Gibt es J.Keilwerth noch?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von AlexT, 1.September.2017.

  1. Gerrit

    Gerrit Guest

    Die ursprüngliche Frage drehte sich um ein Saxophon für jemanden, der seit etwa 5 Monaten ein geliehenes Horn bläst. Dieses ist offenbar fehlerhaft eingestellt, denn der Fragesteller stellte selbst fest: auf einem anderen Horn fällt ihm einiges leichter.

    Nun entspannt sich hier ein munterer Gedankenaustausch um die Vorzüge oder Nachteile von Yamaha 82 Z, Keilwerth und Selmer Reference 54.

    Mit aller Entschiedenheit nehme ich für gewöhnlich Abstand davon, einem Anfänger teure Modelle wie Selmer Reference 54, Yamaha 82 Z oder 875 EX oder entsprechendes zu empfehlen: Saxmusic weist zurecht auf die gängigen Schülermodelle von Yamaha hin, d.h. die 200er und 400er Serie; ggf. könnte man noch die 62er Serie dieses Herstellers nennen oder Alternativen anderer Produzenten.

    Man ist i.R. gut beraten, mit einem Modell einzusteigen, daß für Anfänger konzipiert ist und sich auch seit Jahren bewährt hat. Wenn man sichere Grundlagen erworben hat, Sicherheit und auch die Gewissheit, seiner Leidenschaft über längeren Zeitraum treu zu bleiben, kann man sich auf die Suche nach einem höherwertigen, teuren Horn begeben: dann nämlich verfügt man über die nötige Erfahrung, die eigenen Klangvorstellungen und Fertigkeiten, die Vor- und Nachteile der Selmer-, Keilwerth-, Yamahasaxophone einzuschätzen und für sich abzuwägen.

    Der sich hier andeutende Diskurs betreffend Selmer, Yamaha und Yanagisawa, und in diesem Zusammenhang fällt dan u.a. der Name eines bekannten Honzblasinstrumentenbauers, geht an der ursprünglichen Fragestellung schon ein wenig vorbei und führt zuletzt kaum weiter. Es gibt renommierte Werkstätten, die schwören nach wie vor auf die Produkte der Fa. Selmer, aber es gibt andere, die Alternativen nicht nur suchen, sondern auch sehen. Aber das ist eine andere Frage. Ab einer bestimmten Preisklasse, sagen wir spätestens ab 3500 bis 4000 € findet man i.d. nur noch hochwertige, ausgereifte Instrumente. Es ist dann lediglich eine Frage der persönlichen Präferenz, ob man aus bestimmten subjektiven Erwägungen heraus zu einem Selmer Reference 54 oder etwa Yamaha 82 Z greift. Beide Instrumente aber lege ich einen Anfänger, der gerade einmal fünf Monate spielt nicht reinen Gewissens an das Herz.

    Um Missverständnisse auszuschließen: den hier genannten Holzblasinstrumentenbauer schätze ich sehr!
     
    p-p-p und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  2. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Das YTS 875 EX ist beim großen T nicht mehr im Sortiment.

    LG

    last
     
  3. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Auch wenn hier nicht gezielt ein Hersteller gefragt ist, ich habe einen Fehler in meiner Angabe, E1 Bogen beim Tenor ist korrekt. Sorry für meinen Fehler.
     
  4. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    Die haben wohl gerade massive probleme mit ihren rechnern bei thomann. Zumindest haben sie mir das gemailt. Ich würde mal im moment vorsichtig davon ausgehen, dass man die ergebnisse der suchraster nicht so bierernst nehmen sollte.
    Gruss
    Zwar
     
  5. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Mir scheint das grosse T hat ein grundsätzliches Problem mit Yamaha. Aufgefallen ist mir das bei den Klarinetten. Die YCL 255 gab es vor Kurzem für 468 €. Eher ein Ausverkaufspreis. Nun habe ich aktuell nachgesehen: Dt Klarinetten 2, Böhm 0, Altsaxophone 3, Tenorsax 2, Bariton 1 Modell. Lediglich bei Sopran ist das Sortiment vollständig mt 475, 82 (nur Silber) und 875EX. Wäre Yamaha nicht so gross und bedeitend, würde ich fast annehmen, dass T Yamaha Klarinetten und Saxophone aus dem Sortiment nimmt. Oder ist ein Containerschiff mit der letzten Europalieferung gesunken?

    Aerophon
     
  6. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Es ist wirklich alles am Thema vorbei hier, damit hast Du Recht Gerrit. Gut, dass Du das angemahnt hast.
     
