Saxophonisten, Terroristen, Glaubisten und Atheisten

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Isachar, 15.November.2015.

  1. Isachar

    Isachar Guest

    @ ppue

    Der große Topf der ist schon offen, da brauche ich den Deckel garnicht mehr anzulupfen,
    Es fragt sich halt, wie homogen die Suppe darin ist ? Kann man das alles gleichsetzen ? Ich glaube nicht !

    Mag sein, daß der gefundene Paß kein Beweis für die Sachlage ist, aber liegt es nicht nahe ? Warten wirs ab ! In London haben sie ja auch einen völlig unversehrten Paß einer der angeblichen Attentäter in den ausgebrannten U Bahnen gefunden. (Später dann allerdings den echten in seiner Wohnung -komisch ! )
    Und auch bei 9:11 haben sie in den Trümmern des WTC ja einen Pass des Mohammed Attar gefunden, welch sonderbarer Zufall, daß der nicht verbrannt ist !

    Es wäre einfacher für mich, wenn ich, wie Du sagst alles unter einen Hut stecken könnte. Das Gegenteil ist aber der Fall und ich versuche zu differenzieren wer ist dieses und wer ist jenes, nur wie soll das gehen ? Die Politiker sagen dieses, auf der Straße treffe ich jenes und morgen steht in den Nachrichten schon wieder etwas völlig anderes.
    Wirklich orientieren kann ich mich nur an dem, was ich selbst sehe und erlebe, ansonsten glaube ich der Nachrichtenpropaganda da nicht mehr viel. Die erzählen ja auch jeden Tag etwas anderes.

    Was ich eben aber selbst erlebe und früher schon erlebt habe, das ergibt ein recht krasses Bild, wenn man es auf die Masse hochprojiziert und dann kann ich sehr gut verstehen warum die Menschen in Europa Agst vor der Situation haben ebenso wie ich verstehen kann, daß so viele Leute hier herwollen und völlig auf falsche Hoffnungen bauen.

    Das wird ein Pulverfass, dessen Deckel besser niemand anlupft ! Dagegen ist mein Topf noch ein Gänseblümchen !


    Urknall auf Urknall, hmmmm
    Irgendwie überforderst Du mich jetzt damit, wer soll denn da immer wieder aufs neue die Lunte zünden, wenn es nich Gott mit nem Streichholz wäre ?
    Auch ein ewiges Implodieren und Explodieren braucht einen Anlaß, eine Sinuskurve ihren Antrieb.

    Woher kommt dieser ?

    Isachar
     
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  2. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Bezüglich Kosmologie:

    Die Eigenschaften unseres Universums sind innerhalb der Fehlergrenzen mit einem 'flachen' Universum kompatibel. 'Flach' bedeutet, dass die drei Raumdimensionen gerade sind und nicht gekrümmt. Das impliziert, dass die Gesamtenergie des Universums 0 ist. Die Gesamtenergie (in Form von Strahlung und Materie) hebt sich mit der Bindungsenergie (Gravitation) auf. *)

    Desweiteren ist ein Vakuum nicht statisch, sondern dauern entstehen Teilchen/Anti-Teilchen-Paare (Vakuumfluktuation) spontan aus dem nichts und vernichten sich wieder. Muss nur schnell genug gehen (die Heisenbergsche Unschärferelation gilt auch für das Pärchen Energie/Zeit).

    Deswegen kann man annehmen, dass das Universum aus einer Art Quantenfluktuation spontan entstanden ist. Das ganze funktioniert ohne hypothetische transzendentale und/oder supranaturale Entitäten.


    Zum Beispiel mit dem infiniten Regress:
    Wenn es für jeden Ereignis eine Ursache gibt und wir rückwärts rechnen, haben wir so grob geschätzt drei Möglichkleiten:
    - infiniter Regress, also eine unendliche Kette von Ursachen
    - finiter Regress, am Ende der Kette ist irgendetwas, das kann man 'Gott' postulieren oder eine Quantenfluktuation
    - irgendwo biegt sich das in einer Schleife zurück und wird zirkulär.
    Egal, was man annimmt, ablehnt, beweist .... es bleibt immer noch ungeklärt, warum die Kette überhaupt existiert. Für mich sowieso die Frage: Warum gibt es überhaupt etwas?

    Eine Idee bis jetzt: Die Natur vermeidet (nicht im Sinne von 'bewusst') symmetrische Zustände (Stichwort: 'spontane Symmetriebrechung') .. und 'nichts' ist das symmetrischste, was es gibt. :)


    Also, 'ex nihilo nihil fit' ist eine veraltete mechanistische Weltbetrachtung, die für unser tägliches Leben sehr gut passt, aber nicht verallgemeinert werden kann, wenn es zu Quantenmechanik oder Kosmologie kommt.

    *)
    http://www.deutschlandfunk.de/kosmo...-universum.740.de.html?dram:article_id=280892
     
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  3. Isachar

    Isachar Guest

    @ Yeni Wendim Roland
    Batam Torouh new gen menalbat ye Allemagnia Ankwa allenj ? Eni bataaam atassebum naew !

    Soll nix anderes heissen als : Kannst Du das auch auf Deutsch und dem Laien gegenüber irgendwie verständlich ausdrücken ?
    Ich bin zu "atassebum" zu doof um Deinen Fachausdrücken zu folgen !
    Wenn wir uns hier in Fremdsprachen und Fachausdrücken unterhalten, die kaum einer versteht ( oder nur ich nicht ? ) dann bringt es nix !

    ;-)

    Isachar
     
  4. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Wo soll ich Dich denn abholen, welche Frage interessiert Dich am meisten und wie kann ich das erklären, ohne den ganzen Fred zuzumüllern? Oder komm auf dem Weg von S nach HH mal nach AC vorbei und trinke eine Tasse eines aromatischen Heißgetränks Deiner Wahl, dann kann ich Dir was erzählen. :)

    Den einen oder anderen terminus technicus kann man auch mal auf Wikipedia und Konsorten nachlesen. Wenn man über die Enstehung des Universums spekuliert, braucht man leider ein paar Grundkenntnisse, wie denn so das Universum im Groben funktioniert.

    'Eine kurze Geschichte der Zeit' (Hawking) ist gut lesbar, den Harald Lesch kann man auch auf YouTube schauen und er kann solche Sachverhalte toll vermitteln, obwohl wir weltanschaulich total unterschiedliche Meinungen haben (ich: ontologischer Materialist, er (Eigenaussage): protestantisch vom Scheitel bis zur Sohle).

    Grüße
    Roland


    PS:
    Komisch, ich dachte, ich hätte meine Anwort schon aud fer Arbeit abgeschickt ....
     
  5. Isachar

    Isachar Guest


    @Roland
    Alleine schon dieser erste Satz ist für mich "Chinesisch"
    Mit Dredimensionalität kenne ich mich ja nun aus, ich bin schließlich Bühnenbauer ! Aber bei einer dreifachen flachen Dimension geht in meinem Bregen der Ofen aus.
    Auf der Bühne heisst das dann erheischte Tiefe ( durch optische effeke erzielt ) aber das meinst Du bestimmt nicht oder ? Denn durch optische Vorgaukelei entsteht kein Universum.
    Abzuholen brauchst Du mich nicht, ich habe ein eigenes Auto ! ;-)
    Aber besser für den Ottonormalverbraucher verständlich schreiben könntest Du schon ab und an !

    Ui, ein aromatisches Heißgetränk lehne ich nie ab ! Schönen Dank für die Einladung ! Aber auf meinen Touren zw HH uns Stgt habe ich es meist eilig, die Fahrerei nervt !
    Ab morgen hänge ich sowieso erstmal wieder in Berlin herum und darf malochen für etliche Tage, aber sei Dir nicht zu sicher ! Vielleicht komme ich tatsächlich irgendwann mal auf Dein Angebot zurück !

    Isachar
     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Eigentlich sollte ich mich Richtung Bett bewegen, aber...

    Ein Artikel einer Zeitung, der das ganz gut ins Weltbild passt, ist jetzt nicht gerade das, was ich als verlässliche Untermauerung einer Aussage betrachte...

    Dazu werden Religionen gerne missbraucht, von mir aus mag das bei der einen oder anderen auch der Zweck sein, als Generalisierung ist das aber ganz einfach falsch. Jesus hat extrem antiautoritär gepredigt, wenn man so will. Buddha kannte schon überhaupt keine Machtansprüche.

