Alkohol?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von m-sax, 29.März.2016.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Seh ich halt anders. Es geht doch m. E. gar nicht darum ob die Studie oder die Aussage von @Lagoona richtig oder falsch sind.

    Für mich geht es nur darum, ob das eine praktische Relevanz hat. Hat es m. E. nicht.

    Es gibt bisher keine Hinweise, daß die Nutzung von Blättern zu verstärkten Infektionen führen würden.

    CzG

    Dreas
     
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  2. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Das hat sich aber anders angehört..

    Wohingegen das folgende kann ich voll unterschreiben:
    Grüße,

    Wanze

    PS:
     
  3. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    @Lagoona

    Das liest sich als hättest du ein Lehrbuch zur medizinischen Mikrobiologie quergelesen und zusammengefasst. Allerdings finde ich deine Schlüsse daraus reichlich übertrieben. Die Studie zeigt ja nur, dass die Keime eine begrenzte Zeit auf dem Blatt überleben (von Wachstum auf Holzblättern ist da nicht die Rede). Dabei nimmt die Anzahl an lebensfähigen Keimen über die Zeit ab und am Ende muss man schon ordentliche Kulturbedingungen bieten damit überhaupt noch ein Nachweis möglich ist. Auf das Blatt / Mundstück kommen diese Keime aber ja durch dich. So lange du Mundstück oder Blatt nicht mit jemanden teilst holst du dir keine neuen Keime, die deine Immunabwehr nicht kennt. Die pathogenen Keime, die du nenntst, können für sich unter bestimmten Randbedingungen schon sehr unangenehm sein, werden sich aber nicht einfach so von alleine auf deinem Blatt versammeln. Kritisch kann es zB. werden wenn Musikinstrumente in relativ kurzen Zyklen immer wieder verliehen oder getauscht werden, da dann jeder seine Keime reinpustet und dann schon die Gefahr besteht, dass man sich vom Musikinstrument etwas einhandelt. Da wird dann auch in Studien die Desinfektion ganzer Instrumente empfohlen, um dem vorzubeugen. Am schlimmste sind übrigens Klarinetten und deren Koffer, Zitat der Studie habe ich leider nicht parat, aber die hatte sehr eindrückliche Bilder der Kulturen und Keimzahlen. Wenn es danach ginge, würden Klarinettisten aussterben.

    Ein ernstzunehmender Punkt ist die Reinfektion nach Krankheit. Nach einer Erkältung dürfen meine Reeds in Alkohol baden, da hier der Rachen unmittelbar infiziert ist und die Übertragung auf das Blatt schon gegeben ist. Dann bitte 70 % Alkohol. Reiner Alkohol entzieht den Proteinen auf der Bakterienhülle Wasser. Damit Alkohol denaturierend wirken kann müssen diese aber ausreichend hydratisiert sein.

    Aerophon
     
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  4. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte und habe Berufsbedingt viel mit Hygiene zu tun. In der Gastronomie und jetzt in der Altenpflege kann es nicht sauber genug sein. Privat bin ich überzeugt dass dem gesunden Menschen zuviel Hygiene mehr schadet als nutzt. Der Umwelt tut es auch nicht gut. In vielen wohnungen ist die Toilette der sauberste Raum. Bei mir zuhause braucht keiner vom Boden zu essen
    Ich habe einen Tisch.
     
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  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Problem wird eher bei deinem Reedguard und deinem Umgang mit den Blättern zu finden sein.
    Was benutzt Du und was machst Du mit deinen Blättern.
    Bei mir haben seit Jahren keine Blätter mehr geschimmelt.

    LG Saxhornet
     
  6. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Schon als ich den Titel las



    wusste ich


    dass der fred



    ein Erfolg wird.

    antiseptische Grüße quax
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dir ist schon klar, daß Du hier auf Artikel verweist auf einer Seite, die ein Produkt anbietet, das ohne den Einsatz von Listerine oder Alkohol die perfekte Brutstätte für Bakterien und Schimmel liefert? Das Produkt (ich spar mir mal meine Meinung dazu hier) liefert alle wichtigen Grundlagen, damit es Bakterien und Schimmel gut geht, deswegen wäre ich vorsichtig, wenn ausgerechnet die das auf ihrer Seite haben.

