Mitgliedsbeitrag (Big-)Bands und Ensembles?

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von Saxfreundin, 14.Dezember.2016.

  1. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Eine Frage in die Saxer-Runde:

    Wie hoch ist ca. Dein Beitrag (monatlich/jährlich) als aktives Mitglied eines Ensembles & Co.?

    Ich gehe davon aus, dass Einige in rein selbst-/privat-organisierten Ensembles spielen.
    Aber was zahlen diejenigen, deren Ensemble ein Profimusiker leitet, der auch davon lebt?

    o_O

    Danke im Voraus für ein paar "Anhaltspunkte"! :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2016
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich leite einen Chor und komponiere auch für ihn. Das ist natürlich mehr Aufwand, als nur einmal in der Woche 2 Stunden ein Ensemble zu leiten. Irgendwie versuchen wir, dafür 2000,- € pro Jahr für meine Arbeit zusammen zu bekommen. Noch bekommen wir einen Zuschuss von der Stadt und die einzelnen Chormitglieder zahlen 15,- € im Monat oder so viel sie können, weil nicht alle das Geld haben.

    Rechnet man die Stunden, dann ist es Selbstausbeutung. Für eine recht komplexe und anstrengende Arbeit komme ich so ungefähr auf 10,- € die Stunde.
     
  3. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Bei uns sind es für die Erwachsenen 22 Euro pro Monat (auch die Ferien durch).
     
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  4. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Danke @ppue !

    Bei uns im Chor ist es etwas mehr im Monat, aber angesichts "München" erscheint es mir günstig.
    Vermutlich, weil der Chorleiter (studierter Musiker) ihn mal im Freundeskreis "just for fun" gegründet hatte.

    Wow ... das ist wirklich krass!
    Also auch ein "just for fun"-Engagment, weil die 10 EUR können ja höchstens für Auslagen reichen, wenn überhaupt.

    Bei Deinem Know-how wären eigentlich Stundensätze angemessen in der Höhe von Steuerberatern oder Architekten, nicht wahr?
     
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  5. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Danke @Claus.

    In welcher Art Ensemble mit wie vielen Mitgliedern spielst Du?

    Ist der/die Leiter/in Profi?
     
  6. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Wenn Gehälter nach Können und gesellschaftlichem Nutzen gezahlt würden, würden Pflegekräfte oder Kindergärtnerinnen in Luxusvillen am Meer wohnen, nicht Investment Banker.
     
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  7. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das ist die Bigband einer Kreismusikschule mit 17 Musikern. Insofern ist natürlich der Leiter hauptberuflicher Musiker (und macht das auch sehr gut).
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Dezember.2016
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  8. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Ja, es gibt viele Bereiche, wo ein solches Ungleichgewicht herrscht ...
     
  9. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Im Musikverein (ca. 30 aktive Musiker und ein bezahlter, studierter Dirigent) zahlen wir €20.- im Jahr, also eher symbolisch.
    Dafür müssen (dürfen) wir auch Sachen machen, die eben nicht immer Spaß machen, aber Kohle einbringen....
    Schützenfeste, Karnevalszüge (macht nur im eigenen Dorf Spaß), oder diese gruseligen Oktoberfeste (schauder).
    Gefördert werden wir durch Mitgliedsbeiträge der passiven, Spenden usw.
     
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  10. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @Saxfreundin

    in unserer Big-Band in Frankfurt zahlen wir 10 EUR monatlich als Beitrag. Unser Bandleader ist ein fast zu Ende studierter Jazz-Trompeter von der Musikhochschule Mainz. Zu den monatlichen 10 EUR kommen noch so 2-4x pro Jahr ca. EUR 30 für Probentage.

    Bestimmt muss man diese Preise auch vor dem Hintergrund der allgemeinen Lebenshaltungskosten in Frankfurt am Main / Rhein-Main-Gebiet sehen. Ich bin jedenfalls wahnsinnig froh um unseren phantastischen Bandleader, der uns in jeder Probe so viel beibringt. Da würde ich auch mehr bezahlen, wenn es mehr kosten würde. Ich weiß aber, dass nicht alle in unserer Truppe sich höhere Preise leisten können. Wir finanzieren unsere Big-Band teilweise durch Beiträge der Band-Mitglieder und teilweise durch Gagen / Spenden , die bei Konzerten zusammenkommen.

