P. Mauriat System 76 Tenor

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von dikoki, 31.Mai.2018.

  1. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo. Kürzlich habe ich ein P. Mauriat System 76 angespielt. Und es hat mich umgehauen: Tolle Ansprache, problemlose Intonation, großer Dynamikumfang, geiler Sound.

    Mein Saxdoc meinte, das seien durchaus tolle Hörner. Aaaaber: Er habe sie auch schon zu reparieren und überholen gehabt. Seine Erfahrung mit Mauriat dabei: Weiche Mechanik, technisch nix Dolles, lieber Finger weg. Andere Reparateure sagen mir wiederum, dass ihnen bei Mauriat-Reparaturen nichts Nachteiliges an der Mechanik aufgefallen sei.

    Ich habe hier mal einen etwas älteren Test gefunden: http://saxophonistisches.de/das-pmauriat-system-76-im-testlabor/

    Demnach ist die Mechanik "etwas weich im Vergleich zu den etwas bekannteren Profimarken. Ob sich diese längerfristig als so zuverlässig zeigt, muß man abwarten."

    Hat jemand Erfahrung mit Mauriat, besonders System 76 Tenor - Serie 2? Welche? Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank schon mal im Voraus.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Das Problem ist, das Mauriat über die Zeit die Zulieferer gewechselt hat....die hatten richtig gute Instrumente am Start, dann wurden Zulieferer gewechselt und die Qualität stimmte nicht mehr so wie früher.

    Das ist die Herausforderung der Vertriebsmarken generell...beständige Qualität...wenn Lieferanten, aus welchen Gründen, auch immer gewechselt werden.

    Also kann gut, oder weniger gut sein....

    CzG

    Dreas
     
  3. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Oh, das war mir nicht klar. Dann haben die ihre Herstellung praktisch an die externalisiert. Und dafür, dass die (hoffentlich) vorgegebenen Qualitätsstandards eingehalten werden, muss dann die Qualitätssicherung sorgen. Gut zu wissen.

    Danke für die Info.
     
  4. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ja, einen solchen Eindruck hatte ich beim Testen auch. Und das war vor 10 Jahren!

    Im Vergleich mit mehreren anderen Tenören hat es dann einen stolzen 2. Platz belegt. Ich hab es also nicht gekauft. Mit der damaligen Nummer 1, die ich immer noch spiele, bin ich immer noch sehr zufrieden. Was mich am meisten gestört hatte, waren "sekundäre" Aspekte (der Koffer, das beiliegende Mundstück, das ziemlich blasse Klarlack-Finish).

    Diese Erfahrung habe ich von Kollegen auch gehört, aber wohlgemerkt eben nicht selbst gemacht.
     
  5. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Ok. Danke für die Rückmeldung.
     
  6. TSax80

    TSax80 Ist fast schon zuhause hier

  7. warship

    warship Kann einfach nicht wegbleiben

    @Florentin
    Welche Saxe hast Du getestet?
    Welches hat gewonnen?
     
  8. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @dikoki
    1. fragst Du mal @Amopehe → sie spielt das Greg Osby Modell in Silber [Sterling?]
    Das ist ein Spitzenhorn. Punkt. Mauriat hat da schon was los.

    2. Wenn ich lese - die Mechanik ist weich - dann versteht Dein Saxdoc offenbar wenig von Mechanik,
    Klar kann ich weichere Materiale verwenden - für die Lagerböcke etc. dann lauft das Ding nur g'schmeidiger, und der Verschleiß, sprich die Abnutzung ist höher,
    anderer Seits - wozu sollte ich Achsen aus Chrom-Molybden-Stahl nehmen? Oder Innox?
    Und Lager viel. noch in Teflon ausgleiten? Das macht dann Herstellungskosten-Kalkulationsmäßig keinen Sinn. Mechanik ist Mechanik und die unterliegt einer gewissen Beanspruchung.
    Die Bremsscheiben an Deinem Auto nutzen sich auch ab, auch wenn vorher die Bremsklötze öfters zu wechseln waren. Selbst wennst Carbon-Bremsscheiben nimmst. Ist dann generell ein Auto Mist?
    Und Du kaufst Dir lieber ein Radl, weilst da mit den Füßen auf dem Asphalt bremsen kannst?

