Am Ende zählt was hinten rauskommt...?

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 29.April.2018.

  1. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Hallo! :)

    Ich nehme mit einem Rode NT1 an Steinberg UR22 mit Studio One 3 (und Studio-Monitoren) auf...
    Wenn ich an einer Aufnahme rumschraube (Hall, EQ, etc.), denke ich irgendwann "O.K. - so hört sich´s gut an."
    ...
    Wenn ich die Aufnahme dann speichere (*.wav) und am PC abspiele, dann hört sich das schon "anders" an (vermutlich wegen der Soundkarte des PCs?).
    ...
    Wenn ich das dann bei z. B. YouTube hochlade, dann hört sich das (wiederum am PC) schon "sehr anders" an.
    ...
    Wenn ich dann im Wohnzimmer die Glotze anschalte und dort das Video aufrufe, dann hört sich das (mit TV-Lautsprechern oder auch mit angeschlossener Soundbar) richtig sch... an! :mad:

    Und so stellen wir Stücke bei den TOTMs usw. an und ahnen im Grunde gar nicht, was beim jeweiligen Zuhörer am Ende "hinten rauskommt"...? :cool:

    :)last
     
    Rick und kokisax gefällt das.
  2. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Mehr als bei der Aufnahme das Beste rausholen, kannste nicht. Wenn dann jemand sich das mit Billigkopfhörern auf dem Handy anhört, haste geloost. Aber andererseits: Wer standardmäßig immer mit dieser Ausstattung Musik hört, dem wird es gar nicht auffallen. o_O
    Nur wir leiden, wenn wir z. B. auf irgendeiner Feier oder sonstwo mal wieder den absoluten Lärmbrei anhören müssen.
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @last
    So isses, aber das Musikalische bleibt, bzw. sollte erhalten bleiben und auch einschätzbar.

    Übrigens einer der Gründe, wieso ich meine HiFi Ambitionen zuhause total eingestampft habe.

    Gruß,
    Otfried
     
    ehopper1, Rick, mato und einer weiteren Person gefällt das.
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,

    wenn etwas halbwegs professionell gemischt und gemastered ist, sollte es sich auch auf Sch.... Endgeräten im Rahmen ordentlich anhören.
    Zumindestens ist das meine Erfahrung.

    Deswegen mischen die Füchse ja auch parallel auf Billiggeräten.

    Da war doch was :)

     
  5. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Versteht man auch ohne Untertitel. Wunderbar...
     
  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Gibt leider kaum noch wirklich gut produzierte Musiktitel. Das fängt mit dem Zeit = Gelddruck an und hört bei der Kompression (damit es Radio-tauglich ist) noch lange nicht auf.

    Schade drum. Aber mich als High-End-Audiophilen schmerzt es oft in den Ohren.

    LG Bernd
     
  7. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    wenn es mir wirklich wichtig ist, also nicht unbedingt mein TOTM-Gedudel, dann:
    1. Mixe ich das in meinem Keller mit Cubase, Tascam A/D und Adam-Abhöre
    2. Dann wav auf CD und in das Wohnzimmer, Linn Genki, Accuphase Verstärker, IBL TI 5000
    3. Wenn ok, dann Referenz-Höhrerin (holde Angetraute mit den Fledermausohren) vorspielen
    4. gefällt's Dir? gefällt's Dir?? (wer kennt dieses Video mit den Vögeln beim Nestbau?)
      1. Der Ton stimmt fast --> Nein, mit Autotune gehe ich da jetzt nicht ran, beschwer Dich beim Interpreten
      2. Kannst Du den Schleier vor der Musik noch wegmachen, bei ECM kling das besser ...
    5. Öfter mal zurück zu 1.
    6. Dann final Version, MP3, etc., halt nein, bein Soundcloud, Youtube und Konsorten lade ich sowas erst gar nicht hoch.
    Ob das dann im Auto über billigst-Equipment funktioniert, ist mir egal. Ich glaube aber nicht, dass ein Mix, der aus gutem Equipment funktioniert, irgendwas gewinnen kann, wenn man ihn für Schrott optimiert.

    Gruß
    Mini
     
    47tmb gefällt das.
  8. Rick

    Rick Experte

    Wie schon @Ton Scott zutreffend bemerkte, sollte man deshalb für den Endmix bzw. das Mastering neben den Hi-End-Boxen auch eine Billig-Abhöre benutzen, um sicherzustellen, dass selbst dort alles funktioniert, noch in der Balance ist. Meine Mixes sind daher nie audiophil, aber wenigstens überall anhörbar. :cool:

    War mal in den 1990ern an einer explizit audiophilen Produktion beteiligt, die seither für Edel-HiFi-Anlagen als Test-Referenz benutzt wurde. Selbst Jahrzehnte später erreichten mich noch Anfragen, sogar aus dem Ausland, nach dieser CD - nicht wegen unserer tollen Musik, sondern wegen der speziellen Raumaufnahme.
    Der Nachteil: auf normalen Geräten hört man einfach die Hälfte nicht, der Kontrabass ist kaum wahrnehmbar, bitter bei einem Trio aus Sax, Drums und eben Bass.
    Unser nächstes Album wurde deshalb standardmäßig im Studio aufgenommen und von mir selbst abgemischt. Kein HiFi-Ergebnis, wie gesagt, aber man hört wenigstens alles, auch im Auto! :)
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Und wofür machst Du die Aufnahmen dann eigentlich?
    Ich bin mir beispielsweise im Klaren darüber, dass meine Veröffentlichungen früher oder später als mp3 gestreamt werden, bekomme heute schon mehr Gema durch Internet-Verwertung als durch physische Tonträger.
    Soundcloud, YouTube & Co. stellen bequeme Möglichkeiten dar, Demos zu verbreiten, ersetzen bald das Radio als Präsentationsplattform für neue Produktionen. Gewiss auf Kosten der Audio-Qualität, aber ich möchte ja, dass meine Musik auch Verbreitung findet und gehört wird.
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  11. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Für mich selbst, zum Verschenken an Freunde.

    Gruß
    Mini
     
    Rick gefällt das.
  12. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich habe nun schon ein paar Jahrzehnte die Entwicklung de Welt beobachten können. Eine ganze Weile hatte ich das Gefühl, es wird "besser" - mit allem. Jeder hat sich bemüht, alles so gut wie möglich zu machen. Geräte, Dienstleistung, Wohnen, Essen, ...

    Irgendwann Anfang der '90er hat es angefangen zu kippen. Vielleicht schon vorher, aber ab da ist es mir aufgefallen. Verbesserungen wurden nur noch am Papier durchgeführt, an Parametern die sich leicht in vergleichbare Zahlen gießen lassen. Es wurde einfach umdefiniert, dass eine größere Zahl von xxxx "besser" und der einzig wahre Maßstab ist. Tatsächlich wurde alles nur mehr. Und schneller. Und die Qualität ging den Bach runter. Immer nur ein kleines Bisschen und immer schön gefärbt durch irgend einen Parameter, der sich dadurch weiter "verbessert" hat. Mit der Zeit sind die Menschen abgestumpft und haben das als "normal" empfunden. Ein dankbares Publikum für weitere "Verbesserungen".

    Wir konnten in unserer Jugend mit dem Begriff "Klirrfaktor" noch etwas anfangen. Wir wussten um die Unterschiede von "Watt Sinus" und "Watt Musik". Wir haben Fotos nach Inhalt und Objektive nach optischer Präzision selektiert.

