Qualität eines Mundstücks?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Saxfreundin, 6.Januar.2017.

  1. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Wenn es um die Beurteilung eines Mundstücks geht,
    wird ja regelmäßig auf Streuungen hingewiesen.
    Beispielsweise bei einem so beliebten wie ein Meyer.

    WORAN genau merkt man denn eigentlich

    (wenn man entsprechende Erfahrung damit hat ;)),

    dass ein Mundstück SO RICHTIG GUT ist?


    Lässt es sich total einfach spielen?
    Fühlt es sich wie das i-Tüpfelchen zum Horn an?
    Kann man die verschiedensten Blätter verwenden?
    Reagiert es prompt auf kleinste Veränderungen?
    Oder ist es "genügsam" mit dem Spieler?
    usw. ...


    Sprich:

    WAS formt die QUALITÄT bei einem Mundstück?
    WAS muss es haben / können, damit es für "GUT" befunden wird?


    (und nicht im "Ausschuss" landet ...)

    o_O
     
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  2. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    kurzum, für mich trifft das zu, wenn alle deine Punkte mit einem Ja beantwortet werden können.
    Zudem sollte natürlich auch eine gute Klangfülle erreicht werden können, aber das driftet dann schon wieder in individuellen Geschmack ab.
    Erreicht wird dies durch eine gute gleichmäßige Bahnkurve, einen gut versiegelnden Tisch und ein Baffle das der restlichen Geometrie des Mundstücks gerecht wird.
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass "so richtig gute" Mundstücke eher schwer zu finden sind, wenn man solche von der Stange sucht. Verschiedene Hersteller liefern hier unterschiedliche Qualität ab (im Durchschnitt). Wer die Chance hat mal ein MPC eines Profis zu spielen sollte das tun, denn die machen keine Kompromisse und spielen auf gutem Mundstückmaterial.

    VG
    Jens
     
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  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ein Mundstück ist, wie auch ein Saxophon immer nur für einen Spieler gut, nie an sich. Die Anforderungen sind bspw. für einen Anfänger andere als für einen Fortgeschrittenen, als da wären leichte Ansprache, Intonation. Ein Fortgeschrittener braucht eher Möglichkeiten der Klangformung oder Dynamik, kannn die Intonation besser ausgleichen und findet die Ansprache leichter selbst.

    So würde ich einem Anfänger mein 10* Link sicher nicht empfehlen, mir passt es inzwischen (nach fast 30 Jahren mit dem Teil) ganz gut, auch wenn es mich zugegebenermaßen auch immer wieder überfordert.

    Und ein Mundstück, mit dem der eine gut und sauber intoniert muss bei dem nächsten Spieler noch lange nicht die gleichen Qualitäten zeigen.

    Und auch Fortgeschrittene sind völlig unterschiedlich, und haben unterschiedliche Vorstellungen von einem guten Mundstück, einem guten Setup ganz allgemein.

    Wie so oft in der Welt des Saxophons (und nicht nur da) muss man selbst herausfinden, was einem am besten tut, die Erfahrung Anderer kann immer nur eine Idee sein, nicht mehr.

    Gruß,
    Otfried
     
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  4. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Was xcielo sagt stimmt absolut.
    Man muss auch differenzieren zwischen der Betrachtung von Spieler+Mundstück und der Betrachtung des Mundstücks für sich. Beides muss stimmen, damit es locker flockig abgeht.
    VG
     
  5. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Nun, woran macht sich dann eine "Streuung" fest?

    Gibt es herstellungstechnisch gute und weniger gut produzierte Mundstücke eines Modells?

    Welche Hersteller sind bekannt dafür, dass sie gleichbleibend hochwertige Qualität liefern?
    Und gilt das dann für alle Serien / Modelle dieses Herstellers?

    Oder gibt es selbst dann Qualitätsunterschiede, obwohl man "vermessungstechnisch"
    nicht den kleinsten Unterschied ausmachen kann?

    :thumbsdown:

    Denn von Spielerseite her ist es nach Euren Aussagen ja eine rein subjektive Empfindungs-
    und Geschmackssache ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Januar.2017
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  6. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Es ist genau so, wie @xcielo sagt. Gäbe es "das" beste Mundstück, würden wohl alle das gleiche Modell spielen. So aber hat jeder eigene Vorlieben bei Bahnöffnung, innerem Aufbau (ohne baffle bis ganz viel), Material usw.

    Ein paar Voraussetzungen muss ein Mundstück aber wahrscheinlich erfüllen, damit es überhaupt eine Runde weiter kommt:

    das Volumen der Kammer muss zum Instrument passen (sonst stimmt einfach die Intonation nicht)
    die Rails sollten gerade und symmetrisch gearbeitet sein und ihre Krümmung in etwa dem entsprechen, was auch mit dem Blatt passiert, wenn es in Schwingung versetzt wird.

    Für mich persönlich muss ein Mundstück in der tiefen und der hohen Lage ohne große Verrenkungen schnell und sicher ansprechen. Ansonsten denke ich, dass man am flexibelsten ist, wenn man Bahnöffnungen und designs wählt, die nicht einem Extrem zuzuordnen sind.
     
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  7. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Nun, das ist mir klar:
    "Das beste Mundstück ever" FÜR JEDEN gibt's natürlich nicht.
    Sonst wären bereits weltweit alle anderen Hersteller verschwunden ;)


    Meine Rückfrage bezog sich hierauf:
    Welche Hersteller oder Modelle sind in der Welt von erfahrenen Saxophonisten bekannt dafür,
    dass sie gleichbleibend hochwertige Qualität liefern?

    Gibt es solche, die "allseits bekannt" dafür sind? Wer sind diese?


    Und existieren Erfahrungswerte (z. B. Listen, Tabellen), wo dies:
    gegeben ist, und mal zusammengetragen wurde?

    Und wenn ja: Wo kann man diese finden? :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Januar.2017
  8. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Es kommt darauf an was man misst. Besonders beim Baffle machen minimalste Unterschiede, die sich meßtechnisch eigentlich nicht erfassen lassen, für den einen oder anderen bereits deutliche Unterschiede aus. Sowohl im Klang als auch in der Ansprache. Die ersten mm haben einen extremen Einfluss.
    Was normalerweise nicht beachtet wird ist der Tisch des Mundstücks. Auch das kann man schwer messen. Ein planer Tisch, wie von vielen propagiert, sorgt eher für Probleme als ein konkaver Tisch (wie ihn übrigens fast alle Hersteller produzieren, nur eben in schwankender Güte). An der Stelle entscheidet sich ob das Blatt gut gegen das MPC versiegelt, damit die Luft ins MPC geht und nicht zwischen Blatt und Bahnbeginn entweicht. Ein planer Tisch kann eigentlich nicht gut versiegeln, weil fast alle (Holz)Blätter irgendwann ein bisschen quellen und sich die Flanken dann anheben. So entsteht eine Lücke, die durch konkaves Design abgefangen werden kann.

    VG
     
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  9. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Danke @Gaivota: Und wer stellt solche mit "konkavem Design" her?
     
  10. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Man sagt Vandoren eine sehr geringe Streuung nach. Ich habe mal mehrere V16 T75 (Metall) zur Probe gehabt. Die spielten sich sehr gleich, aber hatten laut beigelegtem Messprotokoll alle leicht unterschiedliche Bahnverläufe.
    Ich habe auch schon so einige neue Mundstücke probiert, die fast unspielbar waren.

    Für mich macht ein gutes Mundstück auch eine gewisse Projektionsfähigkeit (vielleicht bilde ich mir das auch nur ein) aus, sowie ob es irgendwann zu macht oder nicht.

    Außerdem mag ich es, wenn ein Instrument/Mundstück etwas entgegen zu setzen hat und nicht so einfach los geht. Super leichte Ansprache ist also nicht das Kriterium, welches für mich ganz oben steht. ;-)
     
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  11. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Wie gesagt, eigentlich die meisten Hersteller. Nur halt in qualitativ stark unterschiedlicher Ausprägung.
    Ich mache das bei meinen Refacings so optimal wie möglich, welcher Hersteller da ab Werk top-Arbeit abliefert kann ich leider nicht sagen. Weiß ich nicht.
    VG
     
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  12. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe schon viele Mundstücke ausprobiert und kann die Streuung bestätigen. Deshalb sollte man auch ruhig von einem Modell immer verschiedene ausprobieren. Eine hohe gleich bleibende Qualität habe ich bei Vandoren und auch bei Selmer (Soloist) feststellen können. Wenn du die Fragen von dir in grün mit ja beantworten kannst, ist es ein gutes Mundstück, unabhängig ob es für dich oder einen anderen Spieler individuell das Optimale ist.
    LG Jabo
     
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  13. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Kauf Dir eins das Dir gefällt von einem Profi ab. Mein bestes Tenormundstück habe ich @Tom Scott abgekauft. Ich würde mal sagen, der hat sich schon als er es kaufte Mühe gegeben, und es mit einer Erfahrung und Expertise die ich wohl eher nie erreichen werde ausgewählt.

    LG Stefan
     
  14. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Das habe ich gerade (es ist unterwegs an mich) ;)

    Wobei die Profis ihre absoluten "Sahnestückchen" wohl nicht verkaufen werden :cool:
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Stimmt so nicht unbedingt. Das RPC, das ich @Tom Scott abgekauft hatte, war wirklich überragend. Leider habe ich auf das Materisl allergisch reagiert.

    LG Bernd
     
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  16. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Tom Scott hat vermutlich tortenweise Sahnestücke vorrätig ;)
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich besitze 2 Tenor- und 2 Altmundstücke (bis auf das AL3 und S80 Zeugs, das irgendwo im Kasten rumfliegt, bzw. ich an meine Schüler verborgt habe).

    Cheers
     
  18. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Ah, doch so viele :woot:

    Welches der beiden Alto-Mundstücke darf ich haben? :D
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das Meyer.
     
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  20. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Ist das so eins von den speziellen, so um 800 - 1000 € + ?
     
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