Vergleich Tenor: 1956 Mark 6, 1949 Super Balanced Action und Inderbinen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied1589, 28.November.2016.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Danke für die außerordentlichen Blumen, aber ich persönlich fühle mich da dann doch nicht angesprochen :)
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja,

    und ich finde mein Gespiele von gestern auch schon wieder, naja - geschenkt....
    Trotzdem danke, mühsam nährt sich das Eichkatzerl. (-hörnchen)
    Immerhin kann ich es heute schon wieder besser.

    Einen Vergleichsthread, den Nichtinteressierte ignorieren können, wie von @Paco_de_Lucia vorgeschlagen, fände ich trotzdem eine gute Idee.

    Cheers, Ton Scott
     
  3. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Danke lieber @Tom Scott → ich wollt ja auch keinem zu nah treten, es ist für mich so etwas Input...
    was ihr beiden da aufgeführt habt - Chapeau!
    Ich würde ALLE Hörner von Euch kaufen...machen Sie bitte ein Paket fertig!
    Viel. solltet ihr ne Verkaufs-Beratungs-Agentur für Tenöre [und in Zukunft für Altos] gründen.
    Paco
     
  4. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    In den letzten Tagen habe ich mit Peter Wespi, der ja irgendwann von seinem Mark 6 auf das Inderbinen umgestiegen ist, eine interessante Unterhaltung geführt. Er machte mich auf etwas aufmerksam, dem ich als Amateur bisher nicht soviel Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
    Das Inderbinen hat absolut keine "weak spots", keine Töne, die der Profi bei der Aufnahme durch veränderten Ansatz oder Luftsteuerung angleichen muss, ist also in Lautstärke und Klangfarbe sehr ausgeglichen. Das ist schon ebenso auffällig wie die Tatsache, dass die Palm Key Klänge absolut dick und fett und müheloser daher kommen. Das nur noch am Rande zur Ergänzung.
     
    Woliko und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  5. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht ist es aber gerade das, wieso es vll ein wenig langweilig klingt.
     
  6. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Interessanter Gedanke, aber das würde ja bedeuten, dass die Musik von der Unvollkommenheit eines Instrumentes lebt. Das kann nicht sein. Anders herum wird ein Schuh draus: nicht das Inderbinen ist langweilig, sondern der mittelmäßige Spieler (wie ich), der das tonale Angebot des Instruments nicht aufgreifen und umsetzen kann. Wobei, das wurde bei mir schon in wenigen Tagen der Beschäftigung damit spürbar besser. Nicht auszudenken, wohin das führen könnte, würde ich mehr arbeiten und üben damit (-:
     
  7. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Das hätte mich auch sehr gewundert, wenn so ein ernsthafter und selbstkritischer Typ wie du plötzlich den Narzissmus für sich entdeckt. Und egal, ob sich das Eichkatzerl von Palatschinken, Paradeisern oder Ribisel mit Schlagobers ernährt, Hauptsache, die Mühe lohnt sich.
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Dieser Gedanke wird ja häufiger, auch im Vergleich von alten Selmerinstrumenten zu neuen Produkten von Selmer bzw. welchen der Konkurrenz geäußert. Die Individualität des Instrumentes wird da gewichtiger als die Individualität des Spielers. Für mich ist das kein sonderlich attraktiver Gedanke.

    Ich muss gestehen, mich nerven die (wenigen) klanglichen Ausreißer bei meinem Instrument immer wieder mehr als das sie mich reizen.

    Gruß,
    Otfried
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Zum Gruppenzwang gehören immer Leute, die gerne Mitglied einer Gruppe sein wollen.
    Ich bekenne mich hingegen zum Nonkonformismus und will mich selbst in keine Schublade stecken. Gruppen bilde ich eher selbst, als dass ich mich einer angleichen möchte. :cool:

    Ob ich belächelt werde wegen meiner Instrumente, ist mir meistens egal, manchmal sogar Absicht: ich habe vor etwa 30 Jahren als Mitglied einer Funk-Band mit einem Kinder-Keyboard (mit diesen kleinen "Micky-Maus-Tasten", das Stativ war ein Bügelbrett) einen Open-Air-Gig auf großer Bühne gespielt, wo hinterher die Tontechniker, die sich vorher fast geweigert hatten, das Keyboard mit ihrer Anlage zu koppeln, etwas kleinlaut ankamen und meinten, sie hätten nie gedacht, dass so ein Spielzeug so gut klingen könne. :-D

    Mir ist nur vor ein paar Jahren aufgefallen, dass ich häufig nach einem Auftritt von anderen Saxern unter den Zuhörern gefragt wurde, was für ein Mark VI ich denn spielen würde - DASS es so ein Horn sei, wurde einfach stillschweigend vorausgesetzt. Das hat mich irgendwann genervt, weil es genau das Scheuklappen-Denken zeigt, das ich überhaupt nicht leiden kann.
    Ich mag Offenheit und Überraschungen, keine Erwartungshaltungen, Vorurteile und Klischees.

    Aber jeder das Ihre, jedem das Seine! ;)

    Gut Sax,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Dezember.2016
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das ist mir auch schon öfters passiert.
    Die Ignoranten haben nicht gemerkt, dass es mein SBA war.
     
  11. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Die Banausen haben zugehört und nicht aufs Horn geschielt.:D
     
  12. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Ja, die Musik lebt auch von der Unvollkommenheit, Interpretation usw.
    Das Saxophon als Instrument kommt der menschlichen Stimme und Ausdrucksmöglichkeit sehr nahe. Und ist "unser sein" ohne "weak spots"?
     
    Mummer und Roman_Albert gefällt das.
  13. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Bei meinem Wechsel auf ein 10M waren zwar das spezielle Instrument und seine Eigenschaften entscheidend. Ich gebe aber zu, dass der Non-Konformismus, in meiner selmerlastugen Umgebung ein Conn-man zu sein, ein reizvoller Begleitumstand war. Über den Tellerrand blickend, wer heute international Conn spielt und die Preisentwicklung alter Conns betrachtend muss ich gestehen, dass es außer in meinem Mikrokosmos mit dem Non-Konformismus wohl nicht so weit her ist. Was solls, das Horn ist einfach spitze, obwohl es weniger homogen und perfekt ist, als das alte Serie iii, welches ich auch noch gerne spiele. Die Eigenheiten sind nicht so groß, dass sie mich daran hindern würden vernünftig zu spielen und intonieren. So werden sie halt dann Teil meines Sounds.
     
    Rick gefällt das.
  14. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Um noch einmal auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Interessant finde ich schon, dass mir sowohl bei @henblower als auch bei @Tom Scott das SBA am "weichesten", erdig und balladig klang. Wie das für absolute "Action"-Titel dann passt, weiß ich nicht. Da wäre der Allrouder (hier M VI) gefragt. FG von Hewe
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Was für ein Selmer ich denn sonst spiele, wenn schon kein Mark VI, war meistens die zweite Frage.
    Und wenn ich dann mit meinen Marken rausrücke, wird schon mal mit Weihwasser gespritzt oder das Kruzifix gezückt! :-D
     
  16. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    @Rick : du bist ja ein erfahrener und mit allen Wassern gewaschener Profi, und ich glaube, dass du in der Tat deine Zuhörer mit der "Selmer-Frage" ganz schön an der Nase herum führen kannst. Trotzdem hat jedes Horn (nicht unbedingt jede Marke....) ihren Klang, und kann Unterschiede bei verschiedenen Instrumenten (egal was sie kosten oder welchen Nimbus sie haben), sehr wohl wahrnehmen und wertschätzen. Ich bin aber insofern ganz dicht bei dir, dass die Tongebung und Phrasierung des Spielers weitaus mehr ausmacht für einen Wiedererkennungswert als die bloße Marke. Beispiel aus der Gitarristik:

    Heute hörte im im Nachspann von "Resonanzen" auf WDR 3 um 18.58 Uhr ein Stück ohne Anmoderation. Nach 3 oder 4 Tönen wusste ich hundertprozentig, dass das nur Sco (John Scofield) sein konnte, die Rhythmik, die verschachtelte Harmonik, der immer leicht verzögerte Anschlag: kein Zweifel möglich. Für ihn ist es absolut zweitrangig, ob er seine Ibanez AS oder eine Gibson ES spielt (eine halbakustische Gitarre sollte es schon sein...). Getäuscht habe ich mich dann beim Tenoristen, der später einsetzte. Ich hätte bei den ersten Tönen (dann war's auch schon vorbei und die Nachrichten kamen) Stein auf Bein geschworen, dass das Ernie Watts ist, habe aber eben nachgeschaut, und es war Joe Lovano. Die Nummer heißt übrigens "Mr Puffy" (zum Nachhören wegen Watts vs Lovano). Beim erneuten Hören kamen aber wieder Zweifel auf: Ernie Watts erkenne ich eigentlich immer sofort, und die Nummer auf Youtube klang insgesamt etwas anders. Egal, vielleicht eine Live-Aufnahme oder andere Produktion.



    Kleine Anekdote am Rande: Sco spielte in Essen vor rund 8 Jahren als Zugabe "Somewhere" aus der Westside Story. Ich fand das unerhört gut re-harmonisiert und schrieb ihn auf seiner Seite an, ob er das ausnotiert habe, das hätte ich gerne. Er hatte es nicht ausnotiert, schickte mir aber trotzdem ein "rough demo" aus seinem Homestudio als mp3 per Mail zum "Selberhören", ohne mich zu kennen oder irgendwas von Rechten etc. zu faseln. Wie cool ist das denn.....

    Sorry, jetzt habe ich meinen eigenen Thread gekapert. Zurück zum Wesentlichen: der einzelne Spieler wird manche Instrumente bevorzugen, vielleicht sogar vorurteilsbehaftet. Schafft ein Musiker, und das gelingt nur wenigen, ihren ureigenen Stil zu kreieren, ist das Instrument für sie mit Sicherheit immer noch absolut wichtig, der Hörer würde ihn aber eigentlich auf allen Instrumenten wiedererkennen (Scofield z.B. auf einer billigen Taiwan Gitarre für 80 EUR, Watts auf einer Gießkanne mit Mundstück).
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Weihwasser und Kruzifix habe ich auch immer dabei, wenn ich in einen Jazzclub gehe :)
     
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