    Heute glauben die Menschen, wenn das Smartphone 20% mehr Pixel hat, als die Konkurrenz wäre das ein Qualitätskriterium. Wir(?) schauen(!) Musik auf Youtube und bekommen unser Fernsehprogramm in "> Full-HD" über's Handy gestreamt - wegen der geringen Bandbreite natürlich zu Tode komprimiert. Aber hauptsache Megapixel!!! Es lebe die Erfindung der verlustbehafteten Kompression. Früher hatte das Bild gerauscht. Heute ist alles digital und fehlerfrei. Es gibt Content Provider, die bieten ">50 Full HD Kanäle" über's Internet (Ups! Die Bandbreite dafür muss der Kunde natürlich noch selber besorgen, aber dafür gibt's ja Telekom Betriebe, die "bis zu" xxx Megabit liefern, nur nicht dann, wenn man sie gerade braucht). Wir haben das analoge Rauschen gegen eine moderne "Klötzchen Ansicht" und minutenlange Aussetzer getauscht, das aber dafür in Ultra-HD.

    Wir versenden völlig vermatschte "Ölgemälde" mit 16 Megapixel per WhatsApp an unsere Freunde, die das in 5x5cm Größe am Smartphone keine 5 Sekunden ansehen, ehe sie es mit einem "LOL" quittieren und vergessen. Im Gegenzug werden immer mehr Performances digital optimiert und vermitteln einen Schein, der so in der Realität gar nicht existiert. Wer nicht genauso betrügt wird abgestraft. Gleichzeitig steigt bei allen Beteiligten der Frust, weil die Diskrepanz zwischen vermeintlichem Anspruch und Wirklichkeit immer größer wird.

    Es wächst mittlerweile die zweite Generation Kinder auf, deren Eltern unter "Kochen" verstehen, dass man eine Schachtel Industriefutter aufwärmt. Viele von ihnen haben nicht einmal die Chance zu erfahren, wie "richtiges" Essen überhaupt schmecken soll und sind verstört, falls sie tatsächlich mal so etwas bekommen.

    Ja, es gibt Ausnahmen und ein Großteil der Mitforist/in/en wird wohl dazu gehören.

    Aber durch den Druck der Masse bewegt es sich weiter in Richtung "bequem, billig, kurzlebig und mehr Schein als Sein". Und für die paar, die doch echte Qualität suchen, wird es unermesslich teuer, wenn man überhaupt noch etwas findet.

    Schöne neue Welt.
     
    ehopper1, maserer, saxbert und 9 anderen gefällt das.
  13. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    mich plagt heute der Schalk,

    wo bitte sehr ist:
    was hinten rauskommt...? - also hinten?
     
  14. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    "Hinten" ist das Ende der Verarbeitungskette. Bei der Musik, dann wohl der Lautsprecher oder Kopfhörer.

    Bei Video Produktionen meist der Bildschirm. Wobei schon früher mal einer treffnd gemeint hat.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    ...der Titel wurde bewusst so gewählt...
     
  16. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Wir sagten ja "KlarViktor" :) Aber ja, Klirrfaktor ist heute kaum noch ein gängiger Begriff. Höchstens noch Pixelrauschen :) Immerhin 16 MP ist bei einem Digibild nicht übel und reicht in den allermeisten Fällen aus, will man nicht gerade 3x4 Meter ausdrucken. Auf dem Mäusekino reicht das aber allemal aus. Trotzdem überbieten sich die (noch wenigen) Kamerahersteller mit Auflösung. Um 40 MP sind da keine Seltenheit. Gaga - auch gute FeinArt Printer lösen wieviel auf, hehe?

    Sorry- hier geht es ja um Sound nicht um Bild...

    antonio
     
  17. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    In den meisten Fällen reichen 6-8 Megapixel, selbst wenn man Plakate in 3x4 Meter druckt, aber das erklär ich ein anderes mal in einer anderen Diskussion.
     
    quax gefällt das.
  18. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Im Schnelltest höre ich auf Kopfhörern mittelmäßiger Qualität so gut wie keinen Unterschied.
     
  19. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Bertriebswirte, alles Betriebswirte.
     
    bluefrog gefällt das.
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Da tu ich mir jetzt schwer, das zu glauben.
    Sicher, dass Du nicht 2x den gleichen Link angetippt hast?

    Grüßle, T.S.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden