Wechsel auf Mundstück des gleichen Herstellers mit kleinerer bzw. größerer Öffnung ratsam?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von ehopper1, 23.Oktober.2015.

  1. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich hatte diese Woche im Rahmen einer Satzprobe eine Diskussion mit meinen Bigband-Kollegen.

    Ging mal wieder um Mundstücke und Sound.
    Hatten ja sonst nix zu tun. ;-)
    Wobei vor allem der Sound bei beiden sehr gut ist.

    Die beiden möchten ihre Mundstücke austauschen durch eines mit anderer Öffnung.
    Sie versprechen sich davon mehr Power bzw. eine leichtere Ansprache.

    Der Alt-Kollege will z.B. statt seinem Lakey 6*3 ein Lakey 7*3 oder sogar 8*3, weil er mehr Power will.
    Meines Wissens verändert sich bei den meisten Mundstücken aber nicht nur das "Tip Opening", sondern auch die Kammer.
    Nicht nur die Ansprache, auch der Sound kann sich also erheblich verändern.
    Ob es dann wirklich besser würde?

    Dem Tenor-Kollegen ist sein Otto Link STM 8 zu offen. Er will auf oder 7* oder 7 heruntergehen.
    Oder noch weiter, z.B. 6 oder 6*, damit er stärkere Blätter benutzen kann.
    Jetzt aber mal unabhängig von der Streuung, die den OL STM ja leider zu eigen sind:
    Die Kammer ist hier zwar gleich (oder nicht?), aber trotzdem kann sich auch hier alles eher zum Nachteil ändern.

    Was meint ihr?

    Lg
    Mike
     
  2. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Wenn sie wechseln wollen scheint ihnen ja irgend etwas an ihrem bisherigen Setup zu fehlen oder zu stören.
    Suchen und verschiedene Mundstücke anspielen...sich ausprobieren und ggf. auch sein Setup verbessern finde ich absolut in Ordnung.
    Die Kollegen werden schon merken wie sich die verschiedenen Öffnungen auf den Sound auswirken und sich nicht jedes Mundstück gleich spielen lässt.

    LG
    Dabo
     
  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Was Dabo sagt - klar kann sich alles zum Nachteil ändern, oder eben auch zum Vorteil, das weiß man halt erst, wenn man rumprobiert hat (wobei ich ganz persönlich Lakey 8*3 schon arg gruselig finde, aber das bin nur ich ;) ...)
    Mein Mann ist gerade bei einem 6* gelandet und klingt fetter denn je (mal schauen, wieviele Wochen dieses Mundstück überlebt, bevor es abgelöst wird... :D). Ich habe inzwischen das Gefühl, dass es bei den Mundstücken ähnlich ist wie bei den Saxophonen, die sind so unterschiedlich von der Streuung her, und auf einmal ist da eins, da weiß man direkt, dass es passt.

    LG Juju
     
  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Glaube nicht, dass sich bei den "gleichen" Mundstücken meistens auch die Kammer (abgesehen von der Streuung) ändert. Bei Lakey bezeichnet die "3" wahrscheinlich Kammerform und -Größe.
    Die ist fest über alle Öffnungen.
    Hatte ich zumindest bisher so verstanden....
     
  5. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    ...vielleicht noch ergänzend:
    was sich über die unterschiedlichen Öffnungen schonmal ändert, ist die Bahnlänge und da hängt ja auch ne Menge (nicht nur Gewöhnung) dran.

    Hab da noch nen älteren Vandoren Mundstückkatalog und erinnere mich, dass beim V-16 Metallmundstück die Bahnlängen über die Öffnungen stark variieren, teils auch anders, als man erwarten könnte, d.h. Vandoren verwendet verschiedene Radien für verschiedene Öffnungen.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Mike,

    genau das habe ich ja vor einigen Jahren gemacht, als ich mir zuerst mein Expression 7* zur entsprechenden Link-Öffnung refacen ließ und dann das RvB geholt habe.
    Das Einzige, was sich nach meinem Empfinden deutlich geändert hat, war die Möglichkeit größerer Lautstärke.

