Der große Kunststoffblätter-Thread

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gast, 27.November.2007.

  1. Tuberich

    Tuberich Schaut öfter mal vorbei

    Morgen Ton Scott.
    Ich habe in den letzten Jahren sehr viel mit verschiedenen Blättern experimentiert. Dabei habe ich viel Geld versenkt. Letzlich bin ich immer wieder zu Vandoren Classic zurückgekehrt. Die mangelnde Qualität hat mich am Ende die Nerven verlieren lassen. 2 von 10 waren ok. Der Rest wurde mit Nachbearbeitung auch nicht wesentlich besser. Die Lebensdauer von 1-2 Wochen ist auch nicht berauschend. Vielleicht sind meine Ansprüche an ein Holzblatt auch zu hoch.
    Ich kann mich mit Kunststoff mehr auf das wesentliche konzentrieren. Ich hatte mit Holz oft schon keine Lust mehr zu spielen, weil mir vor dem Gedöns graute. Einspielen, Schnitzen und am Ende die Tonne.
    Gruß Markus
     
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  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich bin überrascht wieviele massive Probleme mit Holzblättern haben.

    Hatte ich nie. Aktuell spiele ich Rigotti Queens und habe seit ich die nutze noch keins weggeworfen.

    Davor spielte ich Vandoren Jazz. Da kam es hin und wieder mal vor, dass ich ein Blatt nicht gespielt habe.

    CzG

    Dreas
     
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  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich kann die heutige Qualität von Holzblättern nicht mehr wirklich beurteilen.

    Bei den Holzblättern von Vandoren für das Sopranino hatte ich noch keine Ausfälle, spiele es auch seltener.

    Ich habe aber ansonsten auch kein Bedürfnis zurück zu wechseln, weil ich grundsätzlich mit meinem Sound zufrieden bin. Die bestehenden individuellen Mängel sind keine Materialfrage.

    Als Multiinstrumentalist haben Kunstoffblätter für mich mehr Vorteile.

    Es stört mich, dass im Forum suggeriert wird, dass man mit „Holz“ besser klingt. Wie man klingt, ist ein individuelles Thema, was mehr mit sich selber als mit dem Material zu tun hat.

    Es gibt sicherlich eine Menge anerkannte Profis, die Kunststoff spielen.

    Es gibt aber auch viele individuelle gute Gründe Holz zu spielen.

    Wie hälst du dies bei deinen Schülern?
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.Mai.2018
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  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und mich stört es daß gerne getan wird als wenn Plastikblätter generell ein vollwertiger klanglicher Ersatz sind, so what. Unterschiedliche Erfahrungen, unterschiedliche Meinungen, müssen beide Seiten halt mit leben.

    Das sehe ich anders. Das Material hat immer auch einen Einfluss und der kann mitunter sehr sehr deutlich sein. Du kannst üben so viel Du willst, mit dem falschen Material wirst Du dann trotzdem bestimmte Ziele nicht umgesetzt bekommen. Es ist nicht immer Geist über Materie.
     
  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Bevor ich in die Sphären gehobenen Sounds aufsteige, wird sicher noch etwas Wasser durch den Rhein fließen. Was mich im letzten Jahr massiv ange... hat, war die mittlerweile wirklich kurze rein physische Lebenserwartung der Blätter. Trotz meiner Vorsicht, immerhin reinige ich damit keine Kuchenbleche.
    Beim aktuellen Preis für Tenorblätter wurde ich der Sache irgendwann überdrüssig. Das Fibracell verrichtet inzwischen seit November klaglos und unauffällig seinen Dienst. In dieser Zeit wären vielleicht fünf meiner damaligen Blätter über die Wupper gegangen, heißt gebrochen oder längs gesplittert.
    LG quax
     
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  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich spiele ein Blatt min. acht Wochen. (Ein bis zwei Stunden tägliches Üben ...meist nicht am WE....plus zwei Stunden Bandprobe wöchentlich)

    (aktuell vier Blätter im Kreis, alle vom Oktober letzten Jahres, alle noch gut spielbar...habe jetzt angefangen drei weitere einzuspielen)

    CzG

    Dreas
     
  7. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Das glaube ich Dir unbesehen. Bis Ende letzte Jahres waren meine Erfahrungen ähnlich. Es immer wieder mit dem Holz zu probieren ( Vandoren blau. Bekomme ich hier im Laden in rel Nähe also leicht zu beschaffen.) , war mir dann aber zu teuer. Denke, dass ich das Problem aussitze und zum Jahresende noch mal einen Holzversuch starte.
    LG quax
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Florian,

    generelle Thesen helfen hier nicht weiter.

    Für mich sind meine Kunstoffblätter ein vollwertiger klanglicher Ersatz, weil ich genügend Spielerfahrung habe.

    Ich glaube nicht, dass ich falsches Material habe. Ich bin aber auch nicht bereit, ständig Zeit zum Testen zu opfern. Es verwirrt mich eher und hilft mir in der Sache nicht weiter.

    Aber jeder wie er will!
     
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  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Warum?
     
  10. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich komme sicher auf die gleichen Standzeiten bei vergleichbarer Nutzung, eher mehr. Von Markenblättern habe ich auch noch nie welche vorzeitig entsorgt. Aus einer Juxbestellung "Lade" Reeds (10er Pack für 2€) waren zwei halbwegs spielbar, der Rest war Brennholz. Aber mit dem Test habe ich gleich wieder die hohe Konstanz und Qualität von nahmhaften Blattherstellern schätzen gelernt, auch wenn hier immer wieder mal von starken Unterschieden berichtet wurde. Diese Erfahrung musste ich noch nicht machen.

    Aber das zeigt wohl eher dass ich ziemlich anspruchslos bin was die Blatt Qualitäten angeht. Und das wiederum erklärt vermutlich, warum mich der Klang mit dem Légère Signature auch nicht abschreckt.

    Ich denke, wir jammern hier schon auf sehr hohem Niveau. Außerdem finde ich es schön, dass es so viele Möglichkeiten gibt, eine ganz persönliche Optimallösung zu finden. :)
     
  11. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Wohl aus reiner Neugier, ob sich was geändert hat. Die Fibracells ähneln de Holz sehr in der Haptik, aber eben nicht komplett. Kann allerdings auch sein, dass mich das bis Jahresende alles nicht mehr juckt. Wer steckt da schon drin.
    LG quax
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Gibt es eigentlich jemanden (keine Rhetorik - ernsthafte Frage), der meint mit Kunststoff besser zu klingen?
    ....also nicht "geht auch ganz gut" oder "reicht mir", sondern wirklich (gefühlt) besser als mit Holz?

    LG

    last
     
  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wie ich klinge, passiert eher im Kopf. Das Blatt gibt dem Klang eine Tendenz. Forestone, Legere und auch Fiberreed verhalten sich bei mir sehr unterschiedlich.

    Beim Saxofon:

    Von Forestone komme ich mit den Unfiled (Alt und Tenor)° am Besten klar. Legere empfinde ich klanglich sehr neutral. Die Signature von Legere kann ich etwas stärker blasen und bringt auf dem Sopran mehr Stabilität hinsichtlich der Intonation.

    Mit Fiberreed komme ich auf dem Sax leider überhaupt nicht klar.

    Der Subtone-Bereich ist bei mir generell eindeutig besser. In den Höhen muss ich aufpassen, dass es nich „schrill“ wird.

    Den Einfluss eines Mundstückes halte ich für stärker.

    Bei der Bass-Klarinette und der Alt-Klarinette empfinde ich Fiberreed Hemp deutlich besser als jedes Holzblatt, was ich gespielt hatte.

    In bin in der Lage warm, dynamisch und durchsetzungsfähig zu spielen.

    Auf der Bass-Klarinette funktioniert auch Fiberreed Carbon sehr gut. Vom Markus-Miller-Sound bin ich dennoch noch weit weg.


    Was ich allerdings häufig bereits erlebt habe, dass unerfahrene Spieler mit Kunstoffblättern relativ unsensible klingen. Kunstoffblätter benötigen aus meinen Erfahrungen deutlich mehr Kontrolle, weil sie tendenziell lauter und höhenlastiger sind.

    Dies gilt analog auch für „extremere“ Mundstücke.

    Ich würde daher Anfängern eher zu Holz und gutmütigen Mundstücken raten.

    Meine damalige Entscheidung für Kunststoffblätter für Saxofone waren eher keine klanglichen Aspekte:

    - mehrere „identische“ Blätter,
    - jederzeit spielbereit,
    - lange Haltbarkeit

    Allerdings gibt es keine vereinzelte „Superblätter“ mehr, worüber ich mich beim Holz sehr gefreut hatte.

    Dies ist meine ca. 10-jährige Erfahrung als Kunstoffblattspieler.

    Aber ich gehöre auch zu der Fraktion, die sehr schnell von der Schallplatte zur CD und dann zum Apple-Streaming gewechselt ist...
     
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  14. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich bin mittlerweile wieder auf dem Weg zurück. :)
     
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  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich weiß! :)
     
  16. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das kommt darauf an. Meine Plasteblätter sind sehr fehlertolerant. Bei schlechter Tagesverfassung und/oder zickigem Holzblatt kommt mir schon noch ab und zu ein Quietscher unter. Die Légère sind eigentlich immer quietschfrei. Insofern kann ich manchmal mit diesen ein besseres Ergebnis liefern als mit einem Holzblatt. Ob der Klang dann passt, müssen die Zuhörer entscheiden. Mir ist es "gut genug".

    Das hat mir auch schon in den ersten Wochen und Monaten meiner Sax Karriere viel geholfen, dass ich aus der Gleichung der möglichen Hemmnisse und Widrigkeiten die Blätter erst mal raus hatte.
     
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  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich kenne das ehrlich gesagt auch nicht.
    Wie lange meine Blätter halten kann ich nicht genau sagen, ich spiele immer 6-8 im Kreis, mal das, mal das.
    Und beim kleinsten Gefühl, dass es nicht mehr frisch ist, kommt es weg. Aber ich würde auch mal auf 6-8 Wochen bei täglichem Spiel auf einem Instrument (Alt, Tenor, Bari, Sop) von etwa 5 Stunden tippen.

    Ich behandle die Blätter nicht speziell, wasche sie nur nach dem Spielen ab.
    Insoferne stellt sich die Frage: Leben Blätter länger wenn sie härter sind, oder je nach Spieltechnik?
    Ich kann mir vorstellen, dass sie schneller sterben, wenn man stundenlang im Flageolett-Bereich spielt, aber sonst? Lautstärke? Bahnlänge?

    Cheers, T.S.
     
  18. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Öffnung des MPCs. Je offener, umso mehr wird das Blatt gebogen, "geknickt" und beansprucht.
    Dann vermute ich, das leichte Blätter relativ zu ihrem "Aufbau", "Konsistenz", ihrer "Dichte" (ich suche nach dem richtigen Ausdruck) mehr schwingen, mithin mehr beansprucht werden als harte Blätter, insofern dürften harte Blätter länger leben als weiche. Ich habe auch irgendwann mal eine entsprechende Aussage im Netz gefunden, ist natürlich auch nur eine Meinung.



    http://swing-jazz-berlin.de/
     
  19. Tuberich

    Tuberich Schaut öfter mal vorbei

    Ich kann mir vorstellen, dass es eine Mischung von allem ist. In meinem Quartett spiele ich ohne Verstärkung sehr laut, um mich durchsetzen zu können. Elektrifizierter Modern Jazz. Ich bin kein Standard Spieler. Mache ich zwar manchmal, aber ohne grosses Interesse. Zudem habe ich mich schon immer oft im Flageolett Register rumgetrieben, und mache da natürlich auch Übungen. Es könnte schon sein, dass ich die Steifigkeit der Holzblätter schnell damit schrotte! Die Tendenz ist bei allen Mundstücken, die ich auf Tenor, und vor vielen Jahren auf dem Alt, gemacht habe die gleiche. Ein härteres Blatt hat mich da auch nicht weiter gebracht. Der Unterschied zwischen einem Vandoren Blau 2,5 und 3,0 sind für mich gewaltig.
    Ich habe das einfach akzeptiert!
    Für mich ich Holz Frust.
    Ich spiele mich gerade auf meinem neuen Mundstück ein, und gebrauche seit vier Monaten ein Legere Signatur 2,5, das ich auch schon auf anderen Mundstücken gebraucht habe.
    Für mich ist alles gesagt.:)

    Gruß Markus
     
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  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mir wird gerade durch eine PM klar, dass ich den Vielfalt der Holzblätter bei Saxofonen nicht mehr wirklich wahrgenommen habe.

    Ich hatte einige internationale Profis persönlich erlebt, die mir klar machten, dass Material eher eine untergeordnete Rolle spielt und ich selber für mein Spiel verantwortlich bin.

    Aber ich kenne aber auch die „ewigen Optimierer“.

    Daher schließe ich nicht aus, dass es heute vielleicht bessere Holzblätter als Kunststoffblätter gibt.
     
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