aber eben der andere Claus
     
  16. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Meine ich nicht, sondern einen, dessen feine Seite fein genug zum Abziehen ist.
    Mal schauen, heute sollte ich dazukommen, dass ich schaue, ob der wirklich plan ist.
     
  17. Zweistein

    Zweistein Schaut öfter mal vorbei

    Naja, viele von uns kannten da mal einen, der HAT eine Wissenschaft draus gemacht und wir fanden das sehr in Ordnung :) Aber man kann alles übertreiben.
    (Besagter schmerzlich vermisster Freund hätte bei dem MPC wohl kurze fünfe gemacht, es einmal abgezogen, über die Poliermaschine gejagt und alle Beteiligten hätten gestaunt... er hat mir damals mit ganz wenig Aufwand ein fast unspielbares Sopran-STM gängig gemacht dass es nur so eine Freude war)

    Es gibt Leute, die genau wissen was sie da tun (auch wenn sie'ne Wissenschaft draus machen) - für alle anderen gibt's 1000er Schleifpapier und preisgünstige Mundstücke zum üben :)
     
  18. elgitano

    elgitano Ist fast schon zuhause hier

    Wir reden hier über ein 5C.
     
    visir gefällt das.
  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    So, jetzt hatte ich ein wenig Zeit.

    Der Schleifstein ist, wie gesagt, auf einer Seite eigentlich ein Abziehstein und ist tatsächlich nicht mehr 100% plan - er ist eine "Wanne" von einem knappen mm Tiefe längs, und quer wohl keinen halben mm.
    Die raue Seite wäre auch nicht zu grob, ist aber eine etwas stärkere Wanne, das lass ich lieber.

    Zum Mundstück: es ist ja irgendwie kurios. Ich hab ursprünglich mit dem Brilhart mit La Voz medium angefangen, weil ich damit anfangs am besten zurechtgekommen bin, bin dann später auf Yamaha/ La Voz gewechselt, weil mir das dann doch besser gefallen hat, hab neulich statt dem La Voz ein Vandoren Jazz 2,5 am Yamaha genommen, weil mir das noch besser gefallen hat. Beim Analysieren wegen der Bahn sehe ich dann, dass das Brilhart die spürbar kürzere Bahn hat (bei, soweit ich sehen kann, gleicher Öffnung)... ist das für einen Anfänger nicht eher schwieriger? Oder kam mir das vielleicht von den kleineren Baugrößen kommend entgegen?
    Heute beim Probieren hab ich mal zuerst gar keinen Ton aus dem Brilhart gebracht, und dann hab ich elendig viel Luft gebraucht. Aber es hat mir jetzt wieder besser gefallen als Yamaha/ Vandoren... kenn sich einer aus...
    Im Lauf der Übungseinheit ist der Luftbedarf wieder spürbar gesunken, und zum Schluss hab ich dann die beiden MS im Wechsel verglichen, brachte beim Zurückwechseln auf Yamaha zuerst da wieder keinen Ton raus, aber nach ein paar Wechsel hab ich mich dann gefragt, was ich denn jeweils für Probleme hatte, gehen doch eh beide zu spielen...
    Ich weiß, es heißt immer, man solle bei einem bleiben, sonst vertue man sich irgendwas, aber ich habe mehr den Eindruck, dass man sich damit dann komplett auf was fixiert und einengt. Ich habe bei Wechseln eher das Gefühl, dass ich beim einen für das andere noch einen Impuls dazubekomme, was ich wie angehe. Wie ich bei Alt und Tenor mit was Probleme hatte, nahm ich zwischendurch (an einem anderen Tag) das Bari und bemerkte was, was mir dann auf den anderen half...

    Am Yamaha hab ich ein wenig rumgewetzt, mit der Abziehseite des Schleifsteins, da mach ich nicht viel kaputt (und wenn man die Krümmung kennt, weiß man, wo am Schleifstein man ansetzen kann, ohne am Mundstück was ungewollt abzutragen), hab das aber jetzt nicht zu Ende gearbeitet, weil mir jetzt eh das Brilhart besser gefällt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Oktober.2015
  20. Zweistein

    Zweistein Schaut öfter mal vorbei

    Hmm - grad wenn Du ein funktionierendes MPC hast würd ich rein aus Spaß an der Freud den Versuch mit dem Yamaha zu Ende bringen - das "Risiko" ist ja nun quasi mit null gleichzusetzen und dann hast Du's wenigstens mal gemacht, evtl. funktioniert's sogar, und ein Zweit-MPC kann man (genau wie eine Reserve-"Draußen-Kanne") ja immer mal brauchen.
     
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