  7. Gerrit

    Gerrit Guest

    Und Du restaurierst wirklich herausragend die Hörner, die man Dir anvertraut. Mein Einwand ging selbstverständlich nicht gegen Dich oder Deine ausgezeichnete Arbeit und Fachkenntnis!
     
    p-p-p gefällt das.
  8. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Meine persönlichen Erfahrungen mit hochwertigen Instrumenten und auch Erfahrungen mit Anfängern, die zügig hochwertige Instrumente wählen, sind durchweg positiv. Das klingt ja so, als ob ein hochwertiges Instrument den Schüler in seiner Entwicklung hemmt, das ist keineswegs der Fall. Meine besten Schüler sind häufig die, die hochwertige Instrumente spielen, weil denen Ihr Hobby wichtig und wertvoll ist und entsprechend sind sie auch bei der Sache. Wenn ein Anfänger nach einem halben Jahr die Lust auf etwas Besonderes hat, dann soll er doch seinen Wunsch erfüllen.
    Mein Gott - die halbe Welt kauft teure und große Autos aber bei einem Musikinstrument soll man dann auf einmal kleine Brötchen backen? Nicht mit mir!

    Also @AlexT : Nur Mut - Du schaust an der richtigen Stelle und hast dafür den Segen Gottes!
     
  9. Gerrit

    Gerrit Guest

    Das ist nicht unzutreffend, was Du schreibst, und ähnliches von dem Du berichtetest, erlebte ich auch. Aber: oft scheuen aus berechtigter Vorsicht und Zurückhaltung die Betreffenden höhere Ausgaben, viele können und wollen sie auch nicht gleich zu Beginn leisten.

    Und: manche glauben und werden leider auch häufig so beraten, man müsse gleich anfänglich ein teures, hochwertiges Horn kaufen, um möglichst rasch und nachhaltig zu lernen, das sei geradezu notwendig oder von grundsätzlichem Vorteil, und das trifft eben in keiner Weise zwangsläufig so zu. Ein bewährtes Schülerinstrument, selbstverständlich könnte man jetzt hier wieder ewig über dessen Definition streiten, eröffnet, wenn es im geigneten Zustand ist, einen unbeschwerten Einstieg und reicht i.d.R. für die ersten Jahre vollkommen aus, vor allem für diejenigen, die noch am Anfang stehen und verunsichert sind und erst die Erfahrungen und Vorstellungen sammeln oder bilden müssen, um eine sichere und begründete Kaufentscheidung für teurere Gerätschaften selbstständig fällen zu können.

    Vor einigen Jahren betreute ich einen Erwachsenen Schüler der auf Rat eines anderen sich ein sehr teures Vintagesaxophon kaufte und nach einiger Zeit, als er Horn blasen konnte und nicht mehr am Anfang stand verärgert feststellte: das Horn, das man ihm anfänglich nahe gelegt hatte, entsprach in keiner Weise seinen nunmehr entwickelten Klangvorstellungen... er resümierte: vernünftiger wäre der Einstieg mit einem günstigeren Schülerinstrument gewesen, um dann später, mit Erfahrung, Kenntnis und entwickelter eigener Klangvorstellung ein höherwertigeres Horn auszuwählen...
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Warum nicht für den Rest des Lebens?

    Mein erstes Sax war zugleich mein billigstes und ich habe es später oft bereut, dieses Teil, das anfangs in meinen Augen nichts Besonderes war, verkauft zu haben. Es war nämlich undicht geworden und ich als Autodidakt in den 1970ern habe gedacht, es länge daran, weil es eben bereits "abgespielt" war - dass man Polster wechseln kann und sollte, habe ich erst Mitte der 1980er in Heidelberg gelernt... :lol:

    Nur weil mir alle sagten, ich solle mir mal endlich ein "richtiges" Sax zulegen, habe ich nach und nach teurere gekauft, die aber selten wirklich auf Dauer besser waren als die Vorgänger.
    Heute weiß ich, dass große Jazz-Saxer wie Lester Young oder Charlie Parker die meisten ihrer legendärsten Aufnahmen auf völlig "ungeeigneten" Kannen eingespielt haben, später, als sie berühmt waren und sich "ordentliche" Hörner leisten konnten, spielten sie nicht unbedingt besser oder klangen deutlich anders.

    Deshalb denke ich, dass ein gut gepflegtes Mittelklasse-Instrument schon ein ganzes Musikerleben hindurch ausreichen kann, man benötigt nicht als Fortgeschrittener unbedingt ein teures Luxus-Horn. Wenn man allerdings Spaß daran hat, mal etwas Neues auszuprobieren, oder sich optisch in ein hübsches Sax verliebt, ist das natürlich etwas Anderes - aber das ist eben reines Privatvergnügen, keine Notwendigkeit, solange das alte noch tut(et). ;)

    Schöne Grüße,
    Rick
     
    rorro, bluefrog, p-p-p und 8 anderen gefällt das.
  11. Gerrit

    Gerrit Guest

    Hallo, Rick! Vernünftige Einstellung, ich bin im Wesentlichen ganz bei Dir... Liebe Grüße von der Küste zurück!
     
