Paris

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Claus, 14.November.2015.

  1. Isachar

    Isachar Guest

    @Nummer_13

    Ganz genau ! Und wir sind sogar sehr gut darin, das hinzubekommen !
    Seit der industriellen Revolution so plusminus 1850 sind ja noch keine 200 Jahre vergangen und dennoch haben wir es bereits geschafft, die Erde und die Atmosphäre mit unserem Industriemüll zu vergiften und kaputtzumachen, sie auszubeuten und vieles unwiederbringbar zu zerstören.
    Vielleicht werden wir in naher Zukunft garkeine Kriege und Attentate mehr brauchen um uns gegenseitig umzubringen weil die Umwelt und Natur das für uns übernehmen wird. Die fragt dann auch nicht nach Nationalität, Glaube oder Rasse, die erwischt uns alle gleichermassen.
    So habe ich auch weniger die Sorge, daß meine Kinder oder Enkelkinder (wenn mal welche dasind) einem Bombenattentat anheimfallen sondern eher daß sie mit Schutzanzügen und Gasmasken herumlaufen werden.
    Ich bin christlich erzogen worden und glaube, daß es "irgendwo da draußen" schon eine höhere Instanz gibt, die wir als "Gott" bezeichnen. Der hat uns Menschen aber einen freien Willen gegeben und den nutzen wir sehr egoistisch und destruktiv. Die einen bauen Bomben und Waffen, die anderen blasen ihre giftigen Abgase in die Luft oder kippen ihr Gift ins Meer.
    wir sind zu Recht geschockt und bestürzt über das, was da in Paris geschehen ist aber daß wir täglich auch Terrorismus an der ganzen Erde betreiben das verdrängen wir gerne. Wer weiß, ob der Strom den mein Computer gerade verbraucht, nicht aus einem Atomkraftwerk oder Braunkohlekraftwerk kommt und wer weiß wieviel Abgsae ich nicht schon mit meinem Auto oder durch das Fliegen in den Urlaub in die Luft gepustet habe ?
    Aber zurück in die Steinzeit will auch niemand und dafür wäre es wohl auch schon zu spät.

    Gruß

    Isachar
     
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  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, deiner Meinung nach.


    Hitler war zunächst Katholik und meinte dann:
    "...
    Gemäß dem NSDAP-Programm, das ein überkonfessionelles „positives Christentum“ gegen den „jüdisch-materialistischen Geist“ im Rahmen des „Sittlichkeits- und Moralgefühls der germanischen Rasse“ bejahte, erklärte Hitler den politischen Antisemitismus zum Willen Gottes und sich zu dessen Vollstrecker: „So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“
    ..."
    Quelle: Wikipedia, was sonst!?

    Klingt nicht nach Atheist für mich. AFAIK gilt auch Ante Pavelić (ebensfalls ein krankes A****loch) als Christ.


    Religion oder Atheismus sehe ich persönlich nicht als das Problem, sondern Fanatismus. Fanatische Kommunisten, fanatische Muslime, fanatische Christen, fanatische Nationalisten, das Problem ist das 'fanatisch' davor. Welcher Mensch bei Trost foltert andere Leute, um sie vom eigenen Glauben zu überzeugen? Oder schlachtet ganze Städte wegen ein paar Ketzern ab? Da braucht's Fanatismus für. Oder eine fanatische Gesellschaft, in der Du so fanatisch handeln musst, weil Du sonst selbst über die Klinge springst (McCarthy-Effekt: Wenn man nicht genügend gottlose Kommunisten und ihre Umtriebe sieht, wird man verdächtigt, selbst einer zu sein. Das Alpha-Tier (US-Präsident) diktiert Deine Wahrnehmung.)


    Aber das ist m.E. nicht das Thema hier.


    Abgesehen, dass ich die Geschehnisse schrecklich finde, sollten wir uns vielleicht fragen:
    - Wie konnte es dazu kommen, das solche Fanatiker entstehen? Haben die Leute keine andere Zukunft?
    - Wie sieht die geopolitische Lage aus, die das Enstehen dieser Gruppierungen ermöglichte?
    - Was sollten unsere Politiker tun? Was solten wir tun?


    Erwähnenswert:
    Frankreich hat Videoüberwachung öffentlicher Plätze, Vorratsdatenspeicherung und einen eigenen Geheimdienst mit Massenüberwachungsprogramm. Ein Attentäter war dem Geheimdisnt bekannt. Beim Naschlag auf Charlie Hebdo hatte das auch nicht geholfen. Wetten, Politiker fordern jetzt *noch mehr* Überwachung?


