Streuung Blätter

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Frosch1972, 12.Oktober.2016.

  1. Frosch1972

    Frosch1972 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    gibt es eine logische Erklärung dafür, das zBsp. in einer 5er Packung nur 2-3 Blätter wirklich gut gehen, und die andern sind schon Schrott, ohne auch nur einmal wirklich gespielt worden zu sein!

    Falsches Maß?
    Falsches Rohr?
    Falscher Schnitt?

    Ich will es einfach nur verstehen;-)

    VG
    Frosch
     
  2. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Ja, die gibt es. Holz/Rohr ist kein Kunststoff, der sich 100%ig exakt replizieren läßt, sondern organisch gewachsen. Demzufolge gibt es interne Unterschiede - auch wenn das Äußere genau gleich geschnitten wird.
     
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  3. Rick

    Rick Experte

    Es gibt Blättermarken, wo die Streuung geringer ist, weil die Blätter vorher genau gecheckt werden - diese sind dann aber auch deutlich teurer.

    Ist ja ganz logisch: Die Marken mit Streuung fassen beispielsweise die Stärke sehr grob auf, da ist dann in einer Schachtel "3" alles Mögliche drin, von 2 3/4 bis 3 1/4.
    Die anderen fassen die Grenzen enger, müssen dann aber mehr Blätter aussortieren (wegwerfen), was die Kosten erhöht.

    Gutes Saxen,
    Rick
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    die Sache ist bei Holzblättern schon etwas komplizierter.

    Wie schon gesagt lässt sich der Naturstoff Holz nicht beliebig genau reproduzieren. Zudem reagiert jedes Stück Holz auf Feuchtigkeit und Schwingung anders. So verlieren manche Blätter, die zunächst sehr hart waren schnell an Spannkraft, andere bleiben lange so wie am Anfang. Und das völlig gleichgültig welche Marke oder Anfangsstärke.

    Es ist daher nicht unbedingt eine Frage, wie teuer, und wie viel Ausschuss entsteht. Manchmal sind die Ernten besser, manchmal schlechter und mancher Hersteller mag das besser im Griff haben als andere, aber das kann von Jahr zu Jahr auch wieder unterschiedlich sein.

    Meine Einschätzung ist, dass in einer Schachtel immer eine gewisse Streuung von etwa einer halben Stärke ist, unabhängig wie genau sie angegeben werden. In der Tat halte ich Viertel oder Drittelstärken für Unsinn. Das kann kein Hersteller einhalten, so jedenfalls meine Erfahrung.

    Dass von 10 Blättern nur 2-3 spielbar sind, ja das kenne ich gut, und hat mich fast zur Verzweiflung gebracht. Ich habe mir dann ein wenig mehr Flexibilität angeübt, jetzt kann ich 7-8 Blätter aus einer Packung spielen. 2-3 bleiben immer irgendwie auf der Strecke.

    Gruß,
    Otfried
     
  5. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    Maß und Schnitt können da nicht der Grund sein.
    Alle Blätter haben die gleichen Maße, auch die, die unterschieldiche Stärken haben. Bei Firmen wie Rico z.B. werden an allein an der Blattspitze 200 Punkte gemessen und dann wird CNC & Lasergesteuert gefräst. Gemessen wird Widerstand gegen eine Druck. Da kann es wohl Abweichungen geben, was dann auch mit der gleichbleibenden Qualität des Holzes zusammen hängt. Zum einen ist das ein Naturprodukt, egal wie genau man arbeitet. Zum anderen Dave Liebman hat in seinem Buch aus den Achzigern schon geschrieben, dass da die Qualität in den letzetn 20 Jahren nachgelassen habe, da Hersteller gößere Mengen in kürzerer Zeit herstellen.

    Die Maschinen ztur Blattherstellung und die Frau, die die Blattstärken mißt, kann man hier sehen:



    Grüße,
    Philipp
     
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  6. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    und hier als Zeichentrick von der französischen Konkurrenz, Blattstärkenmessung bei 2:23
     
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  7. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

  8. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hast Du es gut, dass so viele bei Dir gut gehen, ich bin ja schon froh, wenn ich aus zwei Packungen ein einziges Blatt finde, was geht... ;)
    LG Juju
     
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  9. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    Was mich in diesem Zusammenhang wundernehmen würde... Weiss jemand, wie lange es dauert, von "Das Schilfrohr (oder was auch immer) wird geerntet" bis "ich hol das Blättchen aus der Packung"? Also Weine haben den Jahrgang auf dem Ettikett, aber wie "alt" sind "neue" Blätter?
     
  10. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ich meine gehört zu haben 1 bis 2 Jahre. Ich habe das entsprechende Video, ich glaube es war von Rigotti, aber nicht mehr gefunden.

    Meine besten Blätter ever habe ich nicht nachkaufen können. Weil die Marke 20 Jahre zuvor von einer Anderen gekauft worden war. Ich hatte also sehr gut abgelagert Ladenhüter erwischt. Leider die letzte Packung :(.

    Ich glaube seither je länger gelagert, desto besser;)
     
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  11. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    wenn bei mir ein Blatt aus der Packung nicht so will, wie ich, schreibe ich das Datum drauf und es kommt in eine kleine Schachtel... von Zeit zu Zeit versuche ich die Blätter wieder durch, da war schon so mancher Schatz begraben :)
     
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  12. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    es hängt auch mit folgendem zusammen:

    - euren mundstücken, unterschiedliche bahnverläufe links rechts

    das wird komischerweise nie betrachtet, fast alle gehen davon aus dass das mundstück perfekt ist, und die blätter streuen. ich behaupte, es sind eure mundstücke die den ärger bei der blattwahl machen.

    wenn ihr die möglichkeit habt, exakt zu messen, dann werdet ihr euch wundern! vorallem refacer ohne entsprechende überprüfungsmöglichkeit können gar nicht die bahnen gleich machen. aber dafür sind die mpc schön teuer.....

    die fertigung der blätter ist auf hohem niveau...... bei regal queens tenor und bei vandoren jazz alt geht bei mir jedes blatt, ganz kleine streuung......
     
  13. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    warum soll kunststoff exakt immer gleich die kavität füllen? warum solls hier keine toleranzen geben?
     
  14. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Allerdings ist dann das Mundstück, sei es noch so krumm, über einen langen Zeitraum der konstante Faktor! Bei gleichbleibender Blättchenqualität sollten diese also immer gleich gut oder schlecht funktionieren. Da das wohl nicht immer der Fall ist, liegt der Black Peter wieder beim Blatt.
    LG quax
     
  15. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    da wirds auch einen level geben, ab dem dann die blattstreuung mehr oder weniger zum tragen kommt.
    also je nach stärke der bahnabweichung.....

    ich behaupte aus erfahrung, je genauer das mpc ist, und man das passende blatt gefunden hat, umso deutlich weniger probleme mit den blättern, plötzlich werden alle gut spielbar, 3 von 5 sind absolut top.

    das thema mpc wollen die wenigsten mit blattproblemen angehen.... ich kenne auch nur einen, das schon seit vielen jahren rausmessen und beurteilen und entsprechend refacen kann.
     
  16. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Nur eine kurze Anmerkung von der Plasteblätter-Front:

    Meine Blattstreuung hat sich komplett in die Schublade verlagert. Da liegen jetzt alle Holzblätter drin.

    Ich spiele nur noch Fiberreed. Vier Saxophonbaugrößen, acht Blätter, fertig!

    Bin auch schon wieder weg ... :duck:

    Lg
    Mike
     
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  17. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Entscheidend ist m. E. auch, dass es sich um ein (wie bereits erwähnt) gewachsenes Naturprodukt handelt, dessen Reaktion auf Feuchtigkeit/Nässe (="Betriebsbedingung") im trocknen Zustand nicht abschätzbar ist.
    So kommt es häufig zu ungleichmäßiger Quellung je nach Faserverlauf und Faserstärke, etc., die sich auch mit der vermeintlich besten Blattschraube im Tischbereich nicht beherrschen lässt und die sich im vorderen schwingenden Blattbereich jeglicher systematischen Beeinflussung entzieht.

    Und selektiert wird ja im trockenen Zustand.

    Trotzdem: Rohr klingt besser... (kurze Anmerkung an die Plasteblätterfront :duck::-D)
     
    Rick gefällt das.
  18. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    habe auch schon (wenn auch nur sehr wenig) mit Kunststoff ausprobiert, hat mir persönlich nicht gefallen. Mein Lehrer spielt allerdings Kunststoff, schon alleine deshalb, dass es während des Unterrichts immer gleich losgeht, ohne Befeuchten etc... und er klingt super... Jeder nach seinem Geschmack.

    Ich persönlich habe bei meinen Blättern (Hemke 3, Tenor) sehr sehr wenig Schwankungen. Klar jedes neue ist wieder etwas härter als das längst gespielte (habe immer ca 3-4 Blätter in Gebrauch)... Aber ich komme mit allen gut zurecht. Das letzte Mal, dass ich ein Blatt gar nicht spielen konnte, war lange her... auf dem Alt ists etwas mühsamer, aber wahrscheinlich, weil ich weniger Alt spiele ;-)
     
  19. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Ich habe versucht den Blickwinkel etwas zu erweitern.

    Die Blätter, welche nicht klingen sind für mich die Übungsblätter mit welchen ich versuche trotzdem guten Sound zu machen bzw. sauber anzuspielen.
    Ich habe das Gefühl, dass ich der Typ bin dem Vielfalt und unterschiedliche Setups auf dem Lieblingssetup weitere Möglichkeiten verschaffen.
    Wenn ich immer das gleiche Setup spiele wird mein Sound irgendwie statischer ... Ansonsten kann man mit ner Klinge noch was versuchen - da hab ich aber schnell auch mal so n Blatt zerstört ;)

    Profis machen das sicher besser aber für mich passt das so ganz gut.


    Gute Erfahrungen habe ich mit Vandoren gemacht vor allem seit die Einzeln verpackt werden habe ich bei den Red alle für spielbar empfunden.
     
  20. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Ich stelle fest dass die Streuung vor allem der Anteil der nicht spielbaren Blätter mit längerer Spilpraxis sich stark verringert und bei den nicht spielbaren bei null angelangt ist
     
    Zappalein R.I.P. gefällt das.
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