Aufnahme mit zwei verschiedenen Microphonen???

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11184, 27.Dezember.2017.

  1. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    macht es Sinn mit zwei verschiedenen Microphonen eine Aufnahme zu machen? (Frequenzbereich gleichmäßiger, da Microphone unterschiedlich?)

    hier Beispiel bei Youtube....



     
  2. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    im Prinzip ja, aber eher um mehr vom Sax zu hören, da nicht alle Töne an der selben Stelle gleich laut aus dem Sax kommen. Wir hatten hier mal eine Beschreibung verlinkt in der einer seine Saxe mit 4 oder 5 Mikros abnahm und die genauen Postionen für die einzelnen Saxtypen beschreiben hat. Fand ich spannende, habe den Thread aber leider nicht mehr gefunden.

    LG StefAlt.
     
  3. flar

    flar Guest

    Moin, moin b_mic

    Das kann Sinn machen, aber welchen ist hier nicht klar zu erkennen.

    Erste Möglichkeit, davon ausgehend das jedes Mikro auf eine eigene Spur aufgenommen wird, man kann hinterher die besser klingende nehmen.

    Zweite Möglichkeit man mischt beide zusammen, nach der Aufnahme oder direkt, hier ist aber darauf zu achten das es möglichst keine Auslöschungen gibt und wenn das sie sich positiv und nicht negativ auf den Klang auswirken.

    Bei der Gitarre wird schon durch die unterschiedlichen Positionen der Mikros ein hörbar unterschiedlicher Klang aufgenommen, da könnten es auch zwei identische sein.
    Das großere wird eher helleren Klang einfangen durch die Nähe zum "Steg" der Gitarre, das kleinere ist weiter zum Hals und unter das Schallloch ausgerichtet, dort kommen die Tiefen gut durch. Auf evtl. auftretende Auslöschungen ist auch hier zu achten!

    Beim Sax könnte das große Mikro für den Klang der aus dem Trichter kommt und das kleinere für den Klang der aus den geöffneten Klappen entweicht zuständig sein. Für diese Vermutung mußte man allerdings mehr über die Richtcharakteristik des kleinen Mikros wissen, es steht doch etwas weit abseits.

    Viele Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27.Dezember.2017
  4. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Hab es über die Bildersuche im Netz wiedergefunden. Der Link hier war es!
     
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  5. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Habe grad einen Mikrophontest gelesen, in dem der Testerdas beste Ergebnis erzielte , wenn er zwei Mics mischte. Es ging um die Abnahme einer verzerrten Gitarre.
    Das eine Mic brachte satte Mitten und Tiefen, brachte aber die typische Höhen der Verzerrung nich so richtig rüber,während das andere eben genau das super rüberbrachte, jedoch in den Mitten und Tiefen eher dünne war.
    Der Mix ca 70 zu 30 der beiden erbrachte dann das gewünschtecErgebnis
     
  6. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Achtung !

    mit zwei (unterscheidlichen ) Mikros kann es Phasenauslöschung geben, wenn sie nicht richtig verpolt sind.

    Wie auch bei Lautsprechern, wenn sie nicht richtig angeschlossen sind....die Membranen müssen den gleichen Hub oder Schub machen.

    Ich wollte nicht wissen, wie viele Lautsprecher und Boxen verkehrt angeschlossen sind, bei laienhafter Selbstverkabelung.

    Auch das Thema " Kammfiltereffekte " kommt hier dann evtl. zum Tragen...es klingt dann seltsam hohl...hat auch was mit den Raumreflektionen zu tun.

    Wenn man es richtig macht..und besonders im Studio, werden Saxe dann schon mal mit zwei Mikros abgenommen.

    Besonders Sopransax ist bei der Abnahme etwas kritisch...aber wie so oft...man muss das richtige Material, die Räumlichkeiten und die entsprechende Erfahrung haben.

    Einfach probieren mit den eigenen Möglichkeiten und vergleichen....persönlich habe ich schon gefühlte 100 Experimente diesbezügl. gemacht.

    Ein gutes Mikro..und fertig !

    LG Wuffy
     
    last und Gelöschtes Mitglied 11184 gefällt das.
  7. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Phasenauslöschungen entstehen eher beim Abspielen auf dem Lautsprecher, den Mikros ist es erst mal wurscht, was das jeweils andere aufnimmt - Du stöpselst die Mics ja über zwei Kabel an, und nicht über einen Y-Adapter.
    Danach kann es passieren, dass im Mix die Signale der Mics gegenseitig entweder verstärken oder abschwächen, den sog. Kammfiltereffekt.
    Diesen Effekt kann es aber auch mit nur einem Mikrofon geben, wenn das aufzunehmende Signal nah im Mic noch mal reflektiert wird, und zeitnah zusammen mit dem Original-Signal an die Membran gelangt.
    Ursprünglich werden zwei Mikrofone eingesetzt, um ein Stereo-Bild zu erzeugen, dann werden diese Signale aber auch "hart" Links-Rechts gelegt. Sollte es bei ausreichendem Abstand der Mics also keine Auslöschungen geben, bzw. unhörbar sein. Trotzdem wird z.Bsp. ein Flügel mit 3 (oder mehr) aufgenommen - je nach Setup sind die SIgnale aber so unkorreliert (also wirklich unterschiedlich), dass es zu keinen Auslöschungen kommt.
    Was ich mir hier noch vorstellen könnte, dass das Stäbchen mit einem EQ bearbeitet ist, und nur Frequenzanteile dem Mix hinzugefügt werden. Das Sax alleine von der Seite bringt m.E. keinen Mehrwert. Probierts doch mal aus, in letzter Instanz entscheiden Eure Ohren! ;)
    LG, Jens
     
  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    @Ottokarotto

    Danke für die ergänzenden Hinweise...Du verstehst ja was von der Materie !

    Im Endeffekt kann man ja nie pauschale Tipps und Empfehlungengeben, die bei jedem dann auch funktionieren....das ist eben immer ziemlich individuell...und auch geschmacksbezogen.

    Ausprobieren mit den eigenen und vorhandenen Möglichkeiten ist angesagt !

    Lg Wuffy
     
  9. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Glaube, die großen Studios wissen, was sie tun, und die verzichten in der Regel auf ein zweites Mikrophon. Manchmal werden zwei Mikrophone nebeneinander in so gleicher Position wie möglich genommen, z.B ein Bändchen und ein LDC. Aber die Signalkette optimieren und ein High End Mikrofon bringen da wesentlich mehr...
    Zwei Mikrofone bringen erstmal zusätzliche Störfaktoren und sind zu 99% überflüssig...
    Lg Juju
     
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  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    In dem von @stefalt verlinkten Artikel geht es m.E. auch weniger darum, mit 5 Mikrofonen aufzunehmen, sondern lediglich die Unterschiede bei verschiedenen Mikrofonpositionen zu verdeutlichen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    Ich glaube hier wird ein dynamisches und ein Kondensator Mikrofon verwendet.... beide haben einen unterschiedliches Frequenzband.... Ergebnis also liniarer, oder räumlicher durch Stereoaufnahme?
     
  12. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Nein, weder noch, zumindest nicht durch die Auswahl zweier Mikrofon-Typen.
     
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  13. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem


    Wie wäre das mit einem "matched pair" identischer Mikrophone? würde es da ggf. Sinn machen? Nur mal so aus reiner Neugierde.
     
  14. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Also ich persönlich benutze gern ein matched Pair Neumann KM184, aber in der klassischen XY-Konfiguration.
    Das klingt für meine Ohren besser als die üblichen 18 cm Abstand (Laufzeitstereophonie).
    Weniger Phasenpfusch... (Mein Hochfrequenz-Dozent hiess Hasenpusch. Seinen Spitznamen könnt ihr euch denken ;))

    Just my 2 ct.

    By the way - wenn ich von einem Mikro-Typ 2 Stück habe hab ich immer darauf geachtet die als matched pair zu kaufen (KM184, AT 4050, AT 4060, Røde NT5).
     
  15. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    "matched pairs" werden angeboten (und macht auch Sinn) für stereo-Aufnahmen. (Akustische) Stereo-Aufnahmen funktionieren durch das Prinzip der Phantomschallquelle. Eine Schallquelle, die genau in der Mitte eines Stereomikrophons aufgenommen wird, sollte in der Theorie identisch bei beiden Mikros ankommen und auch identisch aufgenommen werden. Bei der Reproduktion wird das Signal identisch über zwei Lautsprecher (idealerweise gleichschenkliges Dreieck) wiedergegeben, dadurch ergibt sich eine (Phantom-)Schallquelle genau in der Mitte der Stereo-Basis.
    Weichen nun die Mikros voneinander ab (sind im worst-Case sogar unterschiedlich) wird die Punktschallquelle nicht mehr "zentriert" wahrgenommen, da ja aus beiden LS unterschiedliche Anteile der Frequenzen wiedergegeben werden, Das spielt aber wirklich nur in der "klassischen" Aufnahmepraxis eine Rolle, in der Studioszene wird ja eh jedes Instrument hin-gepant, wo es hin soll.
     
  16. flar

    flar Guest

    Moin, moin stefalt

    Bei einem Saxophon eher nicht, bei dem rotierenden Lesliehorn einer Hammondorgel schon eher.

    Natürlich kann mann auch ein Saxophon in Stereo aufnehmen, das würde einen Sinn machen wenn links und rechts klanglich anders bearbeit werden.
    Aber wie Juju schon schrieb wissen die meisten Tontechniker warum sie das nicht machen.
    Die eben beschriebene Möglichkeit links und rechts eine andere Bearbeitung vorzunehmen kann man auch einfacher von einer Spur aus machen und vermeidet die oben angesprochenen Risiken!

    Am sinnvollsten finde ich zum aufnehmen , nicht abnehmen für eine Konzertsituation(!), bei allen Saxophonen ein Mikrophon mit einem entsprechenden Abstand so das der Gesamtklang aus dem Trichter und den geöffneten Klappen gleichmäßig aufgenommen wird.
    Ein zweites Mikro in einer geringfühgig anderen Position würde ich auf einer anderen Spur mitgeschneiden und hinterher die Spuren vergleichen und das bessere Ergebnis nehmen aber nicht mischen.

    Ich mache das wie oben beschrieben mit akutischen Gitarren meistens mit zwei Mikros, entscheide mich aber später eigentlich immer für eine der beiden Spuren, meistens die hellere,. Über den Direktausgang des Kanalzuges lege ich das Signal dann auf einen freien Kanal, mische mir einen etwas anderen Klang und kann dann über die Panoramaregeler der zwei Kanäle das Hintergrundgeschrammel in zwei Klangfarben im Stereobild verteilen. (Hier sollte man aber immer probieren ob es auch in Mono klingt, die aller meiste Musik wird Mono wahrgenommen, nur sehr selten in optimalem Stereo!)
    Das würde man am Computer mit größerer Spurenzahl einfach durch das Kopieren der Spur machen, denke ich jedenfalls. :rolleyes:

    Kann man auch mit einem solitisch tätigen Instrumenten machen. Ob das sinnvoll ist? Ausprobieren!

    Viele Grüße Ralf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27.Dezember.2017
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  17. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Mit Nieren und "nur" 18 cm Abstand würde ich aber auch keine Hauptmikrofonie betreiben. Ein Zwischending (das besten aus zwei Welten ??) ist ja das bekannte ORTF (Laufzeit- und Intensitätsstereophonie)...
    Aber da hat jeder "sein" Kochrezept, und meist muss man vor Ort eh noch mal improvisieren ;)
     
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  18. ppue

    ppue Experte

    Ich halte nichts von zwei Mikrophonen. Ich nehme mit einem ZOOM auf und das hat ja bekanntlich ein Paar Stereomikrophone. Die sind aber recht nah auf einer Ebene angebracht, so dass sich die Phasenauslöschungen in Grenzen halten.
    Dennoch: Wenn ich mich bei der Aufnahme auch nur etwas bewege und höre das später über Kopfhörer ab, wabert der Sound und schlingert durch den Raum.
     
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  19. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Wird in der Klassik gerne und viel benutzt. MAcht den Solisten geringfügig "breiter", und reduziert ihn nicht auf eine Punktschallquelle.
     
  20. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    hat ja konstruktionsbedingt auch nur eine geringe Entfernung der Mikros, und dazu noch eine Anwinklung der Kapseln auf 90° 110° ???, wundert mich nicht.
    Wenn aber im Konzertsaal aufgebaut, mit Abstand zur Schallquelle, hat man das Problem nicht, aber eine recht enge Stereo-Basis.
     
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