    Bei mir haben Blätter seit vielen Jahren nicht mehr geschimmelt und mit ein bisschen vernünftiger Pflege ist das mit der Hygiene nicht wirklich ein Problem, auch ohne Alkohohl, der übrigends sich negativ aufs Blatt auswirkt, wie auch Wasserstoffperoxyd.

    Wer mit Hygiene so vorsichtig sein will, hat andere Sorgen im Alltag (Türgriffe, Toilettenspülung, öffentliche Verkehrsmittel und ganz extrem beim Essen gehen im Restaurant oder in der Kantine).

    Vorsicht und Pflege ist gut, Alkohol aber nicht notwendig.

    LG Saxhornet
     
  8. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne die Keime, weil ich beruflich die Leute behandle, die daran erkrankt sind, und das seit fass 20 Jahren.
    Ich bitte auch genau zu lesen. Ich hatte ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es für viele überhaupt kein Problem ist, die können von mir aus sogar Bakterien auf ihren Blättchen züchten. Sie werden nie eine Entzündung entwickeln. Es gibt aber andere, für die es sehr wohl relevant ist, und bei denen eine Behandlung nicht wirklich erfolgreich ist.In diesen Fällen muss man darauf achten, was sie in den Mund nehmen. Und sie müssen auch Ihre Partner abklären lassen. Sie sind sozusagen " allergisch"
    Das ist nun mal so. Ich diskutiere doch auch nicht, wie viel Halbtonschritte eine große Terz ausmachen, ich glaub es euch einfach.
    Die Frage nach Desinfektion wurde gestellt und ich habe vollkommen wertungsfrei eine wissenschaftliche Arbeit erwähnt, die sich damit befasst hat. Mehr nicht! Danach hat man mir auf charmante Weise Mitgeteilt, dass das nichts zu sagen habe, worauf ich geantwortet habe: Doch!
    So what. Jeder kann doch mit seinen Blatt machen, was er will, aber nur weil es manche bis jetzt es so oder so gemacht haben, braucht man die Wahrheit nicht auf den Scheiterhaufen zu werfen.
     
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  9. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxhornet,
    absolut richtig!
    Deshalb habe ich diese Seite auch nicht am Anfang genannt, sondern eine unabhängige Studie zitiert. Mit ist diese Seite auch suspekt! Abgesehen davon, dass einige Artikel schon 30 Jahre alt sind. Ich wollte nur sagen, dass man es lesen kann und sich dann selbst eine Meinung bildet. Ich glaube, dass mit Wasser abspülen vollkommen reicht.
    Es sei denn, du hast eine überschiessende Immunreaktion geerbt.
    LG
    Gunnar
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.März.2016
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und hier liegt der Knackpunkt. Solche Fälle gibt es und da ist Hygiene wichtig, allerdings in allen Dingen. Da kann dann auch das Desinifizieren Sinn machen, ist aber ein Sonderfall und eben nicht die Regel.
    Und die Mehrheit hat hier den Sonderfall mit dem Standard verwechselt.

    LG Saxhornet
     
  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das ist aber doch kein Vergleich.
    Wobei: die Hautärzte jammern über manch übertriebene Hygiene, unter der die Haut leidet...
    (dass man sich waschen soll, steht trotzdem außer Frage)

    Wem gestehst Du Sachkenntnis zu und wem nicht? Wie willst Du das beurteilen?
    Ich schreibe hier nicht fachchinesisch, weil ich will, dass die anderen nachvollziehen können, was ich schreibe.

    Da fällst Du auf der anderen Seite vom Pferd. Natürlich kann eine "Bakterienzucht" am Blatt - oder wahrscheinlicher eine Schimmelpilzzucht - ein gesundheitliches Problem darstellen. Bei sachgerechter Lagerung findet die halt einfach nicht statt.

