Position des Mikrofons bei Aufnahmen

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von coolie, 9.Oktober.2015.

  1. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Hallo Saxgemeinde,

    ich habe mich in dieser Woche nach längerer Zeit mal wieder selber aufgenommen (Audacity Software).
    Der aufgenommene Klang hat mich leider überhaupt nicht überzeugt: Es fehlen eine gewisse Tiefe und Rundheit, die mein Sound für meine Ohren - zumindest in bescheidenem Umfang - hat.
    Angeregt durch den Audacity-Thread habe ich mir Gedanken zur Positionierung des Mikrofons gemacht und ein paar Positionen ausprobiert - mit nur mäßigem Erfolg: ich konnte im Grunde keine relevanten Unterschiede hören.
    Mein Mikro: t.bone SCT - 700, Interface: Edirol UA 25
    Frage an die Experten: Wie/Wo stelle ich das Mikrofon auf, damit ein natürlicher Sound aufgenommen wird?
    Hat die Einstellung der Sample Rate (44.1/48/96 habe ich zur Wahl) einen Einfluss?
    Liegt es vielleicht an der Einstellung der Empfindlichkeit vor der Aufnahme (SENS -Knopf am Interface)?

    Ich bin mal gespannt...

    Gruß

    Uli
     
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  2. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Danke @coolie für diese Nachfrage. Da ich die gleichen Probleme habe!
    Ich nutzte auch Audacity und als Mikrofon ZoomH2. Bisher habe ich versucht sehr nah mit dem Saxophon am Micro zu spielen aber das hat eher negative Auswirkungen gehabt.
    Ich wundere mich auch immer wie toll manche Aufnahmen klingen und wie schön der Saxsound incl. sämtlichen gewünschten Nebengeräuschen wie z.B. viel Luft (Subtone) aufgenommen wird.

    bin auch gespannt....
    Dabo
     
  3. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Hm, bin ja gespannt was die Experten antworten, aus meinem unvollkommenen Halbwissen:

    nicht zu nahe ans Saxophon, da das Saxophon ja nicht nur aus dem Becher heraus Töne aussendet. Evtl. das Mikro (die haben ja im allgemeinen eine Richtwirkung) etwas auf die tiefen Klappen ausrichten...
    Die Sample-Rate dürfte (für Dich *jetzt*) erstmal unerheblich sein. Je höher die Sample-Rate, desdo höher die Frequenzen die aufgezeichnet werden können, dir fehlen ja die Tiefen - oder?
    Man rechnet die Sample-Rate in etwa als das doppelte der höchsten aufzuzeichnenden Frequenz. Der Mensch kann (in jungen Jahren) bis ca 20000 Hz hören ...
    Das könnte aber evtl für das "Einfangen" des Oberton-Spektrums relevant sein, aber 44.100 ist CD Qualität, 48000 ist DCD Qualität
    Auch die Empfindlichkeit sollte unerheblich sein.

    Generell ist es ja auch das - ich höre meine eigene Stimme, das klingt aber komisch...
     
  4. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Also ich richte mein (klemm)Mikro auf die obere kante des trichters aus,so können auch die töne aller oberen klappen gut mit drauf aufgenommen werden.
    Funktioniert bei mir einwandfrei.
    Beim Live Spielen hab ich das dann genauso ;-)
     
  5. Zweistein

    Zweistein Schaut öfter mal vorbei

    Eins der Hauptprobleme die auch mir auffallen (und vmtl. jedem der sich selbst von der "Konserve" hört) - wenn man selbst spricht oder spielt klingt das _immer_ anders als für sämtliche Zuhörer. Daher kann man an der Aufnahme drehen was man will - denselben Eindruck wie man ihn beim Spielen hat, wird man nie bekommen.
    Umgekehrt ist das aber grad auch ein Punkt - nicht nur wie man sich selbst beim Spielen empfindet, sondern wie die Umgebung einen hört, macht den "eigenen Sound" aus. Daher ist die Kontroll-Aufnahme manchmal gar nicht verkehrt (man kann aber auch drauf verzichten und den Leuten einfach glauben was sie am Sound kritisieren oder - bestenfalls - toll finden, ist aber dann schwieriger, erfolgreich dran zu arbeiten)

    Generell fallen Misstöne oder Nebengeräusche für die Zuhörer oder die Aufnahme "gnädiger" (bis hin zu nicht-wahrnehmbar) aus - das einzige was so oder so nicht zu retten ist sind natürlich echte Spiel-Patzer... isnumalso.

