Selmer Neupreise

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von TSax80, 6.März.2016.

  1. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Moin,

    ist Euch aufgefallen, dass die Neupreise für Selmer II, III, Ref 36/54 ´mal eben so um 600-700€ nach oben gegangen sind? Denen muß es ja sehr sehr gut gehen. Da Saxophone ja kaum wirklich weggeworfen werden oder wie Elektronik technisch überholt sind - ganz im Gegenteil, Vintage ist ja begehrt - dachte ich, der Markt müßte doch einmal gesättigt sein, ebenso für Mundstücke. Oder kaufen die Chinesen nun alle Selmer?

    VG, TSax80
     
  2. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    abstruse Logik.....

    ausserdem:
    Von welchem Zeitraum redest Du?

    Wurden Modelle anderer Marken im gleichen Zeitraum billiger?

    SlowJoe
     
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  3. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

    Preise sind aktuell aus dem Inet. Wieso abstruse Logik, eine rund 10% Preiserhöhung in Zeiten der nahe 0% Inflation finde ich schon bemerkenswert selbstbewußt.
    Ich hatte so vage mit dem Gedanken gespielt, mal eines der neueren Selmer (habe ein Super 80 Serie I aus den 80ern) anzuspielen, aber 5-6,5 t€ für ein Tenor, das ist schon eine Ansage. Oder verstehe ich hier etwas nicht?
     
  4. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @TSax80

    "Oder verstehe ich hier was nicht?" Richtig!

    Diese Preispolitik betreibt Selmer seid Jahrzehnten. Gut Verkäufer und Selmereigentümer, langfristig auch gut für Selmerkäufer. Nach ca. fünf Jahren bekommt man (war bisher so) schon ca. den Neupreis seines Horns, falls man es verkaufen will.

    Offensichtlich honoriert (bisher) der Markt die Preispolitik von Selmer. Insofern machen die alles richtig.

    CzG

    Dreas
     
  5. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    die Nachfrage bestimmt das Angebot. das ist doch ganz einfach. Selber gehört zu den besten,da können die sich das erlauben.
     
    Dreas gefällt das.
  6. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Sind die Löhne, Gehälter, Steuern, Krankenversicherungsbeiträge und Sozialabgaben in Frankreich in diesem Zeitraum auch nicht erhöht worden?

    Könnte es möglich sein dass neben Selbstbewusstsein, Gewinnsucht und Ausnutzung der Marktstellung auch andere Gründe für eine Preiserhöhung existieren?

    Anfang des Jahres liefen in Frankreich wieder Streiks um höhere Gehälter an. Es werden für dieses Jahr nicht die letzten sein.


    SlowJoe
     
  7. keilmer

    keilmer Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich finde den Vergleich mit aktueler Inflation / Lohntüte absolut angemessen.
    Das IIIer Bari von Selmer kostet nun ca. 10 Tsd. Euro. Da ist Selmer aber nur einer von vielen. Auch die Preise vieler anderer Saxophonhersteller (incl. Taiwanesen) und Zubehörhersteller sind überdurchschnittlich (d.h. im Vgl. zur allgemeinen Preisentwicklung) angestiegen.
     
  8. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    In europa sinken die lohnanteile an produkten seit jahren.
     
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  9. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Ein Produkt besteht nicht nur aus Lohnanteilen!
    Das nur mal so nebenbei.

    Es wird hier das Thema Preis angesprochen und nicht Produktkosten.
    Preise werden üblicherweise nicht nach Produktkosten + X% Prozent festgelegt.
     
  10. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Das mag ja überwiegend stimmen. Aber ganz sicher nicht beim Saxophonbau.

    Wer einmal gesehen hat, wie arbeitsintensiv die Herstellung jedes einzelnen Teils ist - wie z.B. jede einzelne Klappe aus mehreren Teilen in Handarbeit zusammengelötet wird, wird verstehen, dass die Preisentwicklung sehr eng an die Lohnkostenentwicklung gekoppelt ist. Wenn ich mir vor Augen führe, wie taiwanesische Saxophone in den letzten Jahren im Preis gestiegen sind... au weia! Da sind nicht nur steigende Lohnkosten in die Kalkulation eingeflossen, da wurde auch ein paar Mal mehr an der Kalkulationskurbel gedreht.

    Oder ganz krass: Mit welchen Preisen neue "Hersteller" in den Markt einsteigen, die ihre lohnintensiven Komponenten aus China beziehen und in Europa zusammensetzen, made in Italy draufschreiben und europäische Preise aufrufen....

    LG Bernd
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.März.2016
  11. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    Nicht zu vergessen der gesunkene Wert des €.

    Woliko
     
  12. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    Der Fairniss halber melde ich mich mal als Gewerblicher. Die Branche hat in den letzten Monaten bis zu 30% angezogen, vom Notenständer bis eben zum Instrument.Auch ich kann es nicht verstehen, muss es aber weitergeben.
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Ich bleibe ruhig, solange die neuen nicht mehr als die alten kosten...

    Cheers
     
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  14. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Was kostet eine gute GÜ heute und was kostete sie noch vor ein paar Jahren?
    Ich erinnere mich, dass eine gute GÜ vor 2 bis 3 Jahren noch ca. EUR 600 bis 650 kostete.
    Heute ca. EUR 750 bis 900.

    Ja, es gibt auch noch GÜs für EUR 450,00. Das sind dann oft solche, bei denen ein "richtiger" Holzblasinstrumentenmacher ansachließend für ein paar Hundert Euro nacharbeiten muss, damit das Instrument gut spielbar wird.

    LG Bernd
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Soweit ich das mitbekommen habe, stieg vor einiger Zeit der Dollarkurs zum Euro, außerdem gibt es auf Taiwan inzwischen auch strengere Umweltauflagen usw.
    Nichtsdestotrotz ist der Lohn immer noch der Hauptkostenfaktor, der in den letzten Jahren deutlich gestiegen sei.
    Und man darf nicht vergessen, dass die meisten Importeure nicht kontinuierlich, sondern containerweise bestellen, da kann es von einer zur nächsten Lieferung durchaus plötzliche Preissprünge geben.
     
  16. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    @Rick: Das stimmt wohl alles so, wie Du es beschreibst.
    Was mir nur immer aufstößt (hat jetzt nichts mit Dir zu tun), dass wieder einmal die Marke mit dem "S" als "schwarzes Schaf" dargestellt wird und dabei bewusst oder unwissentlich übersehen wird, dass alle Saxophonmarken in den letzten Jahren deutlich teurer geworden sind.

    LG Bernd
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernd,

    aber Selmer produziert (vorwiegend) in einem Euro-Land, deshalb gibt es keine Wechselkurs-Schwankungen zu Deutschland, außerdem wurden dort meines Wissens nicht in den letzten Jahren neue Umweltmaßnahmen eingeführt und die französischen Löhne sind traditionell auf hohem Niveau.

    Deshalb kommt es mir in diesem Fall eher so vor, als würde man sich bemühen, den preislichen Abstand zu den Fernost-Hörnern bei zu behalten, um damit weiterhin auch den qualitativen Unterschied zu suggerieren. Wäre ja noch schöner, wenn plötzlich so ein P.Mauriat TEURER wäre als ein Selmer - immerhin hat man sich ja Mitte des 20. Jahrhunderts intensiv bemüht, das Image der Billigmarke abzuschütteln.

    Na ja, kommt mir so vor, ist mir aber im Endeffekt egal. Schließlich kosten Saxofone im Vergleich zu Streichinstrumenten, Klavieren usw. immer noch verhältnismäßig wenig, besonders in Bezug zur Kaufkraft sind die Sax-Preise in den letzten Jahrzehnten überwiegend gesunken, also muss man sich da wegen so ein bisschen Preiserhöhung keine großen Gedanken machen, finde ich.

    Und "Selmer-Bashing" macht Spaß, weil man es da heutzutage mit einem Giganten zu tun hat, so jemanden darf man durchaus mal ein wenig foppen! :-D


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  18. Mugger

    Mugger Guest

    Den muss man nicht suggerieren....
    smiley-6.jpg
     
  19. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Der Verkaufspreis wird kalkuliert: Kosten plus angestrebtem Gewinn plus Rabatt plus Skonto plus Mwst
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Ha, ha, DAS Fass mache ich jetzt aber nicht auf! :-P2
     
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