    Natürlich muss ich ein offeneres Mundstück anders spielen als ein engeres, es gibt also schon gewisse Anpassungsunterschiede, die sich meiner Ansicht nach jedoch nicht grundsätzlich in Form einer Ansprache- oder Klangverschlechterung ausgewirkt haben.

    Meines Wissens ändern manche Refacer gern auch mal die Kammer beim Öffnen der Bahn, doch das ist anscheinend kein Muss oder gar Automatismus, sondern wird wohl eher persönliche Gründe aus den Bereichen Geschmack oder Philosophie haben. :rolleyes:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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  7. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Mein Eindruck ist, dass kleinere Öffnungen etwas brillianter klinge, da hier die Gegenwand näher am Blatt liegt und diese damit ein wenig wie ein Baffle / Stufe wirkt. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass durch kleinere Öffnungen weniger Luft durchgeht und bei größeren deshalb mit mehr Luft der Rauschanteil höher ist. Bei Custommundstücken kann es sein, dass da die Kammer etwas angeglichen wird, um diesen Effekt zu minimieren zB das PPT 7* hergestellt von Ed Pillinger hat eine etwas anderen Baffle als die größeren Öffnungen (steht irgend wo auf tamingthesaxophone.com). Eine völlige Soundveränderung beim Wechsel der Öffnung würde ich jetzt aber nicht erwarten. Da hat die Streuung vermutlich mehr Einfluss.

    Viele Grüße

    Aerophon
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Bei gleicher Kammer ist das Blatt in der Ruhestellung bei beiden Mundstücken genau so weit von der Gegenwand entfernt. Schwingt es, dann kommt es ihr bei größerer Öffnung sogar noch näher als bei kleiner Öffnung.
     
  9. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure guten Infos, Eindrücke und Tipps.

    Vielleicht probiere ich das mit Mundstücken gleicher Hersteller und verschiedener Öffnungen gelegentlich mal selber aus.

    Beim Thema Mundstücke kommt man ja sowieso nie zu einem Ende. Wobei es irgendwie auch Spaß macht, immer wieder mal neue "Kleinigkeiten" zu entdecken.

    Für einen Zuhörer ist die Wirkung wahrscheinlich minimal.
    Und so lange meine Frau sagt, dass ich schön spiele und klinge, ist die Saxophon-Welt für mich in Ordnung. :)

    Lg
    Mike
     
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  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wie kommst Du darauf. Das ist nicht unbedingt Standard bzw. wird nicht gezielt gemacht.

    Die Frage ist was einen stört und was man sich vom Wechsel verspricht. Ich habe früher auf dem Alto offenere Mundstücke gespielt als jetzt. An der möglichen Lautstärke hat es nichts geändert, ist nur angenehmer für mich zu spielen.

    Wie es schon erwähnt wurde, kann es sein, daß ein offeneres Mundstück dunkler klingt aber auch das ist nicht generell immer so, ich habe es auch schon anders erlebt.

    Generell gilt, man muss die Öffnung spielen, mit der man sich wohlfühlt und es ist nicht notwendig ein offenes Mundstück zu spielen, das tun auch nicht alle Profis, ist nur wieder so ein Mythos. Wenn man den Sound mag und gut mit klarkommt ist das Ziel erreicht und muss sich nicht quälen, nur um was offeneres und dann auch noch möglichst mit harten Blättern zu spielen, weil es angeblich xy macht.

    Lg Saxhornet
     
  11. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke da hilft nur ausprobieren..
    und auch die Topleute experimentieren ab und an
    im Moment gerade Joshua Redman..

    Zitat von Instagram
    joshuaredmanmusic@joshuaredmanmusic
    I'd been playing hard rubber 7* links for almost 20y. In May started playing a metal 6* - work in Progress

    musefound
    Why to a smaller tip? Can I ask what your new concept is?

    joshuaredmanmusic@musefound
    my concept is the same as always - just tryin to get a decent Sound!

    interessant oder?

    cu

    gue
     
  12. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest

    Das ist so eine unendliche Geschichte mit dem Mundstücken und Blättern.
    Ich vergleiche es mit ein Paar Schuhe, mit denen am besten zu gehen ist.

