Mundstückodyssee

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Laurent, 12.Februar.2017.

  1. Laurent

    Laurent Schaut nur mal vorbei

    Hallo miteinander ...

    ... ich habe vor knapp einem Jahr begonnen Saxophon zu spielen und übe täglich mindesten eine Stunde. Als ich nach vier Monaten bereits "Wade in the water" und noch einige andere Lieder spielen konnte, empfahl mir mein Musiklehrer, nach einem neuen Mundstück für mein Yamaha YAS 62 silver plated zu schauen. Also fing ich an, ausführlichst im Internet u.a. auch in diesem Forum hier zu rechererchieren.

    Nachdem ich mich ausführlich über Mundstücke und die gängigen Marken informiert hatte, machte ich mich bei Session in Frankfurt auf die Suche. Hier hatte und habe ich jederzeit die Möglichkeit, Mundstücke nach belieben zu testen. Und diese Möglichkeit hatte ich sehr häufig wahrgenommen. ;)
    Ich testete sehr viele der hochgelobten Marken wie Meyer, Otto Link, Selmer, Vandoren usw. in verschiedenen Bahnöffnungen und wunderte mich, warum ich damit nicht zurechtkam.
    Dann aber stieß ich auf dem Saxblog Saxophonistisches.de rein zufällig auf einen sehr hilfreichen Bericht und den für Anfänger wichtigen Hinweis "Bahnlänge" den ich teilweise zitieren möchte.

    Zitat von Tobias Haecker:
    "Von den V5 Mundstücken hatte ich zuerst das A28 getestet und war verwundert, warum das so schwer bei mir ansprach. Trotz verschiedenster Blätter ging es nie wirklich leicht. Mit dem Mundstück war alles in Ordnung (hatte noch ein gleiches zum Vergleich spielen können).
    Das V15 ging tadellos. Runder eher warmer Klang. Leichte Ansprache und Kontrolle. Und im Vergleich zu allen anderen Mundstücken kam da auch am meisten raus. Alles so wie ich wollte weshalb ich es dann letztendlich auch gekauft habe.
    Der Hauptunterschied zwischen dem A15 und dem A28 war die Bahnlänge. Anscheinend funktionieren aufgrund meiner etwas dickeren Lippen („Jazzlips“) kürze Bahnen nicht bei mir. Das war so für mich auch eine neue Erkenntnis und es ist gut so etwas zu wissen. Also wenn es die Möglichkeit verschiedener Bahnlängen gibt bei einer Marke, sollte man dieses durchaus auch mal ausprobieren."
    siehe: http://saxophonistisches.de/uber-klassische-mundstucke/

    Mit meinem Vandoren V5 A15 bin ich super happy .. anscheinend habe ich auch zu dicke Lippen. o_O

    Beste Grüße
    Laurent
     
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  2. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Neid, Neid, Neid. :) Und zwar bezüglich diesem hier:

    So was wäre mein Traum. Ich habe eine Menge Mundstücke, die ich aber alle kaufen musste, weil es hier in Namibia keine Möglichkeit gibt, Mundstücke zu testen.

    Toll, dass Du Dein Traummundstück gefunden hast! :)
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das A15 ist deutlich offener als das A 28. Unterschiede was die Bahnlänge ausmacht lassen sich so schwer beurteilen. Dicke Lippen als jazzlips zu bezeichnen finde ich schon sehr lustig, weil es natürlich da keine Zusammenhänge gibt. Und dicke Lippen brauchen nicht zwangsläufig eine längere Bahn.
     
  4. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Grundsätzlich finde ich den Beitrag gut.
    Zusammenfassend unterstreicht er gezielt technische Eckdaten bei der Auswahl in Augenschein zu nehmen.
    Im speziellen Fall die Bahnlänge. Das Argument zu dicke Lippen würde ich nicht in den Vordergrund rücken.
    Selbst würde ich mein Lippen dem Schmollmund zuordnen.
    Einer meiner Kameraden, dessen Rasse und Herkunft ich jetzt nicht detaillierter erörtern will, hätte da eine Unterlippe die meiner der drei bis vierfachen entspricht.
    Seine Auswahl an Mundstücken ist der meinen annähernd gleich. Möglicherweise hätte er sich mit einer anderen Auswahl zu Beginn leichter getan, so lange kenn ich ihn aber dann doch nicht. Ich gebe auch gerne den Hinweis an ihn weiter. Ich finde es auch toll, wenn jemand freudig verkündet, er hätte jetzt das ideale Setup für sich gefunden. Den Mythos Lippen gibt es auch bei den Blechbläsern. Als generellen Maßstab würde ich es aber nicht gelten lassen.

    LG
    Pil
     
  5. Laurent

    Laurent Schaut nur mal vorbei

    @ saxhonrnet und @ Pil

    Hallo saxhornet,
    das mit den dicken Lippen bezog sich auf das erwähnte Zitat. Da ich selbst keine dicken Lippen habe, war es als Spaß gemeint, deshalb auch das Smiley! o_O
    Ich denke, dass es für andere Anfänger wissenswert ist, bei der Mundstücksuche nicht nur auf die Bahnöffnung zu achten, sondern auch mit der Bahnlänge zu experimentieren. Als Anfänger bekommt man meist nur etwas von Bahnöffnungen erzählt, und dass man mit kleineren Bahnöffnungen leichter zurechtkommt als mit größeren.
    Das ist sicher richtig, aber im vorligenden Fall war es genau umgekehrt.

    A28 mit 0,163 mm Bahnöffnung und mittelkurzer Bahn
    A15 mit 0,176 mm Bahnöffnung und mittellanger Bahn

    Ohne die Information hinsichtlich unterschiedlicher Bahnlängen hätte ich ein Mundstück mit einer größen Bahnöffnung erst gar nicht ausprobiert, nachdem ich mit der kleineren Bahnöffnung schon nicht zurechtkam.

    Ich bin froh, von Tobias Haeckers Erfahrung profitiert zu haben.

    Beste Grüße
    Laurent
     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich steh auf dem Schlauch.
    Wenn die Bahn selbst mehr oder weniger eine Kreisbahn ist, dann wird die Bahnlänge doch mit zunehmender Spitzenöffnung automatisch länger. Nur wenn ich den Radius der Kurve selbst ändere, dann hätte ich einen Vergleich, welchen Einfluss die Bahnlänge alleine hat (bei gleicher Spitzenöffnung).
    JEs
     
  7. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

  8. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Nicht unbedingt, weil du bei gleicher Öffnung aber längerer Bahn eine andere Bogenlänge des Kreises verwendest.
    Bei hypotethischer Öffnung von 1mm bei 1mm Bahnlänge hättest du mit der radialen Bahn einen Kreisausschnitt von 90°, bei 2.4mm bei 28mm Bahnlänge entsprechend weniger Grad (frag jetzt nicht wieviel, will den Taschenrechner nicht suchen ;) ).

    VG
    Jens

    PS: Und ja, der Radius wäre dann ein anderer. Größer je länger die Bahn.
     
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  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Doch. Wenn Du den Radius konstant hälst, dann wird die Bahn mit zunehmender Spitzenöffnung länger. Sonst mußt Du zusätzlich den Radius ändern.
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das halte ich für nicht zutreffend.
     
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  11. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Ja genau, das steht da ja indirekt auch geschrieben. Ich sehe wir sind uns einig.
    VG
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    In den seltensten Fällen erfährst du bei einem Hersteller etwas über die Bahnlänge beim jeweiligen Mundstück. Und diese ist auch innerhalb einer Modellreihe bei gleicher Öffnung nicht immer gleich. Insofern halte ich das für einen Parameter, der für Anfänger nicht wirklich am Anfang hilfreich ist. Wenn Du stark beisst oder mehr Kraft bei den Lippen nutzt ist klar, dass ein offeneres Mundstück besser funktioniert. Man sollte beim ändern von mehreren Parametern vorsichtig sein wenn man dann Schlüsse ziehen will was nun den gewünschten Effekt gebracht hat. .
     
  13. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Dann stell ich höfflich die Frage: Was trifft denn zu?
    LG
    Pil
     
  14. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Die Bahnen sind nicht immer radial. Längere bzw kürzere Bahnöffnungen geben dem Spieler die Möglichkeit passend zu seiner Bahnöffnung und Bahnform eben auch die Länge zu wählen. Die Vorteile liegen liegen dabei in der Abstimmung auf die eigene Spieltechnik und Ergonomie. Generelle Aussagen bei so vielen umliegenden Variablen zu machen ist schwierig und muss nicht für jeden zutreffen. Für mich zB viel wichtiger als die Bahnlänge ist ein klarer Bahnanfang mit einem fast deutlichen Knick. Andere mögen das gar nicht, weil man über einem bestimmten Punkt sofort quietscht. Bei mir sind mittlere bis kurze Bahnöffnungen schneller spielbar und besser beherrschbar während längere für mich mehr Kontrolle abverlangen.

    Für mich ist das Mittelfeld am interessantesten geworden :)
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das es sehr individuell ist und hat mit der Stärke des Ansatzes nichts zu tun hat. Ich habe einen recht entspannten Ansatz und komme trotzdem mit langen Bahnen klar.
     
  16. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Dann bin ich bei #7 einer falschen Behauptung aufgesessen und kann mich glücklich schätzen eine Quelle angegeben zu haben, um darstellen zu können dass die Behauptung nicht auf meinem Mist gewachsen ist. Aber so unplausibel ist doch die These gar nicht.
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Was sollte an der These plausibel sein. Es gibt die Theorie, dass die Anatomie des Spielers einen Einfluss haben kann welche Bahnlänge besser passt. Dann gibt es die Theorie, dass bei kurzen Bahnen die Höhen und bei langen Bahnen die Tiefen besser ansprechen plus zig andere Theorien. Ansatzkraft und Bahnlänge beeinflussen sich meiner Meinung nach aber nicht.
     
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  18. Rick

    Rick Experte

    Das ist ja das Problem: Vieles ist plausibel, und je nachvollziehbarer eine These erscheint, desto lieber glaubt man sie. Zutreffend muss sie dann allerdings trotzdem nicht sein. ;)
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wenn man ansatzweise reingeschnuppert hat und ein ganz klein wenig versteht, wieviele Variablen es spielerseitig beim Saxophon gibt möchte man lachen, wenn man sich hauptsächlich mit den Konstanten beschäftigt.
    Nein, ich glaube nicht, dass Kiefer- Lippen- oder sonstige Formen bestimmte Mundstücke bedingen oder auch nur bevorzugen.
    Aber wenn ich Tobias Leon H. höre, bin ich sowieso voreingenommen, in der Tat beginnt meine Haut zu reagieren.

    Cheers
     
  20. murofnohp

    murofnohp Ist fast schon zuhause hier

    Darf man wissen warum?
    Grüße
    Hans
     
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