Unterschied Vintage und aktuelle Saxophone

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von macpom, 4.Februar.2017.

  1. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Oldtimer in England ist erst ab 40 Jahre... also auch willkürliche Definitionssache.;)

    Für mich ist "Vintage" das, was bei Händlern weltweit überwiegend unter dem Begriff -im Gegensatz zu "gebraucht"- angeboten wird.
    Seit meiner ersten Berührung mit dem Begriff vor 20 Jahren, unter anderem über Steve Goodson`s Value Guide hat sich da auch nichts dran verändert.

    Ein Mk.VI z. B. gehört gefühlt in die Kategorie, Mk. VII ist Grauzone, ein SA 80 nicht.

    Im Sinne der Fragestellung sind wohl eher Saxophone bis in die 50er/60er Jahre hinein gemeint.
     
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  2. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ja, und? Theoretisch könnte auch heute ein Hersteller auf die Idee kommen, ein "Vintage"-Instrument zu bauen - na gut, das wäre dann retro... ;)
     
  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Habe meine Meinung (#5) geändert. "Vintage" ist ein reiner Marketing- und "Liebhaber"-Begriff.

    Jeder, der ein gebrauchtes Saxophon verkaufen will, überlegt, ob es irgendwelche noch so weit hergeholten Merkmale gibt, die den attraktiven Begriff "vintage" irgendwie rechtfertigen.

    Der "geordnete" Markt hat zwar gewisse Regeln für die Verwendung von "vintage", die aber auch nur Marktgesetzen gehorchen und technische oder historische Features höchstens zur Rechtfertigung benutzen.

    Howgh!!
     
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  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich bezweifle, dass das wirklich ein Hersteller in Betracht zieht:

    nicht nur theoretisch sondern ganz praktisch hätte Powells Silver Eagle als (Retro?) Neuauflage des King Super 20 in den USA gebaut auch mit modernen Fertigungsmethoden als Alto nicht unter 11.000 USD gekostet und ist deshalb nicht realisiert worden.
     
  5. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Warum nicht?

    Es gibt schließlich auch Leute, die für einen Retro-Locher schlappe 136 Euro zahlen. :p

    LG Helmut
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Hätt uns aber gefallen, was Herr @Sandsax ?

     
  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    gib das Instrument den Chinesen, mit der Vorgabe "perfekte Kopie" - die bringen das in Serie, und um einen Bruchteil des Preises, und kopieren damalige Unzulänglichkeiten gleich mit... :eek:
    (natürlich bei einem "anderen" Stundenlohn...)

    Aber "vintage" meint ja nicht nur genau ein Instrument in der ganzen Geschichte... :rolleyes:

    Und wie schon einmal geschrieben: es ist ja die Frage, was nun wirklich die entscheidende Dimension für den Klang (siehe Eröffnungsbeitrag) ist: das Alter - oder vielleicht doch geographisch/ kulturelle Unterschiede. Oder anders: worin unterscheidet sich ein Mark IV kategorisch von einem späteren Instrument?
    Bzw. wofür wird der Begriff "vintage" denn verwendet - was will man damit ausdrücken? Dass es etwas spürbar anderes ist als die "modernen" Instrumente, sonst würde es reichen, es "älter" zu nennen. Und welcher - zeitliche! nicht markenspezifische! - Unterschied ist größer als der der Mechanik, "neu" gegen "alt"? (mal "ganz alt" außer acht gelassen)
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    http://www.salesartsmusicshop.com/products/Powell-Silver-Eagle-Brass-Eagle-Alto-Sax-8263.html

    Da gibt es das Alto für knapp 8000US$.
    Das Teil wäre als Handarbeit wahrscheinlich günstiger geworden, da es dann weniger Werkzeuge braucht, die auf kleine Stückzahlen umgelegt werden müssen. Außerdem, Silber ist teuer.
    Frage, was kostet denn ein Yanagisawa Vollsilberalto W03? Da bist Du auch bei ca. 6000€. So groß ist der Unterschied da nicht mehr und zu dem Preis sollte man dann auch ein Silver Eagle bauen können, vorausgesetzt, da sind jetzt nicht allzuviele Vintagespielereien mit übernommen.
    JEs
     
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ja, und, was?
    Praktisch auch. Verkaufen wird er es nicht, da jeder Kunde heute eine moderne Mechanik erwartet. Das siehst Du schon hier im Forum an den Kritiken gegenüber einer Mechanik von Buescher (TrueTone) oder Conn (NW1 und NW2) oder Martin (Typewriter).
     
  10. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Die 8000 USD sind für ein NOS Vorserien-Saxophon, da es ja nicht (mehr) gebaut wird; wie gesagt Neupreis 11k USD.

    Das vom Grundmaterial her vergleichbare Yanagisawa Alto wäre das AWO 33 und kostet bei sax.co.uk 5768,74 USD; (8044,08 Listenneupreis um es vergleichbar zu halten).

    Aufwendiger beim Silver Eagle ist es z. B. wie beim S20 die Tonlochkamine einzeln hart einzulöten, hier allerdings sogar in Sterling Silber; da geht wohl auch nicht viel mit Maschinen... und dann ist da noch son feiner King "Vintage"-Schnickes wie harte Nickelsilber Mechanik und mit Muttern gesicherte Achsen- das summiert sich im Aufwand.

    Dann hast Du noch keinen S-Bogen mit Doppelhülse und (nicht wichtige aber schöne) Seitendrücker mit Perlmuttauflagen wie bei den alten Teilen...
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn du das AW037 nimmst, dann ist da kein Unterschied mehr.
    Ich nehme aber an das Silver Eagle hat doch einen Messingkorpus, dann wäre es entsprechend dem AW033.
    Aber, 3000US$ Unterschied für die ganzen Goodies....findest Du das viel? Ob man es braucht ist egal. Wenn es klanglich überzeugt...
    JEs
     
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  12. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Um mit dem erzielten Kaufpreis seinen Dachboden zu renovieren, auf dem er das Sax gefunden hat. ;-)
     
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  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ob jeder, wissen wir nicht, aber der mögliche Käuferkreis wäre jedenfalls viel zu klein als dass es sich auszahlen würde. Deshalb theoretisch und nicht praktisch. Oder kennst Du eine Firma, die das macht?

    Über die alten Mechaniken, an denen es nichts zu kritisieren gibt, schreibt halt selten einmal wer. Die Mechaniken von meinem Dolnet und meinem Hohner sind einwandfrei, da merke ich (der beide gewöhnt ist) keinen Nachteil gegenüber einer modernen.
    Aber es bleibt Theorie, wie gesagt.

    Wir entfernen uns aber vom Thema.

    Ein dritter Anlauf von mir, weil irgendwie bis jetzt keiner darauf eingeht: wenn von "vintage"-Instrumenten die Rede ist, insbesondere wenn es um deren "tollen Klang" geht, ist fast immer die Rede von amerikanischen oder vielleicht gerade einmal deutschen Instrumenten - aber nie von den Franzosen, oder? Und die modernen Instrumente lehnen sich weitgehend an die "französische Schule" an, um es einmal so auszudrücken, oder? Dann wären die Unterschiede mindestens so gut geografisch wie zeitlich erklärt...
     
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  14. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Naja, mein Selmer Balanced Action von 1937 würde ich schamlos als "vintage" bezeichnen....

    SlowJoe
     
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  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Von mir aus, aber wird in Diskussionen über "vintage-sound" über Selmer Balanced Actions gesprochen?
    Das ist ja, worauf ich hinaus will: geht es bei sogenanntem "vintage-sound" denn überhaupt um "vintage", oder um regionale Konstruktionsstile?
     
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  16. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Uff, wir können uns kaum darauf einigen was ein "Vintage Instrument" ist.....

    Wenn wir jetzt auch noch "Vintage Sound" definieren wollen......


    Klingt der hier vintage? Immerhin spielt er ein "Vintage Instrument"


    oder der hier, auch auf einem "Vintage Instrument"


    oder der hier? Bääääh auf einem Selmer MK VI


    oder das hier, auch auf einem "Vintage Instrument"



    Ich habe da so meine Zweifel dass für den Sound das Konstruktionsprinzip des Instruments
    der aussschlaggebende Faktor ist. Sehe da eher den Spieler und seine Klangvorstellung.

    SlowJoe
     
  17. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Natürlich ist das Balanced Action ein "Vintage" Saxophon und auch dem wird ein "vintage -Sound", wenn man denn überhaupt davon reden möchte, zugeschrieben; noch mehr den Vorgängern der SelmerSuperSax Baureihe, wie dem Cigar Cutter und dem Radio Improved, von denen auf sotw jemand behauptete, dass nach seinen Vermessungen deren Tonlochnetz exakt mit dem eines 10M übereinstimmt.

    Und sicherlich spielen die amerikanischen Saxophone der 20er- bis 50er Jahre eine Hauptrolle bei den "Vintages", vielleicht deshalb liest man auch schon mal: "amerikanischer Vintagesound"?
    Aber unter den "Vintages" gibt es eben auch die Franzosen, Italienener (Rampone und Cazzani z. B. hat in den 20ern Conn mit Saxophonkorpussen beliefert) und sicherlich mit untergeordneter Bedeutung/allgemeiner Wahrnehmung die deutschen Saxophone aus der Zeit.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Februar.2017
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Der Witz ist doch Vintagesax bedeutet nicht automatisch auch ein Sound, den Einige als Vintagesound beschreiben.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Was ist "Vintage-Sound"?
    Wie würden die "alten" Saxophonisten klingen, wenn sie mit der heute verfügbaren Aufnahmetechnik und den heutigen Möglichkeiten des Mixens und Masterns aufgenommen würden?

    Ich hatte früher ziemlich viele Jazz-LPs, die sehr "vintage" klangen. Sprich: Sehr dumpf, mumpfig, obertonarm....
    Das ist MEINE Assoziation zum Vintage-Klang :)

    LG Bernd
     
  20. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    genau...ein Oldtimer bleibt ein Oldtimer, auch wenn der Motor keinen Muckser von sich gibt;)
     
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