Metallmundstück Otto Link vs. Vandoren

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von joggeru, 18.Juli.2018.

  1. joggeru

    joggeru Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Bluefrog,

    meine Antwort hier ist ...Ich schaffe es fast nicht wirklich.
    ...soll heißen, dass ich das Otto Link MP so gut wie NICHT einigermassen fest aufstecken kann und es sehr locker sitzt. Möglicherweise tue ich mich deswegen auch recht schwer beim Spielen.
    Das Vandoren hingegen ist ehr etwas schwer aber schlußendlich gut aufsteckbar.
    Nach dem heutigen Üben ist das Vandoren - wenn überhaupt eines - mein Favorit.

    Gruss joggeru
     
  2. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Diese drei Zitate sagen eigentlich alles über Otto Links.
    @Stevie , @ReneSax , ihr macht euch das Leben unnötig schwer, weil ihr Mundstücke habt an denen sehr sicher Fehler an der Geometrie vorzufinden sind. Um euch das Sax-Leben leichter zu machen, solltet ihr über qualitativere Alternativen bzw. eine Nachbearbeitung der Mundstücke nachdenken.

    VG
    Jens
     
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  3. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Jens.

    Vielen Dank für den Hinweis, aber das trifft es nicht ganz. Meine Aussage bezieht sich auf die OL im Allgemeinen - hier besonders die Streuung in der Qualität.
    Man muss schon genau hinsehen bzw. fühlen ob das OL perfekt ist oder es einer Nachbearbeitung bedarf.

    Das von mir gespielte OL hat keine Fehler, ich hatte es nach dem Kauf sogar "präventiv" dem Kay Siebold geschickt um ggf. Feinheiten zu regilieren. Es kam dann aber "unbearbeitet" zurück. Hier hatte ich Glück gehabt das Richtige herauszufinden.
    Wer sich mit dem Gedanken trägt ein OL zu kaufen der sollte eben sorgsam hinsehen weil die LINKs eben "Diven" sind und gern qualitativ ausreißen. Von der Blattschraube mal nicht zu reden...die ist oft Schrott.

    Aber: Das Mundstück muss zum Setup passen, daher habe ich ausgeführt "...aber es muss auch alles andere passen". Hier meinte ich den gewünschten Sound der variabel auf das vorhandene Setup reagiert.

    Beste Grüße!

    René
     
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  4. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Ja da gehe ich mit. Die Qualitätsstreuung ist immens. Da du offenbar ein gutes erwischt hast kannst du dich glücklich schätzen.

    Die Blattschrauben sind im Prinzip(!) genial, nur leider wird bei vielen Exemplaren die Andruckplatte mit zu dünnem Blech ausgeführt, v.a. diese funktionieren dann nicht richtig, weil nur die Schraube einen Stempelabdruck auf dem Blatt hinterlässt aber an den Ecken nicht ausreichend Druck aufgebaut wird.
    Wenn man eine findet mit dickerer Andruckplatte die halbwegs gut hingebogen ist, hat man eigentlich keinerlei Probleme.

    VG
    Jens
     
  5. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Das stimmt, die wäre richtig gut.
    ABER: Es bleibt leider nicht nur bei der Andruckplatte.
    Beim STM NY ist die Bodenplatte an jeder Seite ca., 1mm zu breit, dazu das grobe metrische Gewinde der Spindel.
    Die Andruckplatte drückt hier mit recht stumpfen “Höckern“ auf's Blatt und es verrutscht dadurch sehr leicht zur Seite beim aufspannen oder wenn man mit den Fingern ans Blatt kommt.
    Ich musste die Blattschraube unten seitlich etwas einengen, jetzt klappt es recht gut.
    Das Gewinde der Spindel könnte feiner sein, dann kann der Anpressdruck besser dosiert werden.

    Viele Grüße

    René
     
  6. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ich spiele meines mit einer Ultimate FL, da habe ich das selbe Andruckprinzip aber besser umgesetzt. Die Stege ligen dabei so neben der Rippe, das es sich auch beim Nachstimmen nicht verdrehen kann, sonst das einzige echt Problem bei der Ultimate.
     
  7. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Oder das Mundstück baut sehr schmal.
    Die werden ja aus zwei Hälften zusammengelötet, da ist auch viel Raum für Varianz.
    Man findet STMs wo das Blatt an den Rails rechts und links übersteht. Es gibt da nichts was es nicht gibt...
    Das Gewinde könnte feiner sein, da stimme ich zu. Ein bisschen Zapfenfett am Gewinde hilft übrigens auch sehr beim dosierten Anziehen. Hakelt dann nicht mehr so.
    VG
    Jens
     
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  8. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Das Mundstück ist tatsächlich schon überarbeitet und hat sich dadurch auch erheblich verbessert. Aber in der Tat immer noch "zickiger" als viele andere. Aber was hilft´s: hab´noch nichts gefunden, was besser klingt. Probiere aber bei jeder Gelegenheit OLs und auch immer wieder OL-Nachbauten.

    Habe auch schon ein extrem schönes, altes Florida (no USA) angespielt - wollte der Besitzer aber nicht hergeben ...:(

    So long

    Stevie
     
  9. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Meine Lieblingsalternative zu dem Kay Siebold Link STM NY (6* auf knapp 7 geöffnet) ist übrigens ein 10mfan Merlot in 7. Das geht mit den Rigotti Jazz Blättern minimal besser, bei den meisten anderen Blättern hat das Link die Nase knapp vorn, vor allem bei Kunststoff
     
  10. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Kann ich gut nachvollziehen :D:D:D
     
  11. stripe

    stripe Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich kenne die Diskussion mit Metall und Kautschuk BlaBla nur zu gut. Muss ich mir öfter von meiner besseren Hälfte anhören. "der Ton klingt so sanft, ich komm nicht durch in der Band, ich bin zu leise, ich soll doch mal Metall probieren" Für mich widerspricht das einfach den Regeln der Physik...

    mittlerweile sind schon zig Mundstücke aus allen Materialien hier gewesen und siehe da, egal welches und egal welche Kombi. der Ton ändert sich nicht so viel. Sie drückt den Ton so oder so in die Richtung, die Ihrem Ohr geläufig ist...

    Letzte Woche war ich so genervt, dass ich das nie gespielte V5 fürs Bari ausgepackt hab, ein 2,5er Java drauf und ihr aufgezwungen hab. Ein zwei kleine Änderungen im Ansatz und aus dem Ding kamen Töne, dass die Wände gewackelt haben und ihr die Luft wegblieb. Glauben konnte sie es natürlich nicht, dass es eigentlich die unliebsame Kombi war, die richtig vorwärts gehen kann.

    Manchmal braucht man nur einen beherzten Tritt in den Hintern um aufzuhören die Schuld beim Material zu suchen. In meinen Augen wird die Suppe von den meisten Neulingen und Semi-Profis zu heiß gekocht. Wenn man etwas hat, womit man gut klar kommt und seinen Wohlfülton gefunden hat, dann sollte man damit weiterlernen. Ich finde das bringt mehr.
    Wo es aber selbst für mich Sinn gemacht hat war der Unterschied von einem Vandoren Concept zum V16. Da die Töne auf eine Schiene zu bekommen war irgendwie unmöglich. (Oder es lag am Unvermögen, das schließe ich nicht aus)

    Vom Handling her muss ich den Vorrednern aber auch zustimmen, die Otto-Link mag ich gar nicht. Hab am ende die Blattschraube weggemacht und ne flexible vom Alt oder Tenor aufs Bari-Mundstück geschraubt. Dann war endlich Ruhe...
     
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  12. danziger

    danziger Schaut öfter mal vorbei

    Finde 5* für STM Links rel. zahm. Übliche Bahn ist bei denen eher 7*. Mit 2,5 /Med. bis 3 passt das dann gut. Meins ist ein altes OL STM 7* long body. Spiele seit Jahrzehnten kein anderes und werde auch kein anderes in diesem Leben mehr spielen. Habe vor einiger Zeit mit Trompete angefangen und bin dann rel. schnell in eine Mundstücksafari reingerutscht. Habe zum Glück relativ schnell 'meins' gefunden und werde die nächsten Jahre dabei bleiben. So Safaris sind keine gute Sache. Sie nehmen den Fokus.

    Finde es wichtig, sich zu überlegen, was man sucht. Bei Trompetenmundstücken z.B. scheint der Kraftverbrauch das entscheidende Kriterium zu sein. Um so länger man durchhalten kann, um so besser. Kleinere Mundstücke kosten weniger Kraft. Finde das ist beim Tenor sehr anders. Da suche ich 'meinen' Ton. Je mehr ich arbeiten muss, das Mundstück Kraft braucht, der Luftdurchsatz größer ist, um so mehr gefällt mir der Ton. Aber Subtones und Toptones müssen trotzdem gut kommen. Darf nach 2 Stunden intensivieren Spielens gerne etwas kaputt sein. In einer Bigband, wo ich mich nahtlos einpassen muss, ist evtl. nicht dass richtige Konzept. Aber da ist ja auch nicht 'mein' Ton in erster Linie gefragt.

    Wenn ich mir ein neues Mundstück suchen würde, dann würde ich einen guten Saxophonisten, dessen Sound ich mag, fragen, was er spielt (so habe ich das vor 30 Jahren getan). Dann würde ich in dieser Richtung ein paar Mundstücke mit verschiedener Bahn probieren. Dann würde ich sehr wahrscheinlich das Mundstück nehmen, das in Sachen Sound keine Kompromisse macht, mir gut liegt und mich so fordert, dass ich zwar Land sehe, aber weiß, dass noch viel zu üben ist.

    Gibt heute bestimmt neben Vandoren und Otto Link spannende Alternativen, die evtl. Dir besser passen.
     
  13. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Eigentlich bedauerlich, diese unterschiedlichen Durchmesser der rückwärtigen Bohrung. Mein Vandoren V16 Kautschuk sitzt aus gleichem Grund zu fest auf dem Kork (YTS-S-Bogen), der ohnehin schon ziemlich dünn ist und wegen der weiteren Bohrung des Otto Link nicht noch mehr abgeschliffen werden kann. Ist mir nicht verständlich, warum Vandoren die Bohrung nicht etwas weiter wählt.

    Gruß, BluesX
     
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  14. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Da stimme ich Dir leider zu, mich regt das auch auf.
    Ich habe ein Bobby Dukoff, ein Vandoren, ein Otto Linkt STM NY, Lebayle, Lawton...Da passen nicht zwei MPCs auf einen Korkdurchmesser (Ich spiele aber nur noch das OL)
    Die einzigen Durchmesser welche nahezu identisch sind die vom OL und Lawton. Für alle anderen MPCs brauchst Du neue Korken - oder für jedes einen eigenen S-Bogen.:D
    Ok, man kann nur mit einem MPC spielen, aber wer unterschiedliche Musikstile bedient bekommt da tatsächlich ein Problem. Oder er legt sich dann tatsächlich noch einen zweiten S-Bogen zu.
     
  15. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Wenn das "Hauptmundstück" dasjenige mit der engsten Bohrung und der Kork (bei nur einem vorhandenen S-Bogen) darauf angepasst ist, kann man ja für andere, weniger benutzte etwas um den Kork wickeln. Aber umgekehrt hätte ich keine Lust auf so etwas.
    Sogar bei den verschiedenen Otto-Link-Modellen gibt es da Unterschiede. Jedenfalls hatte bei mir ein einmal ausprobiertes OL "New Vintage" Metall eine deutlich engere Bohrung als die "normalen" Super Tone Master und New York. Dürfte etwa so eng wie die Vandoren-Bohrung gewesen sein. Wundersam ist das.
     
  16. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Genau. Das ist bei mir auch so.

    :)last
     
  17. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich habe mir zähneknirschend einen zweiten Bogen gekauft.

    LG Helmut
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wie bist du denn auf die Idee gekommen?
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Nur sollte man dann nicht erwarten vom Klang dann auch nur annähernd dadurch in die gleiche Richtung zu kommen .
     
  20. danziger

    danziger Schaut öfter mal vorbei

    Natürlich erkaufe ich mir mit Mundstücken keinen Sound, aber ein Potential in eine gewünschte Richtung. Der große Rest bin dann ich.

    Wenn der Lehrer z.B. auf der Bühne ein OL STM 8* spielt und ich ein Yamaha 4C, dann würde mich sein Link natürlich nicht genauso klingen lassen wie ihn, ist ja er und nicht ich, aber ich würde ich mich vom klassischen 4C Sound in die dunklerer, Tenor typische Link Ecke entwickeln in der mein Lehrer sich für mich beindruckend befindet. Klar kann der alles besser als ich, aber ich habe ein Richtung. Und ich weiss, dass das Setup für jemanden, dessen Sound ich mag, funktioniert. Das muss es für mich natürlich nicht, aber immerhin habe ich einen Startpunkt, wo von aus ich mich auf die Suche machen kann.

    Das Problem ist doch, dass der Markt riesig und die Informationen sehr persönlich sind, teilweise Gerüchte aus 3. Hand. Wenn man z.B. den Aussagen hunderter von Post in den sozialen Medien folgen würde, dann wären die meisten MarkVI keine erwähnenswerten Instrumente, denn laut Gerücht sind nur wenige wirklich gut. Alle MK6 Eigner, die ich kenne sind aber super happy mit ihrem Instrument. Ähnliches gilt für Mundstücke. Laut Gerücht sind Otto Link Mundstücke reine Lotterie, weil die Qualität angeblich so inkonsistent ist. Bin ich Anfänger müsste ich im Grunde Otto Link als Hersteller auslassen, zu risikoreich, bzw. nur alte super teure Vintage Teile kaufen und da auch nur die aus Florida. Ist natürlich Unsinn.

    Aber es gibt wohl sowas wie einen persönlichen sweet spot aus Mundstück und Blättchen. Der änderst sich wenn man anfängt über die Zeit sehr. War am Anfang das Yamaha 4C mit 2 - 2.5 Blättchen richtig und ermöglichte brauchbares Spiel, ändert sich das mit erstarkendem Ansatz über die Zeit. Wohin dann die Reise führt und was man für sich erreichen will, ist natürlich sehr persönlich. Aber sich mit dem Lehrer und jeder Menge Feedback auf die Suche für das nächste Mundstücke für die kommenden Jahre zu machen, ist alle Mal besser als Foren und Werbeanzeigen durchzulesen.

    Vieles in der Saxophonwelt ist sehr individuell, aber trotzdem gut kategorisierbar. Link STM 7* = dunkler, fetter Klang mit etwas Edge ist sicherlich richtiger als wenn man sagen würde, dass es auch einen klassischen, fokussierten Oboen-ähnlichen Sound erzeugt und der Klang nur vom Spieler abhängt.
     
    zwar gefällt das.
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