    Mich erschüttern solche sinnlosen Taten besonders, da ich Atheist bin und nicht an das Leben nach dem Tode glaube. Man hat nur dieses eine Leben. Dies wurde nun einigen Menschen sinnlos genommen. Gerade als Atheist schätze ich Leben (meins, das der anderen) als besonderes wertvoll ein, weil es eine einmalige Chance ist. Das Leben ist ein kurzes Aufblitzen des Bewusstseins, davor und danach ist nichts.


    Grüße
    Roland, der Fanatismus ablehnt


    PS:
    Wenn es einen almächtigen, barmherzigen Gott der Liebe gäbe: Könnte er eine bessere Welt erschaffen haben?
    Ja: Dann ist er nicht barmherzig.
    Nein: Dann ist er nicht allmächtig.
     
  3. Isachar

    Isachar Guest

    @Kai L

    Ich bin zwar nicht Rick und ich glaube auch nicht, daß man Deine Frage so beantworten kann, da wohl anders als die Islamisten oder Christen kein Atheist einen Mord unter Berufung auf seinen Unglauben ausführen wird.
    Wenn man aber mal zum Beispiel bedenkt, daß es sehr viele Menschen gab, die im 3. Reich den Dienst an der Waffe verweigert haben aus Glaubensgründen und dafür in die KZs geschickt wurden, weil den Nazis ihre Politik und angestrebte menschliche Weltherrschaft wichtiger war als Gott, dann hat man genau diesen Effekt.
    Es ist doch eigentlich egal, ob man Menschen aus übertriebenem und falsch interpretiertem Glauben oder aus einer politisch verfälschten Ideologie umbringt, in der Gott sowieso nicht vorkommt.
    Wieviele Menschen hat Stalin nicht in den Gulag geschickt ? Nach Sibirien zur Zwangsarbeit usw, wo sie elendig verreckt sind. Das geschah weder aus einem Glauben heraus noch unter Berufung auf seinen Atheismus, kam ja aber sehr wohl daher daß "Mensch" sich als Gott fühlt und in seiner Verblendung meint, tun zu können, was ihm beliebt. Ein ernsthaft gläubiger Mensch, der akzeptiert, daß da eine höhere Instanz existiert, hätte das wohl weniger getan.
    Mit ernsthaft gläubig meine ich allerdings nicht solche Menschen, die ihren Glauben zu Taten mißbrauchen, die Gott bestimmt nicht so gewollt hat, weder die Scheiterhaufen der Inquisition noch die Bomben der Islamisten.

    Gruß

    Isachar
     
  4. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    @Isaschar: Ja, das stimmt wohl alles. Aber du unterstellst damit quasi den Atheisten, dass sie nicht soviel Respekt vor dem Leben haben oder weniger empathisch seien?
     
  5. Isachar

    Isachar Guest

    @Roland

    Das mit dem Fanatismus hast Du sehr schön ausgedrückt. Das schliesst den Kreis eigentlich sehr gut.

    Das ist die immer wiederkehrende Frage und Argumentation von Leuten, die damit zu beweisen/argumentieren versuchen, daß es Gott so nicht geben kann.
    Da gibt es allerdings auch etliche Argumente, die das ad absurdum führen, welche jedoch aus der Bibel, dem Koran und anderen "heiligen" Schriften stammen.
    Wenn man aber nicht an Gott glaubt,dann glaubt man natürlich auch nicht daran, daß diese Bücher von ihm inspiriert sind und somit fallen diese Argumente dann auch flach. Das wird dann eine never ending story, die sich immer im Kreise dreht und zu keinem Ergebnis führt.
    Jeder soll glauben und denken,was er will, was anderes wird ihm eh nicht zugänglich sein aber wie Du sehr schön sagtest,darf es nicht in Fanatismus ausarten.

    Was das Leben nach dem Tod betrifft, so können wir die Toten leider nicht fragen,wie es darum steht und ob sie denn nun irgendeinem Gott begenet sind. Vielleicht sitzen die alle in Wallhalla, fressen und saufen mit Odin und Thor um die Wette und haben garkein Interesse mehr daran, uns mal zu sagen was da wirklich abgeht. Vielleicht sind sie auch schlichtweg nicht mehr existent, wer weiß das schon ?

    Gruß

    Isachar
     
  6. RomBl

    RomBl Guest

    Den Thread habe ich gerade noch einmal quergelesen.
    Ich meine, dass diese Diskussion unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse viel zu weit ausgeartet ist (ich meine dabei ausdrücklich Einzelne, nicht alle). Einen Bogen über das 3. Reich, den Abwurf von Atombomben, der Umweltverschmutzung durch Kraftwerke und der Ereignisse in Paris ziehen zu wollen, ist in meinen Augen zu diesem Zeitpunkt vollkommen daneben und unangemessen.
    Fahrt bitte einen Gang zurück, ich kann Bereckis Post (#70) nur unterstützen.
     
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  7. Isachar

    Isachar Guest

    @Kai L
    Nicht unbedingt, denn siehe was Roland schrieb achtet er das Leben sehr gerade als Atheist.

    Aber es gibt wohl als Atheist auch mehr Freiraum, Unsinn zu machen, weil man an keine Doktrin gebunden ist, die einen daran hindert.
    Ein Christ wird immer im Hinterkopf haben :"Du sollst nicht töten" (wenn er das wirklich ernsthaft glaubt). Für einen Atheisten ist dieses Gebot nicht verbindlich außer es entsteht, wie Roland beschrieb, aus der reinen Vernunft geboren.
    Vernunft ist bei uns Menschen allerdings oft Mangelware und daher kann der Schuh so oder so drücken. Der Atheist hat nicht unbedingt ein Glaubenskonstrukt, welches ihn auf der richtigen Bahn hält, während ein Gläubiger ein Glaubenskonstrukt hat, welches ihn genauso zu fanatischem Unsinn treiben kann.

    Bedenklich sind für mich auch Menschen die zwar das eine haben, aber das andere tun. Der Pilot der B29, welche die Bombe über Hiroshima abwarf, war bekennender Christ, das hat ihn aber nicht davon abgehalten einen dermassen grausamen Massenmord zu begehen. Sein Gewissen hat ihn dann später ja auch fast in den Wahnsinn getrieben aber das hilft den Tausenden toter Zivilisten ja auch nicht mehr !

    Es ist daher ziemlich wumpe, was ein Mensch glaubt oder eben auch nicht, solange er sich nicht von Vernunft und Weisheit leiten lässt.

    Die Leute, die nun in Paris gewütet haben sahen das bestimmt anders, die meinten sicher, ein gutes Werk zu tun.
    Leider können wir nicht zusehen was passiert, wenn sie ihrem Allah gegenübertreten und was der ihnen wohl dazu sagen wird.
    Ebensoweinig werden wir erfahren, ob Gott den Opfern als Ausgleich nun einen besonders schönen Platz im Himmel bereitet, oder ob ihre Lichter schlichtweg für immer und ewig ausgeknipst sind, wie der Atheist das denkt.

    Glauben heißt : Nicht wissen
    Nicht glauben heißt aber genausoviel in diesem Falle.

    Gruß

    Isachar
     
  8. Isachar

    Isachar Guest

    @RomBl

    Wer die Geschichte nicht kennt, der kann auch die Zukunft nicht beeinflussen, so sagt ein Sprichwort.

    Gerade die aktuellen Ereignisse sollten uns zum Nachdenken bringen, was mal war und was mal sein könnte, wo es herkam und wo es hinführt. Da ist die Bandbreite menschlicher Unzulänglichkeiten halt sehr groß.
    Meiner Meinung nach zollt man den Opfern von Paris mehr Respekt, sich all diesen Sumpf mal wieder vor die Augen zu führen und darüber nachzudenken oder auch zu diskutieren, als passiv nun in stillem Gedenken zu verharren.
    Passivität wird zu noch mehr Opfern führen, so ist meine bescheidene Meinung. Nachdenken, bewusst machen, diskutieren über die pros und Kontras menschlicher Beweggründe und auch ihrer Abgründe könnte ( ein riesen Konjunktiv!) vielleicht mal etwas verbessern.

    Wenn ich selbst zu den Toten aus Paris gehören würde, dann würde ich mir wünschen, daß darüber genauso diskutiert wird, wie wir es hier tun und nicht mit gesenktem Blick eine Gedenkminute für mich eingelegt wird.
    Aber ich habe hier genug geschrieben und respektiere daher Deinen Wunsch nun zu schweigen bis zum nächsten Anschlag, der gewiss kommen wird, vor allem, wenn wir immer nur betreten schweigen und gedenken.

    Isachar
     
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  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Kai,

    sehr gerne:

    Als Großer Terror im engeren Sinn wird der Zeitraum von Juli 1937 bis Mitte November 1938 verstanden. Allein in diesen Monaten kam es zur Verhaftung von etwa 1,5 Millionen Menschen, von denen etwa die Hälfte erschossen, die anderen bis auf wenige Ausnahmen in die Lager des
    Gulag oder in Gefängnisse verbracht wurden. Die umfassenden Repressionen gelten als Höhepunkt einer Kette von Säuberungswellen der Stalin-Ära.
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Terror_(Sowjetunion)

    Über 700.000 Menschen allein in etwas mehr als einem Jahr erschossen - da muss sich aber der IS noch ganz schön anstrengen, bis er dieses Ausmaß des Terrors auch nur ansatzweise erreicht!

    @Isachar hat schon sehr gut an meiner Stelle geantwortet, ich möchte nur noch mal betonen, dass Morde im Namen etwa des Christentums AUSDRÜCKLICH gegen diese Weltanschauung und ihre Gebote verstoßen ("Du sollst nicht töten", "Mein ist die Rache, spricht der HERR" usw.), doch im Kommunismus und Nationalsozialismus, den beiden bekanntesten atheistischen Weltanschauungen, wurde Mord sogar explizit verlangt ("Ausrottung unwerten Lebens", "Bekämpfung des Klassenfeinds").

    Natürlich ist nicht JEDER Atheist gleich ein unmenschlicher Psychopath, wie ja hoffentlich auch keiner ALLEN religiösen Menschen generell krankhaften Missionierungszwang, gar potenziellen Terrorismus unterstellt - oder?

    Aber wir kommen zu weit vom Thema ab. Ich habe das ja nur geschrieben, um aufzuzeigen, dass man nicht stets alles Böse nur auf die Religionen schieben kann.


    Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.November.2015
    Isachar gefällt das.
  10. Rick

    Rick Experte

    Noch ein kurzes Off-Topic-P.S.:

    Hitler unterstützte daher intern die Kritiker des Christentums in der NSDAP. Er äußerte diesen Standpunkt aber bewusst nie öffentlich, weil er befürchtete, seinen Rückhalt in der Bevölkerung zu verlieren.[70] Eine langfristige Beseitigung des Christentums kann daher als politisches Fernziel des Nationalsozialismus angenommen werden.

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus#Verh.C3.A4ltnis_zur_Religion


    Lieber Roland,

    darauf antworte ich gern, aber nicht hier. :)

    Schönen TOLERANTEN Gruß,
    Rick

    :topic:
     
  11. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Frankreich hat dem IS vor über einem Jahr den Krieg erklärt. Vor 10 Monaten hat das Parlament nahezu einstimmig diese Linie bestätigt. Da darf man schon auch fragen was französisches Militär im Irak/in Syrien zu suchen hat. Die bisher 1200 Einsätze sind völkerrechtlich umstritten. Und IS hin oder her, mit Militäreinsätzen im Ausland ist die grande nation traditionell schnell bei der Hand.
    Nach demokratischem Verständnis findet dieser Krieg also mit dem überwiegenden Einverständnis der französischen Bevölkerung statt. Ich glaube auch nicht, dass sich besonders viele Franzosen darüber Gedanken gemacht haben. Irgendwo sind halt Terroristen und die bekommen was sie verdienen. Der gemeine Westbürger hat ja auch andere Sorgen, als wer wo und warum in seinem Namen getötet wird. Sorry, aber ist es nicht so?
    Der IS hat seine Antwort gegeben.

    Ja, religiöser Fanatismus.....ein schönes Feindbild. Als die Amerikaner 1979 die Taliban aus der Taufe hoben, waren die ungläubigen Kommunisten das Feindbild und der religiöse Eifer konnte gar nicht groß genug sein. Die iranische Demokratie unter Mossadeq wurde nicht durch religiöse Fanatiker beseitigt. Der irakische Staat ebensowenig wie der libysche und das war auch nicht das Problem Assads.

    Übrigens, Fanatismus muss nicht sein. Man kann mit Drohne und Joystick ganz entspannt Leben auslöschen. Da zeigt sich schon unsere kulturelle Überlegenheit, oder?

     
  12. Zebra777

    Zebra777 Ist fast schon zuhause hier

    Als Teil des sogenannten "Überwachungsstaates" (was natürlich Blödsinn ist, da ich weiß, dass in unserem Land noch nicht mal Telefongespräche von bekannten Gewalttätern
    abgehört werden dürfen, da deren Persönlichkeitsrechte vom Datenschutzbeauftragten höher angesiedelt werden als unser Recht auf Leib, Leben und Unversehrtheit), gebe ich
    bei aller Trauer zu bedenken, dass das Gegenteil ebenso ein Fehler ist. Siehe unsere Bananenrepublik.

    Ein Staat, in dem in München 800 Menschen in einen Zug steigen, der zur Erstaufnahmeeinrichtung Dortmund fährt, und wo dann dort nur 400 Menschen ankommen, muss sich die
    Frage stellen lassen... die abertausend (momentan ca. 100.000 in der BRD) Nichtregistrierten... sind das wirklich alles Menschen in Not auf der Flucht? Gestern bestätigte das
    französische Innenministerium, dass der IS Anfang des Jahres offiziell angekündigt hat, als Flüchtlinge getarnte Kämpfer nach Europa einzuschleusen.

    Das macht mir und meiner Familie, meinen Freunden, sehr große Angst. Der unbändige Hass dieser Bestien (ich nenne sie bewusst nicht Menschen, da ich ihnen das Menschsein
    aufgrund ihrer Grausamkeit aberkenne), kann schnell auch uns treffen. Auf dem Weihnachtsmarkt, im Konzert, im Shopping-Center...

    Hier rächt sich natürlich auch das zögerliche Handeln der Großmächte in Syrien. Russland, die Türkei und andere spielen ein falsches Spiel mit den Ängsten der Menschen. Das
    Ergebnis haben wir zu einem Teil am Freitag Abend in Paris geschockt miterlebt. Weitere Teile werden folgen. Die Einschläge kommen näher. Jetzt wir wieder Zusammenhalt geheuchelt.
    Viel passieren wird nicht. Die gebetsmühlenartigen Beschwichtigungen eines großen Teils unserer Politiker führt bei mir langsam zu einem Ekelgefühl. Ich kanns nicht mehr hören. Eine
    winkende wir-schaffen-das Marionette wirkt lächerlich, perfide. Was schaffen wir? Wie schaffen wir das? Was hat das für Folgen? Keine Antworten...

    Ein Helmut Schmidt hätte mit Sicherheit in seinem kühlen, aber klar auffassenden hanseatischem Stil Entscheidungen getroffen, die nachvollziehbarer und logischer sind. Und auch von
    Weitsicht geprägt sind. Leider ist der letzte, lebende Politiker in dieser Woche eingeschlafen. Die heutigen Talkshow-Politiker kann und will ich nicht mehr hören und sehen. Keiner traut
    sich die Wahrheit auch nur anzuhauchen. Kein Wunder, die Presse lauert, und der Job ist schnell weg. Da heuchelt man dann lieber, obwohl man innerlich anders denkt. Wie perfide.
    Alle, die auch nur leiseste Kritik, oder zur Vorsicht mahnen, werden in die Nazi-Ecke befördert. Armes Deutschland.

    Es wird noch über Grenzsicherung geredet. Warum eigentlich? Es befinden sich bereits mehrer 100.000 Menschen in Europa, die nicht registriert sind. Keiner weiß, wer die sind, wo die sind,
    was die vor haben. Wenn nur ein einziger dabei ist, der was anderes vor hat als vor dem IS-Terror zu fliehen... vielleicht ihn hier zu zelebrieren (Paris)... wäre genau einer zu viel.

    Ich hoffe, mein Statement wird jetzt nicht benutzt, mich in die eine oder andere Schublade zu packen. Sicher bin ich mir, dass die meisten so denken und fühlen. Aber wenige machen den
    Mund auf. Der deutsche Michel sitzt lieber in seinem Wohnzimmer und lässt alles über sich ergehen. Man hat es so beigebracht bekommen. Die anderen lachen sich kaputt über uns.

    Den vielen Menschen aus Syrien, die vor den IS Mörderbanden fliehen, muss geholfen werden !!
    Sie tun mir leid, da sie alles aufgegeben haben. Und ihre Frauen und Kinder zurücklassen mussten. Weil es zu teuer war, dass alle gleichzeitig kommen. Vielleicht wäre es auch besser
    gewesen, erst mal Frau + Kind vorzuschicken. Aber gut, dass muss jeder für sich entscheiden. Es muss geholfen werden. Denn zu was diese Gotteskrieger fähig sind, haben wir alle
    beim lauten Knall in der 20. Spielminute im Stade de France geahnt. Und es wurdige blutige Realität. Traurig. Zum weinen.

    Klar springen jetzt die rechten Populisten und Neonazis wieder auf diesen Zug auf. Aber über diese Blödköppe kann ich (wohl jeder hier) nur lachen.
    Es muss was passieren. Nicht nur Frankreich muss schaffen, seine Bürger zu schützen, seine Grenzen zu schützen. Sonst ist allem Tür und Tor geöffnet... leider nicht nur Flucht in ein
    freies Land. Leider auch Reise zu einem Anschlags-Event über Belgien nach Paris. Und dann zur Selbstmord-Party nach Paris. Ums sich und seinen friedlichen Gott zu feiern. Wie
    makaber... wie beschämend...

    Ich trauere mit den Opfern in Frankreich. Wie alle hier im Forum. Mit den Angehörigen der unschuldiegn Opfer... viele junge Menschen. Unendlich traurig.
     
  13. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

     
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  14. Isachar

    Isachar Guest

    @chrisdos

    Nun schreibe ich doch nochmal hier, aber ich kanns gerade auch nicht lassen : (Entschuldige bitte RomBl)
    Wer mit Drohne und Joystick ganz entspannt tötet, und sich nicht klarmacht, daß das kein Computerspiel ist, der muß wohl schon auch fanatisch und verblendet sein.
    Mein Vater war im Laufe seiner Karriere u.a. bei der Luftwaffe als Pershingspezialist. Das waren die Atomraketen die im kalten Krieg gegen Russland gerichtet waren.
    Ein Druck auf den roten Knopf und Moskau wäre in Schutt und Asche gelegen, ähnlich wie mit der Drohne und dem Joystick heute.
    Um das vor sich selbst zu rechtfertigen, brauchte es schon eine sehr fanatische, oder sagen wir verblendete Ideologie und ein unbedingtes Feindbild. Die Russen waren keine Menschen,sondern der Feind. Basta ! Es wäre eine gute Tat für ihn gewesen diese im Ernstfalle und auf Befehl auszulöschen. Daran galubt er bis heute und das muß er auch,sonst würde ihn vielleicht doch das Gewissen plagen.
    Er hat Abitur, war hochbezahlter Spezialist, nennt sich einen Christen und hält sich tatsächlich für kulturell weit überlegen und er schimpft wie ein Rohrspatz über diese unmöglichen verblendeten Terroristen.
    Ist eben alles eine Frage der Selbstreflektion und der Selbstrechtfertigung. Überzeugend wirkt das allerdings nicht, für mich zumindest nicht, nie und nimmermehr !

    Isachar
     
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  15. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    @Isachar: das finde ich supermutig von dir, hier so ins Private und Eingemachte zu gehen.

    Man kann vom eigenen Verzicht auf Gewalt und Gewaltbereitschaft leider nicht erwarten, dass sich das Problem von alleine löst. Ich bin Teil einer Gesellschaft bzw. eines Systems, das durchaus gewaltbereit war und ist, und mit meiner bloßen Existenz und meinem Konsumverhalten, und das meine ich nicht hypothetisch, sondern sehr demütig persönlich, stütze ich das System, ob ich will oder nicht.
    Mir ist klar, dass ich gegen Waffenexporte wettere und trotzdem, ob ich will oder nicht, davon profitiere, dass diese Exporte einen nicht geringen Teil unseres Bruttosozialproduktes und damit unseres gesellschaftlichen Reichtums ausmachen. Es ist schon ganz schön verrückt, dass man sich trotz persönlichen Bemühens von einer Kollektivschuld nicht freisprechen kann, die sich uns von den Kreuzzügen über die territoriale Kolonialisierung bis hin zur Wirtschaftskolonialisierung und Rohstoffausbeutung heute als Boomerang um die Ohren fliegt, sei es in der Islamisierung oder der Flüchtlingsbewegung.
    Trotzdem packt mich ein heißer Zorn gegen das bereitwillige Abschlachten von Menschen, egal ob es wie jetzt in Paris oder den abgeschossenen oder gesprengten Flugzeugen in der Ost-Ukraine oder in Ägypten.
    Genauso ärgert, dass die mediale Präsenz zu einer Reizanpassung führt: tausend Meldungen und fünftausend Bilder stumpfen ab.
    Habe ich eine Antwort auf das alles? Nein, ich habe nur Trauer für die Angehörigen, die hüben wie drüben mit einem sinnlosen und nicht durch Blumen, Kerzen oder gute Worte zu heilenden Trauma für ihr Leben gezeichnet werden.
     
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  16. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    zum einen
    Atheismus
    ist auch nur ein Glaubensbekentnis.....
    zum anderen
    ist es immer und überall der Glaube das man die beste Weltordnung hat und die Machtgeilheit weshalb Menschen umgebracht werden.
    Und gerade gestern hat der Terror in Deutschland zu geschlagen ... es brannte wieder mal ein noch nicht besetztes Flüchtlingsheim...
    Und morgen werden wieder "besorgte Bürger" "Ausländer raus" brüllen und ihr debatiert wer der gröste geschichtliche Verbrecher war...
    Diese "besorgten Brüger" legen die Grundlage für brennde Heime, Anschläge der NSU...
    Sie bedrohen nicht weniger unsere Gesellschaft wie die Terroisten in Paris.

    in dem Sinne ein Zitat von A. Einstein
    Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.
     
  17. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    Nee, das lasse ich nicht gelten. Sie haben halt alles vernichtet, was gegen ihre Überzeugungen wirkte - so auch viele Priester, ok! Aber nicht mit dem Zweck die Welt atheistisch zu machen. Die Gründe waren andere.
     
  18. Isachar

    Isachar Guest

    @RomBl ich muß mein Versprechen leider revidieren, hier sitze ich und kann nicht anders !
    @henblower
    Nein, mit Mut hat das wenig zu tun, eher mit dem Hang zu Wahrheit und Ehre.

    Jedes Arsc_loch stinkt, und es wäre vermessen zu behaupten, daß die eine oder andere Kultur/Religion besser duftet.
    Da kann man ganz getrost ehrlich sein und sollte das sogar auch.

    Dein Posting wäre dann ja auch sehr mutig, daß auch Du von Waffenexporten profitierst ebenso wie ich mit meinem Auto auch die Umwelt kaputt mache usw.
    Die Wahrheit ist nicht mutig, sondern schlichtweg Realität.
    Mutig ist es, auch dann noch dafür einzustehen, wenn man dafür ans Kreuz gepinnt wird.
    Aber soweit sind wir ja alle zum Glück noch nicht gekommen, solange wir hier schreiben können.

    Gruß

    Isachar
     
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  19. Rick

    Rick Experte

    Im Stalinismus gab es ausdrückliche Christenverfolgungen, das ist inzwischen alles geschichtswissenschaftlich aufgearbeitet und klar belegt. Der real existierende Kommunismus hat explizit jegliche Religion abgelehnt, sie wurde als schädlich verteufelt. Wenn das kein Atheismus ist, was dann?

    Aber lass uns doch bitte woanders darüber diskutieren, denn die Frage, ob in der Sowjetunion und in Nazi-Deutschland im Namen des Atheismus gemordet wurde, hat nun wirklich nichts mehr mit dem Inhalt dieses Threads zu tun.
    :topic:
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich war ein paar Tage weg. habe einen wunderbaren Saxophonworkshop genossen und gestern einen unvergesslichen Abend verbracht.
    Ausser unserem Saxophonworkshop waren noch mehrere andere musikalische Gruppen mit ihren Workshops auf Burg Fürsteneck aktiv.
    Gestern Abend haben alle vorgetragen , was sie in den vergangenen Tagen gelernt hatten.

    Es waren Gruppen aus ganz unterschiedlichen Ländern mit ganz unterschiedlichen Kulturen.
    Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, Religionen. Nur: Das hat keinen wirklcih interessiert :)

    Wir spielten, lachten und tanzten zusammen. Ich hörte Schalmeien, Harfen, Dudelsäcke, Akkordeons, Geigen, Bässe, Klarinetten, und vieles, was ich zuvor noch nie gesehen oder bewusst gehört hatte.
    Ach ja: Ein paar Saxophone waren auch dabei :)

    Seit gestern kann ich auch etwas mit "Balkanblues" (HM5) anfangen... :)

    Musik verbindet. Multikulti kann so schön, so entspannt, so fröhlich sein!

    LG Bernd
     
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