    Für Aufnahmen verwende ich je nach Laune mal das Samson C01U (Ur-Typ des USB-Großmembran-Mikros, viele finden das tauge nur für Podcasts (Sprache), ist de facto aber gar nicht mal so schlecht), oder aber ein einfaches Bläsermikrofon (Clip-Schwanenhals-Funkübertrager) direkt am Schallbecher, das dann über Griffin iMic (USB Audiointerface) am Mac hängt. Beides leicht antik angehaucht (6-8 Jahre alt *schwitz*), ich sollte mir mal was aktuelleres gönnen zumal der ganze Kram im Verhältnis zu den AKGs und Sennheisers dieser Welt immer noch kein Vermögen kostet (und ausserdem der Funkstandard geändert wurde - ich glaub für Auftritte kann ich das Funk-Ding inzwischen in die Tonne treten). Kann man aber prinzipiell für Testaufnahmen und die Arbeit am eigenen Sound mit arbeiten.

    Programmtechnische Hinweise verkneife ich mir da ich als bekennende faule Socke GarageBand-verdorben bin (macht halt was ich brauche - warum umständlicher rangehen...)
     
  6. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Zu dicht am Sax klingt nicht. Ich habe jetzt ca. 60 cm Abstand vom Mikro....da klingt es....

    CzG

    Dreas
     
  7. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    zu dicht am sax klingt nur nicht weil du das falsche mikro benutzt.
    schau dir doch mal die Profis an z.B. Candy Dulfer. da ist das Micro direkt am Schallbecher drangeclipst,und heee die klingt ;)
     
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  8. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    sozusagen fürs Auge und fürs Ohr :cool:
     
  9. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallo,

    hatten wir hier schon einmal.
    Und hier: wird es auch anschaulich beschrieben.

    Meine Erfahrung: Die Klangqualität wird nicht nur von der Position des Mikrofons in Bezug auf das Instrument beeinflusst.
    Mindestens genau so viel Einfluss hat der Raum selbst und die Positon des Mikrofons im Raum
    Generell gilt: Ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren.....

    Interessant finde ich auch diesen Artikel.

    LG Bernd
     
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  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    44.1 sollte reichen; denn dies ist CD-Qualität

    Der Pegel muss so eingestellt sein, dass die Aufnahme nicht übersteuert, aber auch nicht zu gering ist. Eine große Rolle spielt der Raum selber. Nimm mal im Wohnzimmer und im Badezimmer auf, dann weisst du, was ich meine.

    Für das angegebene Mikrofon ein guter Abstand.

    Dies macht sie nur in der Livesituation, um beweglich zu sein und Feedbacks zu vermeiden.

    Im Studio garantiert nicht.
     
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  11. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Und bestimmt hat da noch ein versierter Tontechniker an den passenden Rädchen geschraubt. :)
     
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  12. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    @Alle: Danke schon mal für die Kommentare. Ich weiß natürlich, dass es immer eine erhebliche Diskrepanz zwischen der eigenen Live-Wahrnehmung und einer Aufnahme gibt. Aber die Aufnahmen, die ich z.B. bei TOTM hier höre sind z.T. in einer ganz anderen Liga angesiedelt. Die klingen oft wie eine CD... Auf Youtube habe ich mir auch Videos zum Thema angesehen. Da sieht man die verschiedensten Positionierungen (liegt - wie oben gesagt - zumindest z.T. am Mikrotyp). Da sieht man das Mikro auf Kniehöhe des Spielers (um die tiefen Klappentöne einzufangen), andere haben es ca. auf Schulterhöhe, dann gibt es die Seitenposition, die frontale Position, nahe dran, weiter weg....

    Immer noch ratlos - aber guter Hoffnung :)

    Uli
     
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  13. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ja. Ein Clipmikro ist eigentlich nur ein Notbehelf für die Bühne.
     
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  14. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Habe eben dieses hier noch gefunden: Saxophon.
    Mit dem wichtigen Hinweis, den Low Cut zu betätigen. Mikrofone haben unterschiedliche Nahbesprechungseffekte.
     
  15. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    @Collie
    Ich denke das es evtl. auch an der Nachbearbeitung liegt. Ich habe vor kurzem hier im Forum schon "Vorher" + "Nachher" Einstellungen gehört. Wirklich erstaunlich was man da noch alles herausholen kann.

    Ich habe gerade erst die Rausunterdrückung bei Audacity entdeckt. An den Einstellung kann man sich bestimmt so richtig austoben. Kategorie "Never ending Story ;-)"

    LG
    Dabo
     
  16. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Man hört sich auf den Aufnahmen naturgemäß immer anders an, als wie man sich selbst beim Spielen hört.

    Nehme mal eine Passage Gesang auf und hör dir das dann an...in der Regel erschrickt man regelrecht.

    Tipp: einen guten....und geschlossenen KH für's Monitoring verwenden und dann den ...bei deinen Bedingungen möglichen....optimalen Saxsound durch probieren beim Testspielen (ohne PA u. Effekte) herausfinden.

    So wie du dich in einem guten KH hörst, wirst du auch auf der Aufnahme rüberkommen.

    Viel Erfolg

    LG Wuffy
     
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  17. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Erstmal eine ganz andere Frage (entschuldige, wenn es eventuell zu profan ist)

    Das SCT-700 ist nen Großmembran-Mic. Heißt: Da spricht oder spielt man nicht "von oben" rein, sondern von der Seite. Und dann hat das Teil auch ein "Vorne" und ein "Hinten".

    Hast Du da mal probiert?

    Und hier noch aus einem Kundbeitrag beim "T"
    "Hier ist eine nervige Überpräsenz bei 1-3 Khz zu bemerken und-das hab ich vorher noch nie erlebt- eine hörbare, merkwürdige Abspaltung der tiefen Mitten und Bässe, die eine Art eigenen Körper bekommen. Sie fügen sich einfach nicht ins frequente Gesamtbild ein. Klingt komisch"

    Cheerio
    tmb
     
  18. last

    last Guest

    Ich verwende ein Rode NT1 - und ich wundere mich immer total, wie groß der Einfluss der Mikrofon-Position ist. Da kann man auch stunden-, ach, tagelang probieren. Von oben "in die Tüte", gerade von vorn, seitlich von rechts, seitlich von links, ein bisschen mehr hier, ein bisschen mehr da, und bei jeder Position 10 bis 20 cm näher dran oder weiter weg - jedesmal klingt es deutlich wahrnehmbar anders.
    Ich hab sogar schon überlegt, ob man (wegen des unterschiedlichen Aufnahmeergebnisses), je nachdem welches Stück man aufnehmen will, die Mikrofonposition für eben dieses Stück optimal finden und einstellen müsste... Das ist mir allerdings zu aufwändig. Mein Mikro ist jetzt ein bisschen schräg auf´s Sax guckend auf Höhe der Becheröffnung in etwa 40 cm Entfernung...
    Aber ich wundere mich manchmal auch, was für klare und schöne Aufnahmen manche Kollegen hier zustande bekommen ... auch unter Berücksichtigung dessen, dass eben nicht jeder gleich schön tönt. Ich meine das, was man schon der Aufnahmequalität zuordnen kann.
    Liegt es vielleicht auch einfach am Programm (Audacity)? Hab schön überlegt, ob ein "Bezahlprogramm" bessere (Aufnahme-)Ergebnisse liefern würde...?

    LG
    lv
     
  19. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Das hat er nacher aber zurückgenommen wegen Raum und so...

    lg

    gue
     
  20. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nachtrag (mit der selben Entschuldigung) 48Volt liegen auch an?
     
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