    Rick gefällt das.
  12. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Profi-, Mittelklasse- oder Anfängerhorn ist doch wirklich wurscht.
    Wichtig ist, dass es Spaß macht und vorne etwas ordentliches herauskommt.

    Ich wurde (und werde) immer mal verlacht, weil ich ein neueres King S20 Alt spiele, also ohne Silberbogen und Pearls.
    Man legt(e) mir nahe, lieber mal "ein Gscheites S20" oder etwas anderes besseres zu kaufen.
    Ich bleibe aber mein Mittelklasse S20 aus den frühen 70ern weiterhin treu.
    Ich spiele es jetzt schon 22 Jahre und es läuft und klingt immer besser, auch weil ich bei jedem Spielen dazulerne.
    Letzteres wird ja häufig genug vernachlässigt.

    Vorgänger vom S20 waren übrigens ein Hohner President (Ersthorn, Spaßfaktor null) und ein Yanagisawa A880 (viiiiiel besser; spielt seit 22 Jahren ein guter Freund).
    Beim S20 war es Liebe auf den ersten Ton, die noch immer hält. ;-)

    Lg
    Mike
     
    Gelöschtes Mitglied 5328 und Rick gefällt das.
  13. Gerrit

    Gerrit Guest

    King Super 20 Mittelklassehorn?! :) :) :)
     
  14. AlexT

    AlexT Nicht zu schüchtern zum Reden

    Erst einmal danke für die Ratschläge. Ist aber interessant, wie die Meinungen auseinander gehen :)
    Mittlerweile hat sich auch Keilwerth gemeldet, sie können mir in ca. 4 Wochen das sx90r Vintage zum Probespielen bereitstellen.
    Werde es dann ausprobieren, vielleicht wird es im Endeffekt aber auch ein mauriat, Yamaha, expression...

    @Rick: ich muss dir recht geben, es hat schon seinen Charme, wenn jemand aus einem "billig" Sax super Töne rausbekommt.

    @noodles: hab dank ;)

    Gruß
    Alex
     
  15. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Jepp, habe ich vor längerer Zeit mal irgendwo gelesen.
    Die S20 der Serie V seien höchstens noch Mittelklasse, weil eben zu sehr abgespeckt.

    Und ein S20 Tenorist, der ein Serie I oder II spielt, hat mir das vor Jahren mal lang und breit erklärt.
    Soweit ich weiß, spielt er aber nicht mehr. Sein Horn war wirklich super, er aber nur verbal. ;-)

    Ist ja auch irgendwie egal. Hauptsache ich bin zufrieden mit meinem Schätzchen.
    Und so lange das Publikum nicht vorzeitig abwandert, ist ja alles in Ordnung.

    :topic:
    Mike
     
    Rick und slowjoe gefällt das.
  16. Gerrit

    Gerrit Guest

    Weißt Du was, das ist wirklich Unsinn! Ich blies bei einem Händler vor Jahren mal einige Super 20 Tenorsaxophone an: Silversonic, dann welche mit Silber-S-Bogen, mit Sidepearls und ohne, einige hatten die Doppelsteckhülse, andere nicht. Es gab je nach Baujahr selbstverständlich Unterschiede in der Ausführung. Aber damals begeisterte uns von allen Exemplaren, es waren insgesamt glaube ich sechs Stück, eines aus den späten Sechzigern, ohne Sidepearls, ohne Doppelsteckhülse, S-Bogen aus Messing, wenig Gravur, dicht aber verbeult: der Klang kraftvoll, eine Wucht, Ansprache und Stimmung über jeden Zweifel erhaben! Das Teil sah scheiße aus und klang überragend. Daher wie Du schreibst: meinetwegen Mittelklasse oder was auch immer, aber Hauptsache der Klang stimmt!
     
    ehopper1 gefällt das.
  17. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @Gerrit Danke!
    Und wie recht du hast!
    Denn falls mein S20 wirklich mal scheiße klingt, bin ich schuld, nicht das Horn. ;-)
    Das passiert aber zum Glück recht selten, weil das Instrument einfach saugut ist!

    Lg
    Mike
     
    Rick gefällt das.
  18. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Völlig off topic :) mein Beitrag hierzu.

    Zurück zur ursprünglichen Frage -
    Die Antwort lautet: "ja"

    LG Bernd
     
    p-p-p, slowjoe und Rick gefällt das.
  19. Gerrit

    Gerrit Guest

    Völlig verwirrend so eine klare, schnörkelige Antwort! :)
     
  20. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... vertippt: nicht "schnörkelige" sondern schnörkellose Antwort...
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden