Selmer Unterschiede

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von last, 19.Januar.2016.

  1. last

    last Guest

    Hallo! :)

    Was genau ist eigentlich der Unterschied zwischen einem SA80, einem SA80 II und einem Serie III? ...gemeint sind jeweils die Tenöre...
    Wäre klasse, wenn Ihr helfen könntet.

    LG
    letzter
     
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  2. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Ich kann Dir nur die Spezifik von SIII zu SBA (II) erklären. Das SBA II wird von Selmer im Katalog selbst so beschrieben: Im Vergleich zum M 7 (der Vorgänger) wurde die Mechanik reduzierter gebaut und die Ergonomie wieder mehr an das Mark 6 angelehnt. (Für mich ist aber auffällig, dass der Tisch der linken Hand immer noch dem Mark 7 sehr ähnelt, also recht groß ist). Die Dimension des S-Bogens und des Knies wurden modifiziert und wieder Metallresonatoren verwendet, um den Klang mit mehr Obertönen anzureichern. Beim S III wurden eine Vielzahl von Neuerungen eingearbeitet. Der S-Bogen wurde gegenüber dem SBA neu konzeptiert und eine andere Bohrung verwendet. Die Platten, auf denen die Mechanik verbaut ist, wurden reduziert, um ein freieres Schwingen des Sax-Korpus zu ermöglichen. Die Mechanik und die Ergonomie wurden weiter überarbeitet Das S III sei das präziseste Saxophon, das je gebaut wurde...So der Katalog. Ich spiele S III und kann das mit einem M 7 vergleichen. Für mich ist das S III ideal in der Mechanik zu der Größe meiner Hände und (vielleicht) auch Körpergröße. Ich habe es angespielt und mich sofort wohl gefühlt. Dieses absolute Wohlfühlen habe ich beim M 7 noch nicht erreicht, liebe aber dafür dessen Klang, der beim Spielen für mich "mehr Seele" zeigt. Wenn ich mich aufnehme und beide Aufnahmen vergleichend höre, bemerke ich kaum einen Soundunterschied. Viele empfinden aber den Sound des S III gegenüber dem SBA als etwas "anonym". Für mich sind die Wege der Finger beim S III kürzer, die Tiefen spielen sich völlig unproblematisch (wer braucht schon "Stütze"?) - das kann aber auch an der Einstellung durch die Verkaufsfirma liegen, die dort gute Arbeit geleistet haben. Aber: Ich hatte ein B&S und habe gesagt, es soll so eingestellt werden, dass es so leicht anspricht wie das SIII. Ist nicht gelungen. Deshalb ging es und das M 7 kam. Technisch steht das S III für mich auf dem Olymp - von den drei (B&S, M 7, S III). Ich habe ein SBA I einmal getestet, aber es hat gegenüber dem M 7 keine so gravierenden Unterschiede gebracht, das eine Wechsel notwendig geworden wäre... Wenn mir ein S III noch einmal im tollen Zustand über den Weg liefe, könnte ich evt. schwach werden (obwohl ich das tollste M 7 habe, dass man sich vorstellen kann!!!)
    freundliche Grüße von Hewe
     
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  3. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    Was ist ein SBA II?
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Subba Action?
     
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  5. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Ja,natürlich SA 80 - ´tschuldigung. Hewe
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Ganz hinten im Kopf schlummert das was der Mann wirklich will :)
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wenn man es im Kontext las, war es doch klar, oder? Auch @Kai L wußte das...;)

    CzG

    Dreas
     
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  8. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo,

    beim Tenor hat sich mir der Unterschied zwischen SA80 und SA80II nie so richtig erschlossen. Ich glaube, dass die akkustischen Änderungen eher beim Alto gemacht wurden und man das Tenor irgendwie einfach weiter benannt hat, um es in der aktuellen Serie zu halten. Wissen tue ich es allerdings nicht verbindlich, ist nur so meine Einschätzung.

    Das Serie III ist eine komplette Neuentwicklung. Der S-Bogen ist anders, die Korpusform ist anders, die Tonloch-Durchmesser sind teilweise anders und die Auflagefläche der Mechanikbefestigung ist anders, nämlich deutlich schlanker. Weniger Masse auf dem Korpus.

    Das Serie III Tenor ist keine Verbesserung des SA80II Instrumentes, sondern ein völlig neu konzipiertes Saxophon für eine andere Zielgruppe.

    SA80II (das aktuelle Modell und ich glaube bei SA80 ist es genauso) hat einen höheren Anblaswiderstand. Da muss mehr Energie rein, bevor es in Wallung kommt. Es klingt eher konservativ, nach meinem Dafürhalten ein sensationelles Horn für die klassischen Anwendungen (Quartett, symphonisches Blasorchester etc.). Oft auch die erste Wahl für Klarinettisten, die auch Tenor spielen.

    Das Serie III geht deutlich leichter los, das Klangbild ist moderner (mehr Obertöne), ein saubequemes Horn. Stimmen tun sie beide sehr gut, wenig Arbeit für den Spieler.

    Beste Grüße,
    Armin

    P.S. Wie immer - ausprobieren. Jeder Spieler klingt auf jedem Horn anders
     
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  9. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Hallo,
    wie sieht es denn mit Unterschieden in der Ergonomie aus? Rein optisch sind ja schon ein paar Unterschiede zwischen den beiden Modellen zu erkennen.

    Auch würde mich mal Interessieren, ob und wenn ja in welche Umfang das SA80II über die Jahrzehnte verändert wurde.
     
  10. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo Mato,

    am genauesten kann das sicher der Hersteller selbst beantworten. Da würde ich an Deiner Stelle mal nachfragen.

    Beste Grüße,
    Armin
     
  11. last

    last Guest

    Lieber @ArminWeis und lieber @Hewe !

    Vielen Dank für die schnellen und kompetenten Antworten! Super! Eurer Beschreibung folgend käme damit für mich eher das Serie III in Frage.

    Nochmals Danke!
    :) last
     
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  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Armin,

    ich meine, dass es verarbeitungstechnisch Unterschiede gab, zumindest habe ich dies damals so gesagt bekommen.

    Der Sound soll identisch geblieben sein.

    Kannst du dies nachvollziehen?
     
  13. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    "wer braucht schon stütze"...

    vielleicht das publikum, für das wir spielen.

    die leute lieben einen guten ton.

    heißt aber heute: "sound" ...
     
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  14. last

    last Guest

    Ich glaube, dass @Hewe lediglich ausdrücken wollte, dass die Tiefen beim S III leichter zu spielen sind.
    Gegen einen guten sound hat er sicher auch nichts einzuwenden.

    ;) last
     
  15. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    ...so ist es! Deshalb steht vor der Klammer auch: "...die Tiefen spielen sich völlig unproblematisch". Ui, ui, ui! Ein Selmer- Thema wird immer problematisch. Ich hätte es wissen sollen. @last : Das kann aber evt. nur mein Instrument betreffen, deshalb am besten beide im Vergleich testen. Vielleicht schaffe ich es zeitlich, ein Stück einzustellen, bei dem ich die Instrumente wechsle - ob man Unterschiede hört... Freundliche Grüße von Hewe
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Kann das hier gesagte bestätigen. Als ich Ende der 90er zum ersten mal ein IIIer probiert habe, musste ich sofort eins haben, weil es so unvergleichlich losgeht - unten wie oben. Habe bis heute noch nichts konkurrenzfähiges in Sachen Ansprache untenrum gespielt, wobei ich die neueren japanischen Hörner nicht kenne, von denen ich das auch schon gehört habe. Würde nach 18 oder so Jahren mit dem IIIer aber sagen, dass sich das Horn bewährt hat und vom Spielgefühl immer eine herausragende Performance abliefert.

    Insgesamt empfinde ich es heller im Klang als die IIer, die ich gespielt habe, es ist aber trotzdem sehr rund und ausgeglichen und etwas gedeckt. Mein Conn 10M ist im Verlgeich "offener". Die IIer die ich probiert habe haben für mich etwas mehr "französisch" und "Oboe" im Klang, was ein Bestandteil dessen ist, was ich mir unter Selmer-Sound vorstelle. Das IIIer hat hiervon etwas weniger, ist runder hat dafür mehr "klassische Posaune", sofern sich hierunter jemand was vorstellen kann. Ich weiß nicht, ob ich unterschreiben würde, dass das IIIer weniger ein "Klassikhorn" ist als das IIer. Es ist vom Sounddesign sicher auch hervorragend für Klassik geeignet und aus meinem Blickwinkel weniger häufig bei Jazzern zu finden als das IIer (was vielleicht auch mit dem Erscheinungsdatum zu tun hat). Klassische "muscle cars" sind sie aber beide nicht (eher moderner Sportwagen mit feiner Abstimmung und ausreichend PS) das sollte einem klar sein.

    Zusammenfassend ist das IIIer allereste Sahne in Sachen Ansprache und Technik und vom Sound sehr kraftvoll aber neutral. Das Salz muss man selber und mittels Mundstück dazutun, wenn man welches will.
     
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  17. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Die Serie III hat für mich eine Supermechanik auch im Vergleich zum SA80 II , hat Hewe schon geschrieben, und es geht beim Anspielen ab wie ein rotes Moped... Direkt, schnell, brillant ... (Macht mir manchmal zu schaffen :) )
    LG
    Thomas
     
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