Spielen sich Mundstücke ein?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Ginos, 9.Oktober.2016.

  1. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Hallo

    hab da ´mal ´ne Frage: es gibt ja allerlei Klangverbesserungsmaßnahmen ... Allerdings habe ich noch nie gehört, daß sich Mundstücke über die Jahre "einspielen".

    Wird mein Mundstück besser, je länger ich spiele, und ist dies ggf. ein Grund dafür, dass alte/vintage Mundstücke manchmal so schön klingen, was denkt Ihr?

    Bin auf eure Erfahrungen gespannt.
    SzG
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.Oktober.2016
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  2. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    Es wird besser, je länger du es spielst. Das ist aus meiner Erfahrung mit mehreren Instrumenten sicher.
    Letztendlich hat der Spieler seinen Sound im Kopf. Selbst wenn sich ein Mundstück dagegen wehrt, findet
    der Spieler seinen Weg dort hin. Bei einem Mundstück, dass die Soundvorstellungen unterstützt, geht es halt schneller und es heißt das passt. Bei anderen dauert es länger. Am deutlichstem habe ich das bei einem jungen Flügelhornspieler erlebt. 12 Jahre und jemand hat ihm ein Trompetenmundstück aufgeschwatzt. Für einen warmen, weichen, dunklen Sound ein Unding. Der junge Kerl wusste was er wollte. Als ich ihn kennengelernt habe, war ich neidisch auf ihn.

    Schönen Abend Peter
     
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  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    http://everythingsaxophone.blogspot.de/2015/07/timbre-trainer-ottolink-super-tone.html

    :rolleyes:

    Mundstücke können sich mit der Zeit verändern und das kann sich auf die Spielbarkeit auswirken.
    Kalziumablagerungen beim Baffle oder in der Kammer. Abnutzung der Bahn. Bei Ligaturen mit hohem Andruck, Verzug des Tisches.
    Man kann in meinen Augen aber nicht sagen, ob das wirklich immer als positive anzusehen ist, oft ist auch eher das Gegenteil der Fall.

    Und ich hatte auch schon genug Vintagemundstücke zum Austesten da, die alles andere als schön geklungen haben.
     
  4. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ein Mundstück verzieht sich mit der Zeit ? Ich hätte jetzt gedacht das verzieht sich durch sturzschaden,aber nicht einfach nur durchs spielen. Liege ich da falsch
     
  5. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Danke - Sehe ich ähnlich.
    Daraus könnte man jedoch schliessen, dass Mundstücke auch ein regelmäßiger Check, Kundendienst etc gut tun würde... auch bei regelmäßig sorgfältiger Reinigung nach jeder Nutzung.
    Davon habe ich jedoch noch nie etwas gehört (ich meine nicht ein Refacing).

    Ein "Aufpolieren" könnte ich mir gut vorstellen.

    Hmm, vielleicht habe ich eine Marktlücke entdeckt :)
     
  6. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Ist das hier Satire zum parallelen Thema über Saxe? Ich bin gerade schwer in Versuchung, euch Ernsthaftigkeit zu unterstellen.
     
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  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sowas bieten Refacer mit an oft. Ob das allerdings dann das Mündstück nicht wieder verändert........
    Ich würde es nicht mit einem Mundstück machen, das ich sehr schätze.
     
  8. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Welche Mundstücke? Metall, Ebonit, Plastik, Holz?

    Also rein prinzipiell von meinem naturwissenschaftlichen Verständnis her kann ich mir Veränderungen des Materials durch extreme Termperaturen (Ebonit MPC im Auto liegen lassen, bei sommerlichen 30 C im Schatten), vielleicht auch Licht, von mir aus auch irgendwelche oxidativen Prozesse vorstellen. Aber ich denke diese Veränderungen verlaufen sicher über einen längeren Zeitraum (Jahre bis Jahrzehnte), und hier kommt dann die Veränderungen (Alterung, Spielpraxis oder auch Pause, die eine oder andere zahnärztliche Behandlung,...) des Spielers als zusätzliche Variable ins Spiel.

    Ca-Ablagerungen? Von welchen Mengen reden wir hier?

    Abnutzung der Bahn? Wodurch?
    Aber eine Ligatur die den Tisch verzieht? Bei einem Metallmundstück womöglich? Ist die Ligatur vielleicht eine Schraubzwinge? :duck:
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Veränderungen durch Ablagerungen kann es bei allen Materialien geben. Die andern reagieren mal stärker oder weniger stark auf Temperatur, Licht und Feuchtigkeit. Manche Kunststoffe werden mit der Zeit spröde und neigen zum brechen.

    Das geht relativ schnell. Mundstück bleibt auf der Bühne in der Sonne bei direkter Bestrahlung und 30- 40 Grad, da nehmen Kautschuk und Kunststoffe durchaus, wenn Du Pech hast einen Schaden. Deswegen lasse ich mein Mundstück nie nach dem Soundcheck auf der Bühne in knalliger Sonne. Oder beim Reinigen mit warmen Wasser, Temperatur zu hoch und schon verfärbt sich der Kautschuk etc. etc.


    Das hängt vom Spieler ab, wie viel er spielt und wie hoch der Kalziumgehalt in seinem Speichel ist. Gerade was Baffle und Kammer angeht, kann das einen Effekt haben, der sich mehr oder weniger stark äussert. War bei mir mal bei einem Meyermundstück sehr extrem.

    Das schwingende Blatt, das auf die Bahn schlägt.
    Bei einer Ligatur wie der Winslow, wird ein hoher Druck auf den Tisch gegeben, der kann langfristig bei Metall- als auch Kautschukmundstücken zum Verziehen des Tisches führen hat mir mal ein amerikanischer Refacer erzählt.
     
  10. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Nach meiner Erfahrung muss man vorsichtig sein, wenn man sehr stark abrasive Blätter einsetzt. Also z.B. mit Carbon oder die Herbsternte, die ja, wie jeder weiß, einen hören Anteil an sehr trockenen abrasiven Fasern enthält. Solche Blätter können die Bahn nachhaltig verändern.

    :evil:
     
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  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    Mundstücke verändern sich im Laufe der Zeit, können sich verziehen, oder die Bahn wird durch das Blatt verändert.

    Ein Einspielen in dem Sinne, wie es im Parallelthread zu Saxophonen diskutiert wird, d.h. ein Ausrichten der inneren Struktur der Hardware findet m.E. auch bei Mundstücken nicht statt.

    Bei Holzmundstücken würde ich allerdings ein vorsichtiges "Einspielen" empfehlen, um ein Verziehen oder gar Reißen möglichst zu minimieren. Aber das ist vermutlich eher selten anzutreffen in heutiger Zeit.

    Gruß,
    Otfried
     
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  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Hat Saxhornet schon erklärt. Ich muss meine Mundstücke ca. alle zwei Jahre abziehen, will heißen, die Bahn wieder planieren.
     
  13. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Komisch,ich nicht und es funktioniert trotzdem sehr gut,also warum sollte ich das tun
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Meine Bahnen werden einfach rund mit der Zeit. Ein-, zweimal über den Schleifstein und gut ist. Bei Metallmundstücken gibt es das Problem sicher weniger. Vielleicht gibt es auch Unterschiede zwischen den Baugrößen. Weiß ja nicht, was du spielst.
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Manche Refacer sagen, daß es auch von der Öffnungsgrösse und gespielten Lautstärke mit abhängt, weil dort das Blatt stärker auf die Bahn schlägt. Ich habe das bei Mundstücken, die ich sehr lange und sehr sehr viel gespielt schon sehen können, es aber auch nicht behandeln lassen.
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Bei meinem Link Metall, welches ich seit fast 30 Jahren spiele kann ich den Einfluss des Blattes deutlich sehen, denn da ist die Vergoldung weg. Gottseidank hat es keine größeren Auswirkungen, jedenfalls keine, die ich bislang gemerkt hätte.
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    :)
    Bei dem Meyer, das ich am Alto ewig gespielt habe kann man auf dem Tisch lesen welche Blattsorte, von welcher Firma in welcher Stärke, wenn man es schräg gegen das Licht hält (Winslow-Ligatur :)).
     
  18. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    .. was soll denn an diesem Thema Satire sein?
    Aber jeder so, wie die persönlichen Gedankenströme ticken. Man könnte durchaus den Eindruck gewinnen, dass sowohl der konkrete Einwand als auch die "likes" im Zusammenhang mit der Ernsthaftigkeit hier stehen.

    Die Fragestellung zielt auf Mundstücke ab.
    Mundstücke sind, entsprechend meinen bescheidenen Kenntnissen, ein nicht unwesentlicher Bestandteil eines Saxophons. Sowohl Einfluss auf Spielbarkeit und Sound werden doch stark vom MPC beeinflusst.

    Themen rund ums Mundstück, wie, Pflege, Wartung, Veränderung über die Zeit etc. werden nur stiefmütterlich behandelt, so mein persönliches empfinden.

    Dass das Thema von Relevanz ist (sein kann), wird von einigen seriösen Kommentaren mit Informationsgehalt unbestätigt (im wesentlichen von den geschätzten Experten).

    Verwunderte Grüße
    Oswald
     
  19. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ich will das Thema Cryo-Tuning ja jetzt nicht überstrapazieren, aber ich war im Sommer zuruck davor es bei meinem Orsi-Tenor zu testen, bevor sich dann eine neues Tenor an mich angeschlichen hat. Im Zuge dessen habe ich mich auch mit dem einem oder anderen Anbieter intensiver ausgetaucht. Tenor bei allen war, am Sax und S-Bogen bringt es am meisten, aber am (Saxophon-)Mundstück sei es kaum zu "spüren". In dem Punkt waren sich alle einig.

    Für mich heißt das im Umkehrschluss, Abnutzung ja, Materialeinflüsse, wie Einschwingen, Verspannungen lösen etc. kann man beim Mundstück eher vernachlässigen (sonst würde ja das Cryo-tuning etwas bingen, oder ,-))

    LG
    Stefan.
     
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  20. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Niemand bestreitet den Einfluss des Mundstücks auf den Klang. Die Frage bzw. der Thread zielt aber darauf nicht ab, sondern - so wie man Titel auch gerade im Zusammenhang mit besagtem Thread über Saxophone verstehen kann/soll - darauf, dass sich das Material der Mundstücke durch das Spielen über die Zeit (zum Besseren?) verändert.
    Klar, es kann Ablagerungen gegen. Dagegen hilft Ausspülen. Mechanische Abnutzungen durch das Blatt waren mir bisher neu, scheinen aber aufzutreten. Das fällt beides unter die Kategorie Gebrauchsspuren. Veränderungen durch Sonneneinstrahlung darf man dann auch schon als Schaden bezeichnen. Ich hatte deine Frage aber nicht so verstanden, dass sie darauf abzielt, sondern auf die zeitliche Entwicklung des Materials selbst.

    Viel wesentlicher für den Klang als das Material ist die Geometrie. Das kann man bei Mundstücken schwer nachvollziehen, weil es meines Wissens nach kein Modell gibt, was z.B. sowohl aus Metall als auch aus Kautschuk gefertig wird. Bei Saxophonen wird das schon deutlicher, wenn man sich ein Saxophon aus Plastik anhört. Ein Unterschied ist wahrnehmbar, aber man kann es vom Klang her deutlich als Sax identifizieren.

    Von diesem Standpunkt aus halte ich Diskussionen über den Einfluss verschiedener Fertigungsmaterialien zwar für nachrangig, aber nicht verkehrt. Was mir nur immer sehr übel aufstößt, sind mythische Erzählungen/Mutmaßungen von wundersamen Veränderungen, wenn man nur mit genug Pathos oft genug reinbläst oder sonstwas anstellt. Ich will mich nicht als großer Materialexperte aufspielen, denn der bin ich mit meinem begrenzten Wissen über Festkörper nicht. Aber gerade bei Metallen darf man doch wohl mehr als skeptisch sein, dass ein bisschen Vibration und warme Luft irgendwelche Veränderungen der Gitterstruktur verursacht. Von sinnlosem Tiefkühlen will ich gar nicht erst anfangen.
     
    Rick und Roman_Albert gefällt das.
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