    Wolle
     
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  13. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Da ich neugierig geworden bin, probiere ich es gerade selbst aus.

    Jene, die es interessiert, dürfen gerne weiterlesen:

    Ich spiele auf meinem Tenor ein ESM Heaven 8. Ich komme damit sehr gut zurecht.

    Zum Vergleich habe ich mir jetzt ein 6* gegönnt, das ich mit einer halben Blattstärke höher spiele.

    Beide Mundstücke lassen sich prima spielen.
    Sehr gute Ansprache, toller Sound, gute Intonation, leicht zu spielendes Flageolet.

    Das 8 geht noch eine Ticken leichter, wobei ich das dem gewohnten Mundstück zuschreibe.
    Beim 6* kann der ganz minimal größere Blaswiderstand auch am Blatt liegen. Habe gerade nur ein einziges passendes parat.

    Flageolet geht am 6* ein kleines bisschen leichter. Gerade Fis3 und G3 gehen locker los.

    Je länger ich spiele, desto weniger merke ich Unterschiede zwischen den beiden Mundstücken.

    Lg
    Mike
     
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  14. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Du merkst wohl keinen Unterschied, aber die Mäuse sind zu den Nachbarn gezügelt.

    kindofmoving
     
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  15. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Finde ich witzig mit den Mäusen. :)
    Wir wohnen etwas außerhalb des Ortes und haben einen uralten gemauerten Keller im Haus, in dem wir unter anderem unser Holz für den Kachelofen lagern.
    Da steht auch eine Mausefalle, in die sich gestern morgen tatsächlich eine Maus verirrt hatte.
    Vermutlich war sie ob meines Gedudels am Vorabend so erschrocken, dass sie prompt in der Falle landete.

    Kindofmouse
    Mike
     
  16. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Aber zurück zum Thema.
    Ich finde das Ergebnis sehr spannend.
    Werde mich in den nächsten Wochen mal intensiver damit beschäftigen.
    Schade nur, das der nächste Gig mit Tenorsax erst Ende Dezember ansteht.
    Denn zusammen mit einer Band und vor allem bei einem Gig sollte das "Saxwohlbefinden" stimmig sein.

    Lg
    Mike
     
  17. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Heee ich spiele auch das ESm heaven in Himmelblau Öffnung 8,ein grandioses teil

    Bei gleichen Mundstücken wird sich mit nur leicht unterschiedlicher Öffnung der Grundsound (und darum geht es den beiden ja wohl, den wollen sie behalten) nicht dramatisch ändern.
    ob du nun ein Selmer C,C* oder D spielst der Grundsound bleibt in etwa der gleiche, es Wird eben kein Dukehoff Metall draus.
    Und wenn die ihren Sound behalten wollen und nur lauter oder eben angenehmer spielen wollen, kann man das machen was die vorhaben.
    aber man könnte es auch bei z.B. Kay Siebold entsprechend anpassen lassen. Das ist billiger als ein neues gleiches MPC in anderer Öffnung. Da kann man dann sogar genau sagen was man möchte. Ich habe das bei ihm schon mit mehreren Mundstücken machen lassen und es war immer göttlich perfekt
     
  18. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Finde ich auch. Macht richtig Spaß. Tolle dynamische Bandbreite. Von Hauchen bis Gas geben ist alles drin. Und der Sound ist immer klasse. Das sagen mir zumindest die anderen Bandkolleginnen und -kollegen. ;-)

    Du erwähntest Kay Siebold. Von dem spiele ich auf dem Alt ein Response 6* oder - wenn es mehr Power Bedarf - ein Heritage 7. Beides tolle Kautschukmundstücke.

    Lg
    Mike
     
  19. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Habe jetzt meine ESM Heaven 6* und 8 verglichen (siehe #13 in diesem Thread)

    Nachdem ich zig verschiedene Blätter ausprobiert habe, heißt mein knapper Sieger ESM Heaven 8.
    Beim Spielen fühle ich mich irgendwie wohler, wenn ich mit dem 8 unterwegs bin.
    Das 6* ist aber nur ganz knapp dahinter.

    Lg
    Mike
     
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