    Das sind dann Sonderfälle - dann hättest Du das entsprechend klar darstellen sollen

    Genau das ist das Problem: Du hast nicht bewertet, welche Relevanz das hat...

    Davon ist keine Rede. Es ist auch wahr, dass auf jeder Fingerkuppe 10.000 Bakterien sind (wieviel jetzt genau, spielt keine Rolle), oder dass der Mensch mehr fremde als eigene Zellen mit sich rumträgt - na und? C'est la vie. Im wahrsten Sinne des Wortes.
     
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  12. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    @Lagoona
    Ich frage mich: Kannst Du Dein Sax überhaupt noch in die Hand nehmen, nachdem Du das alles gelesen und in Dich aufgenommen hast? ;) Hast Du jetzt alle Deine Mundstücke und Blättchen angewidert weggeschmissen? Okay, Listerine, schon verstanden. Aber ich muss ehrlich sagen: Wenn ich solche Angst vor Keimen hätte, dann würde ich kein Blasinstrument mehr in die Hand nehmen. Und auch nichts anderes, wo man irgendwie drauf blasen kann. ;) Sex wird da wirklich unmöglich, denn man kann niemanden mehr irgendwo mit den Lippen berühren. Oder reinigst Du Deinen Partner vor dem Sex in der Badewanne in einem Listerine-Bad, innen und außen? :cool:

    Klar, Hygiene ist wichtig. Und wer schon mal Kaffee getrunken und danach ohne Zähneputzen auf dem Horn gespielt hat, wird das nächste Mal mit einem netten Gestank begrüßt, wenn er das Blättchen einfach auf dem Mundstück lässt (wie ich es auch meistens tue). Das ist unangenehm, und dann reinigt man das Mundstück und das Blatt unter Wasser, so dass wieder alles in Ordnung ist. Aber Schimmel hatte ich noch nie, und ich bewahre meine Blättchen nicht in speziellen Behältern auf. Die sind entweder auf dem Mundstück oder sie liegen in einer Pappbox in einer Schublade. Ohne Feuchtigkeit. Da hatte ich noch nie Probleme mit Blättchen. Meine Blättchen halten deshalb manchmal nicht so lange, weil ich gern mal mit dem Mundstück gegen irgendetwas stoße, und dann ist das Blättchen geknickt und hin. ;)
     
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  13. m-sax

    m-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    Was mich betrifft: Ich setze mal auf gute Abwehrkräfte und darauf, dass der Körper einen gewissen Anteil an Keime braucht, um Abwehrkräfte zu entwickeln.
    Und alles in allem setze ich auf die Unbefangenheit und die Musik ☺☺☺
    LG
    m-sax
     
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  14. Lagoona

    Lagoona Ist fast schon zuhause hier

    Ich möchte einmal kurz einen Fall schildern, der vor Kurzen stattgefunden hat. Das ist keine Erfindung!
    Ein Mann, Anfang 50 wurde zu mir überwiesen, von seinem Zahnarzt, der nicht mehr weiter wusste. Der Patient hatte seit Jahren heftige Zahnfleischentzündungen und hatte schon einige Zähne deshalb verloren. Er wurde von meinem Kollegen schon mehrfach behandelt. Ich habe ihn untersucht und wir haben einen Keimtest gemacht. Er hatte einen Keim, der sehr aggressiv ist. Ich habe Ihn behandelt und den Keimtest nach 2 Wochen wiederholt. Der Keim war weg. Nach 6 Wochen war der Keim wieder da! So jetzt beginnt das Suchen. Er hatte keine besonderen Hobbys angegeben, dennoch habe ich nachgehakt. Es spielt Tenor Horn. Darauf hin habe ich seine Mundstücke untersucht, negativ. Das war es nicht! Nächste Baustelle: Ehefrau. Ich habe mir die Adresse der Hauszahnärztin seiner Frau geben lassen, und mit Ihr telefoniert. Darauf hin wurde auch bei seiner Frau ein Keimtest gemacht. Bingo, sie hatte den Keim, aber keine grossen Probleme damit, deshalb ist es nicht gross aufgefallen. Ich habe mit Ihrer Ärztin eine Behandlung zeitlich abgestimmt, beide wurden am gleichen Tag parodontologisch saniert( klingt schlimmer als es ist). Die Untersuchung nach 2, 6 und 12 Wochen sind negativ auf den Keim, d. h. das Problem ist weg.
    Das ist kein Einzelfall! Ich möchte euch nur meine Sicht der Dinge erläutern, denn ich bin nicht phobisch, spiele gerne Holzblättchen und habe ganz normalen Sex. Aber ich bin beruflich jeden Tag mit diesen Fragen konfrontiert und sehe es einfach nicht nur persönlich für mich, sondern eher insgesamt. Das ist nur eine Darstellung meiner Sicht. Ich möchte niemanden belehren und mich auch nicht wichtig machen. Na ja , vielleicht ein Bisschen wichtig machen, da ich sonst nicht viel beitragen kann.

    LG
     
  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Also doch die Frau in Listerine lagern...
    Jedenfalls trotzdem ein Ausnahmefall, denn wäre es der Regelfall, wäre es längst ein allgemeines Thema.

    Da fällt mir was ein, was auf S. Freud hin formuliert wurde, aber auch hier passt: wenn sich wer nur mit pathologischen Fällen beschäftigt, darf man sich nicht wundern, wenn ein pathologisches Weltbild herauskommt...

    Ansonsten halte ich es wie m-sax.
     
  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest


    Energie folgt immer der Aufmerksamkeit.
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Seien wir doch einfach auch mal froh, daß es den Hinweis auf solche Sonderfälle gibt. Wer weiss, ob nicht der eine oder andere Spieler mal betroffen ist und dann froh sein kann sich an so einen Thread zu erinnern. Auch Sonderfälle haben ihre Relevanz, spätestens wenn man selber mal betroffen ist. Ich habe früher auch gelacht als mir Jemand erzählt hat er kann keine Metallmundstücke mehr spielen und mittlerweile bin ich selber betroffen.

    LG Saxhornet
     
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  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @saxhornet

    Es wäre ja gar nicht zu der Diskussion gekommen, hätte @Lagoona geschrieben:

    "Hier ein interessanter Hinweis. Für die meisten von uns dürfte das Thema keine wirkliche Relevanz haben, es könnte unter gewissen Umständen aber für jeden relevant werden"

    Ich habe ja auch erst nach weiteren Erklärungen verstanden wie es gemeint war, und dann fand ich es gut.

    CzG

    Dreas
     
    Lagoona gefällt das.
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja aber jetzt wissen wir es und können es als durchaus sinnvollen Hinweis für entsprechende Fälle betrachten und für diese Fälle ist der Hinweis sinnvoll. Gerade bei solchen Patienten ist das Thema Reinfektion problematisch.
    Die müssen allerdings dann damit leben, daß die Blätter unter dem Alkohol halt leiden.
    LG Saxhornet
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Hallo Lagoona,

    meiner Ansicht nach ist es wichtig und wünschenswert, möglichst viele unterschiedliche Aspekte in so eine Diskussion zu bringen, besonders von Fachleuten jenseits der Musik, weil diese nicht nur allgemein den Horizont erweitern, sondern auch die strittigen Punkte neu beleuchten.
    Ich freue mich immer, wenn sich hier Physiker, Chemiker, Biologen, Ärzte, Ingenieure, Handwerker, Ökonomen usw. neben den Musikern zu Wort melden, denn dann gärt die Diskussion nicht immer im selben Saft. ;)

    Und ich besuche ja nicht nur das Forum, um mich mit meinen Erfahrungen wichtig zu machen, sondern auch, um etwas dazu zu lernen. :)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
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