Unterschied Vintage und aktuelle Saxophone

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von macpom, 4.Februar.2017.

  1. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    :sensatio:Ich wusste natürlich, dass das mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Popcorn Tweet wird.

    Hat den trotzdem jemand eine Idee, ob perfekte Geometrie vs. Handgedengelt ein nennenswerten Einfluss hat? Das interessiert mich wirklich.

    Andreas
     
  2. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ein Saxophon dass das Wort "Neu" im Namen trägt soll Vintage sein???
    Wie soll das denn gehen????,

    LG
    Paedda
     
  3. Rick

    Rick Experte

    "Neusilber" stammt als Material (Messing mit höherem Zink-Anteil) meines Wissens aus dem 19. Jahrhundert, als Silber-Imitat für das Besteck nicht ganz so reicher Leute. Und 19. Jahrhundert ist ja wohl voll vintage! :cool:

    Aber jetzt vielleicht wirklich mal :topic: denn ich finde die Frage auch interessant, obwohl ich mir keine objektive Antwort vorstellen kann - meines Erachtens liegt viel vom Vintage-Nimbus in der menschlichen Psyche:
     
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  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Vintage gegen modern. Mir ist relativ klar, wo die Grenze liegt. Weil danach nichts mehr Umwerfendes passiert ist. Die Verlegung der Mechanik für den linken Finger und das Verdrehen der unteren Tonlöcher ist der Knackpunkt, wo sich alle Hörner grundsätzlich unterscheiden.

    Nun sind die "modernen" Hörner der ersten Stunde natürlich auch in die Jahre gekommen. Es wäre aber unsinnig, die dann plötzlich zu den Vintage-Hörnern zu zählen und eine Definition zu propagieren, die den Vintage-Status an den gerade vergangenen Dekaden fest macht. Ist wie mit der "Neuen Musik": Ein Begriff, der ja immer für die derzeitige Musik gelten müsste. Kann er aber nicht, weil "Neue Musik" für die zweite Hälfte des 20sten Jahrhunderts steht.

    Ähnlich unglücklich gewählt, solch eine Bezeichnung. Besser wären Begriffe, die sich zeitlos zeigen. Was ist mit den Saxophonen vor 1900? Eigentlich sind doch die die Vintagisten? Nein, das sind die mit den zwei Oktav-Tastern. Das wäre eine gute Schublade.

    Eine weitere wäre vielleicht die Aera der Selmerapplikaturkopie oder Unimaginative.

    Leute, wir machen die Sprache selbst, wir machen die Schubladen. Lasst euch was einfallen, wenn ihr definieren wollt. Wer sonst als wir legt fest, wie was heißt?

    Auch wenn wir Kategorien nur übernehmen, zementieren wir sie zunehmend.

    Ganz bezeichnend finde ich in dem Zusammenhang, dass der Selmer-Hype gerade durch die gefördert wird, die ihn kritisieren. Die Schublade ist da. Und da man gegen die Schublade ist, nutzt man jede Gelegenheit, gegen den Hype (leider nicht die Schublade) zu opponieren, was nichts weiteres bewirkt, als das man ständig über Selmer, nein, noch werbewirksamer, über S... schreibt. Polarisierung halt; einfach doof.

    Gleiches Phänomen: Das Zitieren der "seelenlosen Instrumente". Eine Schublade, die ich genau bei denen lese, die gegen solch eine Kategorisierung sind.

    Ich denke, Ironie ist auch ganz gut schriftlich zu erkennen. Ich denke aber auch, dass sie sich gerne selbst ernährt und genau die Schubladen bedient, die sie eigentlich bekämpfen will.
     
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  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da es nicht den Vintagesound gibt und nicht alle Vintagesaxe gleich klingen ist es schwierig hier den Einfluss definieren zu wollen. Auch klingen nicht alle modernen Saxophone gleich. Ich hatte schon Vintagesaxe in der Hand mit denen hätte ich Popkonzerte mit entsprechend modernem sound geben können.
     
  6. flar

    flar Guest

    Moin, moin

    hier mal der schöne warme Klang eines Conn Saxphones


    Im Konzert wurde das dann auch gerne mal so zum Besten gegeben...
    6a00e008dca1f08834011571574098970c-300wi.jpg

    Aber keine Angst das Conn hat es überlebt, wurde allerdings für schöne Effekte unter Schwarzlicht mit
    fluoreszierenden Farben bemalt...
    3564778188_fe72c1e8e8_b.jpg

    So landete es im Juni 2000 auf dem Cover des Smithsonian, zusammen mit Jimi Hendrix Hut, Janis Jopins Federboa und Eric Claptons Stratocaster
    bigjaymcneely-conn-tenor-on-cover-of-smithsonian-june-20001.jpg

    und genauso sollen die Sachen jetzt in der Vitrine als Exponate in irgendeinem Hardrockcafe liegen!

    Viele Grüße Ralf
     
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  7. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Bei vintage Saxen ist die Mensur deutlich anders (wie schon im Profi thread von mir behauptet). Die Mensur ist meistens weiter und mit großer Wahrscheinlichkeit auch anders geformt. Wir hatten das schonmal hier:
    http://www.saxophonforum.de/threads/parabolische-bauweise.12644/#post-153020

    Leider sind die vermutlich fachlich besseren Verweise darin inzwischen verwaist. HWP könnte hier sicher fundiert helfen.


    Das Handgedengelte wird auch einen Anteil haben. Ich bin ja seit langem davon überzeugt, dass ein interessanter Sound durch die kleinen Fehler in mpc und Sax mitverursacht wird. (Aber es müssen natürlich handgedengelte vintage-Fehler sein ;-))


    keep swingin´



    Saxax
     
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  8. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das würde ich voll unterschreiben. Deshalb ja auch der Hype um bestimmte Instrumente. Das ist wie Rolls Royce gegen irgendeinen indischen Kleinwagen von TATA oder so. Wer will schon einen TATA fahren? Aber Rolls Royce klingt gut. Vor allem, wenn man immer wieder erzählt bekommt, wie gut und teuer die sind. Dann will jeder, der es sich nur irgendwie leisten kann, plötzlich einen. Und da heutzutage viele Leute reich sind, kaufen sie es eben. Dadurch werden die Dinger noch gefragter und noch teurer. Und dann dreht sich der Spieß um und es heißt: "Ja, wenn etwas so teuer ist, dann muss es doch gut sein." :)

    Und außerdem, wenn man mit einem Rolls Royce vorfährt und der Nachbar hat nur einen TATA - was für ein Ego-Shooter. Da kann man so richtig angeben und sich groß und bedeutend fühlen.

    Ich denke, solche Dinge spielen immer mit. Wir sind eben alle nur Menschen und haben die menschlichen Schwächen. Ich glaube, da kann sich kaum jemand ausnehmen. Prestige und Image sind mittlerweile ja auch fast schon wichtiger geworden als tatsächliche Qualität. Warum sollte es da im Musikbereich oder im Saxophonbereich anders sein?

    Wenn die Jugendlichen auf Facebook oder Twitter oder wo auch immer Hunderte oder Tausende von "Freunden" haben, dann sind sie jemand. Wer da keine "Freunde" hat, ist ein Niemand. Jeder läuft dem Leithammel nach, auch wenn es viele gute Leute gibt, die es mehr wert wären. Die sind aber vielleicht nicht auf Facebook, weil sie das albern finden.

    Man muss sich nur mal die Reaktionen von Leuten anschauen, die keine Ahnung von Saxophonen haben, die Unterscheidungen nicht kennen. Wenn man denen ein Video von jemandem zeigt, der ein Vintage spielt, ist die Reaktion oft: "Das Saxophon ist ja ganz verrostet. Hat er das vom Müll? Kann er sich nichts Besseres leisten?"

    Es kommt also immer auf die Sichtweise an. :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.Februar.2017
    Rick gefällt das.
  9. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    :banghead:




    edit: sorry- es gibt hier qualifizierte und deutlich weniger qualifizierte Beiträge. Ich wollte auch mal einen weniger qualifizierten Beitrag schreiben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.Februar.2017
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  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Saxoryx

    Mark VI ist kein "Vintage" Sax!

    Es ist das erste "moderne" Horn.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 5.Februar.2017
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  11. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Das alles geht vermutlich etwas genauer. Der Begriff sagt mir persönlich zu wenig oder besser viel zu viel.
    Vintage ist da einfach zu unscharf Wir brauchen genauere Kategorien wie previntage, postprevintage, postvintage, newvintage und dergleichen mehr.
    Erst dann kann hier eine fruchtbare Diskussion heranwachsen.
    Im übrigen scheint es evident zu sein, das Saxophone keine Seele haben! Nicht ohne Grund spricht man vom Herzschoner. Oder hat jemand schon von eine Seelenschoner gehört. Nein. Von einem Seelenverkäufer vielleicht, aber das ist ein anderes Problemfeld.
    :):):):):);)
    LG quax
     
  12. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Sacht ma, Kinners....
    Ist gerade Popcorn beim Aldi im Sonderangebot?
    Oder macht ihr schon gedanklichen Frühjahrsputz?
    Ein "Grundsatzfred" jagt den anderen....
     
  13. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Wenn das "Mark VI" das erste moderne und kein vintage Sax ist, dann zitiere ich mich mal selber
    Wie wird es denn in Zukunft sein, wenn Vintage Saxophone nur Saxophone bis zum Baujahr 1954 sind? Davon wird es ja in Zukunft weniger geben.


    LG
    Paedda
    .
     
    Rick gefällt das.
  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Da muss man halt die Formulierungskünste etwas bemühen. "New-Vintage" z.B.....:D
     
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  15. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Vintage werden dann die Instrumente sein, welche über keinen USB-Anschluss verfügen.
     
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  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Paedda

    Das werden dann die folgenden Generationen diskutieren....:D

    Im Kontext der Fragestellung....bauliche Unterschiede...ist das Mark VI eben kein "Vintage".

    CzG

    Dreas
     
  17. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Heutzutage sagt man bei Bedarf man besten 'alternative vintage' :eek:
     
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  18. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Was Du alles weißt, Andreas. ;) Man kann sich auch über das letzte Fitzelchen streiten. Darum geht es doch gar nicht. Es geht um das große Ganze, die metaphysische Sicht sozusagen. Das ist viel zu konkret, viel zu klein gedacht. Man muss über den Dingen stehen. Konkrete Dinge sind eigentlich unwichtig. Nur metaphysische Dinge können einen wirklich weiterbringen.

    So wie Dave Liebman:


    Er weiß die Antwort auf diesen Threadtitel hier auch nicht. :D

    Womit Du allerdings recht hast, ist, dass es keine genaue Definition für "Vintage" gibt. Weshalb wir da ja auch auf keinen grünen Zweig kommen.

    Das führt wieder zu dem anderen Thread zurück, in dem ich nach Definitionen gefragt habe, die dann nicht kamen. Alles ist äußerst vage und ungenau, sprich: persönlich. Persönliche Vorlieben, persönliche Abneigungen, das ist alles. Es gibt keine konkreten Beweise für irgendeine der Argumentationen, nur einzelne, nicht repräsentative Erfahrungen.

    Also muss jeder Spieler zum Schluss selbst sehen, wo er bleibt, was er will, was er braucht, was ihm liegt. Niemand anderer kann es ihm sagen.

    Was natürlich auch wieder ein Stück Freiheit ist. Man muss die Dinge nur positiv sehen. ;)
     
  19. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich verstehe nicht wie du zu deiner Aussage kommst.

    Das Mark 6 ist für mich das Vintagesax* schlechthin, gefolgt von alten Buescher, Conn und King-Saxophonen. Ein Weltklang z.Bsp. ist für mich einfach ein altes Saxophon. (Welches natürlich auch ein tolles Sax sein kann!)

    *Meine Def. von Vintagesax: ein altes Saxophon, welches sehr begehrt ist und viel Geld dafür gezahlt wird. Vielleicht sogar mit steigender Tendenz.
     
    claptrane gefällt das.
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Meine Definition von Vintage Sax (im Kontext der Fragestellung hier): "Ein Saxophon, welches noch nicht die Mensur/Applikatur aufweist, welche sich dann mit dem Mark VI allgemein durchgesetzt hat."

    Außerhalb der Fragestellung gibt es sicher auch andere Vintagedefinitionen, wie Deine, die man nachvollziehen kann.

    CzG

    Dreas
     
    visir gefällt das.
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