    Sagt er. Wers glaubt... Und die Angst, wenn sie denn eine ist, ist eine künstlich geschürte. Von wem geschürt? Sicher nicht von den Linken...

    Ja, es kommen auch viele, die sich hier das Schlaraffenland erwarten - auch, weil es ihnen wer versprochen hat. Allerdings sind die "Dummheiten", die die Leute dann machen, keine massiven Terroranschläge. Was nicht heißt, dass man da jetzt nicht trotzdem zügig - ähm - die Asylfähigkeit prüfen und Konsequenzen ziehen sollte.

    Ich habe mit Gott zuviel erlebt, als dass ich mich mit einem "ist nicht alles irgendwie Gott?" begnügen könnte. Das Problem des "Anfangs" ist m.E. eher eine Frage, dass dazu unser Horizont nicht ausreicht. Ich glaube auch nicht, dass Gott vor tausenden, Millionen oder Milliarden Jahren was gebastelt hat und seitdem zuschaut und bisweilen "mitspielt". Gott hat (in meinem Gottesbild) auch die Zeit geschaffen - die "ganze" Zeit. Die Zeit ist Teil des Universums, der Schöpfung, also war der Schöpfungsprozess kein zeitlicher. Damit sind wir aus der Frage des Anfangs ganz draußen, weil nicht mehr definiert.

    Naturwissenschaftliche Betrachtungen sollte man nie mit Glauben vermischen - da gehts um zwei getrennte Fragen. Naturwissenschaft muss "methodisch atheistisch" arbeiten, und Glaube sollte sich aus naturwissenschaftlichen Themen heraushalten. Und eben:

    Das ist wiederum keine naturwissenschaftliche Frage.

    Gleichnis: wenn meine Mutter einen Kuchen backt, könnten Naturwissenschafter alle Eigenschaften des Kuchens erforschen und genau bestimmen, sie werden so aber nie herausfinden, warum sie ihn gebacken hat...

    Hab ich gelesen. Da rudert Hawking wild herum, um irgendwie ohne Gott auszukommen, und wendet dann einen mathematischen Trick an, um das Problem zu verstecken. Meine Wahrnehmung.
     
    Rick gefällt das.
  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Von welchen Zeitungen hättest Du es denn gerne? :)

    Es ging hier um 'ex nihilo nihil' und mechanistische Weltbilder. Damit wurde erst einmal *nicht* geasgt, dass es keinen Gott gibt, sondern dass er nicht notwendig, da die These ( 'ex nihilo nihil') nicht haltbar ist.

    Für mich ging es in diesem Buch über Kosmologie und Co. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er wild herumrudert, weil Gott gar nicht das Thema ist.

    Wenn Dein Wahrnehmungsraster allerdings bei kosmologischen Fragen 'Gott' als Begründung für unser Universum erwartest, solltest Du darüber keine naturwissenschaftlichen Bücher lesen. :)


    Eher noch
    Thomas Nagel
    "Geist und Kosmos : warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist"

    oder

    David Bentley Hart
    The Experience of God. Being, Consciousness, Bliss
    (das habe ich meiner Freundin geschenkt)


    Grüße
    Roland
     
  8. Isachar

    Isachar Guest

    @visir
    Nein von den Linken sicher nicht ! Aber wer weiß, vielleicht aus Erfahrung ?

    Eine Freundin von uns,die in HH Neugraben ganz in meiner Nähe wohnt ( also in keinem Supersozialemumfeld) hat ihre Kinder von der Schule nehmen müssen weil sie bald die einzigen deutschen in ihrer Klasse waren und von "ausländischen Mitbürgern" gemobbt, beklaut und als "Opfer" beschimpft wurden.
    Es waren wohl eher Russen und Albaner und die sind auch schon länger hier und nicht erst seit der aktuellen Flüchtlingswelle und mit Islamisten hat das wohl auch weniger zu tun, aber daß man irgendwann die Schnauze voll hat wenn das Wort "Ausländer" und "Toleranz" fällt und dabei Angst bekommt, das kann ich schon verstehen und dazu braucht es keinen rechten Hintergrund !
    Ich würde nie im Leben ein Asylantenheim deswegen azünden, aber ich kann sehr gut nachempfinden, daß Menschen Angst haben und die ist nicht unbedingt künstlich geschürt, da kommen viele Faktoren zusammen !
    Bei meiner Familie in Stuttgart, da fühle ich mich wohl und gut geborgen. Bis in Korntal mal eine Bombe hochgeht, das wird hoffentlich noch dauern !
    Aber wenn ich durch die großen Städte wandere ( zb. Hamburg oder Berlin ) oder mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, dann wird auch mir manchmal etwas mullig im Bauch über die Gestalten, die ich da so antreffe. Da braucht es keine Medien oder Propaganda zu ! Und ich bin, was fremde Kulturen betrifft und ihrem Verhalten nun wirklich Einiges gewohnt !
    Mein letzter Clash war mit einer Romafamilie, da hat mich der eine dermaßen offensiv angemacht, daß auch andere Mitreisende in der Berliner S-Bahn sich eingemischt haben und es fast zum Handgemenge kam und ich bereits die eigene Hand am Taschenmesser hatte. Der Typ hat ständig in meinem Bart herumgegrapscht ( mich also physisch angegriffen ) und mich wie eine Schwuchtel angesprochen und seine ganze Familie lachte sich kaputt dadrüber.
    Auch das ist ein Einzelfall und hat nix mit Religion oder Ausländern zu tun, aber es ist doch verständlich, daß Menschen mit wenig Auslandserfahrung vor so etwas Angst haben oder ? Vor allem, wenn sie erfahren daß da nun noch zigtausende nachkommen.
    Man muß leider akzeptieren, daß heute keine Rechten oder Pegidas mehr vonnöten sind, um die Nerven der Meschen zu überstrapazieren und man muß leider auch akzeptieren, daß deren Hassparolen leider einen Funken Wahrheit in sich bergen, zumindest angesichts der derzeit eskalierenden Situation.
    Also akzeptiere ich daher auch, wenn ein Mann vor Gericht sagt, er habe Angst gehabt ! Eine gewisse Unsicherheit und Angst verspüre ich nämlich selber, und das obwohl ich in Krisengebeiten und im Krieg in Ausland gelebt habe ! (oder vielleicht gerade deswegen ? > Ich weiß nämlich, wozu Menschen fähig sind ! )
    Und unsere friedliebende ( ich möchte nicht schon wieder "gutmenschliche" Kultur von heute sagen ) bringt uns an den kulturellen Suicid !
    Klar kann man davor Angst haben !
    Dafür muß man weder Ausländerhasser noch Fascho sein ! Wahrscheinlich hat man de Facto eher Angst vor der eigenen Michelmützigen Unfähigkeit damit umzugehen.


    Isachar


    Gruß

    Isachar
     
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    ja, und ich hab das eigentlich sogar noch verschärft: Naturwissenschaft muss methodisch-atheistisch sein.

    Gott ist nicht Hauptthema, aber es kommt auch vor.

    Danke für die Buchtipps, aber ich hab noch so viele ungelesene Bücher daheim...
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Mir sind einige Atheisten bekannt, denen das DOGMA der Nichtexistenz eines Schöpfers so wichtig ist, dass man da durchaus von "heilig" reden kann.
    Sie sind auf jeden Fall sehr missionierungswillig, lassen keinerlei Religion zu ("Schwachsinn"), insgesamt so fanatisch wie manche Islamisten. :roll:

    Das finde ich persönlich sehr sympathisch - dann würde ich Dich aber auch nicht als Atheisten im landläufigen Sinn bezeichnen, denn diese sind ja meistens davon ÜBERZEUGT, dass sie Recht haben (und kein anderer).

    Ähnliche Zweifel haben bei mir dazu geführt, mich für den Glauben bewusst zu entscheiden. Zweifel sind meiner Ansicht nach eigentlich ein ergebnisoffener Prozess.
    Aber für manchen ist ja auch der "Atheismus" (oder meistens eher die Agnostik) nur eine Wegstation, kein Endpunkt.

    Das glaube ich gerne - und ich würde sogar behaupten, dass das noch nie anders war, bloß hat man das früher wohl nie so offen zugegeben (gesellschaftlicher Druck - wer sich öffentlich als "Ungläubiger" outete, musste mit Repressalien bis hin zum Ausstoß aus der Gemeinschaft rechnen).

    Aber anders wäre etwa der Missbrauch der Religionen kaum zu erklären.
    Was wäre das für jemand, der die Bibel kennt, sich vom Heiligen Geist leiten lässt, und TROTZDEM zu Kriegen aufruft?

    Dass beispielsweise Papst Alexander I. (Borgia) offenkundig Agnostiker war, dürfte inzwischen als gesichert gelten. Er war eitel, machtgierig und selbstsüchtig, rücksichtslos bis hin zu Mordaufträgen gegen Leute, die seinen Interessen im Weg standen.
    Hätte er auch nur eine Sekunde lang wirklich an GOTT geglaubt, dann wäre er niemals zu seinen Handlungen in der Lage gewesen. So urteilten übrigens auch seine Zeitgenossen, die ihn als "Satan in Menschengestalt" charakterisierten.

    Warum wurde er dann aber Kirchenmann?
    Die katholische Kirche war zu seiner Zeit die einflussreichste Organisation; mit einer guten Portion Intelligenz und Anpassungsfähigkeit konnte man relativ rasch aufsteigen, wenn man Beziehungen zu nutzen wusste, geschickt eingesetzte Korruption bzw. Drohungen hier und da taten ihr Übriges.
    Die tatsächlich gläubigen Christen hatten so einem unverschämten Machtmenschen, dem außer seinem eigenen Wohl nichts heilig war, nichts entgegenzusetzen.

    Mit diesen Mechanismen lassen sich alle Verirrungen und Verfehlungen der Kirchen und ähnlicher religiöser Organisationen, bis hin zum heutigen IS, gut erklären, finde ich.

    Deshalb: Nicht der Glaube ist gefährlich, sondern sein Missbrauch durch rücksichtslose Demagogen.
    Vor allem dann, wenn den Gläubigen der Zugang zu ihren Heiligen Schriften verwehrt wird (in weiten Kreisen des Katholizismus gilt bis heute das Lesen oder gar Besitzen einer Bibel als Tabu) und sie nur auf die Auslegung irgendwelcher Geistlicher angewiesen sind, die allzu oft nur ihre eigenen Interessen und Ansichten umsetzen wollen.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.November.2015
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  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    @Rick

    Danke für die Blumen. :)

    Schlimmer als diejenigen, die meinen, sie hätten absolut Recht und alle abweichenden Meinungen sind falsch, sind nur noch die, die allen anderen ihre Weltanschauung aufzwingen wollen. Deswegen ist ja Religionsfreiheit (incl. die Wahl 'keine Religion') und Meinungsfreiheit für mich wichtig.

    Ich habe halt vor einem Vierteljahrhundert entdeckt, dass ich nie richtig 'von innen' geglaubt habe, sondern nur von außen die Rituale und Co. in Grenzen angenommen habe in der Erwartung, dass es irgendwann *klick* macht und ich den Glauben spüre. Das Gegenteil ist passiert, ich wurde eines morgens wach und fühlte mich 'befreit' von dem ganzen Ballast, hatte sogar einen Glücksflash dabei.

    Und ich kenne Leute, die haben was ähnliches, was anderes oder genau das Gegenteil erlebt. Solange man sich respektiert ist das OK.

    Ich bin halt gerne zu Stelle, wenn jemand Aussagen über unsere physische Welt macht, ggf. um auf ein metaphysisches Wesen zu extrapolieren (Beispiel: 'Von nix kommt nix, also muss es Gott geben'). Man sollte dann zumindest ansatzweise eine Ahnung haben, wie unsere physische Welt funktioniert. :)

    Grüße
    Roland
     
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  12. Rick

    Rick Experte

    Hallo Roland!

    Sehr gerne, das war ernst gemeint. :)

    Da bin ich ganz bei Dir.

    Genau!

    Und da bist Du auch sehr kompetent, das bewundere ich immer wieder.

    Zum Thema "naturwissenschaftlicher (oder auch logischer) Gottesbeweis":
    Wenn die Existenz eines Gottes irgendwie beweisbar wäre, dann bräuchte man ja nicht mehr zu glauben. Ohne persönlichen, bewusst entschiedenen Glauben funktioniert jedoch die gesamte christliche Erlösung nicht... :rolleyes:


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    *rotwerd*


    Ich fand diese Szene aus https://de.wikipedia.org/wiki/Der_göttliche_Bender wunderschön:



    "Being God isn't easy. If you do too much, people get dependent on you. And if you do nothing, they lose hope."

    Am Schluss der Episode:
    "When you do things right, people won't be sure you've done anything at all."

    Grüße
    Roland
     
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  14. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Wenn man sich die Geschichte ansieht, wird Glaube aber ständig missbraucht. Was also tun? Warum funktioniert Missbrauch überhaupt?

    Ich denke die Grundvoraussetzung dafür ist, dass sich möglichst viele Menschen mit einer Sache identifizieren (im Übrigen gut veranschaulicht in "Die Welle"). Das braucht gar nicht der Glaube zu sein, alternativ die Nation, der Fußballverein, eine Band, eine Saxophonmarke:).....

    Der bei vielen Menschen ausgeprägte Wunsch einer Gruppe zuzugehören ist meiner Meinung nach der Ursprung. Ja, das WIR-Gefühl...wird in Bayern besonders gerne bemüht. Durch das Entstehen einer Gruppe entsteht aber zwangsläufig ein Drinnen-Draußen, Wir und Die, Freunde und Fremde.....und unter Umständen Konkurrenz, Neid, Feindschaft. Alles Weitere ist für geschickte und skrupellose Anführer ein Kinderspiel.

    Was also tun? Alles verbieten woraus sich eine Gruppe bilden lässt...wohl kaum. Hier wäre das Individuum gefragt.....um auf den Glauben zurückzukommen, da plädiere ich für eine Privatisierung. Wer braucht Andere um zu glauben???
     
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  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Allen voran der große Missionar des Atheismus, Richard Dawkins. Der ist allerdings so leicht zerlegbar...

    Jein. Früher war der Glaube an Gott auch bei uns einfach eine Gegebenheit. Ob man den Glauben auch praktisch gelebt hat, war eine andere Frage. Aber die Existenz Gottes wurde nicht wirklich in Frage gestellt - die stellen die Dämonen aber auch nicht in Frage (siehe Jakobusbrief irgendwo)...

    Woran man sieht, wie schwach auch die Durchdringunge der kath. Lehre im Kirchenvolk ist, denn jeder Schüler bekommt eine Bibel (immer noch?), und seit dem 2. vatikanischen Konzil wird die Lektüre der Bibel empfohlen.

    Ich meine, dass ich die habe, und deshalb plädiere ich für eine Trennung der Fragen. Naturwissenschaft ist etwas wunderbares, und Glaube für mich was essenzielles, aber methodisch sollte man es trennen. Was mich nicht daran hindert, angesichts von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen Gottes Genialität zu preisen.

    Missbrauchen kannst alles, was du auch gebrauchen kannst. Mit einem Küchenmesser kann man auch Menschen erstechen. Ist deshalb das Küchenmesser schlecht? Soll man Küchenmesser abschaffen?

    Der Mensch ist ein von Grund auf soziales Wesen. Er braucht Gemeinschaft. Eremiten sind die Ausnahme.
    Bezüglich Glaube ist nun die Frage, was ich glauben will, ob ich andere brauche: bastle ich mir meine persönliche Privatreligion aus dem spirituellen Supermarkt zusammen, brauch ich keine anderen. Setze ich mich ernsthaft damit auseinander, werde ich nicht umhinkönnen und mit anderen Menschen reden. Habe ich die Demut, nicht zu glauben, dass ich die Weisheit mit dem Löffel gegessen habe, werde ich mit anderen über die anfallenden Glaubensthemen reden, um weiterzukommen, vielleicht sogar regelmäßig - und schwupps, habe ich Gemeinschaft.
     
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  16. Gast_13

    Gast_13 Guest

    @ visir:

    Was haben Jesus und Buddha denn damit zu tun?
    Nach der heutigen herrschenden Neoliberalen Glaubenslehre sind doch beides Idioten, die selber Schuld sind, dass sie sich nicht schamlos nach ihren Möglichkeiten bereichert haben.

    Es sollte uns zu denken geben, wenn es in unserer Gesellschaft Menschen gibt, die sich auf Grund von unkonkreten Heilsversprechungen in der Zukunft von dem diesseitigen Leben abwenden und sich, mit einem Lächeln auf den Lippen, freiwillig in die Luft sprengen.

    Und tatsächlich haben wir den Migranten der 2. und 3. Generation hier nicht viel zu bieten. Für jemandem mit Türkischem oder Arabischem Namen ist es sehr schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
    Sicher liegt es auch an den Familien selbst, die sich abschotten und nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Hier, in dem Stadtbezirk, wo ich lebe, mit ca. 80% Migranten gibt es Frauen, die nach 20 Jahren BRD noch kaum ein Wort Deutsch sprechen. Der Familienvater steckt in einem schlechtbezahlten Hilfsarbeiterjob, oder ist erwerbslos, die Kinder gehen auf Schulen mit 100% Migrantenanteil.
    Die dicken Autos fahren die, die sich in der Menschen- oder Drogenhandel Szene etabliert haben. Und das sind dann die Vorbilder für die Kids.

    Ein 10 jähriger Junge aus der Nachbarschaft, der eigentlich hochintelligent ist, wurde jetzt in die Förderschule gesteckt, obwohl ihm eigentlich gesagt wurde, dass er locker in die Realschule gehen könnte. Der Junge, nordafrikanischer Herkunft spricht fließend Englisch, Spanisch, Französisch und Deutsch und ist jetzt stink sauer, weil er in die "Deppenschule" (wörtl. Zitat) gehen muss. Sein Problem ist, dass er halt etwas lebhaft ist und dass der Grundschulunterricht nicht wirklich fesselnd für ihn war. Deshalb wurde er als ADHS Kind eingestuft, für einen Psychologen etc. ist kein Geld da, deshalb jetzt Förderschule.
    So sieht bei uns Integration aus, wohlgemerkt bevor die vielen Flüchtlinge gekommen sind.

    Das die Jungs dann kriminell werden, oder die Abenteuerlust und mangelnde Möglichkeiten hier, sie in die Fänge des IS treibt, wundert mich nicht.

    Seien wir doch mal ehrlich, wir waren mit 18 oder 20 auch rebellisch und abenteuerlustig, allerdings hat sich das Potential damals noch eher gegen uns selbst gerichtet und weniger gegen die Gesellschaft - obwohl es gab ja auch die RAF oder Jaques Mesrine (https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Mesrine).
     
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich weiß jetzt nicht, was Du mit 'bei uns' und 'früher' meinst. Jedenfalls gab es 1000 Jahre erhöhte Gefahr in Europa von körperlichem Ungemach, wenn man offiziell als Ungläubiger angesehen wurde.

    Aber die Existenz von Göttern abzulehnen ist keine neue Idee, die findet sich schon in der Antike.

    Einen nicht unbedeutenden Anteil der Entwicklung verdanken wir "Junker Jörg", der versuchte, die Bibel in die Sprache des Volkes zu übersetzen und sie somit zugänglich zu machen.

    Ja, bitte, dann werden endlich einen Großteil der 'Gottesbeweise' los.

    Grüße
    Roland
     
  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Solche Geschichten gibt es aber durchaus auch mit Nicht-Migranten.

    Ideen gabs viele zu allen Zeiten...

    Die Anführungszeichen sind durchaus angebracht...
     

    Anhänge:

  19. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Bei mir war es ein wenig anders.
    Meine ersten 17 Jahre habe ich im Sozialismus verbracht.
    Danach kam der Mauerfall.
    Jetzt konnte man sich mit allen möglichen Glaubensrichtungen ungestraft befassen.
    Entscheiden konnte ich mich, einschließlich der bisherigen, für keine.
    Denn keine Glaubensrichtung konnte mir in ethischer Hinsicht etwas lehren, was mir meine Eltern und mein Umfeld nicht schon vorgelebt haben.
    In positiver wie auch in negativer Hinsicht.
    Denn eines verbindet alle Glaubensrichtungen.

    Die Gläubigen haben alle einen Gartenzaun..., und wehe den überschreitet jemand.
    ;-)
     
  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Was meinst Du damit konkret?
    (Nicht, dass ich mir nicht manches vorstellen könnte, was Du meinst, aber mich würds interessieren, was es tatsächlich ist)
     
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