    Da werden immer solche Aussagen getätigt und nie hinterfragt.
    Ich wäre froh, wenn ich eine Dragon-Lady hätte.
    Mauriat hat schon dolle Hörner am Start und es gibt deutlich schlechtere Saxophone auf der Welt.

    So, ich hoffe, das wird jetzt nicht in eine Grundsatzdiskussion ausarten, das wollte ich nicht lostreten, ich bin nur der Meinung - man soll nicht immer auf das Hörensagen vertrauen und auch ein Saxdoc ist nicht unfehlbar - kann ja durchaus sein, dass manche Saxophone sich etwas mühseliger servicieren lassen als andere - und da kommt es dann zu solchen Meinungen.
    Ich suche meine Saxophone nach Sound raus - dann nach dem handling/usability, Aussehen und Haptik sind mir Wurscht, und für technische - sprich mechanische Probleme mach ich mir Gedanken, wenn es denn so weit ist.
    cheers
    Paco
     
  9. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Also, ich bin tatsächlich sehr (!!!) zufrieden mit meinem Mauriat ALT, mein Model heißt offiziell System 76 3rd Edition mit Silber S-Bogen. Mein Instrumentenbauer, der mir das Horn auch besorgt hat, findet es ebenfalls klasse.

    Und ich kam immerhin von einem sehr guten Selmer Super Action II, welches durch den "Drachen" zum Zweitinstrument geworden ist (spiele ich aber auch noch gerne). Bevor ich mein Sax auf der Messe gefunden habe, hatte ich noch kein Mauriat probiert, weil ich auch die üblichen Vorbehalte gegenüber Taiwanesen hatte. Nun bin froh, mir selber eine Meinung gebildet zu haben.

    Bei mir hatte das Mauriat Alt im direkten Vergleich zu einem Selmer Reference, welches sonst in der engeren Auswahl stand (beide zu dem Zeitpunkt gleich teuer) die Nase vorn und als Musiklehrer haben sowohl mein Mann als auch ich schon sehr viele Saxe angespielt und daher schon Erfahrungen mit verschiedenen Instrumenten.


    Als dann ein Tenor anstand, habe ich mich auch für das 76er entschieden, weil ich mich schnell "zu Hause gefühlt" habe und es für meinen Zweck (beim Tenor eher Orchester und Kammermusik) sehr gut passte. Wenn ich mehr Tenor spielen oder da noch mehr den Focus auf Jazz legen würde, hätte ich mich wahrscheinlich für das 66er entschieden. Das hatte nach meinem Geschmack noch mehr Soundpotential, fühlte sich aber so an, dass es mehr gespielt werden wollte, wenn man es ausreizen will. Das 76er habe ich als etwas "gutmütiger" empfunden und es genommen, weil ich grundsätzlich eher wenig Tenor spiele.


    Was noch fehlt, ist der Langzeittest, da ich mein Alt erst 3 und das Tenor erst 2 Jahre habe. Daher kann ich zur Langlebigkeit nichts sagen. Ich habe aber keineswegs den Eindruck, dass die Mechanik schlecht wäre.


    Wenn man kritische Punkte sucht, wird man auch welche finden:

    - stärkerer Wertverlust im Vergleich zu anderen Marken, aber das spielte bei meiner Kaufentscheidung keine Rolle, da ich die Instrumente spielen möchte und sie weder als "Geldanlage" noch zum Ausprobieren brauche

    - d'' ist auf dem Alt sehr tief (das ist eher ungewöhnlich, denn bei vielen Saxen ist der Ton eher zu hoch). Der Sax-Doc hat es etwas höher gekriegt, bei längeren Notenwerten mach ich einfach die Cis-Klappe mit auf. Daran habe ich mich gewöhnt. Auf dem Tenor komme ich mit der Intonation gut klar.


    Viel Erfolg beim Suchen und Finden!
     
    p-p-p gefällt das.
  10. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke. Hochinteressant, denn das andere Instrument, das in Frage käme, wäre bei mir auch ein SA80 - Serie I allerdings. Spannend;-)
     
  11. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Ist aber natürlich schwierig zu vergleichen. Auf dem SA 80 habe ich vorher über 20 Jahre gespielt und der Reiz des Neuen spielte natürlich auch eine Rolle.

    Daher würde ich natürlich nicht pauschal sagen, dass die Mauriats "besser" wären.

    Und Alt und Tenor können auch verschieden sein.

    Mein Mauriat-Alt war von Beginn eine echte "Liebesbeziehung", das Tenor eher eine "Vernunftehe", mit der ich aber sehr zufrieden bin (wie gesagt, ich spiele nicht so viel Tenor).
     
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Niemand hat was "externalisiert".
    Mauriat ist wie Cannonball oder sonst ein Taiwanhorn Marketing. Besseres oder schlechteres.
    In Taiwan gibt es ein paar kleine und große Fabriken, dort kommt das Zeug her, mal mit dem, mal mit dem Label. Und ist dann auch unterschiedlich teuer, je nachdem ob Halbedelsteine draufgeklebt sind oder "Paris" draufsteht.
    Das sage ich ganz nüchtern und ohne Häme.
    Was mich freut ist, dass meine Schüler durch die Bank und ohne mein Zutun mit Freude und großen Augen, die roten, schwarzen, silbernen Taiwanhörner ausprobieren, sich dann beim Kauf aber lieber an die Mittelklasse von Yanagisawa und Yamaha halten.

    Cheers, T.S.
     
  13. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ... hat Yanagisawa eine Mitterklasse? Selbst das billigste Horn ist schon sehr gut ...
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da teile ich dann mal deine Meinung nicht. Ich kenne mehr als einen Saxdoc, die die alten Mauriat gut finden und bei späteren Modellenmodellen unzufrieden mit der Verarbeitung waren (Stephan Howard ist ja auch kein Idiot) und das sind Leute, die durchaus wissen wovon sie reden. Ich kenne auch Läden, die mittlerweile Mauriat nahezu aus dem Programm genommen haben oder erst gar nicht ins Programm nehmen wollen. Und dann erinnere ich mich gut an das was mir ein Kollege über sein Mauriatsopran erzählt hat und der würde Mauriat auch nicht mehr kaufen wenn ich ihn richtig verstanden habe. Auf der anderen Seite habe Ich einen Schüler der aus der Anfangszeit von Mauriat ein Tenor hat und das ist in punkto Klang und Spielgefühl sehr gut. Wie das mit der Verarbeitung ist, lässt sich meist am Anfang schwer erkennen und zeigt sich erst viel später und bei Personen, die besonders viel spielen vielleicht schneller als bei Wenigspielern. Bei Mauriat hört man so kontroverse Meinungen, daß ich persönlich da bei der Marke sehr vorsichtig geworden bin.
     
    Earl Jay gefällt das.
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @saxhornet

    Und das kommt daher, dass da zwar immer „Mauriat“ draufsteht aber die Hörner von unterschiedlichen Herstellern stammen können.

    CzG

    Dreas
     
  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich möchte den Thread jetzt nicht zu sehr ablenken, daher nur kurz:

    Getestet hatte ich damals neben dem PM 76 noch: 2 Keilwerth SX90 (u.a. das Vintage), 2 PMauriat 66R (eines vergoldet), 2 Cannonball Stone Series (eines Goldlack, eines unlackiert).
    Warum keine anderen? Davor hatte ich ein Yamaha 62 und wollte einfach etwas anderes. Yanagisawa liegen mir ergonomisch nicht (zu kleingriffig). Mit Selmer habe ich scheinbar kein Glück (alle in Läden probierten Instrumente waren ganz schlecht eingestellt und die Händler waren nicht motiviert, daran etwas zu ändern).

    Genommen habe ich das Cannonball in Goldlack (siehe auch Avatar).
     
  17. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    das hätte mich auch gewundert ;-)
    aber mal Spass bei Seite:
    Das glaub ich ja unbesehen, ich kenne die Instrumente so gar nicht und hatte sie auch nie in den Händen, aber ich wäre nich abgeneigt, den 'Drachen' mal zu reiten.
    Meine Aussage bezog sich als 'gelernter Feinmechaniker' mal darauf, dass es keine gute, böse, schlechte oder tolle Mechanik gibt.
    Wir reden hier nicht von der Anordnung der Keys, der Haptik, der Ergonomik, den Spiel-& Griffdesign,
    sondern rein von der Verarbeitung.
    Was will ich: eine Mechanik, die 3 Saxophonisten-Generationen hält? dann musste Geige spielen, und selbst bei der musst den Bassbalken auswechseln, den Bogen neu bespannen, und musste reinigen lassen, der Staub drinnen verhindert das Schwingen in feinen nuancen, aber ich schweife ab.
    Ich kann sehr hochwertige Materialien verwenden, Lagerböcke in Teflon lagern, Achsen aus Nirosta herstellen und völlig spielfrei verbauen, ja, aber was bringt das?
    Ich glaube, die Instrumentenbauer mögen eher nicht die Ideen, die bestimmte Hersteller aus Kostengründen anwenden - stellst dieses Klappe ein, verändert sich die Kopplung zur anderen so gravierend, dass nix mehr stimmt. Andere Hersteller haben das - komplizierter, aufwendiger, teuerer - aber servicefreundlicher gelöst.
    Das hat aber nix damit zu tun, dass ich die Mauriats jetzt verteufeln muss.
    Letzten Endes ist mal entscheidend, wie ist der Konus des Korpus designet, das Tonlochnetz,
    dann kommt die Ergonomik, dann die Verarbeitung. - bei wie vielen Saxen blüht der Korrosion, auf Grund schlechter Metallveredlung, weil Arbeitsschritte eingespart wurden, bestimmte Trennschichten nicht galavanisiert wurden etc. das ist halt so...
    [lustiges Beispiel, was ich immer gern bringe - weil völlig unsinnig: ich empfinde ein Keilwert SX 90 Alto als 'zu groß' für mich - dabei ist das ein Spitzenhorn, mir hat es total gut gefallen - vom Preis mal abgesehen - es spielte wunderbar, aber es fühlt sich für mich Riesig an, das ist totaler BS, eine subjektive Meinung über die Haptik der Mechanik- ich kann jetzt aber nicht sagen, das Horn ist Mist, das kann man nicht kaufen, die Mechanik taugt nix, nee, ganz im Gegenteil, die war super verarbeitet, geschmeidig, da wüsste ich mal gar nicht, was ich da noch groß hätte 'tunen' sollen, dennoch war es nix für mich - aber das Design vom Konus, von der ganzen Anlage der Mechanik, ein tolles Teil.]
    Und warum nicht? Das sind immer solche Halbheiten, gegen die ich mich bisi verwahre, sorry about this.
    Ja klar, aber das hat auch wieder nix zu bedeuten, in Puncto: ist ein Mauriat ein gutes oder böses Horn. Es ist was es ist, es klingt doll, das hat der Kollege von Dir, Dein Schüler, und auch der threadstarter bestätigt, die EierlegendeWollmilchsau wird es nicht geben.
    Meine Hörner, von mehreren Marken, detto meine Klarinetten, die haben ständig auch ihre Macken.
    Meine BK bringt mich oft zum verzweifeln, aber die Mechnik ist, was sie ist, und das ist ok,
    man hätte das Instrument anders konzeptieren müssen, dann wäre es aber eine Oscar Adler KLarinetten, oder Schwenk&Seggelke geworden.
    Das wäre total traurig, Du bist doch immer ein sehr offener und neugieriger Mensch, Du bist doch in der Lage, ein Instrument nach seinem Klang und seiner Einsetzbarkeit sehr gut zu beurteilen.
    Und mag sein, dass Greg Osbys ein Handmade extra für ihn designtes Horn ist, es klingt so mal super, dass der ein klasse Spieler ist, ist eine andere Sache,
    letzten Endes ist ein Saxophone ein Gebrauchsgegenstand, der auch Abnutzungen bekommt, wofür wir reichlich Geld an die SaxDoc-Fraktion spenden müssen, und dass die oft jammern, die Erfahrung habe ich auch oft gemacht, weil es Mühe macht, und sich oft keiner mehr Mühe geben will,
    oder weil beim Preis die Rendite nicht mehr stimmt, weil zu viel Zeit aufgewended werden muss, wo man so 3 Lari-Fari-Hörner schnell zusammengeschustert bekommt fürs 3-fache Geld.
    Versteh[t] mich nicht falsch, das ist ein weites Feld, und es gibt sicher bessere und schlechtere Saxophone - nach welchem Maßstab eigentlich gemessen - wenn es nur um puren Klang in Vordergrund geht.
    Aber der Threadstartet erkundigte sich nach der Qualität der Mauriats, und wird dann mit solchem Halbwissen konfrontiert - die seien nicht so gut in der Mechanik.
    Das Auto mit dem Stern rostet einem immer noch weg, weil die die Bleche nicht ordentlich galvanisieren wollen, die Lackierung schlecht ist etc. naja, trotzdem wird es gekauft.
    Ok, das stellt wie immer alles nur meine private Meinung dar, ich möchte niemanden beleidigen oder zu nahe treten, und ich möchte auch keine Grundsatzdiskussion heraufbeschwören.
    Das Ganze stellt nur einen Versuch dar, die Dinge von mehreren Seiten zu betrachten und nicht immer auf vorgefertigte tools sich zu verlassen. Ich bin der Meinung, dass unserer heutigen, hiesigen Gesellschaft vielerorts die Fähigkeit zu bewusster Differenzierung verloren gegangen ist.
    Cheers
    Paco
     
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  18. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke hier wurde alles zusammenfassend schon gesagt. Man muss es spielen wenn es gefällt, ob das Horn lange "durchhält" oder weniger, das zeigt sich. Vorab kann man leider nicht sagen ob man ein "gutes oder schlechtes" Horn erwischt hat.

    Meine Erfahrung mit einem Antigua eines Saxophonkollegen waren ähnlich: Eine "weiche" Mechanik - die tiefen Klappen waren schnell undicht und der Saxdoc musste schon mehrfach nachstellen.
    Man spürte schon beim spielen das die ganze Mechanik mit sanften Fingern gespielt werden muss.
    Aber ist das wirklich so? Und hier ist die Krux:
    Der eine Spieler hat einen festen Griff, vielleicht bedingt durch seine Arbeit, und wenn er zulangt dann stöhnt JEDE Mechanik und gibt schnell nach... Der andere Spieler tastet seine weichen Finger sanfter über die Drücker... Die Mechanik wird weniger belastet. Schon hat man den Eindruck das das eine Horn schlechter ist, weil vom Saxdoc viel schneller nachgestellt werden muss, als beim anderen Saxophon.
    Zugegeben, die Materialien spielen eine wesentliche Rolle. Je nach Hersteller/Zulieferer kann die Qualität der Materialien und die des Instrumentes selber tatsächlich abweichen, aber ein nicht unwesentlicher Faktot ist DER SPIELER SELBST. Nämlich wie stark strapaziert er selber durch seine Spielweise die Mechanik??
    Eine etwas härtere Achse wird dann etwas mehr abkönnen... Stellt man sich die Belastungen wärend des spielens vor dann sind die schon erheblich...

    Für mich gilt: Ein Horn ist so gut wie sein Spieler: Geht er mit dem Material gut um dann hält es auch lange. Aber: Das Material muss auch gut sein. In der Preislage des Mauritat System 76 kann man ausgehen das es keine "billige" Mechanik verbaut bekommen hat.
    Würde ich ein Horn kaufen müssen und das Mauritat ist DAS Horn, ich würde es kaufen, warum denn nicht?

    Viiele Grüße

    René
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.Juni.2018
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  19. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank an alle für die Antworten. Sie ergeben ein Bild von Licht und Schatten - wie bei anderen Marken auch. Falls es noch weitere Hinweise und Erfahrungsberichte gibt: Nur zu!

    Ich werde weiterhin Hörner anspielen, einige sind in der engeren Auswahl - u. a. das Mauriat. Und da bleibt es bis auf Weiteres.
     
  20. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen (auch anhand Deines ausführlichen Postings nicht), was gegen eine Klassifizierung als "gut" oder "schlecht" sprechen sollte. Wenn Hersteller Materialien (oder auch ein Design der Mechanik) verwenden, die dazu führen, dass bei intensivem Gebrauch des Instruments Klappen in deutlich kürzeren Zeitabständen undicht werden und nachjustiert werden müssen als bei höherwertigen und/oder besser verarbeiteten Materialien, dann ist die Mechanik aus meiner Sicht schlecht.

    Und wenn verschiedene Menschen, die mit der Reparatur von Saxen ihren Lebensunterhalt verdienen, ein entsprechendes Urteil über eine Baureihe (möglicherweise auch ab einem bestimmten Zeitpunkt) abgeben, dann würde ich im Zweifel einem anderen Instrument den Vorzug geben.
     
    miju, slowjoe, p-p-p und 5 anderen gefällt das.
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