    Ich weiß nicht, wieviel Geld unser Bandleader bekommt. Er ist ja momentan immer noch "nur" Student, aber er arbeitet hoch professionell, und ich zweifle nicht daran, dass er später einmal seinen gesamten Lebensunterhalt mit Musik bestreiten will. Soweit ich verstanden habe, macht unser Orga-Team Verträge mit dem Bandleader, die über 1/2 Jahr gehen, wo dann soundsoviele Bandproben enthalten sind. Würden wir mehr Bandproben oder Probentage in Anspruch nehmen wollen, dann müssten wir noch mal mehr bezahlen.

    Ich hoffe, die Infos helfen Dir ein bisschen weiter ;)

    Viele liebe Grüße von

    Brigitte
     
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  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich bin momentan in einer Big Band und in einem sinfonischen Blasorchester, die jeweils von einem Profi geleitet werden und wo auch regelmäßig neue Noten und auch sonstiges Equipment (Clipmikros, sogar digitales Mischpult und Soundanlage) gekauft werden. Dafür bezahlen die Musiker keinen Beitrag. Das finanziert sich aus den Erlösen von Auftritten und jeweils einem Zuschuss von der Gemeinde, allerdings ebenfalls mit der Verpflichtung zu einer Anzahl von Pflichtauftritten pro Jahr bei diversen städtischen Events. Die Probelokale sind jeweils für uns kostenlos. Instrumente werden vom Orchester nicht gestellt. Das ganze in der Halb-Provinz, also etwas außerhalb von Metropolregionen (Rhein-Neckar, Rhein-Main).
     
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  12. flar

    flar Guest

    Moin, moin Saxfreundin

    Wir sind Dreizehn, zahlen gar nichts. Trotz studierten, ich glaube ganz gut bezahlten, Probenleiter, Noten, Probenraum, Jacken usw. machen wir so viel davon...

    das es immer zu Weihnachten noch eine ganz gute Jahresendauszahlung gibt, so im Schnitt je nach Anwesenheit ist das etwas weniger als eine Altsax GÜ.
    Im Gegensatz zu den meisten andern machen uns die Sachen aber auch Spaß, wenn nicht dann machen wir es uns eben spaßig oder lassen es, und wir nehmen für die Gegend hier im Laienbereich recht saftige Preise!

    Viele Grüße Ralf
     
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  13. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Es kommt doch darauf an, was von dem Beitrag bezahlt werden muss.

    Der Leiter? Der Raum? Notenmaterial? .......?

    Ich zahle 35 Euronen für die BigBand einer privaten Musikschule
     
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  14. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    In der Bigband zahlen wir nichts aber von unserer Gage kaufen wir für uns und damit für die eigentlich hinter der Band stehenden Musikschule Equipment (zuletzt ein neues Keyboard) oder spenden einen Teil.
    Der Leiter ist eine bezahlte Kraft der Musikschule. - allerdings sind auch verschiedene Bandkollegen Profimusiker die niemals zahlen würden. Die nutzen die Bigband um auf fremden Instrumenten sich auszuprobieren:)
    Der Keyboarder ist z.B. Profi Saxer/Klarinettist - Der Bassist ist eigentlich Klavierspieler etc.

    Ich selbst spiele dort übrigens Bari obwohl ich sonst Tenor spiele.

    In einer benachbarten Bigband zahlen die €30 im Monat.

    in einer weiteren Bigband in der zwei von uns mitspielen gehts um die Gage die jeder Spieler bekommt. Die sind aber auch auf sehr hohem Niveau.

    Gruß
    Gerd
     
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  15. flar

    flar Guest

    Moin, noch mal

    Ein ganz wichtiger Punkt der nicht zu unterschätzen ist!

    Viele Vereine lassen ihren Mitgliedern auch viel Gutes zu kommen das oft nichts oder nur sehr wenig extra kostet. Das reicht vom (Mitglieder betreutem) Zeltlager für die Jugendlichen (und jung gebliebenen), über Seniorenkaffeenachmittag für die Ältesten (auch betreut, die müssen sich ihren Kaffe nicht selber holen), die Weihnachtsfeier mit allen aktiven und passiven Mitgliedern, Übungswochenenden und Bezuschußungen für musikalische Weiterbildung (z.B.D1 usw. Lehrgängen), dazu die Kosten für die Ausbildung der Mitglieder und auch Auslandsfahrten zu Partnervereinen kosten meistens nicht den vollen Preis.

    Diese Ausgaben fallen bei meiner Blasband, mit Ausnahme von extra Probenwochenenden, gar nicht erst an.

    Ich habe übrigens gerade mal geguckt, für nächstes Jahr stehen schon wieder 10 Auftritte fest auf dem Plan und 6 Termine die noch nicht fest zugesagt sind, Stand von Ende November.
    Mal sehen was Mitte Januar bei der nächsten Probe da steht.

    Ihr seht um die Kosten zu senken gönnen wir uns 1 1/2 Monate Pause! ;)

    Viele Grüße Ralf
     
  16. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Interessanter Thread.
    Bei uns im Orchester war der Beitrag bisher bei 12,- / Jahr, also symbolisch, da wir unter dem Dach eines Generalvereins sind.
    Zum Jahreswechsel hört der amtierende Dirigent auf. Der kostete bisher nichts, da er aus den Reihen des Vereins stammte.
    Nun muss Ersatz organisiert werden und alle die sich bisher vorstellten (also Professionelle) wollen so um (+) 5000,- / Jahr. Da wird dann jede Probe abgerechnet und mit Flexibilität ist es auch nicht mehr so weit her wie bisher.
    Bei 40-50 Orchestermitgliedern kämen somit ca. 100,- - 130,- auf jedes Mitglied jährlich zu. Einige sind bereit das zu zahlen, andere nicht.
    Natürlich haben wir auch diverse Auftritte im Jahr womit ein paar Einnahmen generiert werden, aber das reicht bei weitem natürlich nicht aus.

    @flar, Ralf, wenn das bei euch tatsächlich so ist und ihr mit ca. 16 Auftritten / Jahr so viel erwirtschaftet das alle Kosten und Ausgaben gedeckelt sind und sogar für jeden von euch noch eine Auszahlung möglich ist, dann machen doch eigentlich alle anderen was falsch, oder?
     
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  17. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Es hängt immer davon ab was man spielt, wie gut gespielt wird, wie sich die Band präsentiert und wie gut sie vermarktet wird. Es reicht schon bei nur einem der Punkte "was falsch zu machen".
     
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  18. flar

    flar Guest

    Moin, moin Taiga


    Dieses Jahr waren es glaube ich etwa 30 Auftritte, wobei über die Hälfte länger als vier Stunden gehen, zwei fixe Sachen sind jedes Jahr mit sieben Stunden dabei.
    Letztes Jahr hatten wir unseren Rekord 12 1/2 Stunden, mit aufbauen im Zelt hin und herfahren zum Startpunkt des Umzuges 14 Stunden, und das rechnen wir auch so ab!

    Ob andere etwas falsch machen kann ich nicht beurteilen! Wir hatten in den 80ern mal über 35 Auftritte im Jahr, haben die Preise erhöht hatten im nächsten Jahr schlagartig nur noch etwa 20 Auftritte aber das gleiche an Geld. Ist bei entsprechender Auftrittszahl vielleicht mal einen Versuch wert!?!

    Ich möchte jetzt hier nicht öffentlich über unsere Preise plaudern nur vielleicht soviel, wir sind anscheinend erheblich teurer als die örtlichen Musikzüge. Vermutlich ist das auch der Grund warum wir nur wenige und wenn dann kurze Auftritte ( 1 bis 2 Stunden) in der näheren Umgebung haben.
    Über 50 km berechnen wir eine Fahrkostenpauschale für vier Wagen, bei geringerer Entfernung werden die Fahrer aus der Gage entschädigt, im Nahbereich sieht jeder selber zu wie er zum Auftritt kommt. Ich bin auch schon mal 12 km mit dem Fahrrad gefahren, macht bei gutem Wetter Spaß und dann dürfen es auch mal drei Bier sein. ;)

    Ach ja, mit Verstärkeranlage wird auch extra berechnet, das fließt allerdings direkt in meine Kasse weil es meine ist und dafür halte ich das Ding in Schuß, besorge die Verkabelung und Einstellung. Die Auftritte mit eingener Anlage sind aber selten mehr als drei im Jahr.

    Viele Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15.Dezember.2016
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  19. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Und die gesamte Truppe (zumindest wesentliche Teile davon) müssen für die möglichen Auftritte verfügbar sein.

    Cheerio
    tmb
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Wenn man 10,- € im Monat rechnet, sollte das doch für jeden machbar sein.
     
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