Position des Ansatzes

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von kindofblue, 29.Oktober.2015.

  1. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Das Video finde ich leider auch nicht so gut - da war er schon relativ gezeichnet. Ich finde die von mir verlinkte Seite aber trotzdem relativ informativ. Ich habe mir Jahren die ganze Thesis von Debra Jean McKim über Joe Allard bestellt, da steht dann auch um einiges mehr drin als auf dieser Website.

    Und ja, es kommt auch raus, das Joe Allard auf jeden Schüler sehr individuell einging. Es gibt aber doch einige Dinge die sich, wenn man diese Interviews und die Thesis durchliest, durchziehen.

    Als "Point of Reference", also als Ausgangspunkt und nicht als Dogma finde ich diese Position der unteren Zähne gegenüber dem Punkt wo das Blatt das Mundstück verlässt, äußerst hilfreich.
     
  2. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich hab noch nicht alle Beiträge fertig gelesen aber ich fand die Feststellung von @kindofblue passend. Evtl. auch deswegen weil ich mit der Facingcurve selber erst gestern aueinandergesetzt habe.

    LG
    Dabo
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Guenne,

    absolute Zustimmung!
    Früher war ich ja in mancherlei Hinsicht dogmatischer drauf und habe dann schon mal von meinen Schülern verlangt, "technisch sauber" zu spielen.
    Und dann habe ich mir Videos von fantastischen Saxern angeschaut, die ALLESAMT irgend etwas "falsch" gemacht hatten - und natürlich super klangen und alles umsetzen konnten, was sie wollten, obwohl es theoretisch überhaupt nicht möglich sein DURFTE. :eek:

    Deshalb höre ich heute meinen Schülern zu, ob da etwas womöglich "gestört" klingt, frage sie, ob ihnen irgendetwas schwer fällt, und greife erst bei TATSÄCHLICHEN Problemen ein.

    Es gibt viele Möglichkeiten, auf dem Sax einen Ton zu erzeugen; was für mich funktioniert, muss nicht beim anderen genauso klappen, und umgekehrt.
    Wenn man da nicht herumexperimentieren und sich weiterentwickeln dürfte, dann würden wir alle immer noch mit ausgeprägtem Klarinettenansatz spielen und uns so um viele interessante und schöne Klangvarianten bringen, denke ich.


    Viele Grüße,
    Rick
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ist mein folgender Eindruck grundsätzlich nachvollziehbar?

    - mehr Mundstück = lauter, durchsetzungsfähiger/härter, mehr Obertöne, Subtones gehen schwerer

    - weniger Mundstück = leiser, weicher/fluffig, weniger Obertöne, Subtones gehen leichter

    CzG

    Dreas
     
  5. Mugger

    Mugger Guest

    Don't fix it, if it ain't broken :)
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Dreas,

    meiner Ansicht nach hast Du Recht.
    Wenn jemand Subtones lernen will, gebe ich ihm zuerst den Rat, mal das Mundstück weiter aus dem Mund zu nehmen.
    Ich hatte schon immer zwei typische Positionen: Die "Subtone-Spitze" und die "Brüll-Mitte".

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  7. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Jep...
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    @Dreas:

    Wenn Du Subtone spielst, muss Deine Unterlippe das Blatt fast völlig abdecken, um die hohen Frequenzen raus- und die tiefen reinzubringen.
    Gehst Du weiter rein, schwingt ein größerer Teil des Blattes frei, und es wird "brighter".
    Man kann aber auch mit viel mehr Mundstück Subtone spielen, dann muss halt mehr Lippe raus.

    Cheers, Guenne
     
  9. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    In meiner Firma habe ich Arbeiter, die machen gewissen Sachen seit 30 Jahren falsch. Oft machen sie sich sogar selber das Leben schwer.
    Wenn ich sie dann an einem Punkt zu ihrem Glück zwinge, ist oft das Murren im Vordergrund.
    Später folgt die Erkenntnis, dass es jetzt besser geht und am Schluss kommt die Frage "warum hat mir das nie jemand früher gesagt...?"

    Mit diesem Thread will ich Euch zum denken anregen: geht es mit dem gleichen Equipement nicht besser, wenn ich den Ansatz auf dem MPC verändere?
    Töne ich nicht mit weniger Aufwand noch viel besser als vorher?
    Ohh, kann dann die Erkenntnis sein, "warum hat mir das nie ..."

    in diesem Sinne: werdet nicht Betriebsblind.

    kindofopenmind
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Danke @Rick, @DiMaDo und @Mugger.....

    das bestätigt mich in dem was ich mache......es gab da eine interne konstruktive Diskussion, die mich zunächst verunsichert hat....

    Im Ergebnis gehe ich jetzt bewußter mit den Soundkonzepten um....insofern war die Diskussion für mich äußerst fruchtbar.....:D:D:D

    CzG

    Dreas
     
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  11. Mugger

    Mugger Guest

    @The Z:

    Ich bin ein großer Fan der Thesen von Joe Allard, weil der Typ ein genialer Beobachter war, und viel mit meinen Alexander-Studien zusammenpasst.
    Ich hab mich auch sehr viel und lang mit ihm beschäftigt.
    Trotzdem, viele Dinge sind missverstanden worden weil sich so Kapazunder auf irgendwelche Details, die Joe vielleicht nicht so oder in einem speziellen Zusammenhang gesagt hat eingeschossen haben.
    Einiges wird durch die Videos von Harvey Pittel auf youtube klar.

    Was mir gewaltig imponiert:
    Joe's Schüler waren Klassiker und Jazzer. Und genau so möchte und muss ich meine Schüler unterrichten. Nach einem System, das einfach saxophontechnisch funktioniert, und nicht nach so einem halbgaren Kack wie er in Juchem oder Dapper steht.

    Cheers, Guenne
     
  12. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Bei einem kürzlich abgehaltenen Workshop eines anderen Blasmusik-Forums gab es eine Einheit mit Paulo Pereira zum Thema Ansatz.
    Ein User (ich...) hat dann mal vorgeschlagen dass jeder reihum mal klassischen Ansatz (Lippe rein) und Jazz-Ansatz (Lippe raus) sowie Mundstück rein oder raus ausprobiert. Lustig zu sehen wieviele Augenbrauen da in die Höhe gingen...


    Die meisten scheinen nicht im Mindesten mal mit dem Ansatz rumzuprobieren, speziell nicht die mit Lehrer...
     
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  13. hoschi

    hoschi Strebt nach Höherem

    dafür bin ich viel zu neugierig, um sowas nicht selbst auszuprobieren...
    ich stellte veränderungen fest, nun weiss ich wann wohin, weil dafür bin ich zu sehr newbee beim genau hören (zuhören:D)
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Man sollte die Begriffe so nicht verwenden, denn es hat absolut nichts mit der Stilistik zu tun. Sonst glauben schnell Leute, daß man einen bestimmten Ansatz haben muss um diese Musik spielen zu können oder diese für den Stil üblich wäre. Du kannst mit beiden Ansätzen beides spielen. Vor- und Nachteile können beide haben.

    Find ich gar nicht schlimm. Ich lehre z.B. auch nicht gerne den Ansatz mit Lippe vor den Zähnen, da er in meinen Augen mehrere Nachteile bringt (allerdings auch abhängig von der Lippenform). Insofern erzähle ich meinen Schülern davon, lehre ihn aber im Normalfall, wenn es sich vermeiden lässt (bei bestimmten Lippenformen oder Zahnfehlstellungen ausgenommen), eher nicht.

    LG Saxhornet
     
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  15. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin auch nicht der Ansicht dass diese Ansätze die Stilistik definieren - ich habe nur die "überlieferten" Begriff benutzt um nicht lang und breit erzählen zu müssen was ich meine.
    Die Dinger werden einfach landläufig so bezeichnet....
    Wenn Du andere KURZbegriffe dafür hast - her damit.

    Just my 2 ct.
     
    47tmb gefällt das.
  16. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Den "Jazzansatz" kenne ich auch als "Moderner Ansatz", verwende aber selber den Begriff "Lip Out" dafür. Unterlippe über die Zähne ist für mich der normale Ansatz, da brauche ich kein Kürzel. ;) Weiters gibt es dann doch die "Doppellippe".
     
  17. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Oh, kenn ich, den Ansatz spielt Frau Ohoven...
     
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  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich erlebe nicht, daß Jemand die Ansatzvarianten so bezeichnet mit Jazz oder klassisch. Modern oder alt höre ich schon öfters, was genauso wenig Sinn macht.

    Ich finde am besten es so zu nenne, wie das was passiert: Lippe über die Zähne, Lippe vor den Zähnen. Das beschreibt dann auch was passiert dabei und wertet nicht.

    LG Saxhornet
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @saxhornet

    Ich habe das als "klassischer Ansatz" und "moderner Ansatz" kennen gelernt....habe ich aber nie als wertend empfunden, nach dem Motto "alt" oder "neu"...."schlechter" oder "besser"

    Ich hatte sie als zwei gleichberechtigte Alternativen verstanden...

    Das hängt sicher davon ab wer einem das wie vermittelt....

    CzG

    Dreas
     
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  20. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Ich würds eher als zwei Extreme bezeichnen, zwischen denen sich die